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Bei der Feier, welche die Königl. Academie der
Wiſſen-ſchaften am 1. Juni durch
ein Feſtmahl beging, hielt der Herr Ba-ron Alex. v. Humboldt folgende Rede: „Die ſtille, einfache
Feier,zu der wir uns hier verſammelt haben, würde ihren
eigenthümlichenCharakter verlieren, wenn ich es wagte, durch
den Schmuck der RedeGefühle zu beleben, die an dieſem
weltgeſchichtlichen Tage ſich dem In-nern des Gemütths
von ſelbſt aufdrängen. Mir iſt die Ehre zu Theilgeworden, einige Worte an dieſe Verſammlung zu richten.
DieſenVorzug verdanke ich der Zufälligkeit allein, dem
alten Geſchlechte anzu-gehören, welchem noch aus eigener
jugendlicher Anſchauung das Bilddes großen Monarchen vor die
Seele tritt. Seiner geiſtigen Kraft undaller Kraft des
Geiſtes kühn vertrauend, hat er gleich mächtig, ſo weitGeſittung und Weltverkehr die Menſchheit empfänglich machten, auf
dieHerrſcher, wie auf die Völker, gewirkt. Er hat (um
mich eines Aus-drucks des römiſchen
Geſchichtſchreibers zu bedienen, der mit tief ver-haltener Wehmuth alle Regungen des Staats- und Völkerlebens durch-ſpähte), er hat die ſchroffen Gegenſätze, „die
widerſtrebenden Elementeder Herrſchaft und
Freiheit“ mit einander zu verſöhnen gewußt. Denköſtlichſten Schatz dieſer Freiheit, das ungehinderte Streben
nach Wahr-heit und Licht, hat er früh und vorzugsweiſe dem
wiſſenſchaftlichenVereine anvertraut, deſſen Glanz er, ein Weiſer auf
dem Throne,durch eigene Arbeiten und ſchützende Theilnahme
erhöhte. Die Acade-mie, von Leibnitz
geſtiftet, von Friedrich dem Großen erneuert,blickt mit gleicher Rührung auf jene ſchon vom milderen
Lichte der
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neunzehnte Jahrhundert, wo dieHuld eines theuren Monarchen, in
allen Theilen des vergrößerten Rei-ches, für Begründung
wiſſenſchaftlicher Anſtalten und die edlen Blüthendes Kunſtlebens großartigſt geſorgt hat. Daher
iſt es uns eine ſüßePflicht, ein Bedürfniß des
Gefühls, nicht der Sitte, — an dieſem feſt-lichen Tage zweien erhabenen Wohlthätern den Ausdruck der Bewunde-rung und des ehrfurchtsvollſten Dankes darzubringen.“