SITZUNG VOM 9. JUNI 1853. Herr Dr. Flügel in Leipzig, Consul der Vereinigten Staaten von Nord-America, übersandte der Akademie ddo. 31. März d. J. mehrere in America erschienene Druckwerke darunter ein Exemplar von Maury’s Wind and Current Charts. Über diese schätzbare Arbeit hat sich Alexander von Humboldt in einem Schreiben an Dr. Flügel folgendermassen ausgesprochen: „Dem vortrefflichen Herrn Lieutenant Maury, dem Verfasser der schönen mit so vieler Umsicht und Gründlichkeit ausgearbeiteten Karten der Winde und Strömungen, bitte ich Sie, theuerster Herr Doctor, den Ausdruck meiner innigen Dankbarkeit und innigen Hochachtung darzubringen. Es ist ein grosses Unternehmen, gleich wichtig für den praktischen Seefahrer als für die Fortschritte der Meteorologie im Allgemeinen.“ „In diesem Sinne ist es auch in Deutschland von allen denen aufgefasst worden, die für physikalische Erdbeschreibung Sinn haben. Auf eine analoge Weise ist meine Theorie der Isothermen-Linien erst recht fruchtbar geworden, seitdem Dove uns die Isothermen der einzelnen Monate hauptsächlich auf dem Festlande hat kennen gelehrt. Da zwei Drittheile der Luftmasse einen flüssigen Boden hat, d. i. auf dem Meere ruht, so ist Maury’s Arbeit um so erfreulicher und wichtiger, als sie Meereströmung, Windrichtung und Temperatur zugleich umfasst. Wie merkwürdig sind die Temperatur-Verhältnisse Sheet II. South Atlantic East and West of Long. 40°. Wie viel wird dieser Theil der Meteorologie gewinnen, wenn nach Maury’s Vorschlag des Commodore Lewis Warrington’s Log-Buch ausgefüllt wird. Dazu ist eine schöne Frucht dieses Unternehmens die Abkürzung der Seefahrt von den United States zum Äquator. Die Freigebigkeit, mit der die Karten vertheilt worden sind, erhöhen die Erwartungen, zu denen man berechtigt ist. Sie sehen, dass ich nicht zu den Undankbaren gehöre.“ „Das zweite Exemplar, das ich Ihrer Gewogenheit verdanke, habe ich in würdige Hände gelegt, die des Professors Dove, dem die Meteorologie so viel verdankt. Der Superintendent of the National Observatory (Lieutenant Maury) spricht übrigens, wie ich aus Ihrem vorletzten Briefe vom 21. Mai sehe, viel zu bescheiden von seinem wichtigen Unternehmen etc. etc.“