Neueſte Beſchluͤſſe der mexiko’ſchen Regierung uͤber einen Handelsweg in der Landenge von Goazacoalco und Tehuantepec, mitgetheilt von Alexander von Humboldt. In mehren meiner Schriften habe ich zu entwickeln geſucht, daß bevor man auf irgend einem Punkte zu der Eroͤffnung eines Kanals zwiſchen der Suͤdſee und dem atlantiſchen Ozean ſchreitet, die ganze Zahl der Landengen aufgenommen, nivellirt und phyſikaliſch unterſucht werden muͤßte, welche bisher, als zu einer ſolchen Verbindung geeignet, vorgeſchlagen worden ſind. Dieſe Anſicht der Dinge iſt in den amerika’ſchen Tropenlaͤndern jetzt herrſchend und jeder Freiſtaat bemuͤht ſich innerhalb ſeines Gebietes die Mittel anzuwenden, welche ihm zunaͤchſt zu Gebote ſtehen, um ſich die erwuͤnſchten Notizen zu verſchaffen. Freilich waͤre es ſicherer, wenn erfahrene, in dem Kanalbau praktiſch unterrichtete Maͤnner die Lokalſchwierigkeiten ſelbſt pruͤfen koͤnnten; aber ehe eine ſolche vergleichende Pruͤfung durch dieſelben Individuen, die vom Ausfluß des Rio Atrato bis zu dem des Rio Goazacoalco (oder Huaſacualco) ſchifften, zu Stande kommt, iſt es ſchon von dem hoͤchſten Intereſſe fuͤr die europa’ſche handelnde Welt, recht ſchnell von dem unterrichtet zu werden, was von dem dermaligen Zuſtande der Landeskultur hat ergruͤndet werden koͤnnen. Die Verengerung der mexiko’ſchen Halbinſel zwiſchen der Boca de Goazacoalco und dem Hafen Tehuantepec hatte bereits die Einbildungskraft des Hernan Cortes lebhaft beſchaͤftigt. Der große Mann nennt dieſe Verengerung in ſeinen Briefen an Kaiſer Karl V. „das Geheimniß der Landenge“ (el segreto del Isthmo). In meinem Essai politique sur le Royaume de la Nouvelle Espagne ſind dem Publikum die erſten ausfuͤhrlichen Nachrichten uͤber die divortia aquarum zwiſchen den Fluͤſſen Chimalapa und Goazacoalco aus Berichten des Ingenieurs Cramer mitgetheilt worden, die ich in dem Archiv des Vicekoͤnigthums (archivo del Vireynato) von Mexiko aufgefunden hatte. Nach den, an den Vicekoͤnig, Conde de Revillagigedo, gerichteten Itinerarien, in denen leider! oft die Ausdruͤcke „rechtes und linkes Ufer, Einmuͤndung an der Oſt- oder Weſt-Seite“ ſehr unbeſtimmt gebraucht werden, habe ich ſelbſt gewagt, eine kleine Karte des Iſthmus zuſammenzutragen. Durch dieſe Bemuͤhungen und oͤffentlichen Mittheilungen iſt die Aufmerkſamkeit des aufgeklaͤrten Theils der mexiko’- ſchen Nation von neuem auf die Projekte des Grafen Revillagigedo geheftet worden. Mein Freund, Don Lucas Alaman, nachmals Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten in Mexiko, veranlaßte vor der Erklaͤrung der mexiko’ſchen Unabhaͤngigkeit ein Dekret der ſpaniſchen Cortes uͤber Eroͤffnung einer Flußverbindung in dem Iſthmus von Tehuantepec und Goazacoalco. Spaͤterhin ließ ſich das neue Gobierno der Vereinigten Staaten von Mexiko uͤber den zu eroͤffnenden Kanal einen weitlaͤuftigen Bericht von einem, des Landes ſehr kundigen Manne, Don Tadeo Ortiz abſtatten, und da dieſer Bericht, den ich beſitze und der zum Theil in den mexiko’ſchen Tageblaͤttern abgedruckt iſt, zu unbeſtimmt ſchien, ſo wurde auf Befehl des Praͤſidenten der Konfoͤderation, Guadalupe Vittoria, eine Kommiſſion ernannt, an deren Spitze der General Orbégoſo ſtand. Die Reſultate der neuen Unterſuchung ſind mir ſo eben von Mexiko aus offiziell und im Manuſcript zugeſandt worden. Ich glaube, daß es den Leſern der Hertha angenehm ſein wird, die Ueberſetzung des letzten Berichts ( Resultado del reconocimiento hecho del ystmo da Tehuantepec en 1825 per order del Supremo Govierno ) hier vollſtaͤndig und ungeaͤndert zu finden. Die Beſorgniſſe, welche ich ſeit vielen Jahren geaͤußert habe, ſind beſtaͤtigt worden. Zwei ſeichte Fluͤſſe, und eine ſechshundert Fuß hohe Gebirgserhebung haben das Govierno von der Eroͤffnung eines ozeaniſchen Kanals (von einer Tiefe von wenigſtens 12— 14 pariſer Fuß, Seeſchiffen fahrbar, die von Europa nach Sina gehen) zuruͤckgeſchreckt. Man ſchreibt mir aus Mexiko unter dem 8ten Julius 1826: „Aus dem intereſſanten Berichte des Generals Orbegoſo werden Sie erſehen haben, daß der Kongreß auf eine eigentliche Flußverbindung mittelſt eines Kanals im Iſthmus von Tehuantepec fuͤr jetzt Verzicht thut. Don Tadeo Ortiz, deſſen fruͤhere Arbeiten Ihnen das mexiko’ſche Miniſterium nach Paris geſandt hat, iſt vor 8 Tagen abgereiſet, um einen Weg von 20 Leguas Laͤnge zu bauen, welcher den Rio Goazacoalco in ſeinem oberen Laufe mit den Lagunen vereinigen ſoll, welche oͤſtlich von Tehuantepec liegen. Derſelbe Ingenieur iſt beauftraget, am Ausfluß des Goazacoalco Wohnhaͤuſer, Magazine und ein dogana (Zollgebaͤude) zu errichten. Er verſichert, daß alles im Monat Oktober 1826 fertig ſein wird, und daß man dann den Hafen Goazacoalco dem ganzen europa’ſchen Handel eroͤffnen kann. Der hieſige franzoͤſiſche Agent, Herr Alexandre Martin, hat die Sonden des neuen Hafens und der barra von Goazacoalco bereits an ſein Gouvernement geſandt. Ich hoffe mir bald die Karten und das graphiſche Profil des Iſthmus von Tehuantepec zu ſchaffen und wenn man mir erlaubt, die Zeichnungen zu kopiren, ſo werde ich Ihnen dies alles bald zuſenden. Jeder iſt hier uͤberzeugt, daß die neue Handelsſtraße von boca de Goazacoalco nach Tehuantepec fuͤr den Waaren- Transport nach der Suͤdſee und fuͤr den Wohlſtand der weſtlichen Laͤnder in Centro-Amerika (Goatemala) und den Vereinigten mexiko’ſchen Staaten von großer Wichtigkeit iſt. Unſer Land nimmt an Induſtrie, innerem Verkehr und Bevoͤlkerung mehr zu, als man gemeinſam in Europa glaubt, wo man nur mit dem tranſitoriſchen Sinken der Bergwerks-Aktien und mit der momentanen Finanz-Verwirrung einiger amerika’ſchen Regierungen beſchaͤftigt iſt.“ Potsdam im November 1826. Alexander v. Humboldt. Offizieller Bericht uͤber die im Jahr 1825 auf Befehl der Vereinigten Freiſtaaten von Mexiko angeſtellte Unterſuchung der Landenge von Tehuantepec. Allgemein anerkannt ſind die Vortheile, welche aus dem wenigſt koſtenſpieligen Transport von Konſumtions- und Ausfuhrartikel durch Waſſerverbindungen, und wo dieſe nicht moͤglich ſind, in der Anlegung von Heerſtraßen fuͤr die Wohlfahrt der Staaten erwachſen. In dieſer Hinſicht nun iſt die Landenge von Tehuantepec unbezweifelt einer der bequemſten und vortheilhafteſten Punkte, welche das unermeßliche Gebiet der Republik darbietet. Ihre geringe Ausdehnung vom 16° 10′ bis zum 18° 6′ noͤrdlicher Breite, welche kaum 51 Meilen (zu 5000 varas) in gerader Richtung betraͤgt; der Fluß Goazacoalco, welcher, ſelbſt in ſeinem gegenwaͤrtigen natuͤrlichen Zuſtande, groͤßten Theils ſchiffbar iſt und mehr als zwei Drittheile der Landenge in einem faſt geraden Laufe durchfließt; die geringe Erhoͤhung der Sierra Madre oder Cordillera, welches ſie in ihrer Laͤnge durchſchneidet und die da, wo das Gebirge am zugaͤnglichſten iſt, ungefaͤhr 300 varas betraͤgt; endlich die Lagunen, oͤſtlich von Tehuantepec, welche mit dem Meere in Verbindung ſtehend, noch um ſechs Meilen die Breite der Landenge abkuͤrzen: alles dieſes vermindert in einem ſolchen Grade die vorhandenen Schwierigkeiten, daß, obgleich meiner Meinung nach, die Hinderniſſe, welche ſich einer ununterbrochenen Verbindung zu Waſſer zwiſchen beiden Meeren entgegenſtellen, ungluͤcklicher Weiſe, faſt unuͤberwindlich ſind; es dennoch immer ſehr leicht moͤglich ſein wird, eine Verbindung, und zwar auf kurzem Wege, theils zu Waſſer und theils zu Lande, zu bewerkſtelligen, eine Verbindung, welche die Transportkoſten in einem nicht zu berechnenden Maaße vermindern, durch ihr Daſein jenen fruchtbaren Erdſtrich bereichern und einen ausgedehnten Handel befoͤrdern wird. Durch einen ſchnellen und lebhaften Umlauf der Waaren und der Produkte koͤnnen beide Halbkugeln mit einander verbunden werden, und den einheimiſchen Erzeugniſſen unſerer Kuͤſtenlaͤnder wird ſich an beiden Meeren ein, fuͤr den groͤßten Theil der Nation und fuͤr die angraͤnzenden Staaten vortheilhafter Ausweg eroͤffnen. por disgracia casi insuperables. Um beſtimmte Data zu erhalten, welche dazu dienen koͤnnten, eine Grundlage fuͤr die Arbeiten feſt zu ſetzen, welche der Beſchaffenheit der Landenge am angemeſſenſten ſind, beſchloß Se. Excellenz, der Herr Praͤſident der Foͤderation, Don Guadalupe Victoria, eine Kommiſſion zu ernennen, an deren Spitze er mich zu ſtellen geruhte. Genannte Kommiſſion hat gegenwaͤrtig die Ehre, Sr. Excellenz nachſtehenden Bericht, welcher das Ergebniß ihrer Nachforſchungen enthaͤlt, abzuſtatten. Dieſer Bericht wird nothwendiger Weiſe die Spuren der Hinderniſſe an ſich tragen, mit welchen die Kommiſſion in ihren Arbeiten zu kaͤmpfen gehabt hat. Mangel an Kenntniſſen, von meiner Seite, die Schwierigkeit, faͤhige Mitarbeiter zu finden, die Unzulaͤnglichkeit der vorhandenen Inſtrumente, endlich der wenig guͤnſtige Zeitpunkt, wo die Unterſuchung unternommen wurde, da die Regenzeit bereits begonnen hatte: Alles dies hat Hinderniſſe erzeugt, welche die ganze Nachſicht der Regierung fuͤr die Unvollkommenheiten einer Arbeit in Anſpruch nehmen, die vielleicht den Wuͤnſchen derſelben uͤber einen ſo wichtigen und viel umfaſſenden Plan nicht ganz entſprechen wird; obgleich, meiner Anſicht nach, die weſentlichſten Fragen uͤber die Verbindung beider gegenuͤberſtehenden Meere, durch die Landenge, die ſie von einander trennt, beantwortet worden ſind. Der wichtigſte Gegenſtand unſerer Unterſuchungen war der Fluß Goazacoalco, welcher ſich unter dem 18° 6′ 49″ noͤrdlicher Breite und dem 4° 44′ oͤſtlicher Laͤnge von Mexiko in den mexiko’ſchen Meerbuſen ergießt. Obgleich die dammartige Untiefe (barra) an ſeinem Ausfluſſe nur 14 Fuß tiefes Waſſer hat, ſo kann er doch hier tiefer ausgegraben werden, und bald trifft man hinreichenden Grund (fondo) fuͤr jede Art von Fahrzeugen an, und zwar bis auf einige Meilen von der Muͤndung ( boca de Goazacoalco ) landeinwaͤrts. Ebbe und Flut ſind unbetraͤchtlich am Eingang; aber der Kanal, welcher von ſeinem tiefſten Theile gebildet wird, iſt ſich fortwaͤhrend gleich; ein Umſtand, welcher das Unternehmen, ihn tiefer auszubaggern und fuͤr die gewoͤhnlichen Kauffartheiſchiffe zugaͤnglich zu machen, ſehr erleichtert. Golfo di Mejico. Der Fluß Goazacoalco entſpringt oͤſtlich von Santa Maria Chimalapa, in der Gegend der Gebirgskette, welche die Graͤnze zwiſchen den Staaten von Tabasco, Las Chiapas und Oajaca bildet. Da dieſer Landſtrich gaͤnzlich unbewohnt und mit undurchdringlichen Waͤldern bedeckt iſt, ſo kann man den Ort, wo ſeine Quelle ſich befindet, nicht mit Beſtimmtheit angeben. Drei Meilen uͤber Santa Maria Chimalapa gegen NO. laͤuft dieſer Fluß uͤber eine Flaͤche hin, die ſich 190 varas uͤber die Spiegelflaͤche des Meeres erhebt. Seine Richtung iſt dort faſt genau von Oſten nach Weſten. Dort vereinigen ſich mit ihm, auf ſeinem rechten Ufer, die Fluͤſſe Pina und Chimalpilla, in geringer Entfernung einer von dem andern. Unmittelbar nach dieſer Vereinigung fließt er, in einer Entfernung von ungefaͤhr einer halben Meile, bei letztgenanntem Orte vorbei, welcher unter 16° 52′ 31″ noͤrdlicher Breite, und 4° 29′ oͤſtlicher Laͤnge vom Meridian von Mexiko liegt. Santa Maria ſelbſt iſt 340 varas uͤber dem Meeresſpiegel erhaben; und zwiſchen dieſem Ort und dem Zuſammenfluß der oben genannten Fluͤſſe erheben ſich die Berge, ſo daß der Weg in einer Hoͤhe von 40 varas uͤber die Stadt und von ungefaͤhr 190 varas uͤber den Fluß dahin laͤuft. In dieſen Gebirgsketten (Sierras) trifft man die Fichten (los Pinos) an, welche die ſpaniſche Regierung vor Zeiten fuͤr die Werften der Havana faͤllen ließ; ein Umſtand, welcher dem mehrmals genannten Fluß (dem Goazacoalco) in dieſer Gegend den Namen Rio del Corte (d. h. Fluß des Baumfaͤllens) verſchafft hat; ein Name, den er noch gegenwaͤrtig fuͤhrt. Die Fichten wachſen von der Hoͤhe der Berge bis zu dem Ufer des Fluſſes. Dieſer Umſtand iſt ſehr merkwuͤrdig fuͤr die Pflanzengeographie, und erklaͤrt, warum Pinus occidentalis in der Isla de Pinos faſt an der Meereskuͤſte waͤchſt. Zwiſchen Veracruz und Perote, wie auch zwiſchen Mexiko und Acapulco ſahe ich die Fichten nicht ſo tief herabſteigen. Ich habe dieſen Gegenſtand in meinem, eben in Paris erſchienenen, Essai politique sur l’Ile de Cuba umſtaͤndlicher behandelt. H — t. Etwas unterwaͤrts von S. Maria nimmt der Fluß Goazacoalco, auf ſeinem linken Ufer, zwei andere Fluͤſſe auf; naͤmlich zuerſt den Rio del milagro (Wunderfluß) und bald darauf den Iscuilapa, welcher nordoͤſtlich von San Miguel Chimalapa von der Sierra Madre herabfließen. Hier nimmt der Fluß ploͤtzlich eine nordweſtliche Richtung; zugleich vermindert ſich die Hoͤhe der Huͤgel, zwiſchen welchen er eingeſchloſſen (encajonado) dahinfließt. Noͤrdlich von hier, ungefaͤhr zehn Meilen von dem Gute (Hacienda) la Chibela, welches unter dem 16° 43′ noͤrdlicher Breite und dem 4° 16′ der Laͤnge, oͤſtlich von Mexiko, liegt, nimmt der Goazacoalco einen Fluß auf, welchen Don Tadeo Ortiz Rio Ataman genannt hat und welcher aus den beiden vereinigten Fluͤſſen, Guelagueza und Maltengo beſteht; von dieſen wird der erſte durch die Baͤche im Norden von San Miguel Chimalapa gebildet, welche ſelbſt im Ruͤcken der Hacienda de Tarifa entſpringen und ſich bald alle in den Fluß Almoloya ergießen, welcher ſuͤdoͤſtlich von der Hacienda de la Chivela vom Hauptgebirge ausfließt. Der Malatengo und der Cituni, welchen er vor Petapa aufnimmt, fließen von demſelben Gebirge, und, weſtlich von dem zunaͤchſt genannten Orte, herab. Zum Andenken an Don Lucar Ataman, der zur Zeit der Expeditionen des Don Tadeo Ortiz Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten in Mexiko war. H — t. Sechs Meilen weiter unten ergießt ſich der Sarabia in den Goazacoalco, an deſſen linkem Ufer; erſterer koͤmmt, in einer ſuͤdweſtlichen Richtung, vom oͤſtlichen Theil des Gebirges, Sierra de los Mijes genannt, her, und fließt weſtlich von Guichicori vorbei. Von hier aus nimmt der Hauptfluß (der Goazacoalco), abgerechnet von ſeinen langen und haͤufigen Kruͤmmungen, eine Zeit lang eine noͤrdliche Richtung; er wendet ſich aber bald wieder nach Weſten, um, ungefaͤhr ſechs Meilen weiter, und zwar immer an ſeinem linken Ufer, den Fluß Jurumuapa aufzunehmen, welcher auch den Namen Arroyo de la Puerta (Bach der Pforte) fuͤhrt; letzter hat dieſelbe Richtung, als der Goazacoalco. In der Regenzeit dient der Jurumuapa dazu, daß auf demſelben bis in die Naͤhe von Guichicori Boote oder kleine Fahrzeuge gelangen, mit welchen heutigen Tages die Stadt Tehuantepec ihren ſehr geringfuͤgigen Handel vermittelſt des Fluſſes Goazacoalco treibt. In der trockenen Jahreszeit ſchiffen die Boote (las canoas) den Hauptfluß hinauf bis zu dem Sitio de Malpaſſo, am Zuſammenfluß mit dem Sarabia, von wo die Entfernung bis Guichiori groͤßer iſt, als von la Puerta, wo ſie ſich in der Regenzeit hinbegeben. Hier fließt der Goazacoalco von Neuem nach Norden, bis er ſich mit dem ziemlich waſſerreichen Fluß Rio de los Mijes vereinigt, der ſich auf ſeinem linken Ufer in ihn ergießt, ungefaͤhr ſechs Meilen unterwaͤrts von Jurumuapa. Letzter kommt von den hohen Gebirgen herab, die denſelben Namen fuͤhren und einen Zweig der Cordillera oder der Sierra Madre ausmachen; er fließt in einer faſt geraden Richtung von Weſten nach Oſten. Vielleicht iſt es eben ſo ſehr der Gewalt, mit der der Rio de los Mijes einſtroͤmt, als der aͤußern Beſchaffenheit oder Geſtalt des Erdreichs zuzuſchreiben, daß der Goazacoalco nach Nordoſten fließt, und, mit geringer Abweichung, dieſe Richtung bis zu ſeinem Einfluß in das Meer beibehaͤlt. Ungefaͤhr ſechs Meilen unterhalb der Einmuͤndung des Rio de los Mijes ergießt ſich der Chalchijalpa in den Goazacoalco, und zwar an deſſen rechtem Ufer; er ſcheint von Oſt-Suͤd-Oſten zu kommen; ſein Lauf iſt aber nicht bekannt. Zehn Meilen tiefer trennt ſich vom Hauptfluß, auf deſſen linker Seite, in dem Sitio de la Horqueta, ein Arm, welcher ſich weiter hin wieder mit ihm vereinigt und die Inſel Tacamichapa bildet. In dieſen Arm des Goazacoalco ergießt ſich der Manſapa, welcher wahrſcheinlich von Suͤdweſten herkommt, aus der Gegend ſuͤdlich von Acayucan. Drei oder vier Meilen weiter unten, und zwar auf dem rechten Ufer trifft man zuerſt die Muͤndung des Cuachapa, welcher in derſelben Richtung, als der Chalchijalpa fließt; unmittelbar darauf folgt der Eſtero de Tlacojalpam, welcher durch ein Dorf dieſes Namens fließt. Bis zu dieſem Punkte iſt der Eſtero ſelbſt fuͤr Fahrzeuge, welche Goletas genannt werden, ſchiffbar; er verengt ſich bis in die Naͤhe von Taltipa, ſechs Meilen oͤſtlich von Acayucau. In einer geringen Entfernung von der Muͤndung dieſes Eſtero oder Lagune, welche mit kleinen Eilanden, von betraͤchtlichem Umfang, bedeckt iſt, befindet ſich der Paſo de la Fabrica, von wo aus der Fluß, in faſt gerader Richtung, von Weſten nach Oſten fließt. Sein Bette wird hier breit, tief und majeſtaͤtiſch. Eine Meile tiefer nimmt er an ſeinem rechten Ufer den Uſpanapa auf, welcher von Suͤdoſten kommt. Noch eine Meile weiter ergießt ſich in den Goazacoalco der Fluß San Antonio, welcher in derſelben Richtung, als der vorhergehende, bei den Ortſchaften Ishuatan und Muluapan vorbeifließt. Endlich drei Meilen weiter und ungefaͤhr eine Meile von ſeinem Ausfluß, trennt ſich von dem Goazacoalco, auf ſeiner linken Seite, der ſchiffbare Fluß las Calzadas, welcher, von Weſten herfließend, eine Inſel bildet und ſich bei dem Sitio de la Barilla in das Meer ergießt. Ein Arm dieſes Fluſſes fließt nahe bei Acayuacan, dem Hauptorte dieſes Departements, vorbei. Die Ufer des herrlichen Fluſſes Goazacoalco ſind niedrig, und waͤhrend der Regenzeit, im groͤßten Theile ſeines Laufes uͤberſchwemmt. Sie ſind mit ſtarken Baͤumen beſetzt von den koſtbarſten Holzarten der Aequinoctialgegenden, welche leicht zu verfahren waͤren, und gegenwaͤrtig durchaus keinen Werth haben, weil niemand da iſt, ſie zu faͤllen und zu verfloͤßen. Hohe Palmen erheben ihre Gipfel uͤber dieſe Laubbaͤume, und dichte Straͤuche und unzaͤhlige Kraͤuter bedecken den Boden und verbergen die Staͤmme der Baͤume. Nirgends kann dem Auge der Anblick eines undurchdringlicheren Waldes dargeboten werden, welcher, gleich einem gruͤnen Damme, ſich der Gewalt des Fluſſes entgegenzuſtellen ſcheint, indem er ſeinen Lauf bei jeder Kruͤmmung abkuͤrzt, und die Schnelligkeit ſeines Stromes vermindert. Von Zeit zu Zeit erheben ſich Huͤgel, welche nach der Vereinigung des Goazacoalco mit dem Rio de los Mijes haͤufiger und hoͤher werden und ſich endlich mit dem Bergruͤcken der Cordillera oder Sierra Madre, auf deſſen noͤrdlichem Abhange vereinigen. Dieſer Bergruͤcken faͤngt eigentlich bei dem Paſo del Sarabia an. Von hier an fließt der Strom zwiſchen Bergen von Thonſchiefer eingeſchloſſen. Im gegenwaͤrtigen Zuſtand des Fluſſes, wenn einmal die Schwierigkeit der Sandbank (barra) an ſeiner Muͤndung uͤberſtiegen iſt, kann ſein breites und reines Bett mit Fahrzeugen von allen Laſten bis zur Lagune Tlajocalpan beſchifft werden, welche ſieben bis acht Meilen von ſeiner Muͤndung entfernt iſt. Von dieſer Gegend an nimmt die Tiefe an manchen Stellen ab, obgleich ſie noch da, wo ſie am geringſten iſt, 15 Fuß Waſſer uͤberſteigt, dergeſtalt, daß der Fluß fuͤr kleinere Fahrzeuge noch bis zu dem Sitio de Miſtan grande ſchiffbar bleibt. Dort fangen die Untiefen an, welche wahrſcheinlich von Baͤnken oder Lagen eines feſten Letten herruͤhren, die der Fluß nicht hat aushoͤhlen koͤnnen; indem er bei ſeinem Anſchwellen, die eignen Ufer angreifend, ſein Bett erweitert und ſeine Schnelligkeit vermindert hat. Die Anhaͤufung von Kies und Sand iſt leider! ſo groß, daß gegen das Ende der trockenen Jahreszeit das Waſſer weniger als einen Fuß Tiefe hat. Dieſe und aͤhnliche Schwierigkeiten, welche urſpruͤnglich unbedeutend ſind, koͤnnte man beſiegen, entweder indem man das Bett des Fluſſes mehr einengte oder mehr aushoͤhlte, und ſo die Waſſermaſſe mehr concentrirte; obgleich man von hier an nur auf eine Schiffahrt in langen und flachen Fahrzeugen, welche ſich beſonders fuͤr Fluͤſſe eignen, rechnen koͤnnte. Wenn man uͤber die drei erſten Untiefen hinweg iſt, ſo nimmt von dem Ort, welcher den Namen Piedra blanca fuͤhrt, die Anzahl der ſeichten Stellen dergeſtalt zu, daß bis zum Zuſammenfluß mit dem Sarabia, wir im Monat Mai mehr als ein und zwanzig zaͤhlten; alle mit ſo wenig Waſſer, daß die Boote, bei einem blos fußtiefen Waſſer, beſtaͤndig anſtießen und uͤber den Kies gezogen werden mußten, um wieder flott gemacht zu werden. Dieſe zahlreichen Hinderniſſe und die, welche aus den Stroͤmungen und Wirbeln (raudales) entſtehen, unter welchen der Fluß in treppenartiger Abſchuͤſſigkeit eine Art Kaskade bildet, ſo daß man bisweilen in einem Zwiſchenraum von drei bis vier varas Laͤnge, einen Gefaͤllunterſchied von einer vara findet, machen fuͤr den ganzen Raum, welcher zwiſchen la Piedra blanca und dem oberſten Theil des Fluſſes liegt, an einem ſeiner Ufer, wahrſcheinlich am oͤſtlichen oder rechten, die Grabung eines Kanals nothwendig, welcher noch den Vortheil gewaͤhren wuͤrde, die Schifffahrt um mehre Meilen abzukuͤrzen, da er eine gerade Richtung erhalten wuͤrde. An manchen Stellen wuͤrden die meiſten dieſer Schwierigkeiten verſchwinden, blos wenn man das Bett des Fluſſes tiefer aushoͤhlte, eine Arbeit, welche ich nicht fuͤr ſehr ſchwierig halte, weil dem Anſchein nach, und, wie die Ufer es auch andeuten, die Baͤnke, welche dazwiſchen liegen, blos aus lockerer Thonerde beſtehen; uͤbrigens wuͤrde man die groͤßten dieſer Schwierigkeiten, welche ſich der Ausfuͤhrung des angedeuteten Planes widerſetzen koͤnnten, leicht durch Anlegung von Schleuſen beſiegen koͤnnen. Zwei jener Sandbaͤnke, die ſtaͤrkſten und ausgebildeteſten, wuͤrden ſolcher Schleuſen ganz beſonders beduͤrfen; die eine davon liegt in einer geringen Entfernung von der Verbindung mit dem Sarabia, die andere zwiſchen dieſer und dem Zuſammenfluß mit dem Rio Alaman. Auf jeden Fall iſt es, meiner Anſicht nach, leicht und vortheilhaft, den Goazacoalco bis zu ſeiner Verbindung mit dem zuletzt genannten dieſer beiden Fluͤſſe ſchiffbar zu machen. Das ganze Erdreich, welches ſich vom Zuſammenfluß des Sarabia mit dem Goazacoalco bis zum Meere hin erſtreckt, iſt ein angeſpuͤlter Letten und zum Theil ein Sandboden; dieſes aufgeſchwemmte Gebirge, aus der Zerſetzung von Thonſchiefer und Granit-Huͤgeln entſtanden, von welchen die Baͤche herkommen, die den Hauptſtrom bilden. Vom Sarabia bis in die Naͤhe von Santa Maria Chimalapa, bietet der Abhang der Sierra Madre eine Schieferlage dar, welche durch faſt alle die Verſchiedenheiten hindurchgeht, die dieſer Steinart eigen ſind; eine Schieferlage, (Pizarra) welche ich von Guichicori bis San Miguel de Chimalapa und vom Sarabia bis zur Suͤdſee beobachtet habe, in einem Raum von 20 Meilen von Oſten nach Weſten, und von 30 Meilen von Norden nach Suͤden. Bisweilen iſt der Thonſchiefer Floͤtz-Formation von dichtem Kalkſtein (caliza ſecundaria) bedeckt. In der Umgegend von Santa Maria Chimalapa zeigt ſich der Granit, welcher wahrſcheinlich unter dem Schiefer hervorkommt, unbedeckt, und letztere Steinart iſt die einzige, welche man gegen Weſten hin findet. Blos zwei Mal habe ich einen harten, blaͤulichen Thon-Porphyr, mit ſchoͤnen Kryſtallen von Feldſpath und Hornblende geſehen, und zwar zuerſt in dem kleinen Bergpaß Ladevi, ſuͤdlich vom Hauptgebirge und dann in der Gegend von Petapa. Von eigentlichen vulkaniſchen Produkten iſt mir nichts zu Geſicht gekommen. Die Sierra Madre, welche von den Graͤnzen der Staaten Puebla und Veracruz herkommend, den Staat Oajaca von Nordweſten nach Suͤdoſten durchzieht, wendet ſich, bei ſeiner Annaͤherung an die Landenge, nach Oſten, indem es ſich der Suͤdſee betraͤchtlich naͤhert. Zwiſchen den Haciendas de la Chibela und der Venta de Chiapa wendet ſich das Gebirge nach Nordoſten, weicht aber bald wieder nach Oſten ab, gegen Santa Maria Chimalapa, von wo aus es dieſe Richtung behaͤlt und dann die Graͤnze zwiſchen der Republik Mexiko und der von Mittelamerika bildet. America central, das ehemalige Koͤnigreich Guatemala. Bei ihrem Eintritt in die Landenge nimmt dieſe Gebirgskette ſo betraͤchtlich an Hoͤhe ab, daß bereits ſuͤdlich von Petapa, beim Engpaß (portillo) Guievichia ſie eine Stelle darbietet, die nicht mehr als 650 varas abſoluter Hoͤhe hat; in dem zweiten portillo aber, welcher dicht neben und im Suͤden von Chibela liegt, hat das Gebirge nicht mehr als dreihundert varas Hoͤhe und 460 in dem, welcher ſich noͤrdlich von San Miguel Chimalapa befindet. Von hier aus faͤhrt es fort ſich zu erheben bis zu dem Berge la Gioreta, zwiſchen den Staaten von Chiapa und Guatemala. Dieſer Berg iſt einer der hoͤchſten in der Cordillera dieſer Gegend. Der noͤrdliche Abfall der Cordillera erſtreckt ſich ungefaͤhr fuͤnfzehn Meilen in die Landenge hinein und, abgerechnet von den tiefen Thaͤlern und haͤufigen Anhoͤhen, die das Land durchſchneiden, iſt dieſer ganze Abfall ſehr ſanft. Ganz anders verhaͤlt ſich die mittaͤgliche Seite der Cordillera, welche in kaum drei Meilen Laͤnge mit einem jaͤhen Abſchuß von 300 varas nach der ausgedehnten Ebene fuͤhrt, die, oͤſtlich von Tehuantepec, ſich in Lagunen endigt. Dieſe Lagunen nehmen die Form einer ausgedehnten Bai an, welche mit dem großen Suͤdozean in Verbindung ſteht. Das ganze flache Land iſt mit aufgeſchwemmten Erdſchichten bedeckt, ein Erzeugniß des aufgeloͤſten Thonſchiefers, woraus die zunaͤchſt liegenden Berge beſtehen; die felſige Maſſe dieſer Berge wird ſelbſt von Zeit zu Zeit in der Mitte der Ebene ſichtbar, ja ſie erſtreckt ſich bis zu den Lagunen und bis an die Kuͤſte, wo ſie Inſeln und Vorgebirge bildet. Von der Cordillera bis zu den Lagunen nimmt die Ebene einen Raum von ungefaͤhr ſechs Meilen ein. Diejenige von dieſen Lagunen, welche am meiſten landeinwaͤrts iſt, hat ungefaͤhr vier Meilen in der Breite und von ihrer Muͤndung, Barra de Santa Tereſa genannt, bis zur Muͤndung von beiden in den Ozean, was man dort Boca-barra nennt, ſind ungefaͤhr drei Meilen. Dieſe Stelle iſt undeutlich im ſpaniſchen Original. H — t. Dieſe zweite Bai oder aͤußere Lagune erſtreckt ſich wie ein estero nach Weſten bis zu einer Entfernung von neun Meilen, unter dem Namen Tilema; und nach Oſten bis zur Barra de Tonala, in einer Strecke von ungefaͤhr dreißig Meilen. Beide haben nur wenig Grund; denn in der Mitte der aͤußeren iſt nur ſo viel Waſſer, als noͤthig iſt, um Boote zu tragen, die ſechzehn kaſtiliſche Fuß Laͤnge haben. Die Untiefe, welche ſich bei ihrer Verbindung mit dem Meere befindet, oder die ſogenannte Boca barra, konnte nicht mit dem Senkblei unterſucht werden, weil es unmoͤglich iſt, mit den elenden Booten, deren ſich die dortigen Einwohner bedienen, bis zu ihr zu gelangen. Mehre Umſtaͤnde laſſen mich indeſſen ſchließen, daß das Waſſer ſich, in ſeiner mittleren Hoͤhe, nicht uͤber ſechs Fuß erhebt: welche Hoͤhe die Fluth nicht viel mehr, als um eine Vara vermehren kann. Die Boca barra liegt unter 16° 13′ noͤrdl. Breite, und unter 4° 22′ oͤſtl. Laͤnge von Mexiko. Die Gewaͤſſer, welche von der Nordſeite der Cordillera in der Landenge herabfließen, vereinigen ſich nach und nach, um den Fluß zu bilden oder anzuſchwellen. Die aber, welche auf der Suͤdſeite entſtehen, bilden eine Menge Baͤche, welche die Richtung nach der inneren Lagune nehmen, in welche ſie ſich ergießen. Sie verdienen kaum den Namen von Fluͤſſen; doch nennt man ſie Rio de Chicapa, und Rio de Juchitan. Obgleich ſie aus der Verbindung von mehren Baͤchen entſtehen, ſo trocknen ſie doch in der duͤrren Jahreszeit aus, da ihre geringe Waſſermaſſe von dem Schieferboden, durch welchen ſie fließen, bevor ſie in die Ebene gelangen, aufgezehrt wird. Der Chicapa verſchwindet regelmaͤßig im Monat Maͤrz, in einer Entfernung von ungefaͤhr zwei Meilen vor der Venta, die ſeinen Namen fuͤhrt, und in deren Naͤhe er vorbeifließt, um zu der Lagune zu gelangen, in welche er ſich ergießt. Die anderen Baͤche enden noch fruͤher. Die Quellen, welche mehr nach Oſten liegen, bilden den Fluß Oſtuta, der ſich in die Lagune ergießt, welche ſich bis Tonalá erſtreckt; waͤhrend die nach Weſten den Tehuantepec anſchwellen. Beide Fluͤſſe ſind aber zu ſehr von dem Goazacoalco und von den zugaͤnglichſten Punkten der Sierra entfernt, um bei der gewuͤnſchten Verbindung nuͤtzlich ſein zu koͤnnen. Der Fluß Chicapa, der groͤßte nach dem Oſtuta, entſteht einige Meilen oͤſtlich von San Miguel Chimalapa, in einer wuͤſten Gegend. Die Naͤhe des Baches, welcher dicht bei San Miguel vorbeifließt und den, wie ich glaube, Don Tadeo Ortiz, Muncia genannt hat; zu denen, welche noͤrdlich von demſelben Orte nach NW. fließen, um ſpaͤter den Rio Alaman zu bilden: (von dem erſteren zu den letzteren wird nicht mehr als eine halbe Meile gerechnet) die maͤßige Hoͤhe der Sierra Madre und andere Lokalverhaͤltniſſe, ſcheinen allerdings die Anlage eines Kanals zu beguͤnſtigen. Aber die geringe Waſſermaſſe, welche dieſe verſchiedenen Baͤche darbieten, erlauben auf keine Weiſe auf eine permanente Verbindung zu rechnen. In dem groͤßten Theile des Jahres koͤnnte man nicht einmal auf ein Waſſer-Profil (Querdurchſchnitt) von neun Quadratfuß rechnen. Dazu kommt, daß der Chicapa, wie wir geſehen haben, ein Drittheil des Jahres, drei Meilen hinter San Miguel, ganz austrocknet. Dies ſind indeß nicht die einzigen Schwierigkeiten; der dortige Schieferboden bietet noch andere dar, weil er die Waſſer durch ſeine unzaͤhligen Kluͤfte entſchluͤpfen laͤßt, ſo daß es noͤthig waͤre, faſt den ganzen Kanal inwendig auszumauern. Endlich muͤßte letzterer noch mit einer Unzahl von Schleußen verſehen ſein, da von San Miguel bis zur Ebene de la Venta, d. h. in einem Zwiſchenraum von blos drei kleinen Meilen ſich ein Gefaͤll-Unterſchied von mehr als 70 Varas findet. Ein faſt gleicher Unterſchied zeigt ſich vom Anfang der Ebene bis zu den Lagunen, in einer Entfernung, welche nur das Doppelte der erſten betraͤgt. Um wie viel San Miguel hoͤher als die Baͤche an der entgegengeſetzten Seite der Sierra liegt, iſt nicht einmal bekannt. Aehnliche Schwierigkeiten bieten ſich dar in der Gegend von la Chivela und Petapa. Dort ſind die Gewaͤſſer noch geringer: die Baͤche liegen weniger nahe an einander und bei Petapa iſt das Gebirge weit hoͤher als gegen Suͤden. Eben ſo wenig ſind Gegenden vorhanden, welche ſich dazu eigneten, große Waſſerbehaͤlter zu bilden, die zur Anlegung des Kanals und ſeiner Verſorgung mit Waſſer dienen koͤnnten. In dem hoͤchſten Theile der Cordillera ſind die Thaͤler ſehr abſchuͤſſig, eng und mit einer weiten Oeffnung; dabei iſt der Boden von Schiefer, welcher das Waſſer durchſchluͤpfen laͤßt, dergeſtalt, daß man weder Lagunen noch ſtehende Waſſer antrifft. Der Fluß Goazacoalco allein koͤnnte zu jeder Jahreszeit hinreichendes Waſſer hergeben, um dieſes in einen Kanal zu leiten, welcher gleich bei ſeinem Anfange in zwei Arme getheilt, in entgegengeſetzter Richtung nach beiden Meeren hinlaufen wuͤrde. Seine Hoͤhe in der Umgegend von Santa Maria Chimalapa, iſt ſo wenig von der von San Miguel verſchieden, daß ſo viel man auch eine Barometer-Meſſung eines Irrthums zeihen moͤchte, man dennoch hoffen darf, nicht fern und gegen Oſten von Santa Maria eine Stelle aufzufinden, welche einen Theil der Gewaͤſſer des Goazacoalco aufnehmen koͤnnte. Aber die acht bis neun Meilen, welche die Entfernung zwiſchen Santa Maria und San Miguel ausmachen, erſtrecken ſich uͤber ein Erdreich, welches von drei Thaͤlern durchſchnitten wird, die faſt parallel mit der Cordillera laufen. Das erſte derſelben, durch welches der Rio del Milagro fließt, iſt eine halbe Meile von Santa Maria entfernt und die Schlucht, durch welche der Weg fuͤhrt, iſt um 27 Varas niedriger, als San Miguel. Dieſes Thal wird vom Yscuilapa durch ein Gebirge getrennt, welches zweihundert Varas hoͤher und anderthalb Meilen breit iſt. Ein zweites Thal iſt das, durch welches die beiden Fluͤſſe Yscuilapa und Yscuilapilla fließen; beide vereinigen ſich kurz vor ihrem Einfluß in den Goazacoalco. Yscuilapa wird durch einen Gebirgs-Ruͤcken von dem Goazacoalco getrennt. Die Hoͤhe dieſes Thales auf dem Wege nach Santa Maria ſcheint nach der Anzeige des Barometers um 29 Varas groͤßer als die von San Miguel zu ſein, und vom Fluß Yscuilapa an gerechnet, erhebt ſich das Erdreich allmaͤhlig bis zu den Bergen, welche noͤrdlich von San Miguel den Ruͤcken der Cordillera bilden. Dieſes Thal kann eine halbe Meile in der Breite haben, das Erdreich erhebt ſich wenig hinter jenen Fluͤſſen; es bildet in der Folge das dritte Thal, durch welches verſchiedene Baͤche laufen, die ſich zuletzt mit dem Rio Alaman vereinigen. Dieſes dritte Thal iſt ungefaͤhr zwei Meilen breit und liegt hundert Varas hoͤher als San Miguel. Aus allem dieſem folgt, daß wenn die Maͤchtigkeit und Breite des Granit-Gebirges, welches zwiſchen dem Goazacoalco und dem Rio del Milagro und zwiſchen dieſem und dem Yscuilapa liegt, kein unuͤberwindliches Hinderniß darbieten, man glauben kann, daß die Waſſer des erſten dieſer Fluͤſſe nach San Miguel zu leiten ſind, und daß dabei keine andern Schwierigkeiten zu beſeitigen ſein wuͤrden, als die, welche der Schieferboden und die Ungleichheiten der Hoͤhe in der Umgegend des letztgenannten Ortes darbieten koͤnnten. Das Unternehmen ſtellt ſich demungeachtet als etwas Gigantiſches dar; und dabei bleibt es problematiſch, ob der zu erreichende Nutzen ein Erſatz fuͤr die zu machenden Koſten waͤre. Nachdem ich die großen Schwierigkeiten dargeſtellt habe, welche ſich der Anlage eines ſchiffbaren Kanals mitten durch die Landenge entgegenſetzen, bleibt mir noch uͤbrig, die Moͤglichkeit anzudeuten, einen Fahrweg (camino de ruedas) anzulegen, durch welchen der Goazacoalco mit den Lagunen an der Suͤdkuͤſte in Verbindung geſetzt wuͤrde. Die Anlegung eines ſolchen Weges meiner Anſicht nach, wuͤrde nicht ſchwer, und die Benutzung deſſelben leicht und bequem ſein. Man muͤßte zu dieſem Behuf den Goazacoalco bis zu ſeinem Zuſammenfluß mit dem Rio Alaman ſchiffbar machen: von dieſem Punkt an koͤnnte man einen Weg anlegen, der die Kruͤmmungen durchſchneidend, welche dort die Berge, mittler Hoͤhe, in der Naͤhe des Fluſſes bilden, laͤngs dem oͤſtlichen Ufer des Alaman, Guelagueſa und Almoloyo bis nach la Chibela hinlaufen wuͤrde, ohne daß es noͤthig waͤre, an einem anderen Orte eine bedeutende Bruͤcke anzulegen, als in dem Paſo del Hiachuelo, welcher von den Viehweiden (potreros) der Hacienda de Tarifa abwaͤrts laͤuft. Beſagter Weg wuͤrde dabei uͤber ein Erdreich fuͤhren, welches bei jedem Schritt ebener und gleicher wird, bis es endlich, in der Naͤhe von la Chibela, in eine wirkliche Ebene ausgeht. Vom Zuſammenfluß dieſer beiden Fluͤſſe bis zu der obengenannten Hacienda iſt eine Strecke von ungefaͤhr zehn Meilen. Bald nachdem man die Hacienda verlaſſen hat, trifft man ohne vorher merklich aufwaͤrts geſtiegen zu ſein, den hoͤchſten Rand (cresta) der Cordillera an; und ſogleich geht man auch wieder abwaͤrts an den Kruͤmmungen, welche die Gebirgskette bildet und in einer Ausdehnung von vier Meilen, worauf man in die Ebene gelangt. Die Geſtalt, welche hier die Arme annehmen, die ſich von dem Hauptgebirge trennen, gewaͤhrt die groͤßte Leichtigkeit, dem Wege bis auf die Ebene hin einen ſanften und gleichfoͤrmigen Abhang zu geben, indem man, auf’s Hoͤchſte, 250 varas auf einer Weite von vier Meilen zu vertheilen haͤtte. Man trifft in dieſem Gebirge fuͤnf Baͤche an, welche eben ſo viel Vertiefungen bilden; ſie ſind aber wenig betraͤchtlich, ſelbſt in der Regenzeit, und wahrſcheinlich ſind ſie den groͤßten Theil des Jahres hindurch, mit Ausnahme vielleicht des einen oder des andern von ihnen, ganz und gar trocken. Endlich folgt eine Ebene von ſechs Meilen auf einem, groͤßtentheils ſandigen und hier und da, aber nur in der Regenzeit, ſchlammigen Boden. Dieſer wuͤrde es geſtatten, den Weg in gerader Linie bis zu den Ufern der inneren Lagunen zu fuͤhren und bis zu einer Art Molo (muelle). Hier koͤnnten flache Fahrzeuge die Verbindung mit dem Flecken San Dioniſio, an der aͤußeren Lagune fortſetzen . Dieſer Hafen iſt faͤhig, Fahrzeuge aufzunehmen, die zur Befahrung jener Kuͤſten dienen. Vielleicht waͤre es wenig koſtſpielig, jenſeits der Barra de Santa Tereſa, einen Hafen fuͤr Schiffe von zwanzig und mehr Fuß Tiefe auszugraben und der vorzuͤglichſten Untiefe (barra) mehr Grund zu geben; oder auch einen Kanal durch die Erdenge zu ziehen, welche ſich im Weſten derſelben befindet, noch nicht eine Viertelmeile breit und nur einige Fuß hoch iſt. Die Unterhaltung dieſes Kanals koͤnnte vielleicht etwas koſtſpielig ſein, weil der Triebſand, welchen die Stroͤme der Sierra Madre, namentlich der Chicapa und Tuchitan, in jene Lagunen einfuͤhren, durch eine ſtarke Stroͤmung, die gegen die der Barra de Santa Tereſa ſchlaͤgt, nach dem Meere hingetrieben wird. Dieſer Sand iſt es, der jenen Boden aufgeworfen und zwei Landzungen gebildet hat, naͤmlich die, welche die innere Lagune von dem Eſtero de Tilema, und die, welche letztere von dem Ozean ſcheidet. Noch findet ſich weiter gegen Weſten ein kleiner Hafen, dicht neben der Muͤndung des Fluſſes Tehuantepec (welchen ich wegen der Ueberſchwemmung des letzteren und wegen Mangels an Fahrzeugen, nicht habe unterſuchen koͤnnen ) . Sollte dieſer Hafen geeigneter ſein, groͤßere Fahrzeuge aufzunehmen, dann wuͤrde es ſehr leicht werden, einen Durchgang von der inneren Lagune bis nach Tilema zu eroͤffnen, theils durch die, aus Sand beſtehende Landzunge, welche dazwiſchen liegt, theils durch einen Kanal von geringer Ausdehnung, bis zu der Muͤndung des Tehuantepec, ſuͤdlich von den Gebirgen Huilotepec. In dieſem kleinen Hafen war es, wo Cortes die erſten Fahrzeuge ausruͤſtete, durch welche die Kuͤſten der Suͤdſee unterſucht wurden. Auf einigen alten Karten fuͤhrt er den Namen Barra de la Ventoſa; eine Benennung, die gegenwaͤrtig im Lande ganz unbekannt iſt. Auf anderen ſpaͤteren Karten findet man ihn gar nicht, welches von dem Umſtand herruͤhrt, daß der Fluß Tehuantepec in verſchiedenen Zeiten ſeine Muͤndung geaͤndert hat. Ehemals ergoß er ſich in die Lagune von Tilema, unterhalb Huilotepec. Vor achtzehn Jahren hatte er ſeine letzte Muͤndung verlaſſen und floß unmittelbar in das Meer; aber kurz vor dem Anfang des gegenwaͤrtigen Jahres iſt er wieder auf demſelben Wege nach Tilema zuruͤckgekehrt. Dies allein beweiſt ſeine Armuth an Waſſer außer der Regenzeit. Die haͤufigen Regenguͤſſe, welche dieſes Jahr in jenen Gegenden, wo ſie ſonſt in der Regel ſparſam fallen, Statt gefunden haben, verhinderten mich, am Ufer der inneren Lagune denjenigen Punkt zu unterſuchen, welcher ſich am meiſten dazu eignet, daß der neue Weg auf ihn ſtoße. Dieſer Punkt muß zwiſchen den Muͤndungen des Tuchitan und des Chicapa liegen. Die Hoffnung, das Projekt, welches wir gegenwaͤrtig entwickelt haben ausgefuͤhrt zu ſehen, koͤnnte uns zum Theil uͤber die Schwierigkeiten troͤſten, welche ſich der Ziehung eines ſchiffbaren Kanals queer durch die Landenge widerſetzten. Nach dieſem Projekte koͤnnte man den Goazacoalco ungefaͤhr vierzig Meilen aufwaͤrts ſchiffen, man wuͤrde hierauf auf einen Weg gelangen, welche man in eine Eiſenbahn (iron-road) verwandeln koͤnnte, wie es anfaͤngt in Europa Sitte zu werden. Dieſer Weg wuͤrde nicht laͤnger als zwei und zwanzig kleine Meilen und vielleicht noch kuͤrzer ſein, wenn er eine gerade Linie bildet. Zu Waſſer wuͤrde man dann bis zu dem Ankerplatz der groͤßeren Schiffe gelangen. Man kann hoffen, daß auf dieſe Art die Produkte Europa’s und Aſia’s, in Folge der geringeren Transportkoſten, in groͤßerer Menge durch unſere Kuͤſten eingefuͤhrt werden, ſo wie anderer Seits die Ausfuhr der Erzeugniſſe der Kuͤſtenlaͤnder der Suͤdſee durch die Ruͤckſendungen erleichtert werden wuͤrde. Der fruchtbare Boden der Landenge von Tehuantepec, welche Don Tadeo Ortiz ſo gut beſchrieben hat, bliebe dann nicht laͤnger auf die Erzeugung einer geringen Anzahl von Artikeln beſchraͤnkt. Die Bevoͤlkerung wuͤrde zunehmen bei vermehrter Leichtigkeit der Subſiſtenz. Ein von der Natur ſo beguͤnſtigter Erdſtrich koͤnnte ſich bald, zum Vortheil der ganzen Nation, zu dem Grade von Wohlſtand erheben, der ihm durch ſo viele beguͤnſtigende Verhaͤltniſſe beſtimmt iſt. Hier iſt der Ort, die Bemerkung zu machen, daß obgleich die noͤrdliche Kuͤſte der Landenge, meiner Anſicht nach, eben ſo ſehr als die ganze uͤbrige Kuͤſte des mexiko’ſchen Meerbuſens, den endemiſchen Krankheiten, welche im Sommer und im Herbſt unter den Einwohnern herrſchen, ſo wie den anſteckenden Epidemien ausgeſetzt ſind, welche der Zuſammenfluß von Fremden, die an das Klima nicht gewoͤhnt ſind, hervorbringt; der obere Theil des Fluſſes Goazacoalco, vom Zuſammenfluß mit dem Sarabia an, ferner Guichicori, Petapa und las Chimalapas, am Fuß des Hauptgebirges, ſo wie die Ebenen und Ufer der Suͤdſee, in einer großen Ausdehnung dieſer Kuͤſte, das ganze Jahr hindurch uͤberaus geſund und von den gewoͤhnlichen Krankheiten, die auf beiden Kuͤſten herrſchen, befreit ſind. Die Erhoͤhung der Flaͤche, auf welcher die eben genannten Oerter liegen, und die mindere Feuchtigkeit in Tehuantepec und auf der benachbarten Kuͤſte, ſelbſt waͤhrend der Regenzeit, moͤgen die Haupturſachen dieſes geſunden Zuſtandes ſein. Der Zuſammenfluß von Fremden wird vielleicht in der Folge das gelbe Fieber der Nordkuͤſte auch dieſer Gegend zufuͤhren: aber dieſelbe wird vor den andern Kuͤſtenlaͤndern immer den Vortheil genießen, daß ſie von den eigentlichen endemiſchen Krankheiten frei iſt, welchen ſelbſt im Lande geborne und an das Klima gewoͤhnte Perſonen unterworfen ſind. Es bleibt blos noch uͤbrig, etwas uͤber die Mittel hinzuzufuͤgen, durch welche die vom Praͤſidenten der Konfoͤderation ernannte Kommiſſion zu den Reſultaten gelangt iſt, welche hier entwickelt worden ſind. Die aſtronomiſchen Beobachtungen, obgleich ich ſie nur mit Huͤlfe eines Sextanten und eines kuͤnſtlichen Horizonts, ſo wie eines achromatiſchen Teleskops von 46 Zoll Laͤnge, (englaͤndiſchen Maaßes) gemacht habe, wuͤrden dennoch mit einiger Zuverſicht die Lage aller Punkte, die wir beſucht, angeben, wenn die Jahreszeit mich beguͤnſtigt haͤtte. Da aber unſere Ankunft am Goazacoalco mit der regnichten Jahreszeit zuſammentraf, ſo erlaubte dieſe, ſo wie der Nebel, welcher vor ihrem Eintritt den Horizont verſchloß und die Menge Schnee , welcher einige Tage vorher fiel, nur wenige Beobachtungen zu machen. Mehre Mal zwar ſah man die Sonne um Mittag am hellen Himmel; aber ihre Hoͤhe war ſo betraͤchtlich, daß ſie mit dem Sextanten und dem kuͤnſtlichen Horizont nicht erreicht werden konnte. Ich konnte daher nur an den Kuͤſten die Breite beobachten. Nieve? Sonderbar in der Breite und in weniger als 400 Mètres Hoͤhe uͤber dem Meere. H — t. Demungeachtet hat man die Breite folgender Punkte beſtimmt: Noͤrdliche Breite. Die Muͤndung des Goazacoalco vermittelſt zweier Beobachtungen der Sonne, welche aber nicht ganz zuverlaͤſſig ſind, wegen der Wolken . 18° 6′ 49″ Paſo del Sarabia durch Kulmination von y, e und z des großen Baͤren, aus dem eben angefuͤhrten Grunde nicht ganz zuverlaͤſſig . 17 11 46 Petapa durch den Mond und Antares (3 Beobachtungen) ....... 16 49 30 San Miguel Chimalapa durch β und α des Centauren (4 Beobachtungen) .... 16 42 42 Santa Maria Chimalapa durch dieſelben Sterne. (3 Beobachtungen) ..... 16 52 31 Venta de Chicapa (Hacienda) durch β des Centauren ....... 16 35 15 Noͤrdliche Breite. Tuchitan durch α deſſelben .... 16° 22′ 53″ Chihuitan durch Antares .... 16 33 54 Tehuantepec durch den Mond, α und β des Centauren, Antares, des Skorpions, α des Schwans und α der Leier (10 Beobachtungen) .. 16 20 10 San Mateo del Mar durch den Mond .. 16 12 49 Santa Maria del Mar durch denſelben .. 16 13 43 An der Suͤdkuͤſte folgender 2 Ortſchaften (Pueblos) San Mateo durch die Sonne in 2 Beobachtungen .. 16 10 49 Santa Maria ebenſo 16 11 47 Den 15ten Junius gelang es, eine Emerſion des zweiten Satelliten des Jupiter zu beobachten; eine Sekundenuhr von Barrand, welche am vorhergehenden Morgen und nachfolgenden Tage durch Sonnenhoͤhen berichtigt worden war, gab an, daß dieſe Emerſioni um 8 U. 7′ 56″,1: Statt gefunden habe; welches 6 U. 29′ 48″9 weſtlicher Laͤnge von Paris giebt und im Bogen 97° 29′ 13″5 oder 0 U. 15′ 53″1 oͤſtlich von Mexiko und im Bogen 3° 58′ 16″,5 oͤſtlich vom ſelben Meridian. Der Mangel an einem Kronometer erlaubte nicht, durch Vergleichung mit dieſer Laͤnge, die der anderen Punkte zu deduziren; ſo wie anderer Seits, das Wetter und die Annaͤherung Jupiters an die Sonne keine ferneren Verfinſterungen ſeiner Satelliten beobachten ließ. Auch fand keine Sternbedeckung Statt. In den Landkarten, welche angefertigt worden ſind, iſt man fuͤr die Muͤndung des Goazacoalco der Laͤngenmeſſung auf der arrowſmithſchen Karte von 1810 gefolgt. Fuͤr den Paſo de Sarabia iſt die Laͤnge angenommen worden, welche aus den, auf dem Fluſſe ſelbſt mit dem Kompaß aufgenommenen Richtungen hervorgegangen iſt. Fuͤr die uͤbrigen Punkte hat man die geſchaͤtzten Fernen durch beobachtete Breiten verbeſſert. Was den geognoſtiſchen Theil der Beobachtungen betrifft, da er mir ganz allein uͤbertragen ward und meine Kenntniſſe darin ziemlich unvollkommen ſind, ſo konnten nur die vorzuͤglichſten karakteriſtiſchen Zuͤge des Landes aufgefaßt und Proben von deſſen Mineralien geſammelt werden, Beobachtungen dieſer Art findet man in dieſem Bericht ſelbſt eingeſtreut. Den botaniſchen Theil der Kommiſſion hatte ein Mitglied der Kommiſſion, der Lizentiat Don Ementerio (vielleicht Eleuterio) Pineda uͤbernommen. Er beſchaͤftigte ſich unermuͤdet mit dieſem Zweig, und der Regierung ſind mehre Pakete Pflanzen und Saͤmereien und Holzproben uͤberliefert worden. Ich begnuͤge mich, hier blos zu ſagen, daß wir in der Naͤhe von San Miguel Chimalapa, wie auch an den Ufern des Goazacoalco, bei Santa Maria Chimalapa und noch andern Stellen, Fichten und Eichen 250 Varas uͤber dem Meeresſpiegel angetroffen haben. Wir haben auch Eichen, faſt in derſelben Hoͤhe, zwiſchen Taltipa und Chinameſa, bis zu dem unteren Theil deſſelben Fluſſes, angetroffen. Der uͤbrige Theil der Naturgeſchichte wuͤrde einen Mann erfordert haben, der ſich ausſchließlich mit demſelben beſchaͤftigt haͤtte; eine ſolche Einrichtung zu treffen, war mir aber nicht moͤglich. Ich ſelbſt, immerwaͤhrend mit anderen Gegenſtaͤnden beſchaͤftigt, bin verhindert worden, das Geringſte fuͤr dieſen Zweig der Wiſſenſchaften zu thun. Unſere mit dem Barometer angeſtellten Beobachtungen verdienen nur mittelmaͤßiges Vertrauen. Es iſt zu vermuthen, daß in den einzigen Barometer, welcher im Beſitz der Kommiſſion war und den ich ſelbſt verfertigt hatte, waͤhrend der Reiſe eine kleine Quantitaͤt Luft eingedrungen ſei, ein Umſtand, welcher auf die Hoͤhenbeſtimmung der Oerter, in Beziehung auf den Waſſerſpiegel des Meeres Einfluß ausuͤben konnte, aber einen weit geringeren auf dieſelbe Beſtimmung der Oerter, in ihrer relativen Beziehung auf einander, beſonders was die hoͤchſten unter ihnen betrifft. Doch iſt hierbei zu bemerken, daß bei der ſpaͤteren Berechnung der Beobachtungen man Sorge getragen hat, die barometriſchen Anzeigen durch Beobachtungen zu verbeſſern, welche man ſpaͤterhin zu Tehuantepec angeſtellt hat, bevor und nachdem man die Roͤhre des Inſtruments durch Auskochen des Queckſilbers gaͤnzlich von Luft gereinigt hatte. Ein fuͤr uns ſehr empfindlicher Unfall war es, daß bei unſerer Abreiſe von Tehuantepec zu einer neuen Exkurſion, das neu ausgekochte Barometer zerbrach: wodurch wir fuͤr den uͤbrigen Theil der ganzen Reiſe dieſes Huͤlfsmittels beraubt blieben. (Hier folgen die barometriſchen Hoͤhen, welche vor dieſem Unfall beobachtet wurden.) Hoͤhe uͤber dem Meere. Mètres. Varas. Zuſammenfluß des Sarabia mit dem Rio Goazacoalco ...... 45,0 . 53,8 Ufer des Rio Sarabia am Wege von Guichicovi 79,4 . 95,0 Guichicovi Pueblo ..... 264,8 . 316,8 Petapa Pueblo ..... 228,7 . 273,5 Hacienda de la Chivela .... 240,8 . 288,1 Hacienda de Tarifa ...., 263,6 . 315,3 Hoͤchſter Punkt des Weges von Tarifa nach San Miguel ...... 357,6 . 427,7 San Miguel Chimalapa Pueblo .. 172,8 . 206,7 Bach Mimesma, in der Naͤhe von San Miguel 156,9 . 187,7 Piedra del Lagarto ..... 172,8 . 206,7 Schlucht, gebildet durch einen trocknen Bach 151,2 . 180,8 Abſatz (Rellano) auf der Mitte der Cueſta blanca 219,1 . 262,1 Ende der Cueſta blanca .... 275,1 . 329,0 Mitte des folgenden Aufſteigens .. 348,8 . 417,2 Kleine Hoͤhe (Alturita) in der Naͤhe des Weges vor dem Portillo de San Miguel .. 398,8 . 477,0 Portillo de San Miguel, die hoͤchſte Stelle des Weges uͤber die Cordillera dieſer Gegend 392,9 . 470,0 Ein Abſatz in der Naͤhe eines andern Portillo 354,6 . 424,1 Arollo Zapatzcape ..... 309,7 . 370,4 Ein kleiner, faſt trockner, Bach .. 315,1 . 377,0 Die darauf folgende Anhoͤhe ... 366,9 . 438,9 Ein anderer kleiner Bach mit wenig Waſſer 353,1 . 422,4 Andere Anhoͤhe, die einen Abſatz bildet . 405,9 . 485,7 Anderer Bach ...... 371,3 . 444,1 Ein anderer Bach, kurz vor dem Kloſter ( Cofradia ) 384,3 . 459,8 Rancho de la Cofradia .... 401,6 . 480,7 Bach de la Cofradia .... 384,1 . 459,5 Cerro pelado (Kahler Bergruͤcken) .. 615,3 . 736,1 Hoͤhe uͤber dem Meere. Mètres. Varas. Erſter Bach im Wege von Santa Maria Chimalapa ..... . 324,7 . 388,5 Anderer Bach, durch welchen man fuͤnf Mal muß 250,3 . 299,5 Rio Yscuilapa ..... 196,5 . 235,1 Rancho del Chocolate .... 357,2 . 427,4 Rio del Milagro .... . 149,5 . 178,8 Santa Maria Chimalapa .... 285.8 . 341,8 Hoͤchſter Punkt des Weges zwiſchen Santa Maria und dem Rio Goazacoalco ... 321,8 . 385,0 Rio Goazacoalco, wo er den Namen Rio del Corte annimmt ..... 160,1 . 191,5 Llano de la Venta de Chicapa beim Austritt der Berge, welche von San Miguel herſtreichen 111,6 . 133,5 Hacienda de la Venta de Chicapa .. 54,6 . 65,3 Tuchitan ....... 30,5 . 36,4 Tehuantepec ...... 36,0 . 43,3