Digitale Ausgabe

Download
TEI-XML (Ansicht)
Text (Ansicht)
Text normalisiert (Ansicht)
Ansicht
Textgröße
Originalzeilenfall ein/aus
Zeichen original/normiert
Zitierempfehlung

Alexander von Humboldt: „[Brief an Berthold Carl Seemann]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1853-xxx_Brief_an_Seemann-3-neu> [abgerufen am 25.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1853-xxx_Brief_an_Seemann-3-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel [Brief an Berthold Carl Seemann]
Jahr 1854
Ort Wien
Nachweis
in: Die Presse 7:276 (30. November 1854), [o. S.].
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur; Spaltensatz; Antiqua für Fremdsprachiges.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VII.65
Dateiname: 1853-xxx_Brief_an_Seemann-3-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 1
Zeichenanzahl: 2026

Weitere Fassungen
[Brief an Berthold Carl Seemann] (Hannover, 1853, Deutsch)
Ein Brief Humboldts (Wien, 1853, Deutsch)
[Brief an Berthold Carl Seemann] (Wien, 1854, Deutsch)
|Seitenumbruch| „Es iſt mir eine große, große Freude, aus dem Munde eines ſo vielbegabtenund vielgereiſten Naturforſchers freundliche Worte der Zufriedenheit über meineSchilderungen der Tropen. Vegetation zu vernehmen. Empfangen Sie meinen wärm-ſten Dank für Ihren liebenswürdigen Brief, für Ihr ehrenvolles Anetbieten, meinemNamen einen ſo ſchönen Platz in Ihrem wichtigen Werke: „Reiſe um die Welt unddrei Fahrten nach dem nördlichen Polarmeere,“ zu ſchenken. Unſer gemeinſchaftlicherFreund Ritter, der mir ſo viel erfreuliches über Ihre Perſönlichkeit geſagt, hatte zu-erſt meine Aufmerkſamkeit auf Ihre „Botany of the Voyage of H. M. S. Herald“ geleitet ꝛc.“ — Nach Berührung einiger wiſſenſchaftlichen und perſönlichen Reminis-cenzen ſchließt A. v. H.: „Da Sie, verehrter Mann, wie ich hoffe, noch das ſchöneKew bewohnen, das ich in vorſündflutlicher Zeit (1790) mit George Forſter zumerſtenmale beſuchte, um von dort aus das noch nicht begrabene Rieſenfernrohr undden einfachen und auch darum ſo großen William Herſchel in Slough zu ſehen, ſobitte ich Sie, zwei meiner theuerſten, beſten Freunde, Sir William Hooker und denSüdpoler und tibetaniſchen Sohn, innigſt zu grüßen. Dieſe beiden, Sie, der Sieſchon einen ſo großen Theil der Erde durchwandert ſind, ich, welcher dieſe unleſer-liche Handſchrift und ſchiefen Linien einer Lähmung des Armes verdanke, die eindreimonatlicher Schlaf auf einer feuchten Lage Laubes bei Nacht und hie und daphosphorescirender Blätter in den Orinoco-Wäldern veranlaßte, wir alle haben einmeiſt frohes, freies Handwerk getrieben und machen darum eine engverbundene Ge-noſſenſchaft aus. Dieſer erfreue ich mich, der Ergrauteſte unter Ihnen, der aber andem Rudme der Jüngern, des reichlicher mit Kenntniſſen ausgeſtatteten Geſchlechts,den wärmſten und ungeheucheltſten Antheil nimmt.

Mit den freundſchaftlichſtenGeſinnungen, deren Motive ich einem theuern Landsmann nicht zu entwickelnbrauche, zeichne ich mich Ihr anhänglichster Alexander v. Humboldt.