Elbing, im Januar. (Privatmitth.) Humboldt hat einen Brief an den hier lebenden Verfasser der "Zeitspende der Humanität", Herrn B. B. Hirsch geschrieben, dessen Schluß zu betonen ist. Er lautet: "Ew. Wohlgeboren werden es nur meinem hohen Alter und meiner durch eine bedrückend zunehmende Correspondenz getrübten Lage zuschreiben, wenn ich Ihnen für Ihre die edelsten und darum freiesten Grundsätze wahrer Humanität verbreitenden Reden nur mit wenigen Worten meinen innigen Dank darbringe. Deren Verbreitung ist um so wünschenswerther, als im deutschen Vaterlande selbst die Fortschritte religiöser Toleranz und staatsbürgerlicher Gleichheit der Rechte eben nicht glänzend sind." Nach diesem Briefe wird wohl Dr. Brunner in Wien um so eher Gelegenheit nehmen, Humboldt, wie er es vor Kurzem gethan, einen "Seelenmörder zu nennen! Sie, Herr Redacteur, können sich über die immer wiederholten Angriffe des Wiener Kirchenzeitungs-Redacteurs trösten, da Sie einen solchen erlauchten Schicksalsgenossen haben.