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Alexander von Humboldt: „[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1856-xxx_Dank_fuer_die-3-neu> [abgerufen am 20.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1856-xxx_Dank_fuer_die-3-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel [Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin]
Jahr 1856
Ort Wien
Nachweis
in: Oesterreichisch Kaiserliche Wiener Zeitung 23 (27. Januar 1856), S. 275.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (mit rund-r); Spaltensatz; Auszeichnung: Sperrung.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VII.120
Dateiname: 1856-xxx_Dank_fuer_die-3-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 1
Zeichenanzahl: 2968

Weitere Fassungen
[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin] (Berlin, 1856, Deutsch)
[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin] (Köln, 1856, Deutsch)
[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin] (Wien, 1856, Deutsch)
[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin] (Augsburg, 1856, Deutsch)
[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin] (Berlin, 1856, Deutsch)
[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin] (München, 1856, Deutsch)
[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin] (Frankfurt an der Oder, 1856, Deutsch)
[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin] (Hannover, 1856, Deutsch)
[Dank für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Berlin] (Frankfurt am Main, 1856, Deutsch)
|275| Der Magiſtrat hat im Einverſtändniß mit derStadtverordneten-Verſammlung beſchloſſen, dem wirk-lichen geheimen Rath ꝛc., Herrn Freiherrn FriedrichWilhelm Heinrich Alexander v. Humboldt das Ehren-bürgerrecht der Stadt Berlin zu ertheilen. HeuteMittag 12 Uhr erfolgte die Ueberreichung des Ehren-bürgerbriefes in feierlicher Weiſe durch eine Deputa-tion des Magiſtrates und der Stadtverordneten-Ver-ſammlung. Auf die Anſprache des Herrn Ober-Bür-germeiſter Krausnick erwiederte Herr v. Humboldt: „Sie haben mir, hochverehrte Männer, durch denlebendigen und beredten Ausdruck des Wohlwollensdieſer großen Stadt, die ich heute mit erhöhtem Stolzemeine Vaterſtadt nenne, eine Ehre erwieſen, die vonkeiner derer übertroffen wird, welche mir durch diefrühe Aufmunterung meiner Zeitgenoſſen in einemlangen und vielbewegten Leben zu Theil gewordenſind. Was von den ruhmvollen und großen ſzien-tifiſchen Vereinen ausgeht, bezieht ſich auf den An-bau des Wiſſens, des Erkennens, des Forſchens; aufdie mühevollen, nicht immer gefahrloſen Beſtrebungen,die phyſiſche Welt der Erſcheinungen und das, waswir von ihren ewigen Geſetzen zu verſtehen glauben,vernunftmäßig zu deuten. Sie dagegen berühren durchdas, was Sie mir ſo liebevoll darbieten, eine andereRegion: die der Gefühle, der heiligen Pflichten undzarten Bande des Bürgerlebens. Sie ſchenkenmir durch Ihre Gabe das ehrenvolle Zeugniß, daßSie Ihre Billigung nicht verſagen den Richtungenmeiner Geſinnung und Wünſche als Bürgersund Gliedes des gemeinſamen Vaterlandes; nichtder Wärme und Ausdauer, mit welcher ich (ſeitmehr als einem halben Jahrhundert) in allen mei-nen Schriften dieſe Richtungen unwandelbar zu ver-theidigen ſtrebe. Worte fehlen mir, um dieſer großen,durch Kunſtliebe und Gewerbefleiß verherrlichtenStadt, die das Centrum der Monarchie bildet undmich zu ihrem Ehrenbürger ernannt hat, meinentiefgefühlten Dank darzubieten. Dieſer Dank em-pfängt hier noch eine höhere Weihe in der Erinne-rung an die immer fortwachſende Sorgfalt, mit derdie Väter der Stadt, zur Freude eines hochbegabten,mein Alter durch ſeine Huld verſchönernden Mon-archen, die Mittel vervielfältigen, durch welchezwangslos Erhöhung der Intelligenz und veredelndeSittlichkeit auch in die ärmeren arbeitenden undſchon deßhalb um ſo beachtungswertheren Schichtendes Volkslebens dringen. Die edelſte und eine un-verwelkliche Blüthe des Wohlſtandes iſt die, welcheſich im Schooße fortſchreitender geiſtiger Kulturentfaltet.“ Der Ehrenbürgerbrief hat ein Format von 25Zoll Länge und 20 Zoll Breite und iſt mit einemvon Gold und prächtigen Farben ſtrahlenden Rande,Arabesken mit tropiſchen Pflanzen darſtellend, ver-ziert, in deſſen Mitte rechts eine Skizze von Nord-amerika (der Niagara-Waſſerfall), links eine ſolchevon Auſtralien (Nukahiva), und unten verſchiedeneEmbleme, als der „Kosmos“, im Hintergrunde Egyp-tiſche Pyramiden, Vulkane, geometriſche Inſtrumenteꝛc. angebracht ſind.