Digitale Ausgabe

Download
TEI-XML (Ansicht)
Text (Ansicht)
Text normalisiert (Ansicht)
Ansicht
Textgröße
Zeichen original/normiert
Zitierempfehlung

Alexander von Humboldt: „Ueber die Hauptursachen der Temperatur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1827-Ueber_die_Hauptursachen-5-neu> [abgerufen am 29.03.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1827-Ueber_die_Hauptursachen-5-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel Ueber die Hauptursachen der Temperatur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper
Jahr 1833
Ort Göttingen
Nachweis
in: Göttingische gelehrte Anzeigen. Unter der Aufsicht der königl. Gesellschaft der Wissenschaften 2:106–107 (4. Juli 1833), S. 1054–1055.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Auszeichnung: Sperrung.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: IV.81
Dateiname: 1827-Ueber_die_Hauptursachen-5-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 2
Zeichenanzahl: 2406

Weitere Fassungen
Ueber die Hauptursachen der Temperatur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper (Leipzig, 1827, Deutsch)
On the Principal Causes of the Differences of Temperature on the Globe (Edinburgh, 1828, Englisch)
O głównych przyczynach nóżnicy temperatury na kuli ziemskiey (Vilnius, 1829, Polnisch)
Über die Haupt-Ursachen der Tempratur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper. (Gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 3. Juli 1827) (Berlin, 1830, Deutsch)
Ueber die Hauptursachen der Temperatur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper (Göttingen, 1833, Deutsch)
Ueber die Haupt-Ursachen der Temperatur-Verschiedenheit auf dem Erdkörper (Trier, 1836, Deutsch)
De las diversas causas de la diferencia de la temperatura en el Globo. (Mexico, 1841, Spanisch)
De las diversas causas de la diferencia de la temperatura en el Globo (Mexico, 1842, Spanisch)
|1054|

Ueber die Haupturſachen der Tem-peratur-Verſchiedenheit auf dem Erdkörper, von Alex. v. Humbold. S. 295 .. 316.

Die Ver-theilung der Wärme auf dem Erdkörper, welchemit der räumlichen Verſchiedenheit der Producte,mit dem Ackerbau und dem Handelsverkehr derVölker, ja mit mehreren Seiten ihres ganzenmoraliſchen und politiſchen Zuſtandes in der in-nigſten Verbindung ſteht, hängt in Bezug aufihre Modificationen nicht allein ab von ſchützen-den Bergzügen oder Erhöhung der Erdoberfläche.Man hat nach und nach eingeſehen, daß diemerkwürdigen Abweichungen der Klimate, welcheman in großen Länderſtrecken zwiſchen denſelbenBreitengraden und in derſelben Höhe über demMeeresſpiegel wahrnimmt, nicht von dem klein-lichen Einfluſſe individueller Oertlichkeiten her-rühren, ſondern allgemeinen Geſetzen unterwor-fen ſind, die durch die Geſtalt der Continental-maſſen, durch ihre Umriſſe, den Zuſtand ihrer |1055| den 4. Julius 1833. Oberfläche, beſonders aber durch ihr Stellungs-und Größenverhältniß zu den benachbarten Mee-ren beſtimmt wird. Die relative Lage durch-ſichtiger und undurchſichtiger, tropfbar, flüſſi-ger oder feſter Theile der Erdoberfläche modifi-ciert die Abſorption der, unter gleichen Winkelneinfallenden Sonnenſtrahlen, und mit ihr dieErzeugung der Wärme. Dieſe Umſtände, diewinterliche Bedeckung mit Eis und Schnee, wel-che den Continenten, und nur einem ſehr klei-nen Theile der Meere eigen iſt, die Langſamkeitmit welcher große Waſſermaſſen ſich erwärmenund erkälten; das Strahlen glatter oder rauherOberflächen gegen einen wolkenfreyen Himmel;die regelmäßigen Strömungen des Oceans undder Atmoſphäre, welche Waſſer und Luft ausverſchiedenen Breiten und aus verſchiedenen Tie-fen und Höhen mit einander miſchen, ſind dieHauptmomente von denen die Eigenthümlichkei-ten klimatiſcher Verhältniſſe abhängen. Dem-nach hat jeder Ort gleichſam ein zweyfaches Kli-ma: eines, das von allgemeinen und fernenUrſachen, von der Stellung der Continentalmaſ-ſen und ihrer Geſtaltung abhängt; ein anderes,welches ſpecielle, nahe liegende Verhältniſſe derLocalität beſtimmen. Wie der Verf. von die-ſem Geſichtspuncte aus durch die vielfachſten ei-genen Erfahrungen und durch die Benutzungfremder Beobachtungen den Gegenſtand behan-delt, davon wird jeder, dem es um großartigeAnſichten in der Natur zu thun iſt, durch dasLeſen der Abhandlung ſelbſt ſich überzeugen.