„Es iſt mir eine große, große Freude, aus dem Munde eines ſo vielbegabten und vielgereiſten Naturforſchers freundliche Worte der Zufriedenheit über meine Schilderungen der Tropen. Vegetation zu vernehmen. Empfangen Sie meinen wärmſten Dank für Ihren liebenswürdigen Brief, für Ihr ehrenvolles Anetbieten, meinem Namen einen ſo ſchönen Platz in Ihrem wichtigen Werke: „Reiſe um die Welt und drei Fahrten nach dem nördlichen Polarmeere,“ zu ſchenken. Unſer gemeinſchaftlicher Freund Ritter, der mir ſo viel erfreuliches über Ihre Perſönlichkeit geſagt, hatte zuerſt meine Aufmerkſamkeit auf Ihre „Botany of the Voyage of H. M. S. Herald geleitet ꝛc.“ — Nach Berührung einiger wiſſenſchaftlichen und perſönlichen Reminiscenzen ſchließt A. v. H.: „Da Sie, verehrter Mann, wie ich hoffe, noch das ſchöne Kew bewohnen, das ich in vorſündflutlicher Zeit (1790) mit George Forſter zum erſtenmale beſuchte, um von dort aus das noch nicht begrabene Rieſenfernrohr und den einfachen und auch darum ſo großen William Herſchel in Slough zu ſehen, ſo bitte ich Sie, zwei meiner theuerſten, beſten Freunde, Sir William Hooker und den Südpoler und tibetaniſchen Sohn, innigſt zu grüßen. Dieſe beiden, Sie, der Sie ſchon einen ſo großen Theil der Erde durchwandert ſind, ich, welcher dieſe unleſerliche Handſchrift und ſchiefen Linien einer Lähmung des Armes verdanke, die ein dreimonatlicher Schlaf auf einer feuchten Lage Laubes bei Nacht und hie und da phosphorescirender Blätter in den Orinoco-Wäldern veranlaßte, wir alle haben ein meiſt frohes, freies Handwerk getrieben und machen darum eine engverbundene Genoſſenſchaft aus. Dieſer erfreue ich mich, der Ergrauteſte unter Ihnen, der aber an dem Rudme der Jüngern, des reichlicher mit Kenntniſſen ausgeſtatteten Geſchlechts, den wärmſten und ungeheucheltſten Antheil nimmt. Mit den freundſchaftlichſten Geſinnungen, deren Motive ich einem theuern Landsmann nicht zu entwickeln brauche, zeichne ich mich Ihr anhänglichster Alexander v. Humboldt. Sansſouci, den 30 Juli 1853.“