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Alexander von Humboldt: „[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1858-Baron_Humboldt_on-12-neu> [abgerufen am 29.03.2024].

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Titel [Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent]
Jahr 1858
Ort Leipzig
Nachweis
in: Deutsche Allgemeine Zeitung 143 (23. Juni 1858), S. 1208–1209.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur; Spaltensatz; Auszeichnung: Sperrung; Fußnoten mit Asterisken; Schmuck: Absatzmarken.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VII.156
Dateiname: 1858-Baron_Humboldt_on-12-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 2
Spaltenanzahl: 3
Zeichenanzahl: 5775

Weitere Fassungen
Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent (New York City, New York, 1858, Englisch)
Baron Humboldt (Wheeling, West Virginia, 1858, Englisch)
Baron Humboldt on American Slavery (Sandusky, Ohio, 1858, Englisch)
Baron Humboldt on American Slavery (Fremont, Ohio, 1858, Englisch)
Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Julius Froebel. Communicated to the Tribune with Humboldt’s consent (Lewisburg, Pennsylvania, 1858, Englisch)
Baron Humboldt on American Slavery (New York City, New York, 1858, Englisch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Indianapolis, Indiana, 1858, Englisch)
Humboldt on American Slavery (Boston, Massachusetts, 1858, Englisch)
Baron Humboldt on American Slavery (Salem, Ohio, 1858, Englisch)
Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel (Fort Wayne, Indiana, 1858, Englisch)
Humboldt on Slavery (Buffalo, New York, 1858, Englisch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Leipzig, 1858, Deutsch)
Baron Humboldt on American Slavery (Dubuque, Iowa, 1858, Englisch)
Ein Brief Humboldts (Wien, 1858, Deutsch)
Briefwechsel Alexander v. Humbold’s mit Julius Fröbel (Berlin, 1858, Deutsch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Köln, 1858, Deutsch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Augsburg, 1858, Deutsch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Glasgow, Missouri, 1858, Englisch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Würzburg, 1858, Deutsch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Ljubljana, 1858, Deutsch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Zürich, 1858, Deutsch)
Ein Brief Humboldt’s (Olmütz, 1858, Deutsch)
Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to J. Froebel (Philadelphia, Pennsylvania, 1858, Englisch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Bremen, 1858, Deutsch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Timisoara, 1858, Deutsch)
Humboldt and American Slavery (London, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (London, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (London, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (Belfast, 1858, Englisch)
[Baron Humboldt on American Slavery. A Private Letter to Mr. Julius Froebel. Communicated to The Tribune with Humboldt’s consent] (Newcastle-upon-Tyne, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (London, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (Reading, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (Edinburgh, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (Aberdeen, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (Belfast, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (London, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (Bristol, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (Hillsborough, Ohio, 1858, Englisch)
Baron Humboldt on American Slavery (London, 1858, Englisch)
Humboldt and American Slavery (Hertford, 1858, Englisch)
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Amerika.

London, 20. Juni. Wir erhalten aus dem fernen Weſten Ame-rikas einen Brief von Freundeshand, deſſen intereſſante Mittheilungen unszu einem Auszuge veranlaſſen. „Die Ausſicht auf Seeſchlachten, Blokade,Kaperei und einen großen Principienkrieg Amerikas mit Europa iſt durchdie Streitfrage mit England über das Durchſuchungsrecht bis zu uns Hin-derwäldlern gedrungen. Wie ich aus Briefen und Zeitungen des Südensund Oſtens entnehme, iſt die ganze Union über die Wendung der Skla-vereifrage, denn ſonſt iſt die Sache nichts, in zwei große Lager getheiltworden. Die nationale Animoſität gegen die Engländer hat zwar einenkleinen Theil der Freiboden- und Antiſklavereipartei auf die andere Seitegedrängt; auch haben ſich viele Nationaldemokraten, denen die Wiederein-führung des afrikaniſchen Sklavenhandels trotz Proſklavereiprincipien einGreuel iſt, gegen die Regierung erklärt; aber im Ganzen genommen ſtehendie Demokraten zur Seite Buchanan’s und die Republikaner zur Seite Eng-lands. Zum Theil trägt an der Stellung der letztern Hr. Cass, der Staats-ſecretär des Aeußern, Schuld. Seine Depeſchen ſagen geradezu, daß ame-rikaniſche Schiffe, wenn man ihnen nicht anſieht, daß ſie Sklaven am Bordhaben, nicht im Geſchäfte geſtört und unterſucht werden dürfen, was im-mer auch deren wirklicher Reiſezweck ſein möge. Heißt das nicht geradezuden Sklavenhaandel unterſtützen? fragen unſere Republikaner und meinen:Wir ſind durchaus nicht von der Ehrlichkeit der Engländer überzeugt, abervon der Falſchheit des Hrn. Cass überzeugt er uns ſelbſt. Die Engländermögen den Sklavenhandel zum Vorwand nehmen, um ihre Autorität zurSee geltend zu machen; aber wir hätten die Polizei gegen Sklavenſchiffeunter amerikaniſcher Flagge ſelbſt ausüben ſollen, wie es die Verträge vor-ſchreiben, und wir haben es nicht gethan. Meine Meinung iſt, daß derbegonnene Federkrieg zwiſchen den Vereinigten Staaten und England nurmit Tintenvergießen enden wird, trotzdem die Heißſporne des Südens einengewaltigen Lärm ſchlagen und die engliſche Regierung klug genug ſeinwird, das verirende Durchſuchungsrecht aufzugeben.“ *) — „In landsmann-ſchaftlichen Kreiſen zu St.-Louis, Mo., und wol auch in weitern Kreiſender Union hat der Briefwechſel Humboldt’s und Fröbel’s kein ge-ringes Intereſſe erweckt, und ich theile davon Einiges mit, weil die Ange-legenheit in der alten Heimat vielleicht nicht bekannt iſt. Eine frankfurterCorreſpondenz im hieſigen Anzeiger des Weſtens meldete, daß Humboldt anFröbel einen anerkennenden Brief über deſſen «Aus Amerika» geſchrieben,und das gab Veranlaſſung zu derben Ausfällen ſklavenhalteriſcher deutſcherBlätter Neuyorks, die Fröbel der Lüge bezichtigten. Fröbel tritt nun imAnzeiger des Weſtens auf, erklärt, daß er ſich nie der Verbindung miteinem der erſten Männer der Wiſſenſchaft gerühmt, daß er aber ſeit 26Jahren mit Humboldt in Verbindung ſtehe, zahlreiche Briefe von ihm er-halten und ihn ſeit 1846 nicht geſehen. «Nach 1848 habe ich es für einePflicht der Discretion gehalten», ſchreibt Fröbel, «die Verbindung mit einemManne in Humboldt’s perſönlicher Stellung auf die Zuſendung einiger Frag-mente von meinen Reiſen in Amerika zu beſchränken.» Im Januar dieſesJahres erhielt Fröbel den in Rede ſtehenden Brief Humboldt’s und läßtihn ganz folgen. Humboldt dankt für das Schreiben und für das Geſchenkeines geiſtreichen Buchs über Nordamerika. «Ihr Andenken iſt hier allentheuer», ſchreibt Humboldt, «die mit Ihrem Geiſte und ausgezeichneten wiſ-ſenſchaftlichen Kenntniſſen vertraut waren, und ich habe mich Ihrer dauer-haften Freundſchaft in dem neueſten Band des ‚Kosmos‘, S. 541, gerühmt.»Dann folgen einige treffende Bemerkungen über Fröbel’s Buch, und Hum-boldt fährt fort: «Ihre nächſte Schrift, ‚Die politiſche Zukunft von Ame-rika‘, möchte ich, der Urmenſch, noch erleben. Fahren Sie fort, die ſchänd-liche Vorliebe für Sklaverei, die Betrügereien mit der Einfuhr ſogenannterfrei werdender Neger (ein Mittel, zu den Negerjagden im Innern vonAfrika zu ermuthigen) zu brandmarken. Welche Greuel man erlebt, wennman das Unglück hat, von 1789 — 1858 zu leben! Mein Buch gegen dieSklaverei iſt in Madrid nicht verboten und hat in den Vereinigten Staa-
*) Die Vorausſicht unſers amerikaniſchen Correſpondenten beſtätigte ſich inder vorgeſtrigen Parlamentsſitzung. Der Miniſter des Innern erklärte, daß „IhrerMaj. Regierung die Rechtsgelehrten der Krone um Rath gefragt und daß dieſe derentſchiedenen Meinung ſind, daß wir vermöge der internationalen Geſetze keinDurchſuchungsrecht in Friedenszeiten haben“.
|1209| |Spaltenumbruch| ten, die Sie die ‚Republik vornehmer Leute‘ nennen, nur mit Weglaſſungalles deſſen, was die Leiden der Farbigen, nach meiner politiſchen Anſichtzum Genuſſe jeder Freiheit berechtigten Mitmenſchen betrifft, kaufbar wer-den können. Ich lebe arbeitſam, meiſt in der Nacht, weil ich durch eineimmer zunehmende, meiſt ſehr unintereſſante Correſpondenz unbarmherziggequält werde; ich lebe unfroh im neunundachtzigſten Jahre, weil von demVielen, nach dem ich ſeit früher Jugend mit immer gleicher Wärme ge-ſtrebt, ſo wenig erfüllt worden iſt. Mit dem erneuerten Ausdrucke viel-jähriger Freundſchaft, welche politiſche Begebenheiten nie getrübt haben,Ihr ſtets unleſerlicher A. Humboldt.» ... Fröbel zeigt an, daß er den Briefmit Humboldt’s Erlaubniß veröffentlicht, und daß er im Laufe dieſes Som-mers nach den Vereinigten Staaten zurückkehren und ſich mit ſeiner Familiedauernd fixiren werde. Er wurde in Frankfurt a. M. ſtillſchweigend ge-duldet; aber der Beſuch Berlins wurde ihm vom dortigen amerikaniſchenGeſandten abgerathen. Directe Schritte wollte er nicht unternehmen undwird nach Amerika zurückkehren, ohne von Deutſchland mehr als Frank-furt a. M. geſehen zu haben.“