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Alexander von Humboldt: „[Über die Emanzipation der Juden]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1842-xxx_Ueber_die_Emanzipation-3-neu> [abgerufen am 26.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1842-xxx_Ueber_die_Emanzipation-3-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel [Über die Emanzipation der Juden]
Jahr 1842
Ort Speyer
Nachweis
in: Neue Speyerer Zeitung 84 (26. April 1842), S. 370.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur; Spaltensatz.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: VI.27
Dateiname: 1842-xxx_Ueber_die_Emanzipation-3-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 1
Zeichenanzahl: 1330

Weitere Fassungen
[Über die Emanzipation der Juden] (Frankfurt am Main, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Paris, 1842, Französisch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Speyer, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Paris, 1842, Französisch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Leipzig, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Leipzig, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Leipzig, 1842, Deutsch)
[Über die Emanzipation der Juden] (Leipzig, 1843, Deutsch)
|370|

Berlin, den 21. April.

Der Brief welchenHr. von Humboldt in Betreff der Gerüchte über dieJudenordnung an den Miniſter, Grafen Stollberg,geſchrieben, enthält ſehr bemerkenswürdige Ausſprüche.„Ich hoffe, ſagt der berühmte Gelehrte darin, daß Vie-les ſehr falſch und hämiſch aufgeſaßt iſt; wäre esaber ſo, ſo halte ich die beabſichtigte Einrichtungnach meiner innerſten Ueberzeugung für höchſt aufre-gend, wider alle Grundſätze wahrhafter Staatsklug-heit ſtreitend, zu den bösartigſten Interpretationen derMotive veranlaſſend, Rechte raubend, die durch einmenſchlicheres Geſetz des Vaters bereits erworben ſind,und der Milde unſeres jetzigen Monarchen entgegen.Es iſt gefahrvolle Anmaaßung der ſchwachen Menſch-heit, die uralten Decrete Gottes auslegen zu wollen.Die Geſchichte finſterer Jahrhunderte lehrt, zu wel-chen Abwegen ſolche Deutungen Muth geben. — DieBeſorgniße, mir zu ſchaden, muß Sie nicht abhalten,von dieſen Zeilen Gebrauch zu machen, „man muß vorAllen den Muth einer Meinung haben!“ — In ei-nem andern Briefe an einen jüdiſchen Bankier ſprichtſich Hr. v. Humboldt nicht minder energiſch aus:Sie ſehen, ſagt er, was ich ſchon im Verein mit demedlen Stollberg gethan habe, man muß ſo viel alsmöglich dieſe Angelegenheit veröffentlichen; man wirdetwas ſcheu werden und damit iſt viel geholfen!