Digitale Ausgabe

Download
TEI-XML (Ansicht)
Text (Ansicht)
Text normalisiert (Ansicht)
Ansicht
Textgröße
Originalzeilenfall ein/aus
Zeichen original/normiert
Zitierempfehlung

Alexander von Humboldt: „[Alex. von Humboldt’s Dankesworte]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1844-Alex_von_Humboldts-2-neu> [abgerufen am 27.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1844-Alex_von_Humboldts-2-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel [Alex. von Humboldt’s Dankesworte]
Jahr 1844
Ort Augsburg
Nachweis
in: Allgemeine Zeitung 243 (30. August 1844), S. 1940.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Spaltensatz.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VI.40
Dateiname: 1844-Alex_von_Humboldts-2-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 1
Zeichenanzahl: 1672

Weitere Fassungen
Alex. von Humboldt’s Dankesworte (Berlin, 1844, Deutsch)
[Alex. von Humboldt’s Dankesworte] (Augsburg, 1844, Deutsch)
|1940| (Zufällig verſpätet.) Bei der akademiſchenFeier zur Erinnerung an die vor vierzig Jahren geſchehene LandungAlexanders v. Humboldt aus Amerika an der franzöſiſchen Küſte hieltderſelbe folgende Rede: „Die Freundſchaft hat ein Gedächtniß für Zeit-epochen die uns ſelbſt am ſpäten Lebensabend wie in fernem Nebelgehüllt erſcheinen. Die Freundſchaft hat auch ihre Mythen, die ſieſinnig zu deuten verſteht, denen ſie unvorſichtig und liebevoll ihrenGlauben ſchenkt. Sie nimmt Beſtrebungen für Thaten, rohe Ent-würfe für Vollendung: ſie ſchreibt dem Einzelnen zu was dem Gan-zen gehört, und der mächtigen Zeit die den Einzelnen getragen;was den begabteren Mitkämpfern gehört die, wie Sie meine theu-ren Collegen und Freunde, nach ſo vielen Richtungen hin die Bahndem Forſchenden bezeichnet haben. Das Gefühl eines ſolchen Ge-meinguts der Intelligenz durchdringt mit belebender Kraft. Esknüpft feſter und feſter die Bande welche im hoffenden Alter demUniverſitätsleben, ſpäter den Akademien, jenen ernſten freien In-ſtitutionen die dem wiſſenſchaftlichen Streben ausſchließlich ge-widmet ſind, einen ſo eigenthümlichen Reiz gewähren. Der Tagan dem ich ein unerwartetes Zeichen der Erinnerung und einesliebevollen Sinnes von Ihnen empfange, erneuert in mir ein frohesBewußtſeyn, eine alte Ueberzeugung. Da wo ungetrübt die Quelleder Erkenntniß fließt, werden auch die Regungen des Gefühls einBedürfniß geiſtiger Exiſtenz. Durch die ſtille Macht dieſer Ueber-zeugung angetrieben, biete ich Ihnen dar was auf allen Stufen desLebens und ſeiner vielfachen Enttäuſchungen im Menſchen dasMenſchlichſte iſt, den Ausdruck tiefempfundenen Dankes.“