A. v. Humboldt uͤber die Schwankungen der Goldproduction, mit Ruͤckſicht auf ſtaatswirthſchaftliche Probleme. Wir entlehnen dieſe Auszuͤge einer groͤßern Abhandlung, die ſich in dem eben erſchienenen 4ten Heft der deutſchen Vierteljahrsſchrift findet. Ueberblickt man die Artikel dieſes vierten Heftes, ſo wird ein erfreulicher Fortſchritt dieſer neuen Zeitſchrift ſichtbar, deren Plan, kaum bekannt, zwei bis drei aͤhnliche Unternehmungen ins Leben lockte. Es kann hier nicht davon die Rede ſeyn, dieſe deutſchen Revuen gegen einander zu halten; jede muß erſt ihre Nachhaltigkeit darthun, jede muß erſt beweiſen, daß ſie in fortgehend ruhiger Beobachtung und Deutung der Pulsſchlaͤge der Zeit die Stelle einzunehmen vermoͤge, die dieſer Claſſe der Preſſe angewieſen iſt in der Mitte zwiſchen der Buͤcher- und der Zeitungslitteratur Sie ſoll von Vierteljahr zu Vierteljahr ruͤckblicken, recapituliren, Muſterung halten, review, was in den letzten Monden gethan und was verſaͤumt wurde, womit ſich die Mitwelt beſchaͤftigt hatte, oder was, von der Menge unbeachtet, bedeutungsvoll erſchien fuͤr den, der unter den Schleier blickt, unter welchem ſchon in der Gegenwart die Zukunft ruht. Dieß iſt der Standpunkt der großen engliſchen Reviews — des Quarterly, des Edinburgh und des Weſtminſter — und es wird wohl auch im Ganzen derjenige der deutſchen bleiben muͤſſen, wollen ſie nicht in die Luft ſich ſtellen, wo der naͤchſte Wind ſie verweht, oder in Schachte ſich vergraben, wohin ihnen Niemand folgt. Wer in den engliſchen Reviews etwas Anderes ſieht, wer z. B. das Quarterly eine „beſtimmte nationale Vertretung der wiſſenſchaftlichen Cultur“ nennen kann (wie die Berliner litterariſche Zeitung that) der kennt die Stellung dieſer Journale in der brittiſchen Welt und Litteratur nicht. Eben ſo wenig kennt er Deutſchland und ſeine innerſten Lebensbeduͤrfniſſe, wenn er ſchwazt von einem „norddeutſchen Culturgeiſte, der dem ſuͤddeutſchen Culturgeiſte in ſo entſchiedener Oppoſition gegenuͤberſtehe, und ſich dieſem gegenuͤber ſtellen muͤſſe, weil er die tiefere Arbeit des philoſophiſchen Denkens uͤbernommen habe, daß an eine Einigung beider nicht zu denken ſey.“ Das Berliner Blatt ſcheint zu vergeſſen, daß gerade die beiden Maͤnner ſchoͤpferiſchen Geiſtes, in deren Formeln die Berliner Philoſophen ſeit dreißig Jahren ſo wohlgefaͤllig ſich gebettet — Schelling und Hegel — ihnen aus dem Suͤden, ja aus Schwaben zugekommen ſind. Wer ſind denn die Leute, die dort in der Mark, fuͤr ganz Deutſchland, die „tiefere Arbeit des philoſophiſchen Denkens uͤbernommen haben?“ Und was haben ſie denn ausgebruͤtet? Den Skandal des Streites Leo’s mit den juͤngern Ablegern der Schule, oder dieſe neue Scheidung in Nord- und Suͤddeutſchland, die laͤngſt von jedem Verſtaͤndigen im Suͤden wie im Norden verworfen iſt? Mit ſolchen Redensarten, „unerquicklich wie der Nebelwind, wird an die Aburtheilung der neuen deutſchen Vierteljahrsſchriften gegangen, die zu ganz Deuſchland ſprechen ſollen! Je weniger Halt in den meiſten unſerer litterariſchen wie politiſchen Blaͤtter iſt, wenn man von ihnen Beitraͤge zur tiefern Loͤſung irgend einer großen Frage erwartet, welche in der Wechſelwirkung des Geiſtes der Nation und ihres oͤffentlichen Lebens hervortritt, je enger fuͤr die wenigen beſſern Tagesblaͤtter ein ungluͤckliches Mißtrauen die Graͤnzen der Sprechfreiheit abſteckt, deſto dankbarer muß es anerkannt werden, wenn in einem den aͤngſtlichen Ruͤckſichten des Tags enthobenen Sprechſaal die Notabeln deutſcher Litteratur ſich vernehmen laſſen. — Man hat der deutſchen Vierteljahrsſchrift nicht ganz mit Unrecht den Vorwurf gemacht, daß ſich zu wenig ein einheitliches Reſultat aus den in ihr ſich kundgebenden geiſtigen Richtungen ziehen laſſe. Aber es wird doch — duͤnkt uns — an ergiebigen Reſultaten nicht fehlen, wenn fortwaͤhrend Maͤnner darin auftreten, wie Poͤppig (die Handelswege Amerika’s), Mebold (die juͤdiſche Frage), Buͤlau (der Pauperismus) Leonhard (die Steinkohlengebilde), H. Leo (die deutſche Alterthumswiſſenſchaft), Nebenius (der Zollverein), Grund (das Bankweſen), v. Streckfues (die preußiſche Municipalverfaſſung), Koͤlle (die Diplomatie), Prokeſch von Oſten (die Kriegskunſt) ꝛc. Dieſe und andere Aufſaͤtze ſind der Art, wie ſie ein im oͤffentlichen Leben großgezogenes Volk, wie das engliſche, als wuͤrdige Gegenſtaͤnde der Betrachtung bezeichnen wuͤrde. Wenn dagegen der Freihafen ſich eine „Galerie von Unterhaltungsbildern“ aus den Kreiſen der Litteratur ꝛc. nennt, ſo ſtellt er ſich damit mehr auf den Standpunkt der franzoͤſiſchen Revuen, in denen zwar keine Vertreter wie Carus, Varnhagen, Roſenkranz und aͤhnliche tuͤchtige Maͤnner jenes Kreiſes ſich finden, die aber dem Freihafen und den ihm vorangegangenen Dioskuren in dem Grade aͤhneln, in welchem Theodor Mundts ſchoͤngeiſtig-philoſophiſche Gaukeleien verwandt ſind, heute mit Georges Sands Irrfahrten in den ſocialen Ideen, morgen mit Jules Janins Theaterflitter. Doch ſind jene erſtgenannten Kraͤfte zu werthvoll, als daß aus dem gemeinſamen Streben einiger nach ungefaͤhr gleichem Ziele ringenden Unternehmungen nicht jedenfalls erfreuliche Ergebniſſe fuͤr Hebung und Wahrung der periodiſchen Litteratur Deutſchlands ſich ſollten erwarten laſſen. Nach dem alten Ausſpruche Herodots (III, 106) ſind bei der ungleichen Ausſpendung der Guͤter und der Schaͤtze des Bodens die ſchoͤnſten Erzeugniſſe den Enden der Welt zu Theil geworden. Dieſer Ausſpruch war nicht bloß auf ein truͤbes, der Menſchheit eigenthuͤmliches Geſuͤhl gegruͤndet, daß das Gluͤck ſern von uns wohne, er druͤckte auch die einfache Thatſache aus, daß durch den Verkehr der Voͤlker den Hellenen, als Bewohnern der gemaͤßigten Zone, Gold und Gewuͤrze, Bernſtein und Zinn aus weiter Ferne zugefuͤhrt wuͤrden. So wie allmaͤhlich durch den Handel der Phoͤnizier, der Edomiter am Golf von Acaba, Aegyptens unter den Ptolemaͤern und Roͤmern, die lange verſchleierten Kuͤſten des ſuͤdlichen Aſiens ſich enthuͤllten, fing man an, die Erzeugniſſe der heißen Erdſtriche aus erſter Hand zu erhalten, und in der regen Einbildungskraft der Menſchen wurden die metalliſchen Schaͤtze der Welt immer weiter und weiter gegen Oſten geruͤckt. Zweimal hat dasſelbe Volk, die Araber, in der fuͤr den Handel ſo wichtigen Epoche der Lagiden und der Caͤſaren, wie am Ende des 15ten Jahrhunderts, zur Zeit der portugieſiſchen Entdeckungen, dem Weſten den Weg nach Indien gezeigt. Aber in Beſtimmung der eigentlichen Heimath des Goldes und aller herrlichen Erzeugniſſe der Erde vereinigte ſich mit der Idee der Ferne auch die der tropiſchen Hitze. „So lange Ew. Herrlichkeit nicht ſchwarze Menſchen finden werden,“ ſchreibt ein cataloniſcher Steinſchneider, Moſſen Jaime Ferrer, 1495 an den Admiral Chriſtoph Columbus, „koͤnnen Sie nicht große Dinge, wirkliche Schaͤtze, wie Specereien, Diamanten und Gold erwarten.“ Der Brief iſt in einem 1545 zu Barcelona gedruckten Buche, das den ſonderbaren Titel: Sentencias catholicas del Divi poeta Dant fuͤhrt, vor kurzem aufgefunden worden. Der Goldreichthum am Uralgebirge, der ſich im woguliſchen Norden bis dahin erſtreckt, wo die Erde kaum in den Sommermonaten aufthauet, die Diamanten, welche waͤhrend meiner, auf Befehl des Kaiſers Nikolaus im Jahr 1829 gemachten ſibiriſchen Expedition von zweien meiner Begleiter, nahe bei dem 60ſten Breitengrade, auf dem europaͤiſchen Abfall des Urals entdeckt worden ſind, ſprechen eben nicht fuͤr den Zuſammenhang des Goldes und der Diamanten mit tropiſcher Waͤrme und farbigen Menſchen. Chriſtoph Columbus, der dem Gold einen moraliſchen und religioͤſen Werth zuſchreibt, „weil,“ wie er ſagt, „wer es beſitzt, in dieſer Welt erlangt, was er will, ja ſelbſt (durch Bezahlung von Meſſen?) viele Seelen dem Paradieſe zufuͤhrt,“ Chriſtoph Columbus war ganz dem Syſtem des Steinſchneiders Ferrer zugethan. Er ſuchte Zipangu (Japan), das man fuͤr die Goldinſel Chryſe ausgab, und als er, am 14 November 1492, laͤngs den Kuͤſten von Cuba, die er fuͤr Theile des Continents von Oſt-Aſien (Cathay) hielt, hinſegelte, ſchrieb er in ſein Tagebuch nieder: „nach der vielen Hitze, die ich leide, muß das Land reich an Gold ſeyn.“ So ließen falſche Analogien vergeſſen, was das claſſiſche Alterthum von den Metallſchaͤtzen der Maſſageten und der Arimaſpen im hohen Norden von Europa erzaͤhlt hatte: ich ſage von Europa, denn das oͤde Flachland von Nord-Aſien, das heutige Sibirien, galt mit ſeinen Kiefernwaͤldern fuͤr eine langweilige Fortſetzung des belgiſchen, baltiſchen und ſarmatiſchen Flachlandes. Umfaſſen wir mit Einem Blicke die Geſchichte des Handelsverkehrs von Europa, ſo finden wir die reichſten Quellen des Goldes im Alterthum von Aſien. Seit dem Ausgange des Mittelalters, und drei Jahrhunderte nachher, gehoͤren ſie dem neuen Welttheil an. Gegenwaͤrtig, ſeit dem Anfange des 19ten Jahrhunderts, ſtroͤmen die Quellen wieder am reichlichſten in Aſien, aber in andern Zonen desſelben Continents. Dieſer Wechſel in der Richtung der Stroͤmung, dieſer Erſatz, welchen zufaͤllige Entdeckungen im Norden darbieten, wenn im Suͤden die Goldausbeute ploͤtzlich ſchwindet, verdient eine ernſte Betrachtung, eine Ergruͤndung nach numeriſchen Angaben; denn im politiſchen Haushalte, wie bei Erforſchung von Naturerſcheinungen, ſind die Zahlen immer das Entſcheidende; ſie ſind die letzten, unerbittlichen Richter in den vielbeſtrittenen Verhaͤltniſſen der Staatswirthſchaft.... Daß der große aſiatiſche Goldreichthum, der nach Weſten uͤberſtroͤmte, aus Inner-Aſien, nordweſtlich von Ladakh, aus dem obern Laufe des Oxus (zwiſchen dem Hindu-Khu und den Hoͤhen von Pamer, am weſtlichen Abhange des Bolor) aus Baktrien und den oͤſtlichen Satrapien des Perſerreiches kam, iſt unzweifelhaft: doch iſt es leichter, die Richtung des Stromes, als das Einzelne der Quellen und ihre relative Reichhaltigkeit anzugeben. Der Schauplatz der Mythe von den goldſuchenden Ameiſen bei dem Bergvolk der Derden iſt fern von den Greifen der Arimaſpen zu ſuchen. Jene Mythe ſcheint dem Taſellande von Kaſchgar und Akſu, zwiſchen den Parallelketten des Himmelsgebirges und des Kuenlun, wo der Fluß Tarim ſich in den Lop ergießt, zuzugehoͤren. Der noͤrdlicheren Arimaſpen werden wir ſpaͤter noch einmal erwaͤhnen, wenn wir großer, unmittelbar unter dem Raſen liegender Goldmaſſen des Urals gedenken. Der Ruf des indiſchen Reichthums erſcholl in oft mißverſtandenen Toͤnen nach Perſien hin. Kteſias, aus dem Stamme der Aſklepiaden, Leibarzt des Koͤnigs Artaxerres Mnemon, beſchreibt, faſt ohne es ſelbſt zu ahnen, unter dem Bild einer Goldquelle, auf das deutlichſte ein Huͤttenwerk, einen Schmelzofen, aus dem ſich das fluͤſſige Metall in Kruͤge (thoͤnerne Formen) ergießt. Den Hellenen naͤher waren Lydien, an den Fluͤſſen, die dem Tmolus entquellen, Phrygien und Kolchis goldreiche Laͤnder. Die Naturſchnell zu erſchoͤpfender Schichten von Goldſand (der ſogenannten Goldwaͤſchen) macht dem praktiſchen Bergmanne begreiflich, warum manche der eben genannten und neuerlichſt wiederbeſuchten Laͤnder den Reiſenden goldarm erſchienen. Wie leicht wuͤrde man nicht, wenn man gegenwaͤrtig die Schluchten und Flußthaͤler der weſtindiſchen Inſeln Cuba und Santo Domingo oder gar die Kuͤſte von Veragua durchforſchte, ohne die vorhandenen hiſtoriſchen Zeugniſſe verleitet werden, an der reichen Goldausbeute jener Gegenden am Ende des 15ten Jahrhunderts zu zweifeln? Dauernder, wenn ihn nicht aͤußere Verhaͤltniſſe ſtoͤren, iſt der eigentliche unterirdiſche Bergbau auf anſtehende Golderze. Eben weil man die ganze Lagerſtaͤtte nicht auf einmal kennt, weil das Gebirge beim Gangbergbau nur allmaͤhlich aufgeſchloſſen wird, iſt der menſchlichen Thaͤtigkeit hier eine laͤngere Beſchaͤftigung dargeboten. Goldhaltiges Schuttland wird ſchnell durchwuͤhlt und der reicheren Geſchiebe beraubt. Wie wenige der vierzig Goldwaͤſchen, die Strabo ſo ſorgſam beſchreibt, moͤgen jetzt noch zu erkennen ſeyn? Dieſe auf Analogien und bergmaͤnniſche Erfahrung gegruͤndete Bemerkung mußte hier um ſo mehr Platz finden, als leere Zweifelſucht gern die Ueberlieferungen des Alterthums erſchuͤttert. Der den Hellenen bekannte Theil von Europa ſtand in metalliſchem Reichthume gegen Aſien eben ſo zuruͤck, als ſpaͤterhin ganz Europa gegen die neue Welt. Das letzte Verhaͤltniß, naͤmlich die relative Productivitaͤt von Europa und Amerika, war im Anfange des 19ten Jahrhunderts, als die Bergwerke der ſpaniſchen Colonien am ſchwunghafteſten betrieben wurden, fuͤr die Golderzeugung wie 1: 13, fuͤr die Silbererzeugung wie 1:15. — Wenn auch in dem metalliſchen Reichthum von Spanien Silber aus Baͤtika und aus der Naͤhe des von Hamilkar Barkas gegruͤndeten Neu-Carthago lange der Hauptgegenſtand des auswaͤrtigen Handels war, ſo lieferten doch auch manches Jahr Gallaͤcien, Luſitanien und beſonders Aſturien 20,000 Pfund Gold, das iſt faſt ſo viel, als Braſilien in ſeiner bluͤhendſten Epoche gegeben hat. Kein Wunder daher, daß die fruͤh beſuchte ſpaniſche Halbinſel durch Phoͤnicier und Carthager den Ruf eines weſtlichen El-Dorado’s erlangte. Gewiß war an vielen Punkten, die jetzt nur ſchwache Spuren von Metallgehalt zeigen, die alte Erde einſt, ihrer Oberflaͤche nahe, mit Schichten von Goldſand bedeckt, oder in feſtem, anſtehendem Geſteine mit Truͤmmern von Golderzen durchzogen. Die locale Wichtigkeit jener Bergwerke in Suͤdeuropa iſt nicht zu laͤugnen, aber im Vergleich mit Aſien war ihre Goldausbeute doch nur gering zu nennen. Dieſer letztere Welttheil blieb lange der Hauptquell des metalliſchen Reichthums, und die Richtung der Zuſtroͤmung des Goldes fuͤr Europa konnte nur als von Oſten nach Weſten bezeichnet werden. Aber Aſien ſelbſt, d. h. der durch Landreiſen im Mittelalter verbreitete Ruf von den unermeßlichen Schaͤtzen von Zipangu (Japan) und von dem ſuͤdlichen Archipelagus veranlaßte eine ploͤtzliche Veraͤnderung in der Richtung jenes Metallſtromes. Amerika ward entdeckt, nicht weil Columbus, wie man ſo lange faͤlſchlich geſagt, einen andern Continent ahnete, ſondern weil er durch den Weſten einen kuͤrzeren Weg nach dem goldreichen Zipangu und den Gewuͤrzlaͤndern im Suͤdoſten von Aſien ſuchte. „Der groͤßte geographiſche Irrthum (die Idee der Naͤhe von Spanien und Indien) fuͤhrte zu der groͤßten geographiſchen Entdeckung.“ Chriſtoph Columbus und Amerigo Veſpucci ſind beide in der feſten Ueberzeugung geſtorben, Oſt-Aſien (das gangetiſche Indien, die Halbinſel, auf der Cattigara liegt) beruͤhrt zu haben. Um den Ruhm der Entdeckung eines neuen Continents konnte daher zwiſchen beiden kein Streit entſtehen. In Cuba wollte Columbus dem Gran Khan der Mongolen die Briefe ſeines Monarchen abgeben. Er glaubt ſich in Mangi, dem ſuͤdlichen Theil von Cathay (China): er ſucht die von Marco- Polo beſchriebene Himmelsſtadt Quinſay, jetzt Hang-tſcheu-ſu. „Die Inſel Eſpañola (Hayti), ſchreibt Columbus an den Papſt Alexander VI, iſt Tarſis, Ophir und Zipangu. Auf meiner zweiten Reiſe habe ich 1400 Inſeln und 333 Meilen des Continents von Aſien (de la tierra firme de Asia) entdeckt.“ Dieſes weſtindiſche Zipangu gab bald Goldgeſchiebe (pepitas de oro) von 8, 10, ja 20 Pfund Gewicht. Das neu entdeckte Amerika wurde nun die Hauptquelle der edeln Metalle. Der neue Strom ging von Weſten nach Oſten, ja er durchſchnitt bald Europa, weil bei zuneymendem Verkehr ſeit der Umſchiffung von Afrika, dem ſuͤdlichen und oͤſtlichen Aſien mehr Erſatz fuͤr Specereien, Seide und Faͤrbeſtoff gegeben werden mußte. Da vor der Entdeckung der Silbergruben von Tasco (1522) am weſtlichen Abfall der mexicaniſchen Cordilleren Amerika nur Gold lieferte, ſo fand ſich ſchon die Koͤnigin Iſabella von Caſtilien von Jahr 1497 bewogen, das geſetzmaͤßige Verhaͤltniß der beiden edeln Metalle zu einander betraͤchtlich zu aͤndern. Das fruͤhe und bisher ſo wenig beachtete Geldedict von Medina laͤßt ſich nur durch dieſen Umſtand und durch die Anhaͤufung des Goldes auf wenige Punkte von Europa erklaͤren. Ich habe an einem anderen Orte zu erweiſen geſucht, daß von 1492 bis 1500 die ganze Goldeinfuhr aus den damals entdeckten Theilen der neuen Welt in Mitteljahren kaum 2000 Mark betrug. Der Papſt Alexander VI, welcher waͤhnte, den Spaniern eine Erdhaͤlfte gegeben zu haben, erhielt als Gegengeſchenk von Ferdinand dem Katholiſchen kleine Goldgeſchiebe aus Hayti, „als erſte Fruͤchte des neuentdeckten Landes,“ zur Vergoldung der praͤchtigen Decke (Soffitto) der Baſilica von Santa Maria Maggiore. Eine Inſchrift erwaͤhnt des Metalls, quod primo Catholici Reges ex India receperant. So groß war damals die Thaͤtigkeit der ſpaniſchen Regierung, daß ſchon 1495, wie der Hiſtoriker Muñoz gezeigt hat, ein Bergmann Pablo Belvis mit einem Vorrath Queckſilber nach Hayti geſchickt wurde, um das Goldwaſchen durch Anquicken zu beſchleunigen. Sehr auffallend iſt es, in einem neu aufgefundenen und erſt vor kurzem publicirten Theile der Geographie des Sherif Edriſi zu leſen, „daß die Neger im Innern des weſtlichen Afrika, wie auch die Bewohner der fruchtbaren Niederung Wadi el Alaki (zwiſchen Abyſſinien, Bodja und Nubien) den Goldſand durch Queckſilber bearbeiteten.“ Davon ſpricht der nubiſche Geograph in der Mitte des zwoͤlften Jahrhunderts, als von einer laͤngſt bekannten Sache. Sollte ſich dieſe Kenntniß aus dem Orient durch Aegypten, dem ſchwarzen, der Scheidekunſt ergebenen Lande (Chemi), nach Afrika verbreitet haben? Das griechiſche und roͤmiſche Alterthum gedenkt wohl einer ſehr gebraͤuchlichen Anwendung des Queckſilbers, um das Gold aus den Faͤden alter Treſſen aufzunehmen, nirgends aber einer techniſchen Anwendung im Großen bei den doch oft ſo umſtaͤndlich beſchriebenen Goldſeyffenwerken. (Fortſetzung folgt.) A. v. Humboldt uͤber die Schwankungen der Goldproduction, mit Ruͤckſicht auf ſtaatswirthſchaftliche Probleme. (Fortſetzung.) Mehr durch Eroͤffnung neuer reicher Quellen, als durch Verſiegung der aͤlteren wird das jedesmalige Verhaͤltniß des Werthes von Gold und Silber modificirt. Es ſtieg daher wiederum, ſeit Entdeckung der großen Antillen, der Preis des Goldes gegen die Mitte des 16ten Jahrhunderts, als die reichen Silbergruben von Potoſi und Zacatecas in Peru und Nord-Mexico eroͤffnet wurden. Nach meinen ſorgfaͤltigen Unterſuchungen verhielt ſich, bis zu der Eroͤffnung der braſiliſchen Goldwaͤſchen im Anfange des 18ten Jahrhunderts, die Einfuhr des amerikaniſchen Goldes zu dem des amerikaniſchen Silbers dem Gewichte nach wie 1 zu 65. Gegenwaͤrtig iſt dieß Verhaͤltniß, wenn man den europaͤiſchen Metallhandel mit allen Welttheilen in einem Blick umfaßt, wohl nicht hoͤher als 1 zu 47. So ergibt es wenigſtens die Vergleichung der Maſſen beider Metalle, welche gleichzeitig in Europa gemuͤnzt vorhanden ſind. Die Angaben, welche die ſonſt ſo vortreffliche Schrift von Adam Smith enthaͤlt, ſind, wie der groͤßere Theil der darin aufgeſtellten numeriſchen Reſultate, uͤberaus unrichtig, ja in dem eben beruͤhrten Verhaͤltniß um mehr als die Haͤlfte falſch. Im Geldhandel ſchwankte der relative Werth von Gold und Silber unter den gebildeten und alſo unmittelbar mit einander verkehrenden Voͤlkern Europa’s, in den erſten hundert Jahren ſeit der Entdeckung des neuen Continents, zwiſchen 1: 107/10 und 1: 12, in den letzten zweihundert Jahren zwiſchen 1: 14 und 1: 16. Die Maſſe edler Metalle, welche ſeit der Entdeckung von Amerika bis zum Ausbruch der mexicaniſchen Revolution nach Europa gekommen iſt, war an Gold 10,400,000 caſtilianiſche Mark (2,381,600 Kil.), an Silber 533,700,000 Mark oder 122,217,300 Kil., zuſammen an Werth 5940 Millionen Piaſter. Das in dieſer Zwiſchenzeit dem amerikaniſchen Boden entzogene Silber iſt in dieſer Evaluation nach dem Feingehalte der Piaſter, das iſt zu 0,903 berechnet worden, daher betragen jene 122,217,300 Kil. Piaſterſilber nur 110,362,222 Kil. feines Silber. Sie wuͤrden eine Kugel von feinem Silber bilden, welche 837/10 Pariſer Fuß Durchmeſſer haͤtte. Eine ſolche Reduction auf Geſtalt und Groͤße verdient, glaube ich, ſo wenig als analoge graphiſche Darſtellungen getadelt zu werden. Wenn man das Reſultat der dreihundert und achtzehnjaͤhrigen Silberproduction des ſpaniſchen Amerika mit dem Reſultat einjaͤhriger Eiſenproduction einzelner europaͤiſcher Staaten vergleicht, ſo erhaͤlt man nach der Angabe meines Freundes, des vortrefflichen Geognoſten H. v. Dechen, Kugeln von reinem (geſchmiedetem) Eiſen fuͤr Großbritannien von 148, fuͤr Frankreich von 111, fuͤr die preußiſche Monarchie von 76 Pariſer Fuß Durchmeſſer. So groß iſt der Unterſchied der Frequenz zweier Metalle, Silber und Eiſen, in dem den Menſchen zugaͤnglichen Theile der Erdrinde. Eine genauere Kenntniß der Geſchichte der Metallproduction oder der allmaͤhlichen Entdeckung großer erzfuͤhrender Lagerſtaͤtten in der neuen Welt lehrt uns, warum das Sinken des Werthes der edeln Metalle oder (was dasſelbe iſt) das Steigen der Preiſe von Korn und anderen unentbehrlichen Erzeugniſſen des Bodens und des menſchlichen Kunſtfleißes erſt gegen die Mitte des 16ten Jahrhunderts, und beſonders zwiſchen 1570 und 1595 am lebhafteſten gefuͤhlt wurde. Damals fing die Silbermenge der Bergwerke von Tasco, Zacatecas und Pachuca in Neuſpanien, von Potoſi, Porco und Oruro in der peruaniſchen Andeskette erſt an, ſich in Europa gleichmaͤßiger zu verbreiten, und ihren Effect auf die Preiſe des Weizens, der rohen Wolle und der Manufacturwaaren auszuuͤben... Die Beſorgniſſe uͤber die verminderte Einfuhr der edeln Metalle aus dem neuen Continent, welche ſich bei dem Erſcheinen des wichtigen und in Deutſchland nicht genugſam beachteten Werkes von Jacob (on Precious Metals) verbreitet hatten, ſind nicht in Erfuͤllung gegangen. Die von 1809 bis 1826 ſo tief geſunkene Metallproduction hat ſich, trotz des unruhigen Zuſtandes des freien ſpaniſchen Amerika’s, doch wieder zu ¾ von dem gehoben, was ſie in der Epoche war, als ich jene Laͤnder verließ. In Mexico iſt ſogar, nach den neueſten Nachrichten, die ich dem thaͤtigen preußiſchen Geſchaͤftstraͤger, Hrn. v. Gerolt, verdanke, im Jahr 1837 die Ausbeute auf 20 bis 22 Millionen Piaſter geſtiegen, wozu außer Zacatecas die neu aufgenommenen Gruben von Fresnillo, Chihuahua und Sonora am meiſten beigetragen haben. In der letzten friedlichen Epoche der ſpaniſchen Oberherrſchaft konnte ich den Mittelertrag der mexicaniſchen Bergwerke auch nur auf 23 Millionen Piaſter (etwa 537,000 Kil. Silber und 1600 Kil. Gold) ſchaͤtzen. Die Controle war damals leichter, da es nur Einen Centralmuͤnzhof gab und ſtrenge Geſetze den Handel auf eine kleinere Zahl von Haͤfen beſchraͤnkten. Die groͤßte Thaͤtigkeit der Welt war damals in jener Centralmuͤnze von Mexico, die von 1690 bis 1803 aus inlaͤndiſchem Gold und Silber genau fuͤr 1353 Millionen Piaſter, aber von der Entdeckung von Neuſpanien an bis zur Befreiung des Landes wahrſcheinlich 2028 Millionen Piaſter geliefert hat, das iſt ⅖ aller edeln Metalle, welche in dieſer Zeit das ganze Amerika nach dem alten Continent hat fließen laſſen. Was man aus Mißmuth uͤber mißlungene Verſuche jetzt ſo oft von Erſchoͤpfung der mexicaniſchen Erzmittel vorbringt, iſt im Widerſpruch mit der geognoſtiſchen Kenntniß des Landes, ja ſelbſt mit den neueſten Erfahrungen. Die Muͤnzſtaͤtte von Zacatecas allein hat, in den unruhigen Zeiten von 1811 bis 1833, uͤber 66,332,000 Piaſter aus 7,758,000 Mark Silber gepraͤgt, und in den letzten 11 Jahren (1822 bis 1833) ununterbrochen zwiſchen vier und ſuͤnf Millionen Piaſter. Guanaxuato, das freilich zu meiner Zeit ſchon lange bis 755,000 Mark Silber jaͤhrlich lieferte, iſt dagegen in neueren Jahren bis unter die Haͤlfte herabgeſunken. Wenn endlich einmal jene herrlichen, von der Natur mannichfaltig geſegneten Regionen, nach vielem innerm Gaͤhren und Treiben, des Friedens genießen, ſo muͤſſen mit dem fortſchreitenden Anbau des Bodens nothwendig auch neue Lagerſtaͤtten entbloͤßt und eroͤffnet werden. In welcher Region der Erde außerhalb Amerika hat man Beiſpiele eines aͤhnlichen Silberreichthums aufzuweiſen? Man vergeſſe nicht, daß bei Sombrerete, wo einige Gruben ſchon 1555 eroͤffnet wurden, die Familie Fagoaga (Marquès del Apartado) in 5 Monaten in einer Erſtreckung von 16 Lachtern (96 Fuß) Laͤnge aus Anbruͤchen von Rothgiltigerz der Veta Negra einen reinen Gewinn von vier Millionen Piaſter gezogen hat, und daß in dem Bergdiſtrict von Catorce in 2½ Jahren (1781 — 1783) aus einer Weitung von Hornſilber und Colorados, welche das Volk Gott des Vaters Geldſack (la Bolsa de Dios Padre) nannte, ein Geiſtlicher, Juan Flores, ebenfalls 3½ Millionen Piaſter erbeutete. Der Ertrag des Goldes im ſpaniſchen und portugieſiſchen Amerika hat betraͤchtlich mehr abgenommen, als der Ertrag des Silbers, aber jene Abnahme iſt viel aͤlter als der Ausbruch der politiſchen Revolutionen in den Tropenlaͤndern. Ich habe an einem andern Orte bereits entwickelt, in welchem Irrthum man in Europa bis zum Anfange dieſes Jahrhunderts uͤber Ausdauer des Reichthums der braſiliſchen Goldwaͤſchen geweſen iſt, wie man den glaͤnzenden Zuſtand dieſer Waͤſchen (von 1752 bis 1773) mit dem ſpaͤtern Zuſtande verwechſelt hat. Zwiſchen 1752 und 1761 oscillirte die den Quinto bezahlende Goldausbeute von Minas Geraes zwiſchen 6400 und 8600 Kil. (eine portugieſiſche Arroba hat nach Franzini 14,656 Kilogrammen). Dieſe Ausbeute iſt allerdings ſehr betraͤchtlich, und die jetzigen Productionen des Ural und Altai weit uͤbertreffend; aber man muß gedenken, daß 1804 auch das ſpaniſche Amerika an 10,400 Kil. Gold gab. Die Production von Minas Geraes war in den Mitteljahren von 1785 bis 1794 ſchon auf 3300 Kil., zwiſchen 1810 und 1817 auf 1600 Kil., zwiſchen 1818 und 1820 auf 428 Kil. geſunken. Seit dieſer Zeit ſcheint, durch die Induſtrie einiger engliſchen Geſellſchaften, ſich der braſiliſche Goldbergbau wieder etwas gehoben zu haben: aber mehr noch als die Erſchoͤpfung der Lagerſtaͤtten hat der Hang zur Cultur von Colonial-Producten, welche die immer fortdauernde ſchaͤndliche Sklaveneinfuhr aus Afrika beguͤnſtigt, an dem Verfall der Goldwaͤſchen Schuld. Bei dem ungeheuern Schleichhandel, der jetzt in Braſilien getrieben wird, waͤre zu wuͤnſchen, daß ein der Verhaͤltniſſe des Landes recht kundiger Eingeborner ſich bemuͤhen wollte, den allgemeinen Ertrag der jaͤhrlichen Goldproduction ſeit 1822 zu ergruͤnden. Es iſt eine merkwuͤrdige Erſcheinung in der Geſchichte des von Europaͤern getriebenen Bergbaues, daß ſeitdem die Goldgewinnung in Braſilien ſo tief geſunken iſt, dieſelbe im noͤrdlichen Aſien und (freilich faſt nur voruͤbergehend) in dem ſuͤdlichen Theile der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu einer unerwarteten Hoͤhe empor ſtieg. Das Bergſyſtem des Ural (eine Meridiankette, mauerartig hingeſtreckt vom Uſt-Urt im noͤrdlichen Theile des Truchmenen-Iſthmus bis gegen das Eismeer, ja nach des Botanikers Alexander Schreuks und Hrn. v. Baers neueſten ſchoͤnen Beobachtungen bis nach Waigatz und Novaja-Semlja hin) iſt goldfuͤhrend erfunden in einer Laͤnge von faſt 17 Breitengraden. Wenn der Ural in den Jahren 1821 und 1822 nur noch 27 bis 28 Pud Gold (440 bis 456 Kil.) lieferte, ſo ſtieg der Ertrag des uraliſchen Goldſandes ſchon in den drei folgenden Jahren: 1823, 1824 und 1825, ſtufenweiſe auf 105, 206 und 257 Pud. Nach der mir von dem ruſſiſchen Hrn. Finanzminiſter Grafen v. Cancrin handſchriftlich mitgetheilten Ueberſicht der edeln Metalle, die in dem ruſſiſchen Reiche gewonnen und in dem Muͤnzhofe von St. Petersburg aus den legirten Metallen rein erhalten worden ſind, war die Goldproduction: 1828 .... 290 Pud 39 Pfund. 1829 .... 289 — 25 — 1830 .... 347 — 27 — 1831 .... 352 — 2 — 1832 .... 380 — 31 — 1833 .... 368 — 27 — 1834 .... 363 — 10 — Als ich auf Befehl des Kaiſers Nikolaus mit meinen Freunden Guſtav Roſe und Ehrenberg die Expedition in dem noͤrdlichen Aſien machte, waren die Goldwaͤſchen auf das europaͤiſche Graͤnzgebirge des Urals beſchraͤnkt. Der Altai (mongoliſch: das Goldgebirge, Altaiin Oola) gab nur das wenige Gold (an 1900 Mark), welches aus den goldhaltigen Silbererzen (70,000 Mark) der reichen Gruben von Schlangenberg oder Smeïnogorsk, Ridderski und Syrianowski ausgeſchieden werden konnte. Seit 1834 iſt aber in dieſem mittleren Theile von Sibirien der Fleiß der Goldſucher unerwartet belohnt worden. Man hat Lager von Goldſand (Geroͤlle) entdeckt, ganz denen am Abhange des Urals gleich. Das durch ſeinen Einfluß auf die Belebung des Verkehrs von Inner-Aſien ſo verdiente Haus Popof hat auch hier ein ruͤhmliches Beiſpiel gegeben. Unter den 398 Pud Gold (27,884 Mark), welche 1836 das ganze ruſſiſche Reich lieferte, waren 293 Pud 26 Pſund vom Ural und 104 Pud 15 Pfund vom Altai. Im naͤchſtfolgenden Jahr 1837 war die Ausbeute des oͤſtlichen Sibiriens ſchon ſo geſtiegen, daß der Altai 130 Pud, der Ural (von Kron- und Privatwaͤſchen) 309 Pud Waſchgold gaben. Rechnet man zu dieſen Summen 30 Pud Gold, die aus den in anſtehendem Geſtein einbrechenden Erzen von Altai und Nertſchinsk ausgeſchieden wurden, ſo ergeben ſich fuͤr die geſammte ruſſiſche Goldproduction des Jahres 1837 genau 469 Pud oder 7644 Kil. Gold. Die Goldwaͤſchen im Ural ſind daher in einem ſehr langſamen Sinken, der Altai aber fuͤgt zur Totalmaſſe ſo viel hinzu, daß ſeine Ausbeute zu der des Ural ſich ſchon wie 4: 9½ verhaͤlt. (Beſchluß folgt.) A. v. Humboldt uͤber die Schwankungen der Goldproduction, mit Ruͤckſicht auf ſtaatswirthſchaftliche Probleme. (Beſchluß.) Ueber die eigentliche Ablagerung des Goldſandes im Altai ſind wir erſt ganz neuerlichſt durch einen ſehr ausgezeichneten Geognoſten, meinen ehemaligen Reiſebegleiter im ſuͤdlichen Ural, Hrn. v. Helmerſen, belehrt worden. Das Waſchgold, welches ſeit einigen Jahren in ſtets wachſender Menge im oͤſtlichſten Theile des Tomskiſchen Gouvernements gewonnen wird, gehoͤrt nicht dem großen Gebirgsſtock ſelbſt zu, den wir das altaiſche Erzgebirge nennen, den Ledebour, Bunge und Gebler erforſcht haben, und in dem ſich der Berg Belucha mit ſeinen unerſtiegenen Schneeſpitzen an den Quellen der Katunja bis zu 11,000 Fuß, bis zur Hoͤhe des Wetterhorns und Pics von Teneriffa majeſtaͤtiſch erhebt. Die Lager goldhaltigen Sandes zeigen ſich an beiden Abhaͤngen, beſonders aber an dem oͤſtlichen eines kleinen Gebirgsarmes, welchen der von Oſten gegen Weſten ſtreichende Altai in dem Meridian des Telezkiſchen Sees gegen Norden ausſendet, und der bis in den Parallel von Tomsk reicht. „Auf den Karten,“ ſagt mein Freund, Hr. v. Helmerſen, „wird dieſer waſchgoldfuͤhrende Gebirgsarm durch die Namen des Abakanskiſchen, Kusnezkiſchen und Alatau-Gebirges bezeichnet. Seiner Richtung, ſeiner innern Zuſammenſetzung und ſeiner Form nach hat er mit dem Ural die unverkennbarſte Aehnlichkeit; es iſt in der That eine Wiederholung des Urals, nur in geringerer Laͤnge. Die Analogie geht ſo weit, daß auch hier der Oſtabhang goldreich, der Weſtabhang aber viel aͤrmer iſt. Da gerade dieſer Weſtabhang der Krone zur Bearbeitung vorbehalten wurde, ſo haben bisher faſt nur die Privatunternehmer den Goldreichthum des Alatau (dieſes gegen Norden auslaufenden Zweiges des Altai) benuͤtzt.“ Geognoſten, welche mit meinen Unterſuchungen uͤber die Richtung der Gebirgsſyſteme von Inner-Aſien und mit den geiſtreichen Anſichten Elie de Beaumonts uͤber Parallelismus und relative Altersfolge der Gebirgsſpalten und Ketten vertraut ſind, kann die Wichtigkeit jener Beobachtungen des Hrn. v. Helmerſen nicht entgehen. Ich ſelbſt habe die noͤrdliche Lagerſtaͤtte des altaiſchen (kusnezkiſchen) Goldſandes nicht geſehen, da meine Reiſe von Tobolsk uͤber Tara, durch die Barabinskiſche Steppe, nach dem weſtlichen und ſuͤdlichen Altai, und von da nach dem chineſiſchen Graͤnzpoſten Chunimailaͤchu (in der Provinz Ili, noͤrdlich vom Sayſanſee) gerichtet war. Das altaiſche Waſchgold iſt etwas ſilberhaltiger als das Gold des Ural. Die ſibiriſchen Kaufleute, von dem kaiſerlichen Bergdepartement kraͤftig beguͤnſtigt, haben jetzt ſelbſt Winterwaͤſchen angelegt, und die Bearbeitung dieſes neuen Zweiges der aſiatiſchen Induſtrie iſt um ſo merkwuͤrdiger und erfreulicher, als die Arbeiter nur Freiwillige ſind und ſehr gut bezahlt werden. Nach neueren Nachrichten, die ich dem Hrn. Finanzminiſter, Grafen v. Cancrin, verdanke, ſind reiche Sandlager, wie im Salairskiſchen Gebirgszuge, ſo auch am Fluſſe Birtuſa entdeckt worden, der die Gouvernements Jeniſeisk und Irkutsk von einander trennt. Fuͤr ganz Sibirien ſind ſchon 240 Licenzen (Berechtigungen zu Benuͤtzung von goldhaltigen Lagerſtaͤtten) ertheilt. So betraͤchtlich zeigt ſich demnach in neuerer Zeit (und der Hauptzweck dieſer Unterſuchung iſt, den Wechſel der Stroͤmungen im Goldhandel zu ſchildern) der Zufluß von Oſten her! Jene 469 Pud uraliſchen und altaiſchen Goldes (32,830 preußiſche Mark), welche der Ertrag des Jahres 1837 waren, ſind werth in preußiſchem Silbergelde 7,211,000 Thaler. Ein ſolcher Ertrag iſt nur noch um ⅛ geringer, als die Goldproduction von Minas Geraes in Braſilien in den reichſten Jahren der gluͤcklichen Epoche von 1752 und 1761 war; er iſt aber faſt um ⅓ geringer, als die Goldproduction von Neu-Granada, Chili und Mexico kurz vor dem Ausbruch der Revolution in dem ſpaniſchen Amerika. Wenn man die ungeheure Ausdehnung des ſibiriſchen Continents betrachtet, und ſich der ſchnellen Zunahme des Goldes vom Ural in den Jahren 1822, 1823 und 1824 erinnert, ſo wird es uͤberaus wahrſcheinlich, daß der Zufluß des ſibiriſchen Goldes von Oſten nach Weſten, von Aſien nach Europa, noch immer nicht ſein Maximum erreicht hat. Der Ertrag von Oſt-Sibirien wird vielleicht ſchneller ſteigen, als der Ertrag der uraliſchen Waͤſchen, wo man die reichſten Sandlager zuerſt und anfangs leider zu fluͤchtig bearbeitet hat, abnimmt.... Die Anſichten, welche man ſeit kaum 15 Jahren uͤber den noch immer vorhandenen Goldreichthum von Nord-Aſien gewonnen hat, fuͤhren faſt unwillkuͤrlich zu den Iſſedonen, Arimaſpen und goldhuͤtenden Greifen zuruͤck, denen Ariſteas von Prokonneſus und, etwa zweihundert Jahre ſpaͤter, Herodot einen ſo dauernden Ruf verſchafft haben. Mir iſt die Freude geworden, die Orte im ſuͤdlichen Ural zu beſuchen, wo wenige Zoll unter dem Raſen, nahe neben einander, glaͤnzende Goldmaſſen von 13, 16, ja 24 ruſſiſchen Pfunden entdeckt worden ſind. Noch viel groͤßere Maſſen koͤnnen einſt als rundliche Geſchiebe, ganz unverdeckt, auf der Oberflaͤche der Erde gelegen haben. Kein Wunder alſo, wenn ſchon in hohem Alterthume dieſes Gold von Jaͤger- und Hirtenvoͤlkern geſammelt wurde, wenn das Geruͤcht von ſolchem Reichthume weit erſcholl, ja bis zu den helleniſchen Colonien am Pontus Euxinus vordrang, Colonien, die fruͤh mit dem nordoͤſtlichen Aſien jenſeits des kaſpiſchen Meeres und Oxusſees (Aral) in Verkehr traten. Die handeltreibenden Griechen und auch die Skythen kamen nicht ſelbſt bis zu den Iſſedonen; ſie verkehrten nur mit den Argippaͤern. Niebuhr in ſeinen Unterſuchungen uͤber die Skythen und Geten (Unterſuchungen, die keineswegs durch das beſtaͤtigt werden, was wir jetzt uͤber Racenverſchiedenheit und Sprachbau nordaſiatiſcher Voͤlker wiſſen) ſetzt die Iſſedonen und Arimaſpen noͤrdlich von Orenburg, alſo in jene uns jetzt ſo bekannt gewordene goldreiche Gegend am oͤſtlichen Abfall des ſuͤdlichen Ural. Dieſe Meinung wird in dem eben erſchienenen inhaltsreichen Werke des Staatsraths Eichwald uͤber die alte Geographie des kaſpiſchen Meeres vertheidigt. Heeren und Voͤlcker deuten dagegen das Herodotiſche Goldland auf den Altai, und ich geſtehe, daß dieſe geographiſche Deutung mir mehr durch Localverhaͤltniſſe gerechtfertigt ſcheint... Ich habe oben des Umſtandes gedacht, daß im Ural ungeheure Goldmaſſen wenige Zoll unter dem Raſen gefunden werden. Rieſelndes Waſſer oder andere geringfuͤgige Urſachen koͤnnen dieſe Maſſe einſt ſo entbloͤßt haben, daß ſie auf die Oberflaͤche der Erde ſelbſt gelangten. Iſt vielleicht die Geſchichte des heiligen Goldes bei den Skythen, deren Herodot (IV, 7) erwaͤhnt, iſt das Herabfallen goldener Ackerwerkzeuge vom Himmel, welche die beiden zuerſt nach einander hinzutretenden Koͤnigsſoͤhne nicht beruͤhren konnten, ohne ſich zu verbrennen, waͤhrend der dritte, Colaxais, das erloſchene (erkaltete) Gold ohne Gefahr nach Hauſe trug, bloß mythiſch zu erklaͤren, oder ſoll man darin vielleicht Anklaͤnge eines heißen Aërolithenfalles erkennen? Sind hier Eiſen und Gold mit einander verwechſelt, und war das heilige Gold ein gluͤhender Meteorſtein, der von Pallas in Sibirien aufgeſundenen Maſſe aͤhnlich, aus der man Ackerwerkzeuge ſchmieden konnte, wie die Esquimaux der Baffinsbay ſich ihre Meſſer aus einer im Schnee halbvergrabenen Meteormaſſe noch in unſern Tagen bereiten? Ich weiß, daß phyſiſche Erklaͤrungen alter Mythen und neuerer Wunder jetzt nicht beliebt ſind, und daß ich beſorgen muß, auf den Irrweg Alexandriniſcher Grammatiker zu gerathen; aber einem Naturforſcher iſt die Erinnerung an einen Aërolithenfall wohl zu verzeihen. Vielleicht war das vom Himmel gefallene Metall nur gluͤhend, um die aͤlteren Soͤhne abzuhalten? Auch nach deutſchem Volksglauben leuchtet und brennt der Ort, wo ein Schatz vergraben liegt. Solche Betrachtungen leiten ab von ſpeciell-phyſiſchen Deutungen! Das Wiederauffinden goldhaltiger Sandlager in Nord-Aſien, jenſeits des Obi, das Steigen eines einjaͤhrigen Ertrages des altaiſchen oder kusnezkiſchen Waſchgoldes bis zu einem Gewicht von 130 Pud oder 9100 preußiſche Mark iſt eine Begebenheit in der Geſchichte des Goldhandels: ſie iſt eine um ſo wichtigere Begebenheit, als ſie dem Europa unmittelbar unterworfenen Theile von Aſien zugehoͤrt, und als die ganze Ausbeute zu uns in Weſten hinuͤberfließend auf den europaͤiſchen Goldmarkt einwirkt. Faſt zu derſelben Zeit, wo der Ural ſeinen Goldſchatz eroͤffnete, und zu erſetzen anfing, was die tiefgeſunkene braſiliſche Goldausbeute nicht mehr dem Geldverkehr darzubieten vermochte, wurden vielverſprechende goldhaltige Lagerſtaͤtten in dem ſuͤdlichen Theile der Alleghanys, in Virginien, Nord- und Suͤd-Carolina, Georgien, Tenneſſee und Alabama entdeckt. Der eigentliche Flor dieſer nordamerikaniſchen Goldwaͤſchen, welche bald auch einen eigentlichen Bergbau auf anſtehendes Geſtein veranlaßten, faͤllt in die Jahre 1830 bis 1835. Sie haben allerdings in den letzten acht Jahren nicht viel uͤber 4½ Mill. Dollars geliefert, aber die Erſcheinung des Goldreichthums in ſolcher Naͤhe von der atlantiſchen Kuͤſte verdient in geognoſtiſcher Hinſicht mehr Aufmerkſamkeit, als man ihr in Europa geſchenkt hat. Sie bietet auch ein großes hiſtoriſches Intereſſe dar, da das viele Gold, welches die erſten ſpaniſchen Conquiſtadoren in den Haͤnden der Eingebornen von Florida fanden, jetzt nicht mehr als Wirkung eines alten Verkehrs mit Mexico (Anahuac) oder mit Hayti betrachtet zu werden braucht. Hr. Jacob konnte in ſeinem oft erwaͤhnten Werk uͤber die edeln Metalle den Ertrag der Goldwaͤſchen von Nordamerika nur noch zu 130,000 Dollars anſchlagen; aber wenige Jahre darauf ſtieg derſelbe auf 800,000, ja ſelbſt auf eine Million Dollars. In der Grafſchaft Cavarras (Nord-Carolina) wurde ein Goldgeſchiebe von 28 Pfund (engliſchem avoir du poids-Gewicht) gefunden, und daneben mehrere von vier bis zehn Pfund. Der Gewinn, und mit ihm die Luſt zum Goldwaſchen und zum Goldbergbau ſind ſeit dem Jahr 1835 raſch geſunken. In einem Lande, das bei ſeinem ſtets fortſchreitenden Wohlſtande das Gluͤck des freieſten Verkehrs genießt, bieten ſich beſſere Mittel dar, die Capitalien productiv zu machen; aber in der Geſchichte des Geldhandels intereſſiren die dem Schooße der Erde entriſſenen und in Circulation gebrachten Maſſen, wie der Zu- und Abfluß derſelben in verſchiedenen Richtungen mehr, als der Vortheil, welchen die Bearbeitung der Lagerſtaͤtten voruͤbergehend gewaͤhrt. Quantitaͤten vermehrter Goldproduction, welche unſere Einbildungskraft aufregen, verſchwinden, man moͤchte ſagen, wie ein Unendlichkleines, gegen die ſeit Jahrtauſenden aufgehaͤufte und im Welthandel circulirende Maſſe, werde dieſe exiſtirend als Muͤnze gedacht oder verarbeitet zu ſachlichem Gebrauchswerthe. Jeglicher Zufluß, auch der kleinſte, wirkt allerdings durch eine lange Dauer, da aber eine groͤßere und an Wohlſtand wachſende Population auch eines groͤßern Umlaufcapitals bedarf, ſo kann, trotz des Zufluſſes, durch Vertheilung ein ſuͤhlbarer Mangel eintreten. Vor den großen Goldentdeckungen am oͤſtlichen Abfall des Ural, deren eigentlicher Flor erſt mit den Jahren 1823 und 1824 begann, war auf dem großen Markte zu Hamburg der Tauſchwerth des Silbers zum Golde als Mittelpreis der Jahre 1818 — 1822 wie 1:15,75, wenn er nach der reichen Goldausbeute am Ural im Mittel der fuͤnf Jahre 1830 — 1834 nur auf 1:15,73 ſank. In dieſer Zwiſchenzeit wurden in England, wie ich ſchon oben beruͤhrt, um den Verkehr mit Metallgeld wieder herzuſtellen, 1,294,000 Mark Gold vermuͤnzt. Welchen Theil hat nun an dieſer Veraͤnderung des Tauſchwerthes die verminderte Exportation der edeln Metalle aus dem neuen Continent gehabt? Der braſiliſchen Goldwaͤſchen iſt hier kaum Erwaͤhnung zu thun, da ſie in jener Zeit jaͤhrlich kaum 1700 Mark lieferten. Will man nun auch annehmen, daß in dieſen dem erſten Ausbruch der Revolution naͤheren zwoͤlf Jahren die Golderzeugung des ſpaniſchen Amerika bis unter ⅓ von dem geſunken ſey, was in der letzten bluͤhenden Epoche (1800—1806) der mittlere Goldertrag geweſen war, ſo betraͤgt der zwoͤlfjaͤhrige Verluſt der Importation (1816 — 1827) doch nur 83,200 Kil. Nun hat aber der Ural in den Jahren 1823 — 1827 bereits einen Erſatz von 17,300 Kil. gegeben. Es ſind alſo im Ganzen in jenen zwoͤlf Jahren nur 286,000 Mark Gold weniger nach Europa gekommen. Ich habe gefliſſentlich ein Beiſpiel ausgewaͤhlt, welches hinlaͤnglich ſichere numeriſche Elemente darbietet. Das gefundene Reſultat iſt die Entbehrung einer Goldmenge, die nur zwiſchen ¼ und ⅕ des, waͤhrend der zwoͤlf Jahre in der Londoner Muͤnze verpraͤgten Goldes betraͤgt. Wenn man den Tauſchwerth der edeln Metalle befreit von den kleinen localen Zufaͤlligkeiten betrachtet, z. B. den Goldbarrenwerth in Hamburg, ſo erkennt man darin zwiſchen 1816 und 1837 weder den Einfluß des aſiatiſchen Bergbaues, noch die abnehmende Golderzeugung im ſpaniſchen Amerika. Der Abfluß nach Aſien, den ich an einem andern Orte und in verſchiedenen Epochen zu unterſuchen Gelegenheit gehabt, iſt beſtimmt im Abnehmen. Sehr uneigentlich wird er der kleine Altai genannt. Auch Hr. v. Helmerſen theilt meinen Unglauben an die Exiſtenz des großen Altai (Fragmens asiatiques T. I. p. 28). „Eines jener großen Laͤngenthaͤler, ſagt Helmerſen, die das Erzgebirge Altai durchziehen, iſt das Thal der oberen Buchtarma: es ſcheidet den noͤrdlichen ruſſiſchen Antheil des Gebirges von dem ſuͤdlichen, chineſiſchen. Dieſer ſuͤdliche Theil iſt haͤufig, und bis in die neueſten Zeiten als ein beſonderes Gebirge mit dem Namen des großen Altai aufgefuͤhrt worden, im Gegenſatze zu dem noͤrdlichen ſogenannten kleinen Altai. Abgeſehen von dem Unpaſſenden dieſer Benennungen, die weder in der Natur begruͤndet ſcheinen, noch von den Bewohnern angenommen ſind, dienen ſie nur, um einen Irrthum fortzupflanzen, den ein Kartenzeichner von dem andern erbt. Der chineſiſche Altai bildet mit dem ruſſiſchen nur ein und dasſelbe Ganze, und es iſt kein Grund vorhanden, ſie als zwei, ſogar in ihrer Richtung verſchiedene Gebirgszuͤge auftreten zu laſſen.“