Digitale Ausgabe

Download
TEI-XML (Ansicht)
Text (Ansicht)
Text normalisiert (Ansicht)
Ansicht
Textgröße
Zeichen original/normiert
Zitierempfehlung

Alexander von Humboldt: „[Alexander von Humboldt]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1837-Alexander_von_Humboldt-2> [abgerufen am 26.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1837-Alexander_von_Humboldt-2
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel [Alexander von Humboldt]
Jahr 1838
Ort Göttingen
Nachweis
in: Die Säcular-Feier der Georgia Augusta im September 1837, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1838, S. 12–13.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: V.57
Dateiname: 1837-Alexander_von_Humboldt-2
Statistiken
Seitenanzahl: 2
Zeichenanzahl: 2446

Weitere Fassungen
Alexander von Humboldt (Leipzig, 1837, Deutsch)
[Alexander von Humboldt] (Göttingen, 1838, Deutsch)
Alexander von Humboldt in Göttingen 1837 (Leipzig, 1843, Deutsch)
|12| In der Mitte zwiſchen dieſen beiden feierlichen Einholungen, am Abend des 15., bezeugte dieacademiſche Jugend ihre große Freude über die Ankunft Alexander’s von Humboldt. Sie ſammelteſich zu dieſem Zwecke auf dem Wilhelmsplatze, wo zu wiederholten Malen Sr. Majeſtät dem Kö-nige ein feierliches Lebehoch ertönte. Darauf ſetzte ſich der Zug nach Humboldt’s Wohnung (inder Dieterichſchen Buchhandlung) in Bewegung. Nachdem hier die Muſikchöre ihr Spiel vollendethatten, brachte ein Studirender den Feſtruf aus: „Alexander von Humboldt, dem Freunde deracademiſchen Jugend ein Lebehoch!” wozu die zahlreiche Verſammlung in lautem Jubel einſtimmte.Darauf trat der Gefeierte auf den Balcon, und drückte in folgenden herzlichen Worten ſeine Dank-barkeit aus: „Unter den mannichfachen Freuden, die mir in einem vielbewegten Leben geworden„ſind, iſt es eine der ſüßeſten und erhebendſten, dieſen ehrenvollen Ausdruck Ihres Wohlwollens„zu empfangen. Faſt ein halbes Jahrhundert iſt verfloſſen, ſeitdem ich in dieſer berühmten Hoch-„ſchule, Georgia Auguſta, den edleren Theil meiner Bildung empfing. Viele und tief eingreifende„Wechſel haben ſeitdem die Erdtheile getroffen, die ich, nach wiſſenſchaftlichen Zwecken ſtrebend,|13| „durchwanderte; aber die Bande, welche die alternden, hinſchwindenden Geſchlechter an die jünge-„ren, kraftvoll auſſtrebenden dadurch knüpft daß Alle im academiſchen Leben aus einer Quelle ge-„ſchöpft haben, ſind in dem Wechſel der Begebenheiten ungeſchwächt geblieben. Deutſchlands Hoch-„ſchulen üben noch jetzt, wie vor Jahrhunderten, ihren belebenden wohlthätigen Einfluß auf die„freie Entwickelung geiſtiger Kräfte und auf die ernſteren Richtungen des Volkslebens aus. In der„Anerkennung dieſes mächtigen Einfluſſes, der dem hochherzigen Gründer dieſer Univerſität, dem„edlen Vorfahren Ihres Königs, gleichſam im Geiſte vorſchwebte, bringe ich Ihnen, verehrte„Freunde, tiefbewegt, am Abend meines Lebens, die Huldigung meiner liebevollen Dankgefühle„dar.”Ein neues lautes Lebehoch war die Antwort, womit die Menge den verehrten Mann begrüßte.Noch einmal dankte er für dieſe Huldigung, und ließ, gelehnt an die Flügelthür des Balcons,die jubelnde Menge an ſich vorüberziehn. Sie begab ſich darauf, unter Vortritt der Muſik, aufden Markt, wo mit einem academiſchen Liede das Ganze beſchloſſen wurde. Bei allen folgendenFeſtlichkeiten war Alexander von Humboldt als einer der gefeiertſten Gäſte anweſend.