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Alexander von Humboldt: „[Zum Tod des Bürgermeisters Heinrich Kunth zu Wittstock]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1850-xxx_Zum_Tod_des-2-neu> [abgerufen am 26.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1850-xxx_Zum_Tod_des-2-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel [Zum Tod des Bürgermeisters Heinrich Kunth zu Wittstock]
Jahr 1850
Ort Magdeburg
Nachweis
in: Magdeburgische Zeitung 103 (4. Mai 1850), Beilage, [o. S.].
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur; Spaltensatz.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VII.10
Dateiname: 1850-xxx_Zum_Tod_des-2-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 1
Zeichenanzahl: 2661

Weitere Fassungen
[Zum Tod des Bürgermeisters Heinrich Kunth zu Wittstock] (Berlin, 1850, Deutsch)
[Zum Tod des Bürgermeisters Heinrich Kunth zu Wittstock] (Magdeburg, 1850, Deutsch)
[Zum Tod des Bürgermeisters Heinrich Kunth zu Wittstock] (Frankfurt am Main, 1850, Deutsch)
|Seitenumbruch| Berlin Die „Conſt. Ztg.“ enthält Folgendes: Hr. A. v. Humboldt beehrtuns mit folgender Berichtigung: „Nicht zerrüttete Verhältniſſe, ſondern Krankheitszu-ſtände haben den mir ſo ſchmerzlichen Tod des Bürgermeiſter Kunth zu Wittſtock (desSohnes eines unvergeßlichen theuern Lehrers) veranlaßt. Der Hingeſchiedene hat kei-nen Wunſch über den Ort ſeiner Beerdigung ausgeſprochen. Die edle Mutter hat denBegräbnißort ihrer Familie auf dem Rikolaikirchhofe ſelbſt ausgewählt: es hat daherdie Beſitzerin von Tegel nicht verweigern können, was nie von ihr gefordert worden war.“ Die „Voſſ. Ztg.“ meldet noch über den Tod des Bürgermeiſters Kunth:Ein Schlag mit einem ſchweren eiſernen Haken, der ihn vor etwa ſechs Wochen, als erbei einem dort ausgebrochenen Feuer mit Anordnung der Löſchanſtalten beſchäftigt war,an der Stirn getroffen, ſcheint eine Gehirnerſchütterung hervorgebracht und auf dieSehkraft ſeiner Augen unglücklich eingewirkt zu haben; denn ſeit jener Zeit war er ineine ſchwermüthige Stimmung gerathen und hatte öfter gegen Freunde die Befürchtungausgeſprochen, gänzlich zu erblinden. Kein andrer Grund liegt zu ſeiner Selbſtent-leibung vor. Bingen, den 30. April. Unſere Stadt iſt heute Nacht von einem furchtbarenUnglück heimgeſucht worden. Gegen I Uhr brach in der Gräff’ſchen Tabacksfabrik amTabacksroſt Feuer aus, welches mit reißender Schnelligkeit in der Salzgaſſe und Juden-gaſſe um ſich griff. Trotz der nachbarlichen Hülfe, die von Büdesheim. Münſter,Rüdesheim und Geiſenheim herbeigeeilt iſt, konnte man bis jetzt das ſchreckliche Elementnicht bewältigen. Ungefähr 30 Gebäude zu beiden Seiten der Judengaſſe, die einemFeuermeere gleicht, in der Salzgaſſe und am Markte ſind bis jetzt (Morgens um 6 Uhr)theils ſchon niedergebrannt, theils ſtehen ſie noch in Flammen; auch das am Eck derJudengaſſe liegende Rathhaus iſt bedroht, wenn der Wind nicht nachläßt. Der durchden Brand verurſachte Schaden iſt ſehr groß und trifft leider viele arme Leute, die inden dicht aneinander geklebten Häuschen der Judengaſſe wohnten und außer ihrem Ob-dach faſt ihre ganze, meiſtens unverſicherte Habe verloren haben. So eben, 7 Uhr,werden per Eſtafette in Mainz Sappeure requirirt. Wird man im Laufe des Tagesdes Feuers nicht Meiſter, dann iſt die Stadt verloren. (O.-P.-A.-Z.) Mainz, den 30. April. Endlich iſt man, wie Nachrichten aus Bingen vonheute Nachmittag melden, des verheerenden Feuers dort Herr geworden. Nicht alleindie ganze Judengaſſe, ſondern auch ein Theil der Salzgaſſe iſt niedergebrannt, imGanzen etwa 50 Gebäude. Es wurden mehrere Perſonen verhaftet, welche im Ver-dachte der Brandſtiftung ſtehen. (Fr. J.)