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Alexander von Humboldt: „[Rede an die Potsdamer Stadtverordneten bei Empfang des Ehrenbürgerbriefes von Potsdam, 21. Oktober 1849]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1849-xxx_Rede_zur_Potsdamer-2> [abgerufen am 23.04.2024].

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Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1849-xxx_Rede_zur_Potsdamer-2
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel [Rede an die Potsdamer Stadtverordneten bei Empfang des Ehrenbürgerbriefes von Potsdam, 21. Oktober 1849]
Jahr 1849
Ort Berlin
Nachweis
in: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen 253 (30. Oktober 1849), [o. S.].
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur; Spaltensatz.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VI.128
Dateiname: 1849-xxx_Rede_zur_Potsdamer-2
Statistiken
Seitenanzahl: 2
Zeichenanzahl: 2277

Weitere Fassungen
[Rede zur Potsdamer Ehrenbürgerschaft am 21. Oktober 1849] (Berlin, 1849, Deutsch)
[Rede an die Potsdamer Stadtverordneten bei Empfang des Ehrenbürgerbriefes von Potsdam, 21. Oktober 1849] (Berlin, 1849, Deutsch)
[Rede an die Potsdamer Stadtverordneten bei Empfang des Ehrenbürgerbriefes von Potsdam, 21. Oktober 1849] (Augsburg, 1849, Deutsch)
|Seitenumbruch|
Potsdam, 28. Okt. (Pr.-M.) Bei großen Männern iſt auchdas Kleine bedeutend, indem jede Aeußerung derſelben, jeder Feder-zug das Gepräge ihrer Bedeutung trägt — ſo auch die Antwort,welche Alexander v. Humboldt den Abgeordneten des Magiſtratsund der Stadtverordneten nach Ueberreichung des Diploms überdas hieſige Ehrenbürgerrecht auf die Beglückwünſchung und Anredevon Seiten des Sprechers der Deputation, Hrn. Stadtrath Knopf,ſchriftlich übergab. Sie lautete wörtlich wie folgt: „Ich glaubeIhnen, werthgeſchätzte Mitbürger, meinen tiefgefühlten Dank nichtangemeſſener und lebhafter ausdrücken zu können, als wenn ichſage, daß Sie mir eben ſo viel Freude bereitet, als unerwarteteEhre geſchenkt haben. Eine ſolche Freude will ich nicht durch dieernſte Frage trüben, wodurch könnte ich um Sie, um Ihre ſchöneStadt eine ſo ſeltene Auszeichnung verdienen? Sie haben Ihrer würdigneben der pflegenden Sorgfalt für das materielle Wohl, von hö-heren Anſichten geleitet, Ihre theilnehmende Achtung auch für dieBeſtrebungen darthun wollen, die mit den Fortſchritten des Wiſſens,der Volkserziehung und der allgemeinen Bildung des Menſchen zu-ſammenhängen. Als den allzureichen Lohn für einen Theil dieſerBeſtrebungen, denen mein ganzes, langes, vielbewegtes Leben ge-widmet geweſen iſt, nehme ich mit Stolz Ihre ehrenvolle Gabe an.Durch die Huld zweier edler Monarchen iſt mir 22 Jahre lang dieFreude geworden, mit wenig Unterbrechungen, als Ihr Mitbürgerzu leben, und in einer anmuthig geſchmückten Natur die Anregun-gen zu finden, deren keine lebendige Darſtellung des ewigen Wal-tens phyſiſcher Kräfte entbehren darf. Dankbar habe ich faſt jedemeiner neuen Schriften, mit dem hiſtoriſchen Nachen des Orts ge-ſchmückt, der mir ſo theuer geworden iſt, und in deſſen Mauern1767 ein Bruder geboren wurde, deſſen Namen in dem AndenkenDerer gefeiert wird, in denen ſich für die größeren Anſichten eines|Seitenumbruch| ſich regelmäßig und fortſchreitend entwickelnden Staatslebens derfreie Sinn erhalten hat. Mit dem Gefühl der innigſten Dank-barkeit und Verehrung

Ihr treu ergebenſter Alexander v. Hum-boldt.

Dieſes die edelſte Ge-ſinnung ausſprechende Schreiben bildet nun ein werthvolles Auto-graph im Archive des hieſigen Stadtmagiſtrats.