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Alexander von Humboldt: „[Worte zur Säcularfeier der Thronbesteigung Friedrichs des Großen]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1840-xxx_Worte_zur_Saecularfeier-3> [abgerufen am 20.04.2024].

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https://humboldt.unibe.ch/text/1840-xxx_Worte_zur_Saecularfeier-3
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Titel [Worte zur Säcularfeier der Thronbesteigung Friedrichs des Großen]
Jahr 1840
Ort Berlin
Nachweis
in: Bericht über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin (1840), S. [129]–130.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Antiqua (mit lang-s); Auszeichnung: Sperrung; Fußnoten mit Asterisken.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VI.12
Dateiname: 1840-xxx_Worte_zur_Saecularfeier-3
Statistiken
Seitenanzahl: 2
Zeichenanzahl: 3250
Bilddigitalisate

Weitere Fassungen
[Worte zur Säcularfeier der Thronbesteigung Friedrichs des Großen] (Berlin, 1840, Deutsch)
[Worte zur Säcularfeier der Thronbesteigung Friedrichs des Großen] (Augsburg, 1840, Deutsch)
[Worte zur Säcularfeier der Thronbesteigung Friedrichs des Großen] (Berlin, 1840, Deutsch)
[Worte zur Säcularfeier der Thronbesteigung Friedrichs des Großen] (Berlin, 1840, Deutsch)
|129|

Berichtüber diezur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungender Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaftenzu Berlinim Monat Junius 1840.


Vorsitzender Sekretar: Hr. Wilken.


Nachdem durch ein Schreiben Sr. Excellenz, des KöniglichenMinisters des Innern und der Polizei, Herrn von Rochow, vom29. v. M., die Akademie benachrichtigt worden war, daß des KönigsMajestät die Repräsentation sämmtlicher Behörden bei der am1. Junius Statt findenden feierlichen Grundsteinlegung des Sr.Hochseeligen Majestät dem Könige Friedrich II. zur Denkfeier Sei-ner Thronbesteigung zu errichtenden Monuments Allergnädigst zubefehlen geruht hatten, und in Folge dieses Allerhöchsten Befehlsvon der Akademie eine Deputation abzuordnen sei: so wurde dieVertretung der Akademie bei dieser feierlichen Gelegenheit vonden Herren Sekretaren Encke und Böckh und den Herren Aka-demikern Mitscherlich und Zumpt als Deputirten übernommen.Die Akademie feierte diesen Tag des Säkularfestes der Thron-besteigung Friedrichs II., ihres erhabenen Erneuerers, durch einFestmahl, zu welchem die Mitglieder sich vereinigten. Hr. vonHumboldt entwickelte bei dieser Gelegenheit die Bedeutungdieses feierlichen Tages in Beziehung auf die Akademie in folgen-den Worten:„Die stille, einfache Feier zu der wir uns hier versammelt ha-„ben, würde ihren eigenthümlichen Charakter verlieren, wenn„ich es wagte, durch den Schmuck der Rede Gefühle zu bele-„ben, die an diesem weltgeschichtlichen Tage sich dem Inneren„des Gemüthes von selbst aufdrängen.|130| „Mir ist die Ehre zu Theil geworden, einige Worte an diese„Versammlung zu richten. Diesen Vorzug verdanke ich der„Zufälligkeit allein, dem alten Geschlechte anzugehören, wel-„chem noch aus eigener jugendlicher Anschauung das Bild des„großen Monarchen vor die Seele tritt.„Seiner geistigen Kraft und aller Kraft des Geistes kühn ver-„trauend, hat er gleich mächtig, so weit Gesittung und Welt-„verkehr die Menschheit empfänglich machten, auf die Herr-„scher, wie auf die Völker gewirkt. Er hat (um mich eines Aus-„drucks des römischen Geschichtsschreibers * zu bedienen, der„mit tief verhaltener Wehmuth alle Regungen des Staats- und„Völkerlebens durchspähte), er hat die schroffen Gegensätze,„«die widerstrebenden Elemente der Herrschaft und Freiheit»„mit einander zu versöhnen gewußt.„Den köstlichsten Schatz dieser Freiheit, das ungehinderte„Streben nach Wahrheit und Licht, hat er früh und vorzugs-„weise dem wissenschaftlichen Vereine anvertraut, dessen Glanz„er, ein Weiser auf dem Throne, durch eigene Arbeiten und„schützende Theilnahme erhöhte. Die Akademie, von Leibnitz„gestiftet, von Friedrich dem Großen erneuert, blickt mit glei-„cher Rührung auf jene schon vom milderen Lichte der Ferne„umflossene Zeit, wie auf das neunzehnte Jahrhundert, wo die„Huld eines theuren Monarchen, in allen Theilen des vergrö-„ßerten Reiches, für Begründung wissenschaftlicher Anstalten„und die edlen Blüthen des Kunstlebens großartigst gesorgt„hat. Daher ist es uns eine süße Pflicht, ein Bedürfniß des Ge-„fühls, — nicht der Sitte —, an diesem festlichen Tage, zweien„erhabenen Wohlthätern den Ausdruck der Bewunderung und„des ehrfurchtvollsten Dankes darzubringen.”

* Tac. vita Agr. cap. 3. (Hist. I, 1.).