Das lebhafte Interesse, welches die wichtige, mit kritischem Scharfblick abgefasste Abhandlung des Herrn Prof. Ghillany über die Erdgloben von Martin Behaim und Johann Schöner in mir erregt haben, musste mich auf die Untersuchungen zurückführen, welche ich selbst über Behaim und Schöner in meinem Examen critique de l’Histoire de la Géographie du Nouveau Continent aux 15me et 16me siècles (terminé 1833) bekannt gemacht habe, T. I. p. 256 — 308; T. II. p. 26 und T. V. p. 170. Es ist mir eine Freude, hier zur Publicirung die chronologischen Resultate mitzutheilen, welche in der noch ungedruckten dritten Section den letzten Abschnitt meiner Schrift ausmachen sollten. Ich citire, als Beweisstellen, immer nur das Französische Originalwerk (die Ausgabe in 8°, die erst drei Jahre nach der Ausgabe in Folio erschien), nicht die Deutsche Uebersetzung, die ich nicht kenne und in der die 1832 von mir entdeckte Weltkarte von Juan de la Cosa (6 Jahre älter als des Columbus Tod) gänzlich fehlt. Dr. Ghillany: Die Erdgloben von Martin Behaim und Johann Schöner. Ein Programm. Nürnberg bei Schrag. Alle Forschungen über die ältesten Karten von Amerika müssen bekanntlich mit den Ausgaben der Geographie des Ptolemaeus beginnen wegen der Gewohnheit, die seit 1482 (Ausgabe von Nicolas Donis) und 1486 (opera ac expensis Justi de Albano de Venetiis) eintrat, neuere Karten den älteren von Agathodaemon beizufügen. Die grösseste und vollständigste Sammlung von Ausgaben des Ptolemæus ist die des ausgezeichneten Geographen Baron Walckenaer zu Paris; sie zählt mehr als 30 Editionen, von denen einige in verschiedenen Jahren wiederholte aber gleichartige Abdrücke sind; sie enthält viele Ausgaben mehr, als Raidel’s Commentatio critico-literaria de Claudii Ptolemæi Geographia 1737 darbietet. Ich habe die Walckenær’sche Sammlung mehrere Monate lang bearbeitet und meine Bearbeitung ist durch den gelehrten Besitzer vervollständigt worden. Die editio princeps des Ptolemæus ist die Bologneser Ausgabe von Dominicus de Lapis, welche durch einen Druckfehler das Jahr 1462 auf dem Titel führt, aber, wie De Burc (Bibliographie instructive 1768 T. I. p. 32 — 45) und Bartolomeo Gamba (Osservazioni sulla Geografia di Tolomeo; Bassano 1796 p. 132) gründlich erwiesen haben, dem späteren Jahre 1472 angehört. Die nächst folgenden Ausgaben des Ptolemæus von 1475 (durch Jacobus Angelus aus Vicenza); von 1478 (auctore Arnoldo Buckinck e Germania, in Rom gedruckt); von 1482 (durch Nicolaus Donis, zwei Abdrücke aus Rom und Ulm); von 1486 (von Justus de Albano de Venetiis, gedruckt in Ulm) von 1490 (Romae, arte et impensis Petri de Torre); und von 1507 (Roma, edirt von Bernardinus de Vitalibus aus Venedig und Evangelista aus Brescia) enthalten zwar mehrmals moderne Karten, aber Nichts, das sich auf den neuen Welttheil bezieht. Der südliche Theil dieses Welttheils und die Antillen finden sich zum ersten Male auf einer Kupferplatte dargestellt (ohne den Namen Amerika) in der Römischen Ausgabe des Ptolemæus von 1508, correcta a Marco Beneventano et Joanne Cotta Veronensi. Ehe wir aber von dieser Ausgabe reden, in welcher die Weltkarte von Joh. Ruysch enthalten ist, muss die älteste gezeichnete Karte erwähnt werden, welche bisher bekannt ist. Es ist dies die Weltkarte, welche 1500 der grosse Seefahrer Juan de la Cosa (bisweilen auch schlechthin Juan Biscaino genannt) in der Puerto da Sta. Maria gezeichnet hat, da er eben erst von der Reise mit Alonso de Hojeda und Amerigo Vespucci (eine Reise, die nur vom 20. Mai 1499 bis Mitte Juni 1500 dauerte und sich doch schon bis 3° nördl. Breite an die Ostküste von Südamerika erstreckte) zurückgekommen war. Von dieser Karte, der wichtigsten, die es für die früheste Geschichte der Geographie des Neuen Welttheils gibt, ist nur bisher das einzige Exemplar bekannt, welches sich in der kostbaren Bibliothek des Baron Walckenaer zu Paris befindet und von der ich in 3 Blättern die Haupttheile zuerst habe stechen lassen. Man hatte sie für eine Portugiesische Weltkarte gehalten von ganz unbekanntem Alter, bis ich während der Cholerazeit bei fleissigen Arbeiten in den Pariser Bibliotheken im Jahre 1832 die Worte entdeckte: Juan de la Cosa la fizo en el Puerto de Sta. Maria en año de 1500. Diese Inschrift steht neben einem kleinen farbigen Bilde, den grossen Christoph vorstellend, wie er das eine Weltkugel in der Rechten haltende Christuskind durch das Meer trägt — eine sinnige Anspielung auf den Namen Christophorus Columbus und die Hoffnung, welche seine Entdeckung des festen Landes von Südamerika (1. August 1498) für die Verbreitung des Christenthums gab. Juan de la Cosa, der Zeichner der Weltkarte, war des Columbus Gefährte auf seiner zweiten Expedition (25. Sept. 1493 bis 11. Juni 1496) gewesen. Er hat an fünf grossen Expeditionen Theil genommen (von 1493 bis 1509), von denen er zwei anführte (Exam. crit. T. V. p. 163). Aus dem Prozesse des Spanischen Fiscus gegen Don Diego Colomb über das Verdienst der ersten Entdeckung lernen wir, durch die Aussage des Bernardo de Iharra: „Christoph Columbus, den man immer schlechthin den Admiral (wie Hernan Cortez den Marquès) nennt, habe sich darüber beklagt, dass Juan de la Cosa umherginge und behaupte, Mehr zu wissen als er, der Admiral. Cosa, hombre habil andaba diciendo que sabia mas que el“. Auch Petrus Martyr de Anghiera spricht mit grosser Achtung von Juan de la Cosa. Als er zu dem Marineminister, dem Bischof von Burgos Juan de Fonseca ging, um ihn 1514 über den Zusammenhang neu entdeckter Küsten zu consultiren, „fand er in dem Studirzimmer des Bischofs die trefflichen Seekarten des Juan de la Cosa, des Andrès de Morales aus Triana, und eine Portugiesische Karte, von der man glaubt, sie sei das Werk des überaus sachkundigen Amerigo Vespucci, der in seiner Schifffahrt die Aequatorial-Linie durchschnitten hat.“ Exam. crit. T. IV. p. 130. Die Weltkarte von Juan de la Cosa stellt in ziemlich richtiger Configuration, aber viel zu nördlich vor die grossen und kleinen Antillen, die nördliche Küste von Südamerika (von der Bocca del Drago bis Cabo de la Vela und Monte San Eufemia, dem östlichsten Berggehange der Sierra de Sta. Marta, damals Sierras nevadas da Citarma genannt), auch die östliche Küste von Südamerika, auf welcher die Mündung des Orinoco (Rio de la Possession y Mar dulce), die des Amazonen-Flusses (Costa Plaida) und das Vorgebirge San Augustin (südliche Breite 8° 19′) angegeben sind. Bei diesem Vorgebirge, etwas südlich, wo der Name Puerto Hermoso steht, ist als Entdecker im Jahr 1499 Vicente Yañez Pinzon genannt. Die frühesten Namen des Cabo San Augustin waren Rostro Hermoso, Cabo Sta. Maria de la Consolacion und Cabo de Sta. Cruz. (Exam. crit. I. p. 314 – 316). Eine Küstenlinie ohne alle Namen, von Cabo de la Vela bis zum äussersten Norden, verbindet durch festes Land Venezuela mit Labrador. Man glaubt die Mündung des Rio Magdalena oder des Atrato zu erkennen, Nichts aber deutet auf eine Kenntniss der Configuration der Strecke von Puerto de Mosquitos am westlichsten Ende des Isthmus von Panama bis Honduras, eine Strecke, die Christoph Columbus erst auf der vierten oder letzten Expedition entdeckte (von Mai 1502 bis Nov. 1504 ); Nichts auf die Configuration des Golfs von Mexico, wohin Cortez erst 1519 schiffte, obgleich die Existenz der Mexicanischen Küste durch die Eingeborenen von Cuba früh schon bekannt war, eben so wenig ist das Littoral der jetzigen Vereinigten Staaten von Nordamerika speciell bezeichnet, obgleich Sebastian Cabot auf seiner zweiten Expedition für England die ganze Küste von dem Parallel von 67° ½ und der Terra de Bacalaos (Neufundland) bis zur Spitze von Florida, Cuba gegenüber, bereits im Sommer 1498 beschifft hatte. (Petr. Martyr. de Anghiera, Oceanica Decas III. lib. 6 p. 267 und Biddle Memoir of Sebastian Cabot p. 34). In den nördlichen Regionen, in einer Mar discubierta per Yngleses, im Nordosten von der Insel Cuba, gibt aber die Weltkarte von Juan de la Cosa, durch viele Namen bezeichnet, die Entdeckungen Englischer Schifffahrer auf einer Küste an, die genau von Osten gegen Westen läuft, unter 53° Breite, wenn man den von Cosa dargestellten Abstand des nördlichen Wendekreises vom Aequator zum Massstabe nimmt. Das Stück Küste, welches in dieser ostwestlichen Richtung dargestellt wird, ist wahrscheinlich die den St. Lorenzbusen nördlich begränzende Küste, gegenüber der jetzt so genannten Insel Anticosti. Die Isla Verde, nordöstlich von dem Cabo d’Inglaterra, wäre dann wohl Neufundland und nicht Grönland (Greenland). Die Küste, die sich plötzlich gegen Norden wendet, wird nur bis 70° ½ Breite verzeichnet und in Osten so weit vorgestreckt, dass sie die Inseln Frieslanda der Brüder Zeni und Tille (Thule des Ptolemaeus, wahrscheinlich Island, Exam. crit. II. p. 113 — 116) umfasst. Das Bild des grossen Christoph mit dem Jesuskinde bedeckt diesen Theil und unterbricht so scheinbar die Configuration des Littorals. Von der frühesten Entdeckung des festen Landes von Amerika durch die von Bristol absegelnden Johann und Sebastian Cabot, an der Küste von Labrador, zwischen 56° und 58° Breite, den 24. Juni 1497 (also volle 13 Monate vor des Columbus Entdeckung des festen Landes in Südamerika, im östlichen Theile der Provinz Cumana bei Punta Redonda; Exam. crit. T. I. p. 309) findet sich auf Cosa’s Karte kein ursprüngliches Zeugniss. Der von den Cabots berührte Punkt wurde von denselben immer mit dem Namen Prima Vista (terra primum visa) bezeichnet, gegenüber einer gleichen Insel, welche sie St. John nannten. Auf der Weltkarte von Juan de la Cosa finde ich unter den, den Engländern (d. h. den Cabots) zugeschriebenen Entdeckungen blos das Wort Cabo de San Johan neben einer grossen Isla de la Trinidad, etwa 3° südlicher als Cabot’s Angabe, wenn man überhaupt auf Cosa’s Breitenangaben viel fussen dürfte. Es ist hier der Ort zu erinnern, dass diese sogenannten ersten Entdeckungen des festen Landes von Nordamerika durch Johann und Sebastian Cabot, von Südamerika durch Christoph Columbus doch nur ein Wiederauffinden des Neuen Continents genannt werden müssen. Ohngefähr ein halbes Jahrtausend früher, um das Jahr 1000, betrat schon Leif, der Sohn Erik’s, des Rothen, das Festland des Staates Masachusetts, welches zu der Küstenstrecke Winland (so nannten die Amerikanischen Scandinavier nie Neufundland, sondern die Küste zwischen Boston und New-York) gehörte. Nach den ältesten Sagen und dem Isländischen Landnamabuche sind selbst die südlichen Küsten zwischen Virginien und Florida unter dem Namen des Weissmännerlandes oder Gross-Island beschrieben worden. Zwischen Grönland und Neu-Schottland (Maryland) gab es noch Verbindungen bis 1347, zwischen Grönland und Bergen in Norwegen bis 1484, also bis sieben Jahre nach dem Zeitpunkte, wo Columbus Island besucht hatte. (Kosmos, Bd. II. S. 269 — 277 und S. 457 — 461.) Der Karte von Juan de la Cosa bleibt ihr Vorrang , und wenn in Italien, wie sehr zu wünschen wäre, eine Karte von den frühesten Entdeckungen aufgefunden würde, die Bartholomè Colon gezeichnet und die später noch in den Händen des Venetianischen Cosmographen Alessandro Zorzi, Herausgeber und Sammler (raccogglitore) des Mondo novo (der Raccolta Vicentina von 1507) sich befand. Diese bis jetzt für uns verlorene Seekarte war von 1505, also doch fünf Jahre neuer als Cosa (Exam. crit. T. IV. p. 80.). Eben so sind für uns verloren: die von Christoph Columbus 1498 gezeichneten Karten der Insel Trinidad und der Küste Paria, deren in dem berühmten Processe gegen die Erben Erwähnung geschieht (Exam. crit. T. I. 188); die Karte der Entdeckungen von Amerigo Vespucci, die Trithemius (der Benedictiner-Abt von Trittenheim) klagt wegen grosser Theuerkeit nicht haben kaufen zu können (Exam. crit. T. I. p. 87 und T. IV. 141); die Seekarte, welche nach einem Briefe von Angelo Trivigiano, vom 21. August 1501, Columbus für diesen seinen „grossen“ Freund in Palos durch Domenico Malpiero zeichnen liess und die alle bis dahin im Westen neu entdeckten Länder darstellte (Exam. crit. T. IV. p. 71). Das Wappen selbst, welches nach der ersten Entdeckungsreise dem Christoph Columbus von Ferdinand und Isabella den 20. Mai 1493 als Admiral gegeben wurde (para sublimar su persona), enthielt auch eine kleine Seekarte. Man sieht darin eine Gruppe von Inseln in einem Golf, der, wie Oviedo sagt, von einer tierra firme de las Indias gebildet wird. Die Insel Cuba selbst wurde nämlich gleich Anfangs für ein Festland (tierra firme) angesehen, und auf der zweiten Reise liess Columbus den 12. Juni 1497 diesen Glauben in einem eigenen Documente von 80 Mitreisenden als eine unumstössliche Wahrheit beschwören . Juan de la Cosa (maestro de hacer Cartas) war einer dieser Zeugen. (Exam. crit. T. IV. p. 239.) Ueber die auf blosse Vermuthungen gegründete Karte, deren sich Columbus zu seiner Entdeckung bediente und die wohl mit Unrecht dem Toscanelli zugeschrieben wird, s. Ex. crit. T. I. p. 239 — 254. Las Casas hat sie besessen, Hist. general Mss. Lib. I. cap. 12. In der Historia general de las Indias von Bartolomè de las Casas, die ich genau studirt, wird ausdrücklich gesagt: Colon murió antes que supi de que Cuba fuese isla. Lib. II. cap. 38. Diese Notiz über die bisher entdeckten ältesten gezeichneten Karten der Neuen Welt ist noch mit der Betrachtung zu beendigen, dass man, bis zu meiner Veröffentlichung (1832) der Weltkarte von Juan de la Cosa aus der Bibliothek des Baron Walkenaer zu Paris, für die ältesten gezeichneten Karten zwei in der Militär-Bibliothek zu Weimar aufbewahrte von 1527 und 1529 hielt. Sie sind 21 bis 23 Jahre neuer als des Columbus Todesjahr und wesentlich von einander verschieden, obgleich Sprengel in der Deutschen Uebersetzung der „Geschichte der Neuen Welt von Muñoz“ (Th. I. p. 429) sie irrthümlich für identisch hielt. Beide bezeugen den Reichthum des Materials, der dabei angewandt worden ist, da die Configuration von Nord- und Südamerika und beider Zusammenhang durch die Landenge von Panama im Allgemeinen unseren jetzigen Karten sehr ähnlich sind. Die Weltkarte von 1527 stammt aus der Ebner’schen Bibliothek zu Nürnberg her. Ebner hatte geglaubt, sie sei erst in der Bibliotheca Colombiana zu Sevilla gewesen, deren Stifter des Christoph Colon gelehrter Sohn, Don Fernando Colon, war. Ich habe Gelegenheit gehabt, diese Karte von 1527 mehrfach in Weimar genau zu untersuchen. Sie ist genannt in Murr, Memorabilia Bibl. Norimb. T. II. p. 97. und genau beschrieben von Baron von Lindenau in Zach’s Monatl. Correspondenz, October 1810. Der vollständige Titel heisst: Carta universal en que se contiene todo lo que del Mundo se a descubierto hasta aora, hizola un Cosmographo de Su Magestad MDXXVII. In der anderen Weltkarte ist der Cosmograph, der sie verfasst hat, deutlich genannnt; es ist Diego Ribero, Cosmographo de S. M. und (seit 1523), maestre de hacer Cartas, Astrolabios y otros instrumentos, ein Mann, der nie in Amerika war, aber wohl mit Don Fernando Colon, dem zweiten Sohne des grossen Admirals, mit Sebastian Cabot und Johann Vespucci, Neffen des Amerigo, dem berühmten, geographisch-astronomischen Congress an der Puente de Caya (zwischen Bajadoz und Yelves) beiwohnte, ein Congress, in welchem die Längengrade festgesetzt wurden, welche die Territorial-Grenzen zwischen den Kronen von Spanien und Portugal in den neu entdeckten Ländern werden sollten. (Exam. crit. T. II. p. 180 — 186.) In der anonymen Karte von 1527 sind die Küsten der Südsee bloss im Golf von Panama angedeutet, man sieht nichts vom Littoral des Choco oder dem von Quito: in der Karte von Ribero (1529) erkennt man dagegen die Südseeküsten von Panama an bis zu 10° südlicher Breite. Mehrere Jahre nachdem ich die Weltkarte von Juan de la Cosa von 1500 entdeckt und beschrieben habe, ist sie von meinem Freunde Don Ramon de la Sagra ganz publicirt worden. Wenn acht Jahre nach der Entdeckung von Amerika durch Christoph Columbus die von Juan de la Cosa gezeichnete Weltkarte schon ein allgemeines Bild der Antillen, eines grossen Theils von Südamerika und der nördlichen Entdeckungen der Cabote darlegte, so gehörte dieselbe Zahl von Jahren wieder dazu, um in der mit modernen Karten Europäischer Länder bereits längst bereicherten Geographie des Ptolomäus endlich einmal Theile des Neuen Continents auf Kupferplatten abgebildet zu sehen. Nichts davon, wie wir bereits oben bemerkt, war vorhanden in der Römischen Ausgabe von 1507, edirt von Bernardinus de Vitalibus und dem Brescianer Evangelista. Theile des Neuen Continents, nämlich das noch nicht ganz umschiffte und anonyme Cuba, Haiti, die kleinen Antillen und ein beträchtliches Stück von Süd-Amerika (hier Terra Sanctae Crucis sive Mundus Novus genannt), bis 40° südlicher Breite, finden sich zuerst in einer Weltkarte von Johannes Ruysch (Germanus), die in der Römischen Ausgabe des Ptolemäus von 1508 erscheint. Der Text derselben ist von dem der Ausgabe von 1507 gar nicht verschieden, er ist wie ein blosser Nachdruck, und dazu noch ein päpstliches Privilegium vom 28. Julius 1506 beigefügt. (Ueber diese wichtige Karte von 1508 s. Walkenaer, in den Recherches géographiques sur l’Interieur de l’Afrique septentrionale p. 186, wie auch in der Biographie universelle, T. VI. p. 207.) Der Titel der Karte ist: Universalior cogniti Orbis Tabula ex recentibus confecta observationibus. Von Nordamerika ist Nichts zu sehen, weil Neufundland unter dem Namen Terra Nova und Bacalauras mit Grönland (Gruentland) zu dem nordöstlichen Theile von Asien gerechnet sind, zu dem Theile, in dem man „Desertum Lob und Judaei inclusi“ unter dem Polarkreise; Gog und Magog, Karocoam (die Mongolen-Hauptstadt Karacorum) und Tibet findet. In den Asiatischen Bergi extremis wird angegeben, „dass der Seecompass nicht mehr weist,“ eine Vermuthung über die Lage des Magnetpols. Eine andere Anmerkung sagt, dass die Insel Haiti (Spagnola) das goldreiche Zipangu (Sipangus) des Marco Polo sei und dass dieser Identität wegen man Zipangu weggelassen. Der abgebildete Theil von Südamerika, Terra Sanctae Crucis, ist gegen Westen unbegrenzt geblieben. Dort ist keine Südseeküste angegeben. Die östliche Küste hat viele Positionen mit Namen, deren südlichste (lat. 32° und 33° austr.) Rio de St. Vincent und Rio de Cananor sind. Wir werden weiter unten zeigen, welches Interesse sich an diese Namen, wegen des von Herrn Professor Ghillany beschriebenen Schöner’schen Globus von 1520, knüpft. Was man von Südamerika in der Karte von Johann Ruysch (1508) sieht, von der ich ein Amerikanisches und Ostasiatisches Fragment im fünften Theile meines Examen critique de la Geographie du Nouveau Continent habe stechen lassen, endet keineswegs pyramidalisch in einem spitzen Winkel. Die von Rio de Cananor an unbenamt bis 40° südlicher Breite fortlaufende Küste ist von Norden gegen Süden gerichtet. Sehr merkwürdig ist es, dass in dieser Ausgabe des Ptolemäus von 1508 (gedruckt von Evangelista Tosino und bearbeitet oder vielmehr commentirt von Marcus aus Benevent und Johann Cotta) zweimal deutlichst gesagt ist: die Portugiesen seien in ihrer Schifffahrt bis 50° südlicher Breite gekommen und hätten noch kein Ende des Landes gefunden. „Nautae Lusitani partem hanc terrae (Sanctae Crucis) observarunt et usque ad elevationem poli antarctici 50 graduum pervenerunt, nondum tamen ad ejus finem austrinum. Terra Sanctae Crucis (setzt dieser Bemerkung von Ruysch, die auf der Karte selbst gestochen ist, Marcus Beneventanus im 14. Capitel seiner Nova Orbis descriptio hinzu) decrescit (also Verschmälerung!) usque ad latitudinem 37° austr., quamque Archiploi usque ad lat. 50° austr. navigaverint, ut ferunt; quam reliquam portionem descriptam non reperi. Dies führt bis 2° ½ nördlich von der Magellanischen Meerenge und beweist, dass Ruysch sich entweder auf Vespucci’s Behauptung, er sei in der dritten Reise (1501 und 1502) vom Cap San Augustin an auf offener See bis 50° oder 52° südlicher Breite gelangt (Ex. crit. T. IV. p. 121. und T. V. p. 20.), gründet, oder dass zwischen 1500 und 1508 heimliche Expeditionen von den Portugiesen unternommen wurden, deren bestimmte Epochen und Anführer uns unbekannt geblieben sind (Examen crit. T. V. p. 5 — 9.). Stockfischland, von Bacallao, dem Spanischen Namen des Stockfisches. Diese Abhandlung von Marcus Benev. ist in dem Ptol. von 1508 selbst enthalten. (Exam. crit. T. II. p. 7.) Wir kennen genau nur die Chronologie der Spanischen Entdeckungen an der Ostküste von Südamerika. Nachdem Christoph Columbus den 1. August 1498 die Nordostküste der Provinz Cumana, nicht den bergigen Theil von Paria, sondern bei Punta Redonda, nahe dem Caño Macareo als das erste Festland von Amerika seit den Scandinaviern entdeckt hatte, gelangten Alonzo de Hojeda (mit Juan de la Cosa und Amerigo Vespucci) 1499 bis 3° nördlicher Breite; Vicente Yañez Pinzon im Jahr 1500 bis zum Vorgebirge San Augustin in 8° 20′ südlicher Breite und, wenige Wochen darauf, Diego de Lepe eben dahin. Dieser bemerkte, was für die Vermuthungen über die pyramidale Gestaltung von Südamerika nicht ohne Wichtigkeit gewesen ist, dass vom Cap San Augustin die Küste Nordost — Südwest läuft. Ohne von Vicente Yañez Pinzon und von Lepe etwas wissen zu können, berührte, von König Emanuel von Portugal ausgesandt, um auf dem von Gama eröffneten Wege nach Calicut zu segeln, Pedro Alvarez Cabral, wie zufällig, am 24. April 1500 die Brasilianische Küste unter 10° südlicher Breite, nur 25 geographische Meilen südlicher als das Vorgebirge San Augustin, zwischen der jetzigen Porto Frances und der Mündung des Rio San Francisco. Um die Windstillen des Golfs von Guinea und die Südwest-Winde zu vermeiden, die zwischen den Caps Palmas und Lopez wehen, hatte Cabral auf der Fahrt nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung den Aequator zu weit westlich durchschnitten und war dadurch, wie Rennell’s Karten der Meeresströmungen deutlich zeigen, durch den mittleren Aequatorialstrom in den gefürchteten Brasilianischen Strom gelangt. Aus einem Briefe des Königs Emanuel an Ferdinand, den Katholischen, (29. Juli 1501) wissen wir, dass man damals das von Cabral entdeckte Land für eine abgesonderte Insel und gar nicht mit dem von Columbus entdeckten Paria zusammenhängend hielt, aber gleich erkannte, wie nützlich die Lage derselben für die Schifffahrt nach Ostindien sein würde. „La qual tierra pareció que milagrosamente quiso nuestro Señor que se hallase, porque es muy conveniente y necessaria para la navegacion de la ludia, porque alli Pedro Alvarez (Cabral) reposò sus navios y tomi agua.“ Als Cabral von seinem Landungsplatze noch längs der Brasilianischen Küste bis 16° ½ südlicher Breite, ohngefähr bis Porto Seguro, weiter vorgedrungen war, wandte er sich, begünstigt von Rennell’s southern connecting Current, in Ostsüdost nach der Lagullas-Bank bei dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Die nächstfolgende Spanische Expedition war die von Vicente Yañez Pinzon und Juan Diaz de Solis, welche die Küsten vom Vorgebirge San Augustin bis Rio Colorado, also auch nur bis 40° südl. Breite besuchte. Es war dieselbe erst den 29. Juni 1508 von San Lucar ausgelaufen, als schon in der oben beschriebenen Ausgabe des Ptolomäus die Weltkarte von Ruysch und der Commentar von Marcus Beneventanus zu Rom erschienen waren, in denen „von Portugiesischen Entdeckungen bis 50° südl. Breite geredet wird.“ (Exam. crit. T. I. p. 315 — 322.) Selbst in der zweiten Expedition, in der Juan Diaz de Solis den Tod fand, gelangte man im Jahr 1515 von der damals zuerst erkannten Mündung des La Plata- Stromes (Mar dulce, Rio de Solis) südlich kaum weiter als 35°. Erst in der Expedition von Magellan erreichte den in der Weltkarte von Johann Ruysch (1508) erwähnten 50. Grad südl. Breite der Capitän Juan Serrano bei der Mündung des Rio de Santa Cruz (lat. austr. 50° 18′) im October 1520. (Exam. crit. T. II. p. 23.) Endlich in der Expedition von Fray Garzia de Loaysa, also 5 Jahre nach Juan Serrano, fand Francisco de Hoces, der die Caravela S. Lesmes commandirte, 1526, was er „die Südspitze des Amerikanischen Continents“ (acabamiento de tierra nennt, nach seiner Beobachtung in 55° südl. Breite. (Exam. crit. T. V. p. 254.) Das Cap Horn, der südlichste Hornblendschieferfels einer kleinen Insel, liegt in lat. 55° 58′ 41″. Humboldt, Rel. hist. T. II. p. 702. Exam. crit. T. I. p. 309. Bekanntlich ist, wie schon oben bemerkt, Cabot’s Entdeckung des Festlands von Nordamerika an der Küste von Labrador, 24. Juni 1497, älter als die Auffindung des Festlandes von Südamerika. „Das Aufhören des Landes.“ Gewöhnlich wird die Entdeckung des Cap Horn dem Sir Francis Drake 1578, als er vom Westen kam, zugeschrieben. Er nannte das Vorgebirge: Cap der Elisabeth-Inseln. Le Maire, von dem der Name Cap-Horn herrührt, gab diesen Namen 38 Jahre später, weil er in seinem Schiffe (Endragt) von der Stadt Hoorn aus an der Zuydersee, Schouten’s Vaterstadt, abgesegelt war (Fleurieu, im Voyage de Marchand T. III. p. 254 und 271). Die Römische Ausgabe des Ptolemäus von 1508 enthält, wie wir bereits bemerkt, die erste gestochene Karte von Theilen des Neuen Continents, doch ohne den Namen Amerika. Dieser Name erscheint in keiner Ausgabe des Ptolemäus vor dem Jahre 1522, wohl aber schon, wie wir bald hier zeigen werden, 1507 im Ilacomylus; 1509 in dem anonymen Strassburger Werke: Globus mundi declaratio; 1512 im Commentar von Vadianus zum Pomponius Mela; 1520 in der gestochenen Weltkarte des Petrus Appianus, die der Ausgabe des Solinus von Camers beigefügt ist. Wie ist der Name Amerika entstanden? Wer hat ihn gegeben? Christoph Columbus starb zu Valadolid den 20. Mai 1506, und ein Jahr darauf erscheint in einem Werke: Cosmographiae Introductio cum quibusdam Geometriae ac Astronomiae principiis ad eam rem necessariis. Insuper quatuor Americi Vespucii navigationes, gedruckt ohne Namen des Verfassers in den Vogesen, in der kleinen Lothringischen Stadt Saint Dié (Diey) an der Meurthe, der auf einem blossen Irrthum beruhende Vorschlag, dem neuen Welttheil „zu Ehren seines Entdeckers, Vespucci“ den Namen Americi terra vel America zu geben. Dieser ersten Ausgabe vom Mai 1507, dem Kaiser Maximilian im Namen des Gymnasium Vosagense zu Saint Dié gewidmet, folgte zu Strassburg eine andere von 1509, in der der Verfasser sich ex Sancti Deodati oppido in der Vorrede als Martinus Ilacomylus unterschreibt. Noch 2 andere Editionen erschienen in Venedig 1535 und 1554. Trotz dieser Vervielfältigung ist dies Werk, welches den wahren und ersten Ursprung des Namens Amerika erweist, so selten geblieben, dass 1832 in Paris nur ein einziges Exemplar und nicht einmal auf der königlichen Bibliothek existirte (Ex. crit. T. IV. p. 104). Robertson und selbst Muñoz haben sein Dasein gar nicht gekannt. Der gründlichste Forscher der geograph. Entdeckungen im Neuen Continent, Navarrete, hielt das Oppidum divi Deodati für die Stadt Tata oder Dotis in Ungarn und den Hylacomylus (er schrieb sich bald mit, bald ohne H) für einen Ungar. Meine Untersuchungen haben unwidersprechlich gelehrt, dass Hylacomylus ein Deutscher, Lehrer der Geographie am Gymnasium zu Saint Dié und aus Freiburg im Breisgau gebürtig war. Sein Name war Martin Waldseemüller (oder Waltzemüller). Er hatte wenig vor 1507 in St. Dié selbst eine Buchhandlung gestiftet, war ein genauer Freund von Pater Reisch, dem Karthäuser-Prior bei Freiburg, Verfasser der encyclopädischen Margarita philosophica und des berühmten Philologen Mathias Philesius (Ringmann); er bearbeitete zugleich Handschriften des Ptolomäus und die Reiseberichte, welche Amerigo Vespucci an den grossen Beschützer der Geographie, Herzog Renatus II. von Lothringen, Grafen von Provence (Enkel des Renatus I. von Anjou, und dadurch Anspruch machend auf den zweifachen Titel der Königthümer von Sicilien und Jerusalem) richtete. Der Munificenz dieses Fürsten verdankt man die schöne Strassburger Ausgabe des Ptolemäus von 1513, die, wie ausdrücklich darin gesagt wird, sechs Jahre früher in den Lothringischen Vogesen (Lotharingiae terrae latebris, Vosagi rupibus) begonnen war. (Ex. crit. T. IV. p. 109.) In diesem Ptolemäus von 1513 findet sich, dieses fürstlichen Einflusses wegen, unter den Regionen extra Ptolemäum eine Karte von Lotharingia, vastum Regnum. Die Karten im Ptolemäus von 1522 aus Strassburg (bei Johann Grüninger) sind alle, wie Phrisius ausdrücklich sagt, von der Hand des Ilacomylus (sunt tabulae e novo a Martino Ilacomylo pie defuncto constructae). Ex. crit. T. IV. p. 116. Forschungen, die auf meine Bitte in den Universitäts-Archiven von Freiburg im Breisgau angestellt wurden, haben endlich 1836 dahin geführt, dass der Herr Professor und Bibliothekar Schreiber in den wohl aufbewahrten Universitäts-Matrikeln des 15. Jahrhunderts die Worte aufgefunden hat, die ich habe lithographiren lassen: „Martinus Waltzemüller de Friburgo, Constantiensis dyœcessis wurde als Student eingeschrieben unter dem Rectorate des Conrad Knoll von Grüningen, den 7. Dec. 1490.“ Schon Ortelius hatte im Theatrum Orbis terrarum 1570 die Vermuthung ausgesprochen, „dass der Geograph Martinus Ylacomilus Friburgensis, Verfasser einer Karte von Europa, und Martin Waldseemüller, Verfasser einer Weltkarte (tabula navigatoria oder marina) eine und dieselbe Person sei.“ Die endliche Ergründung der persönlichen Verhältnisse des Mannes, der den Namen Amerika dem neu entdeckten Welttheile zu geben anrieth, und die sichere Bestimmung des Jahres (1507), in dem dieser geographische Name entstand, sind um so wichtiger, als sie den zuerst (1533) von Schöner angeregten, später von Fray Pedro Simon in den Noticias historicas de las Conquistas, von Solorzano und Herrera verbreiteten Verdacht widerlegt, als habe Amerigo Vespucci als Piloto major in Karten, die er in Sevilla zeichnen liess, das Wort Amerika auf die neu entdeckten Küsten gesetzt. Vespucci wurde erst am 22. März 1508, also ein Jahr, nachdem in Lothringen die Quatuor Navigationes (übersetzt de vulgari Gallico in Latinum) erschienen, zum Piloto major ernannt. (Ex. crit. T. IV. p. 157. T. V. p. 167. 173. 206 u. 207.) Der Gedanke, einen neuen Welttheil entdeckt zu haben, ist nie bei Vespucci, so wenig wie bei Columbus entstanden. Beide sind in dem festen Glauben gestorben, Theile von Asien entdeckt zu haben. Nur vier Jahre vor seinem Tode schreibt Columbus noch an den Pabst Alexander VI.: „ich habe Besitz genommen von 1400 Inseln und habe entdeckt 333 Leguas von dem Festlande von Asien.“ (Ex. crit. T. IV. p. 9. 234. 257 u. 299. T. V. p. 181.) Vespucci ist gestorben den 22. Februar 1512 (nicht 1508, wie Robertson, nicht 1516, wie Bandini und Tiraboschi wollen), ohne zu erfahren, welche Ehre die Geographen seinem Namen angethan. Auf Karten erschien der Name erst 8 Jahre nach seinem Tode. Merkwürdig ist es, dass Ferdinand Columbus, der als Biograph des grossen Vaters mit unerbittlicher Strenge Alles verfolgt und widerlegt, was den Ruhm des Vaters schmälern konnte, in seinem erst 1533 beendigten Werke nie Unwillen gegen Vespucci bezeigt, ja der so ungerechten und schon damals weit verbreiteten Benennung „Amerika“ nie erwähnt. Dieser Umstand hat schon die Verwunderung des berühmten Bartolomé de las Casas, Bischof de la Ciudad Real de Chiapa oder Cacatlan, erregt, der in seinem langen Werke, das leider! immer nur noch handschriftlich existirt, in den verschiedenen Epochen der Redaction von 1527 bis 1559 allmälig heftiger und heftiger gegen Vespucci auftritt, je nachdem er den Namen des neuen Welttheils, Amerika, mehr und mehr sich verbreiten sieht. Ich habe in zwei Epochen meines Lebens, in Paris 1838 und in Berlin 1847, die vier Folio-Bände der Abschrift von des Las Casas Historia general de las Indias, die Jahre 1492 bis 1520 enthaltend, gründlich zu untersuchen Gelegenheit gehabt. Die Abschrift hat ursprünglich Herrn Ternaux-Compan gehört und ist wahrscheinlich dieselbe, welche ich im Mai 1799 vor meiner Einschiffung nach Amerika in Madrid in den Händen des ausgezeichneten Geschichtsschreibers Don Pedro Muñoz gesehen. Fray Bartolomé de las Casas war 1474 geboren und starb 60 Jahre nach dem Tode seines Freundes Christoph Columbus in dem Alter von 92 Jahren. In dem lib. I. cap. 140. pag. 693 heisst es noch mit einiger Schonung: „Auch ist hier zu erwähnen la injusticia y el agravio, welche gegen den Admiral (Columbus) begehen, sei es jener Americo Vespuccio selbst, seien es die, welche seine vier Seereisen drucken liessen (que aquel Americo Vespucio parece aver hecho al Almirante), indem sie dem Vespucio in ihren Lateinischen Schriften oder in modernen Sprachen, wie auch in Landkarten, die Entdeckung des Welttheils zuschreiben.“ Die Wendung parece, „es hat das Ansehen“, ist sehr mildernd und zeigt den Zweifel an, ob wohl Vespucio selbst an dem Uebel schuld sein möge. Nachdem in demselben Capitel pag. 696 die wahren Verhältnisse von Amerigo, der als Lootse (Piloto), oder als Kaufmann (mercador), oder vielleicht als Actionär an der Expedition des Alonso de Hojeda betheiligt, sich im Mai 1499 eingeschifft hatte, entwickelt worden sind, setzt Las Casas hinzu: die falsche Angabe der Abreise in 1497 ist eine grosse Bosheit, wenn die Angabe eine geflissentliche (nicht aus Versehen entstandene) ist. War sie auch wirklich keine absichtliche, so scheint sie es doch. Wahr ist freilich, dass die Zahl 97 vielleicht nur ein blosser Schreibfehler sei und dass nichts Strafbares darin liege. („Que partió Amerigo a 20 de Mayo 1497 parece falsedad: y si fué de industria hecha maldad grande fue: y ya que no lo fuese al menos parecelo. — Verdad es que parece aver avido yerro y no malicia en esto.“) Diese Unklarheit des Styls, diese Schwankungen zwischen dem, was absichtlicher Betrug oder zufällige Verwirrung der Epochen sei, findet sich wieder pag. 699: „Tambien se pudo errar la pendola en poner el año de nueve por el de ocho al fin quando trata Amerigo de la vuelta á Castilla y si asi fuera era cierta la malicia. Desta falsedad o yerro de pendola o lo que aya sido han tomado los escriptores extrangeros de nombrar la nuestra tierra firme America, como si Amerigo solo y no otro que el, y antes, la oviera descubierto, parece pues quanta injusticia se hizo si de industria se le usurpó lo que era suyo al Almirante Don Christobal Colon.“ In dem 164. Capitel des ersten Buches p. 827 hört aber alle Scheu auf, den Vespucci, welchen Columbus fast bis zum Tode seinen Freund nennt, ungerecht zu beschuldigen. Das Buch de las quatro Navegaciones (pag. 693 und 695) mit dem Prologo: „que hizo Amerigo al Rey Renato de Napoles“ hat mit vielen anderen Schriften, (z. B. dem Novus Orbis des Grynacus von 1532, der lib. II. cap. 2. p. 32 citirt ist) welche alle dem Columbus die erste Entdeckung rauben, den Bischof allmälig auf’s Aeusserste gereizt. Er sagt ausdrücklich: es gereue ihn, in dem Cap. 140 die malicia des Amerigo für zweifelhaft gehalten zu haben. Er hat sich von der gran falsedad y maldad jetzt überzeugt, ohne uns seine Gründe anzugeben. („En el capitulo 140 del libro I. trabage de poner por dudoso si el Amerigo avia de industria negado tacitamente este descubrimiento primero aver sido hecho por el Almirante y aplicado á si solo, porqué no avia mirado lo que despues colegi de los mismos escriptos del Amerigo con otras escripturas que de aquellos tiempos tengo y he hallado. Por lo qual digo aver sido gran falsedad y maldad la de Amerigo queriendo usurpar contra justicia el honor devido al Almirante y la prueva desta falsedad por esta manera y por el mismo Americo quedara clarificada.“) Seite 826 wird derselbe Ausspruch: „de industria lo hazia Vespucio“ wiederholt. Lib. I. cap. 165. p. 829; Lib. II. cap. 2. p. 23 und 26. Kritischer und nicht ewig verwechselnd, was Andere dem Amerigo zuschreiben und was er von sich selbst behauptet hat, verfuhr des Columbus Sohn, Don Hernando, der sich doch überall sonst so eifersüchtig auf den Ruhm seines Vaters zeigt. Auffallend genug ist es, dass jener Mangel aller Anschuldigung des Amerigo im Munde des Don Hernando Colon dem eifernden Bischof selbst unerklärlich scheint und dass dieser Umstand ihn doch nicht in seinem Irrthum wankend gemacht. Ich finde Lib. I. cap. 164. p. 828 die merkwürdige Stelle: „Amerigo glaubte um so leichter zu betrügen, als er in Lateinischer Sprache (was, wie ich oben bewiesen, ganz falsch ist!) und weit ausserhalb Spanien an den König Renatus von Napolis schrieb, wo Niemand war, der ihm widersprechen konnte (enguañando al Mundo, como escrivia en latin y al Rey Renato de Napoles y para fuera de España, y no avia cubiertos? los que entonces esto sabian quien lo resistiese y declarase.) Um so mehr setzt es mich in Erstaunen, dass Hernando Colon, Sohn des Admirals, der doch ein Mann von so gutem Verstande und vieler Bedachtsamkeit war und der, wie ich bestimmt weiss, die oft genannten (vier) Navegaciones des Amerigo selbst besass, Nichts von dem Diebstahl und der Usurpation, welche Amerigo Vespucio gegen seinen erlauchten Vater begangen, gemerkt hat. („Maravillome yo de donde Hernando Colon, hijo del mismo Almirante: que siendo persona de muy buen ingenio y prudencia y teniendo en su poder las mismas Navegaciones de Amerigo, como lo sé yo: no advertié en este hurto y usurpacion que Amerigo Vespucio hizo a su muy illustre padre.“) Eben so verwundert hätte der Bischof über das Stillschweigen von Petrus Martyr de Anghiera sein können, eines innigen Verehrers und persönlichen Freundes von Christoph Columbus, dessen Oceanica 24 Jahre früher (1533) erschienen, als der Bischof sein Amerikanisches Geschichtswerk vollendete. Petrus Martyr, der so streng die Anmassungen von Cadamosto rügt, spricht nur mit Lob von Amerigo Vespucci und von dessen Neffen (Johannes Vesputius Florentinus, Americi Vesputii nepos, cui patruus hereditatem reliquit artem polarem, graduum calculi peritiam). Ex. crit. T. IV. p. 125 — 135. T. V. p. 188. Der Ruhm von Christoph Columbus wurde seit seiner Rückkunft von der dritten Expedition durch die folgereichen Unternehmungen von Vasco de Gama, Vicente Yañez Pinzon, Gaspar de Cortereal, Alvarez Cabral und Solis, durch die Entdeckung der Südsee, die Balboa zuerst sah, dermassen verdunkelt, dass zufällige Umstände, wie die Vorliebe eines Deutschen Gelehrten für Amerigo Vespucci, erregt durch des Seefahrers Correspondenz mit Renatus von Lothringen, hinreichend waren, nicht bloss einem ganzen Welttheil den Namen Amerika zu geben, sondern auch, eben so wie jetzt oft Ross und Parry verwechselt werden, die Entdeckung des tropischen Festlandes bald dem Columbus, bald dem Vespucci zuzuschreiben. Es ist hier nicht der Ort, von Neuem zu zeigen, wie ich schon am Ende des 5. Bandes des Examen critique de la Geographie gethan (p. 180—225), mit welcher Ungründlichkeit in der Erforschung der Thatsachen und mit welchem Mangel an historischer Kritik die Streitfrage über die Schuld oder Unschuld des Amerigo Vespucci bisher behandelt worden ist. Es erhellt aus der Zusammenstellung aller Verhältnisse, dass Amerigo während seines Lebens (1451 — 1512) und mehr als 15 oder 20 Jahre nach seinem Tode für einen sehr ehrenwerthen Mann gehalten worden ist, dass er wegen seiner seemännischen Kenntnisse zu dem bedeutenden Range eines Piloto major en la navegacion de Indias ernannt wurde und mit den berühmtesten Seefahrern und Gelehrten seiner Zeit befreundet war. Die öffentliche Meinung erklärte sich erst dann gegen ihn, als man ihm Entdeckungen zuzuschreiben begann, welche ihm nicht zugehörten, ja selbst, was er nie veranlasst und wahrscheinlich nie erfahren hat, seinen Namen auf Weltkarten gesetzt hatte oder setzen wollte. Letzteres war dreimal vorgeschlagen worden: zuerst von Hylacomylus (Waldseemüller) in Lothringen, Verfasser der Cosmographiae Introductio 1507, bald darauf (1509) von dem anonymen Verfasser des kleinen Buches Globus, Mundi declaratio, sive descriptio totius orbis terrarum, gedruckt bei Grüniger zu Strassburg; endlich (1512) in der Epistola Vadiani ab eo pene adolescente (geboren 1484 war er doch schon 28 Jahre alt) ad Rudolphum Agricolam juniorem scripta, begleitend des Vadianus Ausgabe von Pomponius Mela de situ Orbis, die erst 1522 erschien. Zur wirklichen Ausführung kam aber der Vorschlag erst auf der Weltkarte des Petrus Apianus ( Bienewitz ), die der Ausgabe des Camers von Sólini Polyhistoria des Jahres 1520 angehängt ist. Auf dieser von einer Kupferplatte abgezogenen Karte ist zum ersten Male, also acht Jahre nach dem Tode von Amerigo Vespucci, der Name Amerika gesehen worden. Der Minorite Camers (sein eigentlicher weltlicher Name war Giovanni Rienzzi Vellini, aus Camerino in Umbrien gebürtig und Lehrer in Wien) datirt seine Vorrede zum Solinus Viennae Pannoniæ VI. Calendas Febr. anno post Christi natalem MDXX. Apianus (Peter Bienewitz , geb. 1495 zu Leissnig bei Meissen), gibt folgenden Titel seiner Karte, auf der zuerst der Name Amerika in dem südlichen Theile des Neuen Kontinents eingeschrieben ist: Typus Orbis universalis juxta Ptolomei Cosmographi Traditionem et Americi Vespucii aliorumque lustrationes a Petro Apiano Leysn. elaboratus, Anno Do. MDXX. Der Isthmus von Panama ist auf der Karte des Apianus von einer Meerenge durchschnitten, was um so merkwürdiger ist, als dieser, bis in die neuesten Chinesischen Weltkarten fortgepflanzte offene Isthmus sich auch auf dem Globus von Johann Schöner findet, der dasselbe Alter hat. Dazu fügt die Karte des Apianus in der Ausgabe des Camers über den am grössten geschriebenen Namen Amerika die Inschrift hinzu: Anno 1497 haec terra cum adjacentibus insulis inventa est per Columbum Januensem ex mandato Regis Castillae. Panzer hat mit Unrecht dieses Büchlein von 1509 dem Henricus Loritus Glareanus zugeschrieben, von dem ich eine andere Schrift unter dem Titel: Henrici Glareani Poëtae Laureati, de Geographia liber unus, Basileae 1527, aufgefunden habe. In dem anonymen Globus, Mundi Declaratio von 1509, der bei demselben Grüninger gedruckt ist, bei dem die zweite Ausgabe des Hylacomylus erschien, wird Columbus nie genannt; Amerigo Vespucci auch nur einmal und zwar auf dem Titel und mit dem Beisatze: De quarta orbis terrarum parte nuper ab Americo reperta. (Examen crit. T. IV. p. 142.) Das ganze Büchlein: Globus, Mundi Declaratio, besteht aus 13 Blättern. Man liest am Schluss: „ex Argentina MDIX: Joannes Grüniger imprimebat.“ Auf der kleinen Weltkarte des Titels stehen bloss die Worte: Nüw Welt. In dem Briefe des Joachim Vadianus an Rudolph Agricola, aus Wien datirt 1512 und beiden Ausgaben des Pomponius Mela aus Basel und Cölln von 1522 angehängt, wird der Name America zweimal als eine schon ganz gewöhnliche Benennung ausgesprochen und zwar in zwei Stellen, die von den Antipoden handeln: 1. ex recentiorum autem inquisitione si Americam a Vesputio repertam et eam Eoae terrae partem, quae terrae e Ptolemaeo cognitae adjecta est ... 2. Immo non usque adeo immensum Pelagus interesse inter extremum ab America occidens et Oriens Ptolemaei .... Cancellieri hat irriger Weise geglaubt, dass Vadianus es gewesen sei, welcher den Namen Amerika zuerst ausgesprochen. Ilacomylus (Waldseemüller) hat es 5 Jahre früher (1507), also 1 Jahr nach dem Tode des Columbus, gethan. Sonderbar genug, dass von Solinus in demselben Jahre 1520 drei Ausgaben erschienen, in Wien, in Basel und in Cölln; die ersten beiden mit Commentar von Camers, die letzte (Coloniae apud Eucharium Cervicornum et Heronem Fuchs mense Dec. M. D. XX.) ohne Namen des Herausgebers. Eine wundersame Ideenverwirrung! Der südliche Theil des Neuen Continents wird nach Vespucci Amerika genannt und doch eingestanden, dass das Land zuerst von Columbus entdeckt worden sei und zwar in dem gemeinhin der ersten Expedition des Vespucci fälschlich zugeschriebenen Jahre 1497, statt 1. August 1498 in des Columbus dritter Reise. Derselbe Apianus schreibt aber in seinem Cosmographicus Liber Landshutii 1524 fol. 69: „America, quae nunc quarta pars terrae dicitur, ab Americo Vespucio eiusdem inventore nomen sortita est.“ So leichtsinnig und wechselnd wurden damals Jahrzahlen und Namen der ersten Entdecker aufgestellt. (Humboldt in Berghaus Annalen der Erdkunde 1835 Bd. 1 Seite 211.) Man kann durch ein alibi beweisen, dass die erste Reise des Vespucci nicht am 10. oder 20. Mai 1497 habe beginnen können, da nach sichern Documenten er von der Mitte des April 1497 bis 30. Mai 1498 in Sevilla und San Lucar war (Examen crit. T. IV. p. 268). Die Aehnlichkeiten, welche ich seit meinen frühesten Untersuchungen zwischen der Karte des Apianus und dem Globus von Schöner, beide aus dem Jahr 1520, bemerkt habe, veranlassen mich nun in ein näheres Detail einzugehen. Die freundschaftliche Mittheilung, welche mir Herr Professor Ghillany von einer schönen und genauen Copie der Ostküste von Südamerika vom Aequator bis zur Südspitze des Landes, wie sie der Globus von Schöner enthält, mit allen darauf befindlichen Namen gemacht, hat es mir erleichtert, zu erkennen, welche frühere Karte Schöner für Südamerika benutzt hat. Ich beginne die Vergleichung mit diesem Theile des Neuen Kontinents. Die Configuration der nördlichen und östlichen Küste von Südamerika ist bei Schöner richtiger, als bei Apianus in dem Solinus von Camers (1520), am ähnlichsten ist sie aber der Karte von Johann Ruysch im Ptolemæus von 1508, der ersten in Kupfer gestochenen Karte der Neuen Welt, doch ohne den Namen Amerika. Eine grosse Verschiedenheit zeigt sich indess darin, dass in Ruysch keine Spur der westlichen Küste, so wenig als etwas vom Isthmus von Panama und dem ganzen nördlicheren Theile des Kontinents angedeutet ist, während in Schöner und Apianus die westliche Küste von Südamerika dargestellt wird zwar ohne alle Ortsnamen, doch aber so, dass man in Schöner die wichtige Einbiegung der Küste bei Arica erkennt. In Apianus ist die Configuration beider Küsten überaus schlecht und Südamerika bis 50° südlicher Breite, besonders vom Wendekreise des Steinbocks an, viel zu schmal in eine einfache Spitze ausgehend. Schöner hält den Kontinent breiter, lässt ihn aber schon bei dem Rio de Cananor endigen, wo jenseits einer Meerenge, als wäre es die Magellaens-Strasse, statt des Archipel des Feuerlandes ein ungeheures, vom 43° bis 55° südlicher Breite sich erstreckendes, auch von Ost nach West weitgedehntes Südland vorliegt. Es heisst dasselbe Brasilia inferior, zum Unterschiede von „America vel Brasilia sive Papagalli Terra.“ Im Ptolemaeus von 1508 sieht man keine pyramidale Zuspitzung. Der graduirte Rand schneidet das Land schon 8° südlich vom Rio de Cananor ab und bis zu diesem Rande läuft die Küste fast ganz von Nord gegen Süd. Die Ortsbenennungen auf der östlichen Küste sind auf beiden Karten, denen von Ruysch (1508) und Schöner (1520), wesentlich gleich, nur sind sie, wohl wegen des grösseren Massstabes, auf dem Globus zahlreicher. Die südlichste Angabe von Schöner ist auch die südlichste und letzte 12 Jahre später bei Ruysch. Dieser hat Rio de Cananor, Schöner Rio de Cananorum. Im Ptolemæus liegt diese Flussmündung lat. austr. 30°, in der von Herrn Professor Ghillany publicirten Reduction des Globus wenigstens 10 — 12 Breitegrade südlicher. Dann folgen in beiden Karten von Süden gegen Norden: Rio de St. Vincent (Porto de Sct. Vincentia); Rio de S. Antonio; Rio Jordan; Bahia de Rees; Rio de Sta. Lucia; Monte Pasquale (Pascoal) nach dem Briefe eines Begleiters des Cabral, Yaz de Caminha, an König Emanuel von Portugal, der erste Landungsplatz des Cabral an der Brasilianischen Küste, südlich von Porto Seguro, nach Ruysch lat. 15°, auf der Karte in Ptolemaeus cura Joannis Schottii (1513) unter 24° Br., nach sicheren Combinationen nahe an lat. 17° 1′; Rio de Brasil; Rio de S. Hieronymo und Caput S. Crucis bei Ruysch unter 5°, bei Schöner unter 10° südlicher Breite. Dieses Vorgebirge, als der gegen Osten am meisten vorgestreckte Theil des Südamerikanischen Kontinents, verdient schon deshalb, als charakteristischer Theil der Gestaltung, die grösste Aufmerksamkeit. In der Geschichte der frühesten Entdeckungen nahm diese Wichtigkeit noch durch zwei andere Verhältnisse zu; durch die grosse Nähe der päpstlichen Demarkationslinie, welche die gegenseitigen Rechte zweier Kronen bestimmte und durch den Umstand, dass von dort aus Diego de Lepe zuerst die veränderte Richtung der Küste gegen Süd-Süd-West (eine pyramidale Gestalt des ganzen Landes verkündigend) erkannte. Man ist zuerst verwundert, an diesem Punkte in beiden Karten weder den Namen: Vorgebirge des heil. Augustinus, noch den des heil. Rochus, sondern einen sehr unbekannten Namen, C. Stac. Crucis zu lesen. Vicente Yañez Pinzon nahm zuerst Besitz (indem er Zweige abbrach und Seewasser trank!) von dem östlichsten Vorgebirge (20. Jan. 1500) und nannte es Cabo Santa Maria de la Consolacion; wenig später gab ihm Diego de Lepe den Namen Rostro hermoso. Vespucci erwähnt in seiner dritten Reise, in dem Briefe an den König Renatus nach der Ausgabe des Ilacomylus, allerdings des Caps des Heil. Augustinus, aber er sagt keineswegs, wie Gomara will, dass die Benennung seine Erfindung sei. Nach demselben Texte aus St. Dié wird von Vespucci auch das östlichste Vorgebirge mit der Bemerkung, dass es unter 7° Breite liege, Cap des Heil. Vincent genannt, also nach Vergleichung mit den anderen Texten ein viertes Synonymon für Cap St. Augustin. Bei der in den älteren Karten (besonders denen des 16. und 17. Jahrhunderts) so gewöhnlichen Unart, Namen im Latinisiren zu verstümmeln, ist es allerdings ein sehr unsicheres Geschäft, Positionen durch Wort- und Klangähnlichkeiten bestimmen zu wollen: doch erlaube ich mir, auf die Bahia Cananea nach Admiral Roussin’s Küstenaufnahme lat. 25° 3′ aufmerksam zu machen. Ist Canan-ea von Ruysch in das Malabarisch klingende Canan-or umgewandelt worden? Die Bahia und Punta Cananea in der Nähe der Insel Cardoso hat einige Wichtigkeit für die früheste Entdeckungsgeschichte von Brasilien, weil dort 1767 ein Gedenkstein (pedrão) gefunden worden ist, auf dem einige die Jahrszahl 1503, andere 1531 gelesen haben. (Examen crit. T. V. p. 134.) Wenn ich keine Rücksicht nehme auf die dem Schöner’schen Globus beigefügte Breiten-Graduation, sondern bloss auf die detaillirte Karte, die Herr Dr. Ghillany die Güte gehabt hat, mir zu schicken, und die relativen Abstände von Cap S. Crucis, Monte Pasqual und Rio Cananorum erwäge, so finde ich, da der Berg Pasqual (lat. 17° 1′) fast in der Mitte liegt zwischen Cap S. Crucis, (dem Namen nach, wie ich bald zeigen werde, identisch mit Cap. St. Augustin lat. 8° 21′) und Rio de Cananor, für den letzteren lat. 17° + 8° 40′, das ist 25° 40′, sehr nahe der wirklichen Breite der Bahia de Cananea. Freilich liegt diese 10° — 12° westlicher, als Schöner für Rio de Cananorum angab, aber Meridianunterschiede konnte man im 16. Jahrhunderte bei Küsten, deren Richtung man nicht dauernd verfolgte, kaum errathen. Examen crit. T. V. p. 59. Mein Atlas tab. 37. Der Monte Pascoal ist ein abgerundeter Gipfel der Sierra de Aymores. Ein im April 1500 von Cabral gegebener Name hat sich auf allen Karten unverändert erhalten! Examen crit. T. V. p. 19 u. 67. T. V. p. 15 — 17. Der Mons S. Vincenti, den ich nördlicher (lat. 3°) in der Karte von 1508 (Ruysch) finde, hängt, wie der eben genannte Name des Vorgebirges mit dem Vornamen des ersten Entdeckers, Vicente Yañez Pinzon zusammen. Auf der Karte von Juan de la Cosa (1500) ist das Vorgebirge unbenannt geblieben. Es enthält aber doch eine bestimmte Bezeichnung als: Este Cabo se descubriò en el año de mil y IIIIXCIX por Castilla, syendo su descubridor Vicenti ans. Nahe dabei gibt Cosa einen Puerto Fermoso an, ein Name, der an den dem Diego de Lepe (von anderen aber dem Pinzon) zugeschriebenen Namen des Vorgebirges Rostro hermoso erinnert. Das fünfte Synonymon, um das es sich in der Vergleichung der beiden Karten von 1508 und 1520 am meisten handelt, ist das Wort: Caput S. Crucis. Ich finde die deutlichste Erläuterung in dem Zeugenverhör, welches der Fiscus in dem Prozesse gegen die Erben des Columbus (1513 — 1515) führte. Manuel de Valdovinos aus Lepe, Begleiter des Pinzon in der Expedition, welche im Anfang 1499 aus Palos auslief, sagt: „Das Vorgebirge Rostro Hermoso, von dem man behauptet, dass es jetzt von Santa Cruz und von S. Augustin genannt wird.“ (per nombre Rostro hermoso que agora diz que se Ilama Santa Cruz e San Augustin) . Da Juan de la Cosa schon im Oktober 1500 (in der Reise von Rodrigo de Bastidas nach dem Golf von Uraba und dem Isthmus von Panama) Europa wieder verliess, so konnte seine Karte nichts von den Brasilianischen Entdeckungen von Alvarez Cabral enthalten, von deren Wichtigkeit erst im Julius 1501 Kunde nach Portugal kam. In dem Briefe des Königs Emanuel von Portugal an den Spanischen Monarchen (29. Juli 1501) — ein umständlicher Bericht über die ganze Reise des Cabral —, heisst das neue Land noch nie Brasilien, sondern Terra Sanctae Crucis. Eben so bedient sich Cabral’s Begleiter, Vaz de Caminha, nur derselben Benennung, doch wird das Wort Santa Cruz von ihm bisweilen in Terra da Vera Cruz verwandelt. Erst als die vermehrte Ausfuhr des Färbeholzes den Namen Brasilienland gebräuchlicher gemacht hatte, findet man (z. B. in der Chronik von Goës) beide Benennungen mit einander verbunden als Terra de Santa Cruz do Brasil. Die Bezeichnung des Vorgebirges C. S. Crucis ist also wohl neuer, als die von C. San Augustin, und kann Beziehung auf Terra Sanctae Crucis haben, die freilich einem südlicheren Landestheile ursprünglich zugehörte. Sonderbar genug setzt Juan de la Cosa etwas westlicher die Mündung eines Flusses, in dem man ein Kreuz will gefunden haben: Rio do se hallo una Cruz! Die grosse Verschiedenheit der Breitenangaben für ein vielnamiges Vorgebirge lässt sich durch die Gestalt der weitausgedehnten vortretenden Convexität erklären, über deren wahre Gestaltung erst die hydrographische Aufnahme von Roussin und Givry (1826) Licht verbreitet hat. Nachdem die Küste des Pra Maranham vom Ausfluss des Amazonenstromes an (180 geographische Meilen lang) in der Richtung WNW. — OSO., ja in den Basses de St. Roque selbst 20 Meilen lang W. — O. gelaufen ist, wendet sie sich bei der Pta. Toiro (lat. 5° 9′) und Bom Jesus 20′ nördlich vom Cap S. Roque plötzlich NNW. — SSO. und bildet eine Convexität, bis sie, unter 8° Breite, von Olinda de Pernambuco aus die Richtung NO. — SW. annimmt. Diese Convexität (zwischen den Parallelen von 5° 9′ und 8° 0′) beträgt also etwas über 2° ¾′, eine Grösse, die noch um 21′ zu vermehren ist, wenn man den ganzen Breiten-Unterschied zwischen den Untiefen (Basses) von St. Roque (5° 9′) und Cap S. Augustin (8° 21′) in Anschlag bringt. Die wahre Lage des letztern Vorgebirges fällt schon ausserhalb der Convexität, also südlich von Pernambuco, aber, der geographischen Länge nach, doch noch 20′ östlicher als Cap S. Roque. Diese numerischen Bestimmungen verdienen deshalb einige Aufmerksamkeit, weil sie wegen der so verschiedenen, in den Karten von 1500, 1508, 1513, 1520 und 1557 angegebenen Breiten vielnamiger Caps beweisen, dass die Seefahrer oft an ganz anderen Punkten der Küste landeten und ihnen doch dieselben Benennungen ertheilten. Pinzon z. B. gibt dem Vorgebirge Rostro hermoso, das er zuerst in Besitz nahm, in seinem Reise-Journal 8° Breite; eben so die im Ptolemaeus von 1513 copirte und etwas veränderte Karte von Ruysch. Hier ist also wirklich unser jetziges Cap S. Augustin (lat. 8° 21′) gemeint: ja Sebastian Cabot hat in der wegen der Lage der Demarkationslinie 1515 gepflogenen Berathung bestimmt Zeugniss davon abgelegt, „dass Vespucci für das Vorgebirge des heil. Augustinus die Breite von 8° festgestellt habe. Viel südlicher (auf 10°) scheint das Vorgebirge Sanctae Crucis auf dem Globus von Schöner zu fallen; dagegen liegt C. S. Crucis auf der Karte von Ruysch (1508) in lat. 4° ½, also dem Cap des heil. Rochus (5° 9′) nahe. An der Stelle des letzteren findet man den Namen C. St. Augustin in der Karte von Brasilien, die der „Wahrhaftigen Historia und Beschreibung einer Landschaft der wilden, nacketen und grimmigen Menschenfresser in der Neuen Welt “ des Hans Stader von Homburg (Marpurg 1575) angehängt ist. Denselben Namen gehört also nicht dieselbe Breite zu, keineswegs wegen Fehler der Breitebestimmungen, die damals nicht 3° betrugen, sondern weil andere Punkte gemeint sind. Juan de la Cosa irret nur um 20 Tage: er wählt die Epoche der Abreise. Examen crit. T. V. p. 66. In der ganzen Convexität der östlich vorspringenden Küste ist der äusserste, also Afrika nächste Punkt von Südamerika die Punta Dos Coqueiros unter lat. 7° 24′ zwischen Parahyba do Norte und Itamaraca. Examen crit. T. V. p. 71. Am wunderbarsten ist in beiden Karten von Schöner und Apianus (im Solinus von Camers), in Karten aus demselben Jahre 1520, die eigenthümliche ganz gleiche schmale und ärmliche Darstellung von Nordamerika. Es führt dasselbe im südlichen Ende (in der Gegend von Nicaragua) den Namen Parias, den man dort wohl eben so wenig erwarten würde, als auf Schöners Globus die Worte Terra de Cuba zwischen dem 40sten und 50sten Grad nördlicher Breite, in den Staaten von Neu-England, während die Insel Cuba bloss Isabella genannt wird! Alles das zeugt nur von der Unwissenheit und Sorglosigkeit der Kartenzeichner, da in derselben Zeit schon in gedruckten Schriften viel genauere Materialien zum Gebrauch offen lagen. Bei der Willkür der Kartenzeichner stehen die Karten oft im klarsten Widerspruche mit dem Zustande des geographischen Wissens in der Epoche, in der sie construirt sind. Ich habe Karten von Südamerika mit meinem Namen bezeichnet gesehen, in denen das Fabelmeer, Laguna Parime, dargestellt ist, dessen Nichtexistenz ich erwiesen habe. Die wunderbar abnorme Gestalt von Nordamerika (Mexico und den Vereinigten Staaten) als ein schmales Parallelogramm, das unter 50° Breite durch eine O—W. laufende Küste scharf abgeschnitten ist, habe ich ausser in den Arbeiten von Apianus und Schöner (1520) auch wiedergefunden auf einem unedirten Globus der Weimarschen Militairbibliothek, welcher für vieles älter als 1534 gehalten wird; dann im Orbis Novus des Grynaeus (Baseler Ausgaben von 1532 und 1555), zuletzt in einem Ptolemaeus von 1511 aus Venedig cura Bernardi Sylvani Eboliensis, den die Bibliothek des Arsenal zu Paris besitzt. Die letzte Angabe ist mir aber zweifelhaft; vielleicht ist die Karte nur durch Zufall eingeklebt, denn in dem Exemplar dieser schlechten Venetianischen Ausgabe von 1511, welche sich in dem überreichen geographischen Schatze des Baron Walckenaer befindet, fehlt dieselbe. Man findet statt ihrer zwei gekuppelte, herzförmig projicirte Weltkarten, deren eine den Neuen Kontinent darstellt ohne den Namen Amerika, aber mit der einzigen Ortsinschrift: Terra Sanctae Crucis et Cannibales. So unförmlich auch dieses Bild von Nordamerika als schmales Parallelogramm ist, so erkennt man doch darin die Halbinseln Florida und Yucatan; besonders, als weiten Rachen, mit vielen kleinen Inseln gefüllt, den Mexicanischen Meerbusen. Die nördliche Küste ist ganz einförmig von N. gegen S. gerichtet. Ueberall, wo diese schmale parallelogrammartige Gestaltung von Nordamerika sich zeigt, ist die Landenge von Panama als geöffnet abgebildet. Auf dem Weimarschen Globus sieht man sogar ein Schiff durch die Meerenge, von den Antillen kommend, nach Zipangri (Japan) „ubi auri copia“ segeln. Eben solchen Durchbruch zeigt eine Karte von Isolario di Benedetto Bordone in der ersten Venetianischen Edition von 1528 — und doch hatten Vasco Nuñez de Balboa und Alonzo Martin de San Benito, im September 1513 in das Stille Meer vordringend, schon die trennende Landenge überschritten. T. II. p. 28 u. 186. Am Schlusse dieser Untersuchung der Quellen, aus denen Schöner zur Anfertigung seines Globus von 1520 geschöpft hat, muss ich den Ausdruck der Verwunderung wiederholen, wie 13 Jahre später derselbe Schöner in dem Opusculo geographico Norimb. 1533 (T. II. cap. 1 und 20) wieder die Neue Welt für einen Theil von Asien erklären, die Stadt Temistitan (Mexico) für das von Marco Polo beschriebene Quinsay in China halten und (T. I. cap. 2) die Alten (wahrscheinlich Hicetas und Aristarch von Samos?) tadeln konnte, die Rotation der Erde anzunehmen und diese wie in einem Bratenwender zu bewegen, damit sie von der Sonne gebraten werde. T. V. p. 173. „Aves non potuerint bene volare contra orientem propter aerem insequentem, qui pennas earum elevaret. Ita antiqui imaginabantur, quod terra haberet se sicut assatura in veru et sol sicut ignis assans. Aber das ganze Kapitel scheint eigentlich dem Regiomontanus zuzuschreiben zu sein. Delambre, Hist. de l’Astronomie du moyen age p. 453. Die Capita rerum aller Untersuchung über die Geschichte der Karten des Neuen Kontinents lassen sich auf folgende 4 Fragen reduciren: 1) Welches ist die älteste aufgefundene Karte von Amerika unter den gezeichneten? 2) Wann und durch Wen ist vorgeschlagen worden, dem Neuen Welttheil den Namen Amerika zu geben? 3) Welche ist die älteste gestochene Karte des Neuen Welttheils ohne den Namen: Amerika? 4) In welchem Jahre und wo ist zuerst eine Karte mit dem Namen Amerika erschienen? Folgendes ist meine Beantwortung auf jene vier Fragen: ad 1) Die älteste Karte des Neuen Welttheils, die bisher unter den gezeichneten Karten aufgefunden worden, ist die des Juan de la Cosa von 1500, die ich im Jahre 1832 erkannt und theilweise zuerst edirt habe (s. oben Seite 1). Bis 1832 wurden für die ältesten Karten von Amerika gehalten: zwei in der vortrefflichen Militair-Bibliothek zu Weimar aufbewahrte Welttafeln von 1527 und 1529. Die letztere, ein Werk des grossen Cosmographen Diego Ribero, ist 1795 von Sprengel und Güssefeld publicirt worden. Examen crit. T. II. p. 180—186. ad 2) Der Vorschlag, dem Neuen Welttheil den Namen Amerika zu geben, ist von Martin Waltzeemüller (Hylacomylus), aus Freiburg im Breisgau gebürtig, Lehrer der Geographie am Gymnasium zu Saint Dié in Lothringen, 1507 ausgegangen, ganz ohne Theilnahme und Wissen des Amerigo Vespucci. Der Vorschlag ist enthalten in der ersten anonymen, dem Kaiser Maximilian Namens des Gymnasium Vosagense zu St. Dié gewidmeten Ausgabe des Werkes: Cosmographiae Introductio cum quibusdam Geometriae ac Astronomiae principiis ad eam rem necessariis. Insuper quatuor Americi Vespucii Navigationes. Am Ende liest man: Finitum VII. kl. Maji anno supra sesquimillesimum VII. ad 3) Die erste gestochene Karte von einem Theile des Neuen Kontinents, aber ohne den Namen Amerika, ist die von Ruysch gezeichnete, und der Römischen Ausgabe des Ptolemaeus von 1508 (correcta a Marco Beneventano et Joanne Cotta) angehängte Weltkarte. ad 4) Die erste gestochene Karte des Neuen Welttheils mit dem Namen Amerika ist die Weltkarte des Petrus Apianus 1520, welche der Camers’schen Ausgabe des Solinus von 1522 beigegeben ist. Auch auf dem merkwürdigen Globus, den in demselben Jahre 1520 (mit pecuniairer Unterstützung seines Freundes Johann Seyler’s) zu Bamberg Johann Schöner zeichnete und der gegenwärtig in der Nürnberger Stadtbibliothek aufgestellt ist, liest man die Benennung Amerika. Unter allen Ausgaben der Geographie des Ptolemæus ist, wie schon der Baron Walckenaer bemerkt hat, die Strassburger Ausgabe von Laurentius Phrisius im Jahr 1522 edirt, die erste, welche auf dem Orbis typus universalis iuxta hydrographorum traditionem den Namen Amerika enthält. Es ist überaus merkwürdig, dass diese Ausgabe von 1522 auch diejenige ist, in welcher (Liber VIII. cap. 2) der Martinus Hylacomylus (Waldseemüller), jam pie defunctus, als Zeichner und Bearbeiter eines grossen Theils der zu dieser Ausgabe gehörigen Karten genannt wird. Laurentius Phrisius, in Colmar geboren, war im Dienst des Herzogs von Lothringen und lebte zu Metz, also St. Dié nahe. Er konnte sich schon dieser Nähe wegen nicht zuschreiben, was dem Hylacomylus gehörte. Er sagt deshalb mit grosser Freimüthigkeit in der oben bezeichneten Stelle der Ausgabe von 1522: Et ne nobis decor alterius elationem inferre videatur, has tabulas a Martino Ilacomylo pie defuncto constructas et in minorum quam prius unquam fuere formam redactas esse notificamus. Huic igitur et non nobis, si bonae sunt, pacem et custodiam in caelesti Ierarchia .... Caetera vero quae sequuntur nos perfecisse scias. Man kann also mit grosser Sicherheit annehmen, dass der Deutsche, aber in Lothringen lebende Gelehrte, der die Benennung Amerika zuerst vorschlug, dieselbe auch in eine Karte des Ptolemæus von 1522 (2 Jahre nach der des Apianus im Solinus von Camers) eingetragen habe. Ex. crit. T. IV. p. 116. Alexander v. Humboldt. (Mai 1852.) Abbildungen