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Alexander von Humboldt: „[Über die Emanzipation der Juden]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1842-xxx_Ueber_die_Emanzipation-6-neu> [abgerufen am 25.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1842-xxx_Ueber_die_Emanzipation-6-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel [Über die Emanzipation der Juden]
Jahr 1842
Ort Leipzig
Nachweis
in: Der Orient. Berichte, Studien und Kritiken für jüdische Geschichte und Literatur 3:19 (7. Mai 1842), S. 149.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Spaltensatz.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VI.27
Dateiname: 1842-xxx_Ueber_die_Emanzipation-6-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 1
Spaltenanzahl: 1
Zeichenanzahl: 1714

Weitere Fassungen
[Über die Emanzipation der Juden] (Frankfurt am Main, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Paris, 1842, Französisch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Speyer, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Paris, 1842, Französisch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Leipzig, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Leipzig, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Leipzig, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Leipzig, 1843, Deutsch)
|149| |Spaltenumbruch| Seit man weiß, daß dieneue Judenordnung wirklich den Juden eine mehr oderminder von dem allgemeinen Weſen getrennte eigeneStellung im Staatsverbande anweiſen ſoll, nimmt mannoch mehr Antheil an den Anſtrengungen, welche dieJuden ſelbſt gegen den neuen Geſetzentwurf machen.Die Akademie der Wiſſenſchaften hat ein Zeichen gege-ben, daß es an der Zeit ſei, die Grenzpfähle der Vor-urtheile einzureißen und Trennungen aufzuheben. Siehat nämlich zum erſten Male einen Juden zu ihremMitgliede der philoſophiſchen Klaſſe ernannt. Alexandervon Humboldt, als aufgeklärter Staatsmann eben ſoberühmt, wie als großer Gelehrter, hat beſondern Theildaran, wie überhaupt Herr von Humboldt ſich mitEnergie gegen ein beſchränkendes Geſetz erklärt, an wel-ches er übrigens nicht glauben will. Ein Brief desHerrn von Humboldt, in Abſchriften verbreitet und aneinen der erſten Räthe Sr. Majeſtät gerichtet, erklärt,daß er die Gerüchte für falſch aufgefaßt halte, daß aber,wenn ſie dennoch wahr ſein ſollten, ein ſolches Geſetzgegen alle Staatsklugheit ſtreite, daß es die böswilligſtenInterpretationen der eigentlichen Motive zulaſſe, undRechte aufhebe, die ein menſchlicheres Geſetz des Vatersbereits erwerben ließ, auch der Milde des jetzigen Kö-nigs ganz entgegen ſei. Merkwürdig iſt der Schlußdieſes Schreibens, worin Herr von Humboldt ſagt: „Esiſt gefahrvolle Anmaßung der ſchwachen Menſchheit, dieuralten Geſetze Gottes auslegen zu wollen. Die Ge-ſchichte finſtrer Jahrhunderte lehrt uns, zu welchen Ab-wegen ſolche Deutungen Muth geben. Die Beſorgnißmir zu ſchaden, muß Sie nicht abhalten von dieſen Zei-len Gebrauch zu machen. Man muß vor Allem denMuth einer Meinung haben!“