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Alexander von Humboldt: „Hrn. Alex. v. Humboldt über den Meteorsteinfall von Klein-Wenden“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1844-Note_Hrn_Alexander-2-neu> [abgerufen am 07.12.2024].

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https://humboldt.unibe.ch/text/1844-Note_Hrn_Alexander-2-neu
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Titel Hrn. Alex. v. Humboldt über den Meteorsteinfall von Klein-Wenden
Jahr 1844
Ort Leipzig
Nachweis
in: Berg- und hüttenmännische Zeitung mit besonderer Berücksichtigung der Mineralogie und Geologie 3:15 (10. April 1844), Beilage, Sp. 331–333.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Antiqua; Spaltensatz; Auszeichnung: Sperrung; Fußnoten mit Asterisken.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VI.43
Dateiname: 1844-Note_Hrn_Alexander-2-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 3
Zeichenanzahl: 3063

Weitere Fassungen
Note Hrn. Alexander von Humboldt’s über den Meteorsteinfall von Klein-Wenden (Berlin, 1844, Deutsch)
Hrn. Alex. v. Humboldt über den Meteorsteinfall von Klein-Wenden (Leipzig, 1844, Deutsch)
[Note Hrn. Alexander von Humboldt’s über den Meteorsteinfall von Klein-Wenden] (Paris, 1844, Französisch)
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Hrn. Alex. v. Humboldt über den Me-teorsteinfall von Klein-Wenden*).

Wir hoffen das Interesse dieser Sitzung zuvermehren, wenn wir noch der denkwürdigen Na-turerscheinung des Falles eines Meteorsteins er-wähnen, von der Hr. v. Humboldt vor Kurzemdurch die mit so vieler und rühmlicher Umsichtvon dem Hrn. Landrath Baron v. Byla eingesam-
*) Siehe d. Bl. 1843, S. 902.
|332| melten Zeugnisse sichere Kunde erhalten hat. Dervorliegende Meteorstein, jetzt noch (da ein klei-nes Stück davon abgeschlagen ist) an Gewicht 5Pfd. 23 ½ Lth. schwer, ist am 16. Sept. 1843 umhalb fünf Uhr Nachmittags in einem Kartoffelfeldebei dem Dorfe Klein-Wenden, nordwestlich vonAlmenhausen, im südlichen Theile des Wippertha-les, zwischen Klein-Wenden und Münchenlohraniedergefallen. Den von dem Hrn. Landrath vonByla zu Nordhausen mitgetheilten umständlichenZeugnissen ist eine von dem Wegebaumeister Hrn.Monecke aufgenommene Situations-Zeichnungder Umgegend beigefügt. Der Aërolithenfall istdieses Mal nicht, wie es sonst gewöhnlich ist, auseinem kleinen schwärzlichen Gewölk geschehen,in dem man wie einzelne Entladungen von Ge-schütz vernimmt; der Aërolith von Klein-Wendenfiel bei ganz heiterem Himmel. Weder Gewölknoch Lichterscheinung einer Feuerkugel warensichtbar. Man hörte einen furchtbaren Kanonen-schlag (schwächer wurde dieser bei Erfurt ver-nommen) und dann ein Getöse und Geprassel, dasmit vielen auf einem schnellfahrenden Wagen zu-sammengerüttelten Steinen verglichen wurde. Mansah den Stein von Südost nach Südwest fallen; ermachte im dürren Boden eine Vertiefung von nur4 — 5 Zoll und war (was immer bemerkt wordenist) so heiss, dass man ihn erst nach mehrerenMinuten berühren konnte. Es ist nur ein einzi-ger Stein gefunden worden, ob man gleich an-fangs hoffen durfte, es wäre ebenfalls ein Steinin Almenhausen gefallen, wo das Geprassel be-sonders stark gehört worden war. Der Meteor-stein von Klein-Wenden hat die merkwürdige vier-seitige prismatoidische Form, welche Hr. Schrei-hers an so vielen zu ganz verschiedenen Epo-chen und in sehr entlegenen Ländern gefallenenMeteorsteinen beobachtet hat. Er lag auf dem Bo-den so, dass die breite Grundfläche nach untenund die verschobene, fast pyramidale Zuspitzungnach oben gerichtet war. Eine chemische Analy-se dieses kleinen aus dem Weltraume herabgefal-lenen Asteroiden hat noch nicht gemacht werdenkönnen. Hr. G. Rose erkennt eine auffallendeAehnlichkeit mit dem Aërolithen von Erxleben.Der von Klein-Wenden enthält eine graulich weis-se, feinkörnige Grundmasse, in der das Nickel-eisen in meistens sehr feinen, seltener etwas grös-seren Körnern eingesprengt ist. Daneben liegeneinzelne bräunlich graue, bis Erbsen grosse Kör-ner von unebenem Bruche. Hr. G. Rose bemerkt,dass die Grundmasse mit Säuren gelatinirt. DerAërolith und die Zeugnisse über die Art eines Fal-les werden wieder in der reichhaltigen Sammlungvon Meteorsteinen aufbewahrt werden, welche das|333| Königl. Mineralien-Kabinet besitzt. (Monatsber.d. Berlin. Akadem.,