Digitale Ausgabe

Download
TEI-XML (Ansicht)
Text (Ansicht)
Text normalisiert (Ansicht)
Ansicht
Textgröße
Originalzeilenfall ein/aus
Zeichen original/normiert
Tafeln

Zitierempfehlung

Alexander von Humboldt: „Albert Gallatin’s tabellarische Uebersicht der Indierstämme in den vereinigten Staaten von Nordamerika, ostwärts von den Felsgebirgen (Stony Mountains), nach den Sprachen und Dialekten geordnet. 1826“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1827-Albert_Gallatins_tabellarische-1> [abgerufen am 26.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1827-Albert_Gallatins_tabellarische-1
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel Albert Gallatin’s tabellarische Uebersicht der Indierstämme in den vereinigten Staaten von Nordamerika, ostwärts von den Felsgebirgen (Stony Mountains), nach den Sprachen und Dialekten geordnet. 1826
Jahr 1827
Ort Stuttgart; Tübingen
Nachweis
in: Hertha, Zeitschrift für Erd-, Völker- und Staatenkunde 3:9:4 (April 1827), S. 328–334, 2 Tafeln.
Postumer Nachdruck
Alexander von Humboldt, Ueber die Urvölker von Amerika und die Denkmähler welche von ihnen übrig geblieben sind. Anthropologische und ethnographische Schriften, herausgegeben von Oliver Lubrich, Hannover: Wehrhahn 2009, S. 49–55.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Auszeichnung: Sperrung; Fußnoten mit Asterisken, Ziffern, Kreuzen; Schmuck: Trennzeichen; Tabellensatz; Besonderes: Cherokee-Alphabet.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: IV.75
Dateiname: 1827-Albert_Gallatins_tabellarische-1
Statistiken
Seitenanzahl: 9
Zeichenanzahl: 11771
Bilddigitalisate

|328|

Albert Gallatin’s tabellariſche Ueberſicht der Indierſtaͤmme in den vereinigten Staaten von Nordamerika,oſtwaͤrts von den Felsgebirgen (Stony Mountains),nach den Sprachen und Dialekten geordnet. 1826. (Mitgetheilt von dem Freiherrn Alexander von Humboldt.)


Die roͤmiſchen Zahlen bezeichnen Sprachen, welche durchausverſchieden ſind; die arabiſchen dagegen verſchiedene Dialekte. Diemit einem } verbundenen Dialekte haͤlt man fuͤr ſehr aͤhnlich.
Sprachen und Dialekte(Volkszahl). Staaten und Territorien, wo die Indierihren Sitz haben (Volkszahl).
I. Lenape 44679.
300. a) 1. St. John’s Indier Maine, am St. John’s River.
379. 2. Paſſamaquodies Daſ., an der Paſſamaquody-Bai.
277. 3. Penobſcots .. Daſ., am Penobſcot-River.
750. 4. Maſſachuſetts . Maſſachuſetts in Marſypee und Martha’sVineyard (Weingarten).
420. 5. Narraganſets . Rhode Island.
|Seitenumbruch| Hertha IX, zur Seite 328. CHEROKEE ‒ ALPHABET,erfunden von George Gueß, einem Cherokee.N°.1. |Seitenumbruch| Hertha IX, zur Seite 328 CHEROKEE-ALPHABET, erfunden von George Gueß.N°. II. |329|
Sprachen und Dialekte(Volkszahl). Staaten und Territorien, wo die Indierihren Sitz haben (Volkszahl).
1033. 6. Mohicons ... Connecticut (400). New-York, in Brother-ton (360) und in New-Stockbridge (273).
7. Montauks ... New-York, auf Long-Island; dieſe Spracheſoll erloſchen ſein.
1931. 8. Delawares ... Ohio, um Sandusky (80). Indiana, am White-River. Miſſouri (1500). Ar-kanſa. Louiſiana (51).
9. Minſi .... New-York, in Cataragus vermiſcht mitDelawares.
Michigan, an der Green-Bai
10. Nanticokes .. Vermiſcht mit Delawares und vielleichtmit den Six-Nations.
11. Tuteloes ... Verm. mit Delawares; vielleicht erloſchen.
12. Canois .... Desgl. desgl. desgl.
13. Pamumkies .. Virginia am Pamumkey-River, allein uͤbrigvon den Powhatans, Sprache wahrſchein-lich erloſchen.
1400. b) 14. Miamies .. Indiana (1073), am Maumee-River undum Wabash. Miſſouri (327).
36. 15. Kaskakias .16. Peoras . Illinois und Miſſouri. Im Allgemeinen Illinois genannt; die drei anderenStaͤmme derſelben ſollen erloſchen ſein. Kal (36).
234. 17. Piankishaws . Illinois und Miſſouri (207). Louiſiana (27).
4170. c) 18. Menomenes . Michigan (3900), weſtlich vom Michigan-See, an der Green-Bai. Illinois (270).
2200. d) 19. Shawnoes . Ohio (800), bei Piqua. Miſſouri (1383). Louiſiana (110).
20. Kikapoos . Illinois und Miſſouri (2200).
21. Saukies . Illinois u. Miſſouri am Miſſiſſippi, mit ein-ander verbund., (6400).
22. Foxes .. Ebendaſelbſt
4006. e) 23. Potawatamies Indiana (3900), bei Chicago. Michigan (106), am St. Joſephs-River.
24. Ottowas . Michigan, auf der Halbinſel. Ohio (377).
18850. 25. Chippewas Michigan (18473 Ottowas), in der Halb-inſel, ſuͤdlich vom Lake-Superior (obernSee), weſtlich von der Halbinſel; an denHauptfluͤſſen des Miſſiſſippi, und St.Peter’s-River, am Red River des Winipeg.
II. Iroquois 5737.
542. a) 26. Wyandots .. Ohio (542) um Sandusky und Kanada.
|330|
Sprachen und Dialekte(Volkszahl). Staaten und Territorien, wo die Indierihren Sitz haben (Volkszahl).
300. b) 27. Mohawks . New York-Weſt (300). Vor-zuͤglich in Kanada. Dieſe, Nro. 27bis 32, bil-den die Konfoͤ-deration derSix-Nations.
1096. 28. Oneidas .. Desgleichen (1096), und Mi-chigan an der Green-Bai.
496. 29. Onondagoes . Desgleichen (446?)
90. 30. Cayugas .. Desgleichen (90). Vorzuͤg-lich in Kanada.
2913. 31. Senecas .. Desgleichen (2325). Ohio 551) um den Sandusky. Michigan (37) an der Green-Bai.
253. c) 32. Tuscaroras . Desgleichen (253).
47. 33. Nottoways . Virginia, in der Southampton-Grafſchaft.
450. III. — 34. Catawbas Auf der Graͤnze von Suͤd- und Nord-Karolina.
15000. IV. — 35. Cherokees Georgia, Teneſſee, Alabama (9000). Arkanſa (6000).
25000 V. Muskhogue 23500.
36. Muskhogues Georgia, Alabama, Florida. Dieſe, Nro. V bis VII bilden die Creek-Kon-foͤderation, von derdie Seminocles von Florida nicht laͤngereinen Theil ausma-chen. Die Einthei-lung in Ober- undUnter-Creeks iſt reingeographiſch und po-litiſch, und hat mitder Eintheilung derSprachen nichts ge-mein. Nach Ausſageder Haͤuptlinge giebtes 7, oder nach An-dern 6 verſchiedeneSprachen oder Dia-lekte in der Konfoͤ-deration.
37. Hitchitees . Am Chatahoochie, bei Fort Mitchell.
38. Alibamous Naͤchſt der Weſtgraͤnzevon Georgia, zwi-ſchen den Fluͤſſen Ta-lapooſa und Cooſa.
39. Queſadas . 28 Meilen von der Weſt-Graͤnze Geor-gia’s, am Bigſwamp-Creek. N. von derFoͤderal-Straße.
40. Tuskeegees . Alabama, am FluſſeAlabama.
VI.—41. Uchees 1200. Georgia, an der Muͤn-dung des Uchee-Creek,bis zum ſich ausdehnend.
VII.—42. Natihez 300. Am Oſt-Arm des Cooſa-River.
VIII. Ehoctaw 24803.
21178. 43. Choctaw .. Alabama, Miſſiſſippi (21000). Louiſiana (178).
3625. 44. Chicaſaws .. Miſſiſſippi; Tenneſſee; noͤrdl. v. d. Chactaws.
|331|
Anmerkung. Alle die vorſtehenden Staͤmme, mit Ausnahme der ammeiſten gegen Weſten wohnenden Chippewas, waren im 17ten Jahr-hundert oͤſtlich des Miſſiſſippi-Stroms.
Mit Ruͤckſicht auf die Eintheilung in acht verſchiedene Sprachen undin vier und vierzig Dialekte, muß bemerkt werden:
  • 1) Daß zwiſchen den Muskhogue- und Choctaw-Sprachen, undeben ſo zwiſchen den Iroquois- und Cherokee-Sprachen eineAehnlichkeit beſteht.
  • 2) Daß die Catawba-Sprache Einigen von den uͤbrigen ſiebenSprachen verwandt iſt.
  • 3) Daß die Tuteloes, Nro. 11, von Einigen mit den Nanticokesverwechſelt werden; Andere verſichern, daß ſie von dem Meherrin-Fluſſe gekommen ſeien, in welchem Falle ſie Iroquois ſind.
  • 4) Daß die Dialekte der St. Johns-Indier und Canois, No. 1 und12, nicht voͤllig beſtimmt werden konnten.
  • 5) Daß die Menomenes, No. 18, wie man verſichert, eine beſon-dere Sprache haben ſollen.
  • 6) Daß die Staͤmme No. 38, 39 und 40, einen Dialekt desMuskhogue reden ſollen, nach Angabe der Creek-Haͤuptlinge diezuletzt in Washington waren.
  • 7) Daß einige dieſer Haͤuptlinge verſicherten, gehoͤrt zu haben, daßnoch einige Shawnees unter den Creeks waͤren.
Rechnet man vier, wahrſcheinlich erloſchene, Dialekte und die genann-ten gemeinſamen ab, ſo bleibt die Zahl der Dialekte, oſtwaͤrts vom Miſ-ſiſſippi, gleich 31.
Alle folgenden, mit Ausnahme der Winebagoes und einemTheile der Sioux-Dahcotah, haben ihren Sitz im Weſten des Miſſiſſippi-Stroms; doch einige ſind von der Oſtſeite einge-wandert.
Sprachen und Dialekte(Volkszahl). Staaten und Territorien, wo die Indierihren Sitz haben (Volkszahl).
IX. Sioux, oder Miſſouri.
a) 45. Sioux-Dahcotah . Am Miſſiſſippiſtrom. Die Zahl der verſchie-denen Staͤmme undDialekte, welche dieSioux, Yanktons,Tetons und Andere,die den allgemeinenNamen Sioux fuͤh-ren, ſprechen, iſtnicht beſtimmt.
46. Sioux-Wahpatone
47. Sioux-Siſtaſoone Am St. Peters-Fluß.
48. Sioux-Yanktons . An den Zufluͤſſen des Miſſouri.
49. Sioux-Tetons . An den Zufluͤſſen des Miſſouri.
50. Sioux-Angallallas An den Zufluͤſſen des Miſſouri.
|332|
Sprachen und Dialekte(Volkszahl). Staaten und Territorien, wo die Indierihren Sitz haben (Volkszahl).
51. Aſſiniboins .. An den Fluͤſſen, die in den Winnipeg-See fallen, vorzuͤglich im britiſchen Gebiet,jedoch auch gegen den Miſſouri hin ſichausdehnend.
5800. b) 52. Winebagoes .. Michigan-Territ., weſtl. v. See Michigan.
1100. 53. Toways ... Moninga-Fluß, vereinigt mit Saukiesund Foxes.
54. Ottoes Am Platte-Fluß, mit einander ver-bunden.
55. Miſſouris
5200. c) 56. Oſages .. An den Fluͤſſen Oſage und Arkanſa.
57. Kanſas .. Am Fluß Kanſa.
58. Omahaws .. Am Fluß Elkhorn.
59. Poncas ... Am Miſſouri.
60. Quippas oder Ar-kanſas .. Am Fluß Arkanſa (700). Louiſiana (8).
d) 61. Shayennes .. Suͤdwaͤrts vom Miſſouri-Strom. [Keine an-dere Autoritaͤt fuͤr die An-nahme, daß die Shayen-nes und Mandanes Dia-lekte der Sioux-Sprachereden, iſt vorhauden, alsdie bedeutenden (significa-tive) Namen ihrer Haͤupt-linge, unterzeichnet beiden letzten Vertraͤgen.]
e) 62. Minetares (Sta-tionaͤr) .. Am Miſſouri.
63. Mandanes .. Am Miſſouri.
64. Crows, oder Upſa-rokas ... Am Yellow-Stone-Fluß. VerſchiedeneRotten (bands) ſind unbekannt.
X.—65. Shoshonees Eine Rotte auf den Hoͤhen an den Fluͤſſen Platte und Arkanſa; allein die Maſſedieſer volkreichen Nation im Weſten desFelsgebirgs.
XI.Pawnee.
66. Pawnees .. Am Fluſſe Platte (Li Panis des Red-River?)
67. Ricaras .. Am Miſſouri-Strom.
450. XII. 68. Caddoes .. Louiſiana (oder Ar-kanſa) am Red-River daß dieſe Staͤmme, No. XII bis XV, ver-ſchiedene Sprachen re-den, ergiebt ſich ausVokabularien, in Be-ſitz des Hrn. Dupon-ceau, und mitgetheiltvon den HH. Sibley und Duralde.
27. XIII. 69. Adayes .. Louiſiana. Am rothenFluſſe (redriver)
XIV. 70. Chetimachas Louiſiana.
XV. 71. Attacapas. Louiſiana. Am meji-koiſchen Golf.
|333| Die Eintheilungen der folgenden Staͤmme ſind rein geogra-phiſch, indem die Notizen, die man in Ruͤckſicht auf ihre Spra-chen erhalten hat, unzureichend ſind. Die vorſtehenden Abthei-lungen und Unterabtheilungen gruͤnden ſich einzig auf die Etimo-logie und nicht auf die Grammatik, oder Struktur der Sprachen.
Sprachen und Dialekte(Volkszahl). Staaten und Territorien, wo die Indierihren Sitz haben (Volkszahl).
XVI. In Louiſiana, am Red-River und von da ſuͤdlich anden mejikoiſchen Golf.
a) Angeblich Ingeborene.
25. 72. Natchitoches .. Am Red-River. Dieſe vier Staͤm-me ſollen Dialekteder Caddo-Sprachereden.
36. 73. Yattaſſees ... Um Bayon-Pierre.
74. Naudakoes ... Am Sabine-River.
75. Eyish .... Desgleichen.
76. Tachees .... Desgleichen.
77. Opelouſas ... Am Opelouſa-Fluß.
b) Angeblich Eingewanderte vonder Oſtſeite des Miſſiſſippi.
55. 78. Biloxis .... Die Ueberbleibſel dieſer acht Staͤmmeſind uͤber Weſt-Louiſiana zerſtreut.Auch iſt eine betraͤchtliche Mengevon Choctaws und Cherokees, undvielleicht ſind einige Creeks in dieſemStaate und in dem Arkanſa-Terri-torium.
79. Tunicas ....
111. 80. Pascagolas ...
81. Pacanas ...
82. Tenſaws ...
180. 83. Conchutas ...
84. Alibamous ...
45. 85. Apalaches ...
Alle dieſe Staͤmme, von Nro. 72 bis 85, ſollen eine Volks-menge von 2000 Seelen nicht uͤberſteigen.
XVII Zwiſchen dem Red-River und dem Miſſouri.
86. Tetaus .... Suͤdwaͤrts vom Arkanſa-River, wahrſchein-lich außerhalb der vereinigten Staaten.
87. Arrapahoes ... An den Hauptgewaͤſſern des Arkanſa-Fluſ-ſes und des Platte-Fluſſes, oberhalb derOſages und Pawnees; nach Major Long.
88. Kiaways ....
89. Kaskaias ....
90. Kanenawish ... Am obern Theil des Platte und in derumliegenden Landſchaft; nach Lewis und Clarke’s Karte.
91. Wetapahato ...
92. Castahana ...
|334|
Sprachen und Dialekte(Volkszahl). Staaten und Territorien, wo die Indierihren Sitz haben (Volkszahl).
93. Steitan .... Suͤdwaͤrts von den Shayennes und noͤrd-lich vom Platte-Fluß. Man haͤlt ſiefuͤr Ueberbleibſel der Padouca-Nation.
94. Kataka ....
95. Dotami ....
In Betreff der Staͤmme Nro. 86 bis 95 herrſchen großeVerwirrungen und Zweifel. Betrachtet man die Armuth und dieEinſamkeit des Landes, ſo koͤnnen dieſe Staͤmme, in ſo weit ſieinnerhalb des Gebietes der vereinigten Staaten von Nordamerika ſeßhaft ſind, nicht volkreich ſein; und es iſt wahrſcheinlich, daßeinige dieſer Namen die Benennungen von Unterabtheilungen, oderverſchiedene Namen fuͤr denſelben Stamm, ſind.
XVIII. Noͤrdlich vom Miſſouri-Strom.
96. Black-Feet ... Am Suͤdarme des Saskatchiwine-Fluſſes;im britiſchen Gebiete, jedoch auch gegenden Miſſouri ſich ausdehnend.
97. Blood-Indians .
98. Rapid-Indians .
99. Picaneaux ..
Coutaunies ..
100. Minetares of Prairies Am Saskatchiwine und deſſen Zufluͤſſen, un-terhalb der Black-Feet und Rapid-Indierund gegen den Miſſouri ſich ausbreitend.
101. Fall-Indians ..
101. Paunch-Indians .
Die Black-Feet bilden einen zahlreichen Stamm. Die Rapid-Indier ſind als ein beſonderer Stamm bekannt. Fuͤr die anderengilt dieſelbe Bemerkung, wie bei der Abtheilung XVII; die meiſtenſind indeſſen außerhalb des Gebiets der vereinigten Staaten.

Tafeln