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Alexander von Humboldt, Caroline Möllhausen: „Expedition zur wissenschaftlichen Erforschung des Rio Colorado, in den der Rio Gila einmündet“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1857-Expedition_zur_wissenschaftlichen-1> [abgerufen am 29.03.2024].

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Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1857-Expedition_zur_wissenschaftlichen-1
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Titel Expedition zur wissenschaftlichen Erforschung des Rio Colorado, in den der Rio Gila einmündet
Jahr 1857
Ort Berlin
Nachweis
in: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen 299 (22. Dezember 1857), [o. S.].
Beteiligte Caroline Möllhausen
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Spaltensatz; Auszeichnung: Sperrung.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VII.131
Dateiname: 1857-Expedition_zur_wissenschaftlichen-1
Statistiken
Seitenanzahl: 2
Spaltenanzahl: 6
Zeichenanzahl: 2905

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Expedition zur wiſſenſchaftlichen Erforſchung desRio Colorado, in den der Rio Gila einmuͤndet.

Ueber die in dieſen Blaͤttern ſchon mehrmals erwaͤhnte neue Expedition des durch ſeine Reiſen in Nord-Amerika ruͤhmlichſtbekannten Hrn. Balduin Moͤllhauſen, Cuſtos der Schloßbi-bliotheken zu Potsdam, gingen uns vor einigen Tagen folgendenaͤhere Mittheilungen zu. Nach einer ſtuͤrmiſchen Ueberfahrtwar derſelbe gluͤcklich am 3. September in New York gelandet,und traf dort mit dem Befehlshaber der Rio Colorado-Expedi-tion, Lieut. Ives, zuſammen, der im Begriff war, ſich nach SanFrancisco in Californien einzuſchiffen, um dort alle Mitgliederder Expedition zu erwarten. Den 6. Sept. ging Moͤllhauſennach Waſhington, wo er auf Empfehlungen von Alexander v. Humboldt von dem Praͤſidenten der Ver. Staaten, Hrn. Bu-chanan, vom Kriegsminiſter Honor. John Floyd und anderenamerikaniſchen Notabilitaͤten auf’s liebenswuͤrdigſte empfangenwurde. Nach einem 11taͤgigen Aufenthalt kehrte er nach New-York zuruͤck, von wo er ſich den 21. Sept. auf dem DampfbootNorthern light einſchiffte, um uͤber die Landenge von Panamanach San Francisco zu gelangen. Dieſe Reiſe, die gewoͤhnlichnur 21—23 Tage dauert, waͤhrte wegen der langſam gehenden, nach |Seitenumbruch| |Spaltenumbruch| dem Schiffbruch der Central-Amerika eingeſchobenen Dampfboote34 Tage; auch machten ſie die fortwaͤhrenden Stuͤrme keineswegszu einer angenehmen. Moͤllhauſen landete gluͤcklich mit mehrerenzu derſelben Expedition gehoͤrenden Gefaͤhrten den 27. Octoberin San Francisco, wo der Lieutenant Ives ihn erwartete.und von wo an die geographiſche Expedition ihren eigentlichenAnfang nahm. Ein kleines in Philadelphia angekauftes Fluß-dampfboot, in viele Theile zerlegt, war ganz wie in Newyork mitvieler Vorſicht verladen, gluͤcklich in San Francisco angekommen; hierwurde es auf einen Schooner gebracht, der es, das VorgebirgeSt. Lucas umſegelnd, an die Muͤndung des Colorado fuͤhrenſollte, wo es alsdann wieder zuſammengeſetzt und zum Zweck derReiſe, den Colorado hinauf, verwendet werden wird. Die zurLandesaufnahme beſtimmte Geſellſchaft, welche aus 8 Mann be-ſteht, wird getheilt auf drei verſchiedenen Wegen ungefaͤhr gegenden 10. Dezember denſelben Punkt erreichen. Die Landexpedi-tion hat (mit Hinzurechnung einer bewaffneten Escorte von 50Mann) eine Staͤrke von 80—90 Mann; dazu gehoͤren 200 Maul-thiere. Der Vereinigungspunkt iſt das Fort Juma (da con-ſtruirt, wo auf Humboldt’s General-Karte von Mexiko von 1804der Stamm der Indios Jumas angedeutet iſt). Es wird dasDampfſchiff immer in gleicher Hoͤhe mit der Landexpedition ſtrom-aufwaͤrts arbeiten, um auf dieſe Weiſe die Schiffbarkeit des Co-lorado zu pruͤfen. Da nun, wo Cascaden und Mangel an Fahr-waſſer das Weitergehen des Dampfbootes hemmen, bleibt daſſelberuhig liegen, waͤhrend zu Lande die Forſchungen gegen Nordoſtenweiter fortgeſetzt werden. |Spaltenumbruch| |Spaltenumbruch|