Der Pic de Teyde auf Teneriffa . (v. Humboldt Reise in die Aequinoktial-Gegenden des neuen Kontinents. I. Th. S. 140 ff.) In dem Auge des Geologen ist die ganze Insel Teneriffa nur ein Berg, dessen beinahe elliptische Grundfläche gegen N. O. verlängert ist und auf dem man mehrere Systeme vulkanischer Gebirgsarten unterscheidet, welche in verschiedenen Epochen gebildet wurden. Was man im Lande als isolirte Vulkane betrachtet, wie Chahorra, oder Montana Colorada und la Urca, sind nur kleine Berge, welche an den Pic angelehnt sind und seine pyramidale Form maskiren. Indessen ist der große Vulkan, dessen Seiten-Ausbrüche großen Vorgebirgen ihre Entstehung gaben, nicht genau in der Mitte der Insel, und diese Eigenheit der Struktur erscheint weniger befremdend, wenn man sich erinnert, daß nach Cordiers Beobachtungen der kleine Krater des Piton vielleicht nicht die Hauptrolle in den Revolutionen spielte, welche die Insel Teneriffa erfahren hat. Der Anblick des Pics, wie er sich über Sainte- Croix darstellt, ist weit weniger pittoresk, als die Aussicht, die man von dem hohen Oratava auf denselben genießt; denn da kontrastirt eine lachende üppig angebaute Ebene mit dem wilden Anblicke des Feuerberges und von den Gruppen der Palmen und Bananen, welche die Küste begrenzen, bis in die Regionen des Arbutus, der Lorbeeren und der Fichte, ist der vulkanische Felsen mit einer kräftigen Vegetazion bedeckt. Die östliche Küste, die von Sainte- Croix, trägt im Gegentheil den Charakter der Unfruchtbarkeit. Der Gipfel des Pics ist nicht dürrer, als das Vorgebirge von basaltischer Lava, welches sich gegen die Spizze von Noya verlängert und auf welchen Saftpflanzen kaum anfangen das Erdreich vorzubereiten . Der Pic ist troz seiner pyramidalen Form einen großen Theil des Jahres über von Dünsten umhüllt . -- Ein einziger Weg führt durch die Villa de Orotava auf den Vulkan, nämlich die Plaine des Genets und des Malpays . -- In der Nähe des Hafens von Cruz hemmt die Stärke der Vegetazion die geologischen Forschungen. Man geht am Fuße zweier kleiner Hügel vorbei, welche sich glockenförmig erheben und ihren Ursprung Seiten-Ausbrüchen des großen Vulkans verdanken dürften. Der Hügel, welcher Montanita de la Villa genannt wird, scheint wirklich ehemals Laven ausgeworfen zu haben . Ueberall, wo der Felsen zu Tag ausgeht, basaltischer Mandelstein, bedeckt mit einem verhärteten Thone, der Bruchstücke von Bimsstein (Rapilli) einschließt. Diese leztere Formazion ähnelt dem Tuff von Pausilippo und den Schichten von Puzzolane im Thale von Quito am Fuße des Vulkans Pichincha. Der Mandelstein hat sehr längliche Höhlungen, wie die obern Lavaschichten des Vesuvs. Man glaubt darin die Wirkung einer elastischen Flüssigkeit zu erkennen, welche die in der Schmelzung begriffene Materie durchdrang. Indessen bemerkt man in der ganzen niedern Gegend des Pics keinen einzigen Ausfluß von Lava, keinen einzigen Strom, dessen Grenzen bestimmt abgeschnitten gewesen wären. -- Bis an den Felsen von la Gayta ist der Pic mit einer schönen Vegetazion bedeckt; nichts trägt auf demselben den Charakter einer neuen Zerstörung. Man würde den Abhang eines Vulkans zu durchwandern glauben, dessen Feuer seit so langer Zeit erloschen ist, wie jenes des Monte-Cavo bei Rom. Kaum kommt man aber auf der mit Bimsstein bedeckten Ebene an, so begegnet man mit jedem Schritte ungeheueren Blöcken von Obsidian, welche durch den Vulkan ausgeworfen wurden. Der schroffste Theil des Berges ist der Piton, welcher den höchsten Gipfel bildet. Der Abhang dieses kleinen Kegels, mit vulkanischer Asche und Fragmenten von Bimsstein bedeckt, ist so steil, daß es fast unmöglich wäre, die Spizzen zu erreichen, wenn man nicht einem alten Lavastrome folgte, welcher aus dem Krater geflossen zu seyn scheint, und dessen Trümmer den Verwüstungen der Zeit widerstanden. Diese Trümmer bilden eine Mauer von verschlackten Felsen, welche sich mitten durch die bewegliche Asche erstreckt. -- Der Krater des Pics ähnelt, seinem Rande nach, nicht denen der meisten andern Vulkane, z. B. dem Vesuv, Jorullo u. s. w. Er hat auf seinem Gipfel einen Grath, eine kreisförmige Mauer, welche ihn umgibt, welcher so hoch ist, daß er völlig den Zugang zur Kaldera hindern würde, wenn sich nicht auf der Westsseite eine Oeffnung fände, welche die Wirkung eines Ergusses sehr alter Laven zu seyn scheint. Durch diese Oeffnung steigt man an den Boden des Trichters hinab, dessen Figur elliptisch ist. Die größte Breite der Oeffnung scheint 300', die kleinste 200'. Die äußern Ränder der Kaldera sind beinahe senkrecht; ihr Ansehen gleicht dem der Somma vom Atrio dei Cavalli aus gesehen. -- Die Uebereinanderlagerung der Lavaschichten, welche dieselben Biegungen, wie die Kalkfelsen in den Hochalpen darstellen, ist ungemein auffallend. Bald horizontal, bald geneigt und wellenförmig gekrümmt, erinnern diese enormen Bänke an die ehemalige Flüssigkeit der ganzen Masse, und an die Vereinigung mehrerer störenden Ursachen, welche die Richtung jedes Ausflusses bestimmte. Die Grube der kreisförmigen Mauer zeigt die bizarren Verwüstungen, welche man bei der entschwefelten Steinkohle wahrnimmt. Der nördliche Rand ist der höchste; gegen S. W. ist die Umgürtung bedeutend eingesunken, und eine enorme Masse verschlackter Laven scheint daselbst an das Ende des Randes angebacken. Nach W. hin ist der Felsen bis nach außen gespalten, und eine weite Rizze läßt den Horizont des Meeres erblicken. Die Gewalt der elastischen Dämpfe hat vielleicht diese Spalte in dem Augenblicke gebildet, als die aus dem Krater kommenden Laven über den Rand desselben austraten. Das Innere des Trichters verkündet einen Vulkan, welcher seit Tausenden von Jahren nur durch seine Seiten Feuer ausgeworfen hat. Man gelangt ohne Gefahr auf den Boden der Kaldera und es scheint daß die Tiefe des Kraters seit langer Zeit die nämliche geblieben ist. Der gegenwärtige Zustand ist der einer Solfatara. Die Mauer von kompakten Laven, welche den Gürtel der Kaldera bildet, ist schneeweiß auf ihrer Oberfläche . Wenn man diese Laven, welche man von Weitem für Kalkstein halten würde, zerbricht, so findet man darin einen braunlichschwarzen Kern. Der Pechstein-Porphyr ist äußerlich durch die langsame Wirkung der Dämpfe von schweflich-saurem Gas gebleicht. Diese Dämpfe entwickeln sich im Ueberflusse und was merkwürdig ist, aus Spalten, die keine Verbindung mit den Luftlöchern zu haben scheinen, durch welche sich die Wasserdämpfe ziehen. Man kann sich von der Gegenwart der schweflichen Säure überzeugen, wenn man die schönen Schwefel-Krystalle betrachtet, die man überall zwischen den Spalten der Laven abgesezt findet. Diese Säure, mit der Feuchtigkeit des Bodens verbunden, verwandelt sich durch die Berührung des Sauerstoffs der Atmosphäre in Schwefelsäure. Die Schwefelsäure wirkt auf die porphyrartigen Laven; die Alaunerde, die Talkerde, das Natrum und die Metalloxyde werden weggeschwemmt, und oft bleibt nur die Kieselerde übrig, welche opalartige warzenförmige Platten bildete . -- Die Dünste von heißem Wasser, welche an die zerstreuten Lavastücke der Kaldera gelangen, verwandeln einige Parthieen in einen teigigen Zustand. -- Nach Davy und Gay-Lussac spielen zwei in hohem Grade brennbare Körper, die Metalle, das Natrum und das Kali wahrscheinlich eine wichtige Rolle in dem vulkanischen Prozesse; nun findet ich das Kali, welches zur Bildung des Alauns nothwendig ist, nicht nur in dem Feldspathe, dem Glimmer, dem Bimsstein und Augit, sondern auch in den Obsidianen vor. Diese leztere sind auf Teneriffa sehr gemein, wo sie die Grundlagen der meisten aschgrauen Laven ausmachen . -- -- Der Pic de Teyde bildet eine pyramidale Masse, wie der Aetna, der Tungurahua und der Popocatepec. Berechnet man seinen Umfang nach einer Kurve, welche durch den Hafen von Orotava, durch Garachico, Adexe und Guimar geht, und zieht man die Verlängerungen dieser Grundfläche gegen den Wald von Laguna und das Kap Nord-Est der Insel ab, so findet man, daß diese Ausdehnung 54,000 Toisen beträgt; die Höhe des Pics ist folglich [Formel] von dem Umfange seiner Grundfläche. Sieht man den Bimsstein des Vulkans gerade von den ersten Strahlen der Sonne beleuchtet, so wirft derselbe ein röthliches Licht zurück, dem ähnlich, welches oft die Gipfel der hohen Alpen färbt, nach und nach wird dieses Licht zum blendendsten Weiß, so daß der Pic wie mit Schnee bedeckt erscheint. Die Ursache ist ohne Zweifel in seiner Lage, westwärts an einem großen Kontinente und isolirt in der Mitte der Meere zu suchen, da sonst die kegelförmigen Berge viel häufiger von Wolken entblößt erscheinen, als die, deren Kamm von vielen kleinen Unebenheiten gefurcht ist. Mit dieser Benennung bezeichnet man hier, wie in Mexiko, in Peru und überall wo es Vulkane gibt, ein von Dammerde entblößtes, und mit Bruchstücken von Lava bedecktes Erdreich. Nach der Sage der Guanen im Jahre 1430. Namen, womit man einen außerordentlich kleinen Krater bezeichnet hat, der an der Spizze des Piton liegt. Die nämliche Farbe herrscht im Innern der Solfatara von Puzzoli. Es sind Oktaeder, halb durchsichtig, sehr glänzend an der Oberfläche und von muschlichem Bruche. Diese Kiesel-Konkretionen, welche Cordier zuerst kennen lernte, sind denjenigen ähnlich, die man auf Ischia in den verloschenen Vulkanen von Santa Fiora und in der Solfatara von Puzzoli findet. - Es ist nicht leicht, sich einen Begriff von dem Ursprung jener Inkrustazionen zu machen. Die wässerigen Dünste, welche sich aus den großen Rauchlöchern entwickeln, enthalten kein aufgelöstes Alkali, wie die Wasser vom Geyser auf Island; vielleicht spielt das Natrum, welches die Laven des Pics enthalten, eine bedeutende Rolle bei der Bildung dieser Absäzze von Kieselerde. Vielleicht gibt es in dem Krater kleine Spalten, deren Dünste nicht von der nämlichen Natur sind, wie diejenigen, über welche die mit vielen Gegenständen auf einmal beschäftigten Reisenden Versuche angestellt haben. Alle diese Beziehungen, wodurch der Krater des Pics der Solfatara von Puzzoli ähnlich ist, würden noch zahlreicher erscheinen, wenn der erstere zugänglicher und von Naturforschern häufiger wäre besucht worden. Was die Natur der Felsen betrifft, welche den Boden von Teneriffa zusammensezzen, so muß man zuerst zwischen den Produkten des jezzigen Vulkans und dem System von Basaltbergen unterscheiden, die den Pic umgeben, und die sich nicht über 5 bis 600 Toisen über die Oberfläche des Ozeans erheben. Hier wie in Italien, in Mexiko und in den Kordilleren von Quito, sind die Gebirgsarten von der Trapp- Formazion entfernt von den Strömen neuer Laven. Alles verkündigt, daß diese zwei Klassen von Substanzen, ob sie gleich ihren Ursprung ähnlichen Phänomenen verdanken, von sehr verschiedenen Epochen zu datiren sind. Es ist wichtig, die Ströme neuer Laven, die Hügel von Basalt, von Grünstein und von Phonolit, die sich auf den Ur- und sekundären Gebirgsarten zerstreut vorfinden, und die porphyrartigen Massen mit Grundlage von dichtem Feldspathe , welche vielleicht nie vollkommen geschmolzen waren, die aber nichts desto weniger in das Gebiet der Vulkane gehören, nicht mit einander zu verwechseln. -- Auf Teneriffa scheiden Lagen von Tuff, von Puzzolan und von Thon das System der Basalthügel von den neuern steinartigen Laven und von den Auswürfen des gegenwärtigen Vulkans. So wie die Eruptionen vom Epomeo auf der Insel Ischia und vom Jorullo in Mexiko in Gegenden statt fanden, die mit Trapp-Porphyren, mit alten Basalten und vulkanischen Aschen bedeckt sind, so erhebt sich der Pic aus der Mitte der Trümmer der unter dem Meere entstandenen Vulkane. Ungeachtet des Unterschiedes in der Zusammensezzung, den die neuen Laven des Pics darbieten, bemerkt man doch darinnen eine gewisse Regelmäßigkeit der Lagerung. Die große Gebirgsplatte der Pfriemenkräuter scheidet die schwarzen basaltischen Laven von erdigem Ansehen von den glas- und feldspathartigen Laven, deren Grundlage Obsidian, Pechstein und Phonolit ist . -- Von der Oberfläche des Meeres bis Portillo, das heißt zwei Drittheile der Höhe des Vulkans, ist der Boden so mit Pflanzen bedeckt, daß es schwer wird, geologische Beobachtungen zu machen. Die Grundlage der untern Laven ist vielmehr Wacke als Basalt; wenn sie schwammig ist, so ähnelt sie den Mandelsteinen mancher Gegenden; ihr Bruch ist im Allgemeinen uneben; man kann annehmen, daß die Erkaltung schneller war und daß die Masse einen minder starken Druck erlitt. Die Ströme sind nicht in regelmäßige Säulen, sondern in sehr dünne und in ihrer Neigung weniger regelmäßige Schichten getheilt; sie enthalten viel Olivin, kleine Körner von Magnet-Eisenstein und Augite, deren Farbe oft vom Dunkellauchgrünen ins Olivengrüne übergeht. Die Hornblende ist im Allgemeinen selten, nicht blos in den neueren steinartigen Laven, sondern auch in den alten Basalten. Nephelin, Leuzit, Idokras und Mejonit hat man hier noch nicht gesehen. In der Ebene der Pfriemenkräuter verschwinden die basaltischen Laven unter Haufen von Asche und in Staub verwandelter Bimssteine. Von da bis auf den Gipfel, 15 -- 1900 Toisen Höhe, bietet der Vulkan nichts als verglaste Lava mit Grundlage von Pechstein und Obsidian dar. Diese Laven, die keine Hornblende und Glimmer enthalten, sind von einem schwärzlichen Braun, das oft ins Dunkelolivengrüne übergeht. Sie schließen Krystalle von Feldspath ein, der nicht zerklüftet und selten glasig ist . Wenn die Grundlage der Laven des Malpays von dem Pechsteine in den Obsidian übergeht, so ist die Farbe derselben blässer und mit grün gemischt; in diesem Falle geht der Feldspath in unmerklichen Zwischenstufen von dem gemeinen in den glasigen über. Bisweilen findet man beide Arten in einem Stücke beisammen . Die Feldspath-Laven des Pics, mit weniger Schwarz als die von Arso auf der Insel Ischia, werden am Rande des Kraters durch die Wirkung der sauern Dämpfe gebleicht; aber ihr Inneres ist keineswegs entfärbt, wie bei den Feldspath-Laven der Solfatara bei Neapel, die völlig den Trapp-Porphyren von dem Fuße des Chimborasso gleichen. In der Mitte des Malpays, in der Höhe der Eishöle, findet man unter den verglasten Laven mit Pechstein- und Obsidian-Grundlage, Blöcke von wahrem graulichgrünen oder berggrünen Phonolit, in äußerst dünne klingende Platten von sehr scharfen Kanten gespalten , in welchen man sehr kleine längliche Krystalle von glasigem Feldspathe erkennt . -- Der Pic von Teneriffa ist, nach Lipari, derjenige Vulkan, welcher am meisten Obsidian hervorgebracht hat . -- Ungeachtet Teneriffa zu einer Inselgruppe von ziemlich beträchtlicher Ausdehnung gehört, so hat dennoch der Pic alle Charaktere eines auf einer isolirten Insel liegenden Berges. Wie zu St. Helena entdeckt die Sonde in den Landungspläzzen von St. Croix, Orotava und Garachico keinen Grund; der Ozean hat seine Berge und mit Ausnahme der Anden, bilden sich die vulkanischen Kegel überall in den niedern Gegenden der Erde. Da sich der Pic in der Mitte eines Systems von Basalten und alten Laven erhob, und der ganze Theil desselben, welcher über der Oberfläche des Wassers sichtbar ist, aus verbrannten Materien besteht, so hat man angenommen, diese ungeheuere Pyramide sei die Wirkung einer allmähligen Anhäufung von Laven und sie enthalte in ihrem Mittelpunkte einen Kern von Urgebirgsarten. Die eine oder die andere dieser Annahmen hat indessen keine Wahrscheinlichkeit. Da, wo wir jezt die Gipfel des Pics, des Vesuvs und des Aetna sehen, haben so wenig Berge von Granit, Gneis und Urkalkstein existirt, als in der Ebene, wo, fast in unsern Tagen, der Vulkan von Jorullo sich bildete, der mehr als ein Drittheil von der Höhe des Vesuvs hat. Diese hornsteinartigen Massen enthalten oft kalzinirte Krystalle von glasigem Feldspathe, von Hornblende, Augit, etwas Olivin und fast niemals Quarz. Zu dieser sehr problematischen Formazion gehören die Trapp-Porphyre des Chimborasso und des Riobamba in Amerika; die der Euganäischen Gebirge in Italien, des Siebengebirges am Rheine, so wie die Domiten des Grand-Sarcuy, des Puy-de-Dome, des Petit-Cleirson, und eines Theiles des Puy-Chopine in Auvergne. Diese Erscheinung ist um so merkwürdiger, da in Böhmen und in andern Theilen Europas, der Porphyrschiefer mit Phonolit-Grundlage auch die gewölbten Gipfel der Basaltberge bedeckt. Namentlich denen von Frankfurt am Maine. Die Aehnlichkeit, welche diese vulkanische Masse mit den Pechstein-Porphyren des Tribisch-Thales in Sachsen haben, ist sehr merkwürdig, aber diese leztern, die zu einer Formazion sehr weit verbreiteter metallführender Porphyre gehören, enthalten oft Quarz, der in den neuen Laven fehlt. Wie dieses auch bei den Trapp-Porphyren des Thales von Mexiko der Fall ist. Diese Massen sind mit dem Porphyr-Schiefer von dem Berge bei Bilin in Böhmen identisch. Diese regelmäßige Lagerung der steinartigen Basalt- und der verglasten Feldspathlaven ist den Erscheinungen ähnlich, welche alle Trapp-Gebirge darbieten. Sie erinnert an jene Phonolite, welche auf sehr alten Basalten liegen; an jene innigen Gemenge von Augit und Feldspath, welche Hügel von Wacke oder von porösem Mandelsteine bedecken; aber warum finden sich die porphyr- oder feldspathartigen Laven des Pics nur auf dem Gipfel des Vulkans? Oder soll man aus ihrem Vorkommen schließen, daß sie in einer jüngern Formazion sind, als die steinartigen Basaltlaven, welche Olivin und Augit enthalten? Diese leztere Hypothese läßt sich nicht wohl annehmen; denn Seiten-Eruptionen konnten den Kern von Feldspath zu einer Zeit bedecken, wo der Krater des Piton aufgehört hatte thätig zu seyn. Auch auf dem Vesuv beobachtet man kleine Krystalle von glasigem Feldspathe nur in den sehr alten Laven an dem Umkreise des Somma. Diese Laven, dem Leuzite verwandt, ähneln ziemlich den phonolitartigen Auswürfen des Pics. Ueberhaupt jemehr man sich von den neuen Vulkanen entfernt, desto mehr nehmen die Lavengüsse, indem sie zugleich an Masse und Ausdehnung zunehmen, den Charakter wahrer Felsen an, sowohl in Hinsicht der Regelmäßigkeit ihrer Lagerung, als ihrer Theilung von parallelen Schichten und endlich ihrer Unabhängigkeit von den jezzigen Formen des Bodens. Von den Eigenheiten dieses Minerals auf Teneriffa wird an einem andern Orte die Rede seyn.