Ueber die Höhe von Bergen in Hindoſtan, von Alexander Freiherrn von Humboldt. (Nach d. Franz. frei bearbeitet und mit Zuſätzen von Gilbert.) 1. Nachrichten von den Meſſungen. Die Höhen von Bergen, deren Gipfel nicht zu erſteigen ſind, mit Genauigkeit zu meſſen, hat viel Schwieriges, weil die Gegenden in der Nähe um ſie her ſelbſt ſchon bedeutend hoch über dem Meere liegen. Denn in der Regel ſind die Plateaus, auf welchen ſich die Bergketten erheben, zu weit von den Küſten entfernt, als daß ſich ihre Höhe über dem Spiegel des Meers durch Beobachtung der Depreſſions-Winkel oder durch geometriſches Nivelliren beſtimmen ließe, daher die Meſſung faſt jedes hohen Berges, zum Theil eine barometriſche, zum Theil eine trigonometriſche iſt. Ganz in der Nähe der zu meſſenden Berggipfel, iſt zwar der nachtheilige Einfluß der Strahlenbrechung weniger zu befürchten, als in größern Entfernungen, da die Höhen-Winkel dann größer ſind; ſehr ſelten eignet ſich aber dort der Boden zum Meſſen einer Grundlinie. Die Höhe des Standpunkts über dem Meere kann in dieſem Falle leicht ein Drittel oder ſelbſt die Hälfte der ganzen Berghöhe betragen. Auf dem Plateau von Tapia in Südamerika, welches zum Meſſen der Höhe des Chimborazo ganz beſonders günſtig liegt, erſcheint ſo zum Beiſpiel die Spitze dieſes Bergs nur noch unter einem Höhen- Winkel von 6° 40′, und doch beträgt die Höhe dieſes Plateau über der Südſee 2890 Meter; vom Chimborazo iſt es 30437 Meter, oder 16′ 27″ im Bogen entfernt. Hätte ich meine Grundlinie am Fuße des Chimborazo, in den durch ihren vulkaniſchen Säulen-Porphyr berühmten Ebenen von Sisgun gemeſſen, ſo würde die Grundlinie über dem Meere eine Höhe von 3900 Meter, der durch geometriſche Mittel beſtimmte Theil des Bergs aber nur 2630 Meter Höhe gehabt haben. Da es nun ſehr viel ſchwieriger iſt, Barometer mit ſich herum zu tragen, als Winkelmeſſer, ſo pflegen ſich Reiſende entweder damit zu begnügen, blos die Höhe der Berggipfel über ein Plateau trigonometriſch zu meſſen, ohne von der Höhe dieſes Plateau über dem Meere etwas zu ſagen, oder damit eine trigonometriſche Meſſung in der Nähe der Meeresküſten zu verbinden, alſo aus Entfernungen, in welchen das veränderliche Spiel der irdiſchen Strahlenbrechung bedeutende Fehler in dem Reſultate hervorbringen kann. An dieſen und ähnlichen Schwierigkeiten lag es, daß uns bisher eine genaue Kenntniß von der Höhe der größten Berge Hindoſtan’s fehlte: das iſt derer, welche in der ungeheuern Gebirgskette ſtehn, die ſich unter den Namen Hindu-Kuſch und Himâlaya von Herat und Kabul im Weſten des Indus, bis über den Buramputer hinaus zieht. Den öſtlichen Theil dieſes Himâlaya ſieht man von den Ebenen von Bengalen aus, in einem Abſtande von 150 engl. Meilen; er muß alſo wenigſtens eine Höhe von 2020 Toiſen über dieſen Ebenen haben . Hindu-Kuſch, [oder wie die Engländer ihn ſchreiben, Hindoo-Cooſh] oder Hindo-Kho (Hindo-Kouh, ſchwarzer Berg, auf perſiſch) liegt weſtlich vom Indus in 34° 35′ bis 35° nördl. Breite: er iſt der Indiſche Kaukaſus der Alten. Von einem einzelnen Pic im Meridian von Kabul iſt dieſer Name auf die ganze Gebirgskette übertragen worden. Weſtlich nach Herat zu (im Paropamiſus) wird das Gebirge niedriger. Da nach dem Berichte des Lieutenant Macartney [der bei der engliſchen Geſandtſchaft Elphinſtone’s nach Kabul war] der Hindu-Kuſch die Gränze des ewigen Schnee weſtlich von 66° Länge nicht mehr erreicht, ſo kann dieſes weſtliche Ende des Gebirgs keine größere Höhe als höchſtens von 3250 Meter haben. v. H. Hemâlleh, Himäleh, Hemmalech (der Imaus der Alten); der wahre Name iſt Himalaya, Aufenthalt des Schnees, da im Sanſcrit hima Reif oder Schnee (himarat ſchneeig, Schnee-beſitzend) und alaya Wohnung, Aufenthalt bedeuten. v. H. Herr Elphinſtone glaubt, der Himalaya müſſe bis auf 250 engl. Meilen Abſtand ſichtbar ſeyn (Voyage to Caubul p. 95.); dieſes würde aber, wenn man ihn vom Meere aus ſähe, die ungeheure Höhe von 10900 Meter über dem Niveau des Meeres vorausſetzen. Sieht man von der Strahlenbrechung ab, ſo kann der Pic auf Teneriffa bei einer Höhe von 1904 Toiſen aus einem Abſtande im Bogen eines größten Kreiſes von 1° 57′ 22″, der Montblanc bei einer Höhe von 2440 Toiſen aus einem Abſtande von 2° 13′ 0″, und der Chimborazo bei einer Höhe von 3350 Toiſen aus einem Abſtande von 2° 35′ 30″ geſehen werden. Durch die mittlere Strahlenbrechung von 0,08 wird dieſer Abſtand beim Chimborazo nur um 14 engl. Meilen (Milles) vergrößert. Das auffallendſte Beiſpiel von Sichtbarkeit eines Berges aus der Ferne, welches man bis jetzt kennt, giebt der Pic der Sandwich-Inſeln, der den Namen Mowna-Roa führt, und den der Kapitän Marchand verſichert aus einer Entfernung von 53 Lieues (2° 33′) geſehen zu haben. v. H. Der Oberſt Crawford ſchätzte die Höhe eines ſehr hohen Pics in der Kette des Himalaya, den man von Patna aus erkennt, auf 20000 engl. Fuß über den Ebenen von Nepaul; und dieſen Ebenen giebt er eine Höhe von 5000 Fuß über dem Meere; die Gründe aber, auf denen dieſe erſte Meſſung eines Berges in dem Gränzgebirge Indiens beruht, ſind in England nicht bekannt geworden . Nicht mit Unrecht vermuthete man ſchon ſeit langen Zeiten, daß die Gebirge Hindoſtan’s die Cordillieren von Quito an Höhe gleich kommen oder ſie noch übertreffen. Der Hauptſtadt Bahars am Ganges. Gilb . Dieſe Angaben ſcheinen Näherungen zu ſeyn, die ſich vermuthlich auf einen gemeſſenen Höhen-Winkel und eine geſchätze Entfernung gründen. In einigen Werken findet man die 25000 engliſche Fuß auf Toiſen gebracht, wodurch dieſe Schätzung in runden Zahlen das Anſehen eines Reſultats genauer Meſſungen erhielt. v. H. [Weiterhin wird man die Gründe dieſer Angaben finden, die allerdings auf genauen Meſſungen beruhen. G.] Hr. Elphinſtone erzählt in ſeinem wichtigen Werke über das Reich Kandahar oder Kabul, der Lieutenant Macartney habe mehrere Berggipfel des Hindu-Kuſch in der Provinz Caufriſtaun 20493 engliſche Fuß hoch gefunden. Aber über welches Thal, über welches Plateau? Wäre das über den Ebenen um Peſhawer zu verſtehen, wo das Thermometer (wahrſcheinlich im Sonnenſchein, oder in Lagen, wo die Sonnenſtrahlen darauf zurückgeworfen werden) auf 112° F. oder 44° C. ſteht, ſo dürfte zu dieſer Höhe wenig hinzuzuſetzen ſeyn, um die Höhe des von Herrn Macartney gemeſſenen Pics über der Meeresfläche zu haben . „Ich habe, ſagt dieſer Officier, die Entfernung mehrerer ſehr hoher Berghörner (Pics) durch ſich durchkreuzende Meſſungen (by croſs bearings) beſtimmt, und den Höhen Winkel, unter welchem ſie in einem Abſtande von 100 engl. Meilen erſchienen, mit einem Theodoliten 1° 30′ gefunden; dieſes gibt für ſie ſenkrechte Höhen von 20493 engl. Fußen. Doch läßt ſich in eine Meſſung, die aus einer ſo großen Entfernung und mit ſo kleinen Winkeln gemacht iſt, kein großes Zutrauen ſetzen. Mein Inſtrument war indeß ſo gut adjuſtirt, daß die Breite, welche ich durch Beobachtungen mit dem Theodolite fand, bis auf zwei Minuten mit der zuſammenſtimmte, die der Sextant gegeben hatte. Die Entfernung wurde aus einer Grundlinie von 45 engl. Meilen geſchloſſen.“ Zu Kairo iſt die mittlere Temperatur des Monats Auguſt, nach ſehr guten Beobachtungen Nonet’s, im Schatten, außerhalb dem Reflex der Mauern, 29°, 9 C. — Beauchamp fand in Bagdad die mittlere Temperatur im Mai 34°,4 ſein Thermometer ſtand aber, wenn auch im Schatten, doch in der Strahlung einer zu nahen Mauer. — In Egypten hat man bei Ombos, im Thale der Gräber der Könige, und bei Edfou das Thermometer im Schatten auf 45° dauernd ſtehen ſehen. Ich glaube in den dürren Steppen von Calabozo bemerkt zu haben, daß der in der Luft ſchwebende Sand großen Antheil an der dort ſehr hohen Temperatur der Atmoſphäre hat. v. H. Das heißt wahrſcheinlich, durch Winkelmeſſung von verſchiedenen Standpunkten aus, von denen zwei ihrer Entfernung nach bekannt oder gemeſſen waren. Gilb. Es war ſehr zu wünſchen, daß die Höhen der Berge Hindoſtan’s endlich durch unmittelbare und genaue Meſſungen beſtimmt würden; und dieſes ſcheint vor Kurzem wirklich geſchehen zu ſeyn. Herr Webb, Lieutenant im Bengaliſchen Infanteriecorps, derſelbe, dem wir eine genauere Kenntniß vom Laufe des Ganges verdanken , erhielt von der Regierung zu Kalkutta, nach dem mit dem Raja von Nepaul geſchloſſenen Frieden, den Auftrag, eine Karte von der [in dieſem Frieden neuerlangten] Provinz Kumaon und von Nepaul aufzunehmen, und er benutzte ſeine trigonometriſchen Meſſungen, um zugleich die Höhen der ausgezeichnetſten Schneeberge mit Genauigkeit zu beſtimmen. Lord Moira, General-Gouverneur des engliſchen Hindoſtan’s, hat von ihm zugeſchickt erhalten, die Höhen-Beſtimmungen von 27 mit ewigem Schnee bedeckten Berghörnern in der großen Kette der Schneeberge, welche von Kumaon, ſüdöſtlich von Sirinagur aus, ſichtbar ſind. Von dieſen Pics hat der niedrigſte eine Höhe von 15733, der höchſte von 25669 engl. Fuß, (4012 Toiſen oder 24072 pariſ. Fuß) und ihrer 20 ſind über 20000 engl. Fuß hoch. Herr Webb verſichert, die Grundlinien und die auf ſie ſich gründenden Entfernungen mit der größten Sorgfalt berichtigt zu haben, und führt zum Beweiſe der Genauigkeit ſeiner Triangulirung an, daß die Breite der Stadt Pilibhit, [in dem nordöſtlichen Theile von Rohilkhand] wenn man ſie blos aus der Lage der Berghörner, wie er ſie beſtimmt hat, durch Rechnung ableitet, bis auf 5 Sekunden mit der von Herrn Reuben- Burrow durch aſtronomiſche Beobachtungen gefundenen Breite übereinſtimme. Das nächſte dieſer Berghörner iſt von der großen Moſchee von Pilibhit 98000 Faden oder 112 engl. Meilen entfernt. Herr Webb bemerkt, der 14te dieſer Pics, welcher eine Höhe über dem Meere von 25669 engl. Fußen hat, ſey um eine engl. Meile höher als der Chimborazo, welchem Hutton’s mathem. und phyſikal. Wörterbuch nur eine Höhe von 19595 engl. Fußen oder 3014 Toiſen giebt, [die aber bedeutend zu klein iſt] . Folgendes ſind die Höhen der 4 höchſten Berghörner des Himalaya, welche Herr Webb gemeſſen hat: Im Jahr 1807 hatte der Oberſt-Lieutenant Colebrooke, der an der Spitze der Land-Vermeſſungen ſtand (Surveyor general) und ſich damals mit Vermeſſung des neuerworbenen Rohilkhands beſchäftigte, ermuntert von dem Präſidenten der Gelehrten Geſellſchaft zu Kalkutta, H. M. Colebrooke Esq., dem General-Gouverneur einen Plan zur Unterſuchung des noch unerforſchten und ſehr zweifelhaften Laufs des Ganges in den nördlichſten Gebirgsprovinzen, zur Aufſuchung der Quellen des Ganges und des Jumna vorgelegt, und war von der Regierung mit dieſem Unternehmen beauftragt worden. Die Krankheit, an welcher er ſpäterhin ſtarb, machte ihm die Ausführung unmöglich. Er ſchlug daher den Lieutenant Webb, der unter ihm vermaß (Surveyor) zur Ausführung des Unternehmens vor, und dieſer erhielt zugleich die Inſtruction, die geographiſche Lage der Städte, Oerter und ausgezeichnetſten Berggipfel, zu welchen ſie gelangen würden, zu beſtimmen, die Höhe dieſer Berggipfel mit einem Theodolite zu meſſen, das Profil derſelben zu zeichnen, und von dem Lande möglichſt viel aufzunehmen. Es begleiteten ihn der Kapitän Raper, welcher den intereſſanten Bericht ſchrieb, der im 11. Bande der Aſiatic reſearches p. 446—563 abgedruckt iſt, (Narrative of a ſurvey for the purpoſe of discovering the ſource of the Ganges) und der Kapitän Hearſay, der vormals in den Dienſten Madhaji Sendhiah’s geſtanden hatte. Der Reiſebericht fängt an in Haridwar (29° 57′ 9″ Breite und 78° 8′ 30″ Länge von Greenw.), wo der Ganges aus den Bergländern in die ebenen Gegenden Hindoſtans tritt, und wo damals die Beſitzungen der Engländer ſich endigten und die des Raja von Gurk’ha anfingen, der ſich Nepaul, Sirinagar und das ganze nördliche Gebirgsland bis an das Panjab unterworfen hatte. (Nachdem die Gurk’has Kumaon (Almora) mit dem was davon abhing, erobert hatten, griffen ſie den Raja von Sirinagar an, der eine Armee von 20000 Mann unterhielt; ein Einbruch der chineſiſchen Tatarn in Nepaul rettete dieſen zwar, aber im J. 1803 verlor er in einem Gefecht mit ihnen das Leben, und Sirinagar mit ſeinen 84 Diſtrikten (Perganahs) gehörte ſeitdem zum Reiche der Gurkhali, deren 12000 Mann ſtarke Armee nun weiter weſtlich zog, um ſich das ganze Gebirgsland bis Kaſchmir zu unterwerfen. Der Raja von Cangra in Panjab (20 Cos weſtl. vom Beyah) leiſtete ihnen aber in ſeiner dem Königsſtein ähnlichen Bergfeſte mehrere Jahre lang unüberwindlichen Widerſtand, und rief endlich die Sikhs zu Hülfe, durch welche ſie zurückgetrieben wurden.) Die Reiſegeſellſchaft traf ein am 1. April 1808 in Haridwar, zur Zeit der großen jährlichen Pilgerſchaft und des dabei gehaltenen Jahrmarkts, und kehrte bei Almora, einer größern Stadt als Sirinagar und damals dem Sitze des Nepaul’ſchen Gouverneurs von Kumaon, vorbei, nach Rampur in Rohilkhand zurück, wo ſie den 27. Jun. eintraf. Der Ganges entſteht, ihren Nachrichten zu Folge, aus der Vereinigung zweier Ströme bei der alten, heiligen, von Braminen bewohnten Stadt Devaprayaga (von 250 Häuſern, mit einem großen uralten Tempel, in 30° 8′ 6″ Br.) nicht weit oſtnordöſtlich von Haridwara. Der größere, tiefere, hier 140 engl. Fuß breite, ruhig fließende Alcananda, kömmt von Oſten, von Sirinagar, her, und ſchwillt während der Regenzeit 46 bis 47 Fuß hoch über ſein Niveau in der trockenen Zeit an; der in ſüdlicher Richtung von dem Schneegebirge brauſend herabſtrömende Bhagirathi iſt hier nur 112 Fuß breit, und ſchwillt während der Regenzeit um 40 Fuß an. Beide fließen zwiſchen ſenkrechten Felſenufern und ſtoßen unter einem rechten Winkel zuſammen. Der durch ihre Vereinigung entſtehende Ganges hat hier in der trockenen Jahrszeit eine Breite von 240 engl. Fuß. Ueber zum Theil ſehr ſchmale hoch ſchwebende u. gefährliche Gebirgspfade kam die Reiſegeſellſchaft am 20. April nach dem kleinen Dörfchen Lallari (30°33′32″ Br.) weſtl. vom Bhagirathi, der hier nur 40 engl. Meil. vom Jumna entfernt iſt. „Wir waren bis 1 Uhr allmählig immer höher geſtiegen, (heißt es in dem Berichte), als wir auf ein kleines Plateau ankamen, und das größte und erhabenſte Gemählde erblickten. Wir befanden uns auf dem Gipfel eines der höchſten Berge der Gegend, deſſen ſenkrechte Höhe von ſeinem Fuße an nicht weniger als 4000 Fuß betragen konnte, und wir erblickten über 7 oder 8 deutlich zu erkennende weitgedehnte Bergketten, die eine hinter der andern aufſtiegen, hinweg, den Himalaya oder das Schneegebirge mit ſeinem Wolkenhute. Alle dieſe Bergreihen liefen einander ziemlich parallel von NW. nachSO. Die ausgezeichnetſten Pics der Schneekette ſind die mit dem Namen Gangautri und Jamautri (weil man meint, der Ganges und der Jamuna hätten an ihnen ihre Quellen) bezeichneten Gipfel. Den erſten fand Lieuten. Webb hier in N. 46° 3′ O., den zweiten in N. 18° 34′ O. liegen; jener erſchien unter einem Höhenwinkel von 3° 1′, dieſer von 3° 17′. Sie ſchienen die höchſten Pics der ganzen Kette zu ſeyn, und der erſtere, den die Eingebornen Mahadeva calinga nennen, hat die Geſtalt einer Pyramide, mit einer breiten Baſis und abgeplatteten Spitze. Nach den beſten Schätzungen konnte die Schneekette nicht über 30 engl. Meilen von uns entfernt ſeyn; nach der Rechnung der Eingebornen ſollten wir 12 Tagereiſen von dem Gangautri entfernt ſeyn; bei der Beſchaffenheit der Gegend widerſpricht das jener Schätzung nicht. Sie kamen den Bhagirathi hinauf nicht weiter als 4 engl. Meilen hinter das Dorf Bat’heri (30° 45′ 15″), welches etwas über dem Städtchen Barahat, (30° 45′ Br.) hinaus liegt. In dieſem Städtchen geht eine Brücke über den ungefähr 150 engl. Fuß breiten und ſehr reißenden Strom, und die Pilger nach Gangotri verſehen ſich dort auf 12 bis 14 Tage mit Lebensmitteln. Ein Erdbeben hatte 1803 den Ort verwüſtet, wie auch Desprayag und Sirinagar. Von hier hat man nach Gangotri 7, nach Jamautri 5, nach Cedara-Naith 12, und nach Sirinagar 5 Tagereiſen; am gefährlichſten iſt der Weg nach Jamantri. Die Schwierigkeiten des Weges wurden endlich für ſie unüberſteiglich, dabei aber auch die Ueberzeugung zur Gewißheit, daß der Ganges am ſüdlichen Abhang des Himalaya entſpringe, und daß die Sage von dem Kuhmaul in ſo fern eine Fabel ſey, als man es für eine Höhle ausgiebt, aus der der Ganges hervorſtürze, indem er unter dem Schneegebirge wegſtröme und ſeine wahre Quelle in einem See in Thibet habe. Zwar lag Gangotri, der Ort, wo der Ganges aus dem Himalaya hervortritt, nur noch 16 bis 18 engliſche Meilen in gerader Linie ab, ſie hätten aber 6 bis 7 Tage bedurft, um dahin zu gelangen, und hätten alle ihr Gepäck zurück laſſen müſſen. Herr Webb unterrichtete den gewandtſten ſeiner Hindus im Gebrauch der Bouſſole, und ſchickte ihn mit Pilgern nach Gangotri; nach den Nachrichten, welche dieſe Pilger zurückbrachten, iſt der Weg auf Herrn Webb’s Karte dargeſtellt. Gangotri iſt ein 10 Fuß hoher Tempel mit 3 Götzenbildern und 3 Baſſins (Cundas) im Fluſſe, zum Baden der Pilger, denen zugeſagt iſt, das heilige Waſſer des Ganges zu Gangotri werde alle ihre Verunreinigungen abſpülen. Der Fluß iſt dort nur noch 45 bis 60 Fuß breit, nicht über eine halbe Menſchenlänge tief, fließt ruhig, und läßt ſich noch einige engliſche Meilen weiter hinauf verfolgen, bis man an unüberſteiglichen Schnee kömmt, aus dem er hervortritt. [Er kömmt alſo wahrſcheinlich aus einem Gletſcher, oder einem ſogenannten Eismeer hervor; die abgeſchickten Hindus hatten es noch nie ſchneien ſehen, und wußten alſo noch weniger etwas von Gletſchern]. Das ſogenannte Kuhmaul (Gaumuc-’hi) iſt ein Felsblock, der in der Mitte des Flußbettes 2 engl. Meilen jenſeits Gangotri liegt. Nackte und wilde Gebirge ſind um Gangotri; der Mahadeva-calinga ſteht nördlich davon. Von einem Berge ſüdlich von Dhunga (30° 27′ Br.) ſahen ſie die Kette der Schneeberge von N. 24° 12′ W. bis N. 7° 40′ O. ſich ziehen, und die letztere Richtung ergab ſich als die nach dem Jamautri. Aehnliche heilige Oerter als der hier beſchriebene, ſind die Tempel von Bhadri-Nath nahe bei den Quellen des Alcananda, und der von Cedara-Nath an den Quellen des Cali-Ganga, (oder Mandacini) eines anſehnlichen am Schneeberge Cedar entſpringenden Bergſtroms. (Rudraprayaga iſt der Name des Zuſammenfluſſes beider Ströme). Herr Webb giebt als von ihm mit Zuverläſſigkeit beſtimmt an: Die Reiſegeſellſchaft ging über die jetzt verarmte und verödete Stadt Sirinagar den Alcananda hinauf, der in 30° 16′ Breite den von Südoſt kommenden Bergſtrom Pindar (beim Dorfe Carnaprayaga) aufnimmt. In dieſer Gegend ſind 3 Cos ſüdlich vom Strome die Blei- und Kupfergruben von Dhanpur, welche für 4000 Rupien jährlich verpachtet waren und 300 Berg- und Hüttenleute beſchäftigten, (das Erz ſoll in Lettenlagern und in Gängen vorkommen, und im Mittel 50 Procent Kupfer geben) und gegenüber 4 Cos nördlich vom Strome die noch reichern Kupfergruben von Nagpur, welche jetzt im Stillſtande ſind. Die Reiſenden empfanden hier an einem ſehr ſchwülen Tage bald nach 3 Uhr Nachmittags ein leichtes Erdbeben, das 6 bis 7 Sekunden dauerte und von einem rollenden Getöſe, gleich entferntem Donner, begleitet war. „Die Beweiſe, ſagen ſie, welche wir von den Zerſtörungen ſolcher Erdconvulſionen in den Hügeln täglich vor Augen ſahen, machten uns nicht wenig beſorgt; gerade vor uns lag ein Tempel mit ſeiner durch das Erdbeben von 1803 eingeſtürzten Kuppel und Decke.“ Südlich vom Dorfe Panc’heſer (30° 37′ 51″ Br.) wo ein niedlicher dem Viſhnu geweiheter Tempel ſteht, bei Viſhnu prayaga vereint ſich der 100 bis 120 Fuß breite und reißende vonSO. kommende Dauli oder Leti, mit dem von Norden ſtrömenden 75 bis 90 Fuß breiten Alcananda, der hier auſwärts den Namen Viſhnu-Ganga führt. Längs des Dauli läuft eine der Hauptſtraßen nach Thibet. Zwei Tage ſpäter, am 30. Mai, erreichten ſie endlich den Tempel und das nur in den ſechs Sommermonaten bewohnte Städtchen Bhadri-Nath (30° 42′ 28″ Br. und 80° 18′ 22″ öſtl. Länge), das in der Mitte eines 4 engl. Meilen langen Thals, unweit der Quelle des Alcananda liegt, und aus 20 von Tempeldienern bewohnten Hütten beſteht. „Den letzten Tag, ſagen ſie, ging der Weg über mehrere hart gefrorne Schneelagen, von denen einige wenigſtens 80 Fuß dick waren, und manche den Fluß ganz unter ſich verbargen. Alle Berggipfel umher waren weiß von ewigem Schnee, der untere Theil der Abhänge mit grünen Matten und kleinen Bäumen bedeckt.“ Der 200 Fuß hohe Waſſerfall Barſu Dhara iſt die letzte Gränze für die indiſchen Pilger, von denen in jenem Jahre 50000 nach Bhadri-Nath gewallfahrtet waren; noch geht das Thal eine engl. Meile weiter in NO. Richtung, der Alcananda iſt aber in der ganzen Länge deſſelben von ungeheuren Schneemaſſen bedeckt, die hier ſeit vielen Menſchenaltern liegen. [Alſo war auch hier das Eismeer erreicht, deſſen Abfluß der Alcananda iſt.] Die Waſſerfälle haben hier am Fuße Eisdecken, aus denen das Waſſer aus Höhlen (Eisgewölben) hervortritt. Der Tempel iſt der reichſte in dieſem Theile Indiens; er ſoll 700 Dörfer beſitzen, die unter der Jurisdiction des hohen Prieſters ſtehen, und vorzüglich wohlhabend ſind. Auch gehört dem Tempel die wohlhabende, etwas nordöſtlicher liegende Handelsſtadt Manah, von 200 Häuſern und 1500 Einwohnern, welche ſich von den Hindus durch Anſehen und Schönheit unterſcheiden, und Tatariſchen Urſprungs zu ſeyn ſcheinen, (mit breiten Geſichtern, kleinen Augen und leicht olivenfarbig). Im Winter liegt die ganze Stadt unter Schnee, daher die Einwohner dann nach den ſüdlicher gelegenen Dörfern im Thale des Alcananda ziehen. Es wird von hier bedeutender Handel mit Thibet getrieben; wenn gegen Ende Julis der Schnee geſchmolzen iſt, ziehen Karavanen von 100 bis 150 Menſchen mit Waaren, vorzüglich mit Korn, auf Schafen und Ziegen geladen, über den Himalaya, über welchen aus Kumaon (Almora) und Gerwal (Sirinagar) 4 Päſſe (G’hatis) führen, nach Gertokh, dem Hauptmarkt der Gegend, von wo die Schawl Wolle nach Lehdac (einem unabhängigen Lande, dem ſog. kleinen Thibet) und von da weiter nach Kaſchmir (jedes 13 Tagereiſen vom andern entfernt) und die Producte Thibets (Goldſtaub, Silberbarren, Muskus, Pelzwerk, Juften, Schawle, Porcellain, Thee, Salz, Borax, Droguereiwaaren und kleine Pferde) nach Nepaul und Hindoſtan ausgeführt werden. Cedar-Nath iſt nur 14 bis 15 engl. Meilen WNWlich in gerader Linie von Bhadri-Nath entfernt, das Gebirge zwiſchen beiden iſt aber unzugänglich, und die Reiſe durch die Thäler des Alcananda und des Cedar-Ganga dauert 8 bis 9 Tage. Die Pilger beſuchen zuerſt Cedra-Nath; der Weg dahin führt über Schneelager die mehrere Meilen lang ſind, und jährlich ſollen einige hundert Pilger dort vor Kälte und Anſtrengung umkommen. Auf dem Rückwege von Bhadri-Nath nach Rampur erreichten die Reiſenden am 12. Juni das Dorf Chiring unweit des Pindar-Stroms (30° 6′ 13″ Br.) wo der nördlich liegende äußerſt rauhe Diſtrict Gerwal, der bis Manah und die Gränze von Thibet reicht, und der ſanftere ſüdlicher liegende Diſtrict Kumaon zuſammen gränzen. Den folgenden Tag kamen ſie an den Gaumat’hi, nicht weit weſtlich von Baheſer, wo er in den Gogra (G’hagra) oder Sarju-Strom fällt; ſelbſt nimmt er den Cauſila auf, an deſſen öſtlichem Ufer Almora, die Hauptſtadt des Diſtricts Kumaon liegt. Den 27. Juni erreichten ſie endlich Rampur, die engliſche Gränzſtadt in Rohilkhand, wo ſich damals der vertriebene Raja von Kumaon Lal Sinh, in brittiſchen Dienſten angeſtellt, aufhielt. Nach Herrn Webb’s genauen Beobachtungen liegen: Almora in 29° 36′ Br. und 79° 42′ Länge, Bagheswar, wo durch die Vereinigung der beiden Flüſſe der Gogra entſteht, in 29° 55′ Br. und 79° 52′ Länge, und die Quelle des Ram-Ganga in 30° 7′ Br. und 79° 42′ Länge öſtl. von Greenwich. Daß die Quellen des Ganges ſüdlich vom Schneegebirge Himalaya ſind, ſieht Herr Webb als durch dieſe Reiſe vollkommen bewieſen an, weil erſtens überall in dieſen Gebirgen durch die ausnehmend vielen Zuflüſſe von allen Seiten her, die kleinſten Bäche ſich während eines Laufs von 8 bis 10 engl. Meilen, in anſehnliche und mächtige Ströme verwandeln, der Bhagirat’hi aber bis wo er faſt nur ein ſtehender Teich, und der Alkananda bis wo er nur noch ein kleiner Bergſtrom war, von ſchmelzendem Schneewaſſer geſpeiſt, aufwärts verfolgt worden ſind; weil zweitens kein Paß durch das Gebirge in der Richtung dieſer Ströme geht, der Himalaya vielmehr an dieſen Stellen und in dieſen Richtungen völlig unzugänglich iſt; und weil drittens, nach Ausſagen zuverläſſiger Eingebornen die in Handelsgeſchäften jenſeits des Himalaya geweſen ſind, dort nördlich von hier nur ein einziger Strom iſt, der Saturuz (Satalaj) und dieſer erſt ſich im Weſten von Jamoutri ſüdlich wendet. Nicht minder liegen die Quellen des Gogra und des Jumna ſüdlich vom Schneegebirge Himalaya, welches an Höhe die andern Gebirge der Erde zu übertreffen ſcheint, die Quellen des letztern nicht weit von denen des Ganges. Der Sampoo oder Bramahputer dagegen, und die in ihn ſich ergießenden Ströme, ſcheinen wirklich am nördlichen Abhange des Himalaya zu entſpringen; ihre Quellen ſind wahrſcheinlich blos durch die Schneehörner von denen des Ganges und ſeiner Zuflüſſe getrennt. Was ich meinen Leſern hier mitgetheilt habe, macht einen ziemlich vollſtändigen Auszug des phyſikaliſch und geographiſch Merkwürdigen aus dem Reiſeberichte des Kapitän Raper und aus der Einleitung des Präſidenten Colebrooke zu demſelben aus. Schwerlich werde ich mich in der Meinung geirrt haben, daß ſie an dieſen zuverläſſigen Nachrichten eben ſo lebhaften Antheil nehmen würden, als ihn dieſe Nachrichten mir eingeflößt haben. Gilbert. Gangotri 310 4′ n. Br. 78° 59′ öſtl. Länge von Greenw Jamoutri 31 23 78 31 Cedar-Nath 30 53 79 19 Bhadri-Nath 30 43 79 38 Desprayag 30 9 78 31 Sirinagar 30 11 78 43 De la Condamine giebt dem Chimborazo eine Höhe von 3217, und Don George Juan von 3380 Toiſen. Bei den Meſſungen dieſer gelehrten Reiſenden, betrugen die Höhen- Winkel der Bergſpitze nicht über 4° 19′. Daß man aus denſelben Elementen ſo verſchiedene Reſultate hat ziehen können, darf nicht Wunder nehmen, da ſie ſehr verwickelt ſind, indem die Fehler der Depreſſions-Winkel, und die Fehler in den Höhen des Plateau von Quito und des Iliniza insgeſammt Einfluß auf das Reſultat der Meſſung haben. Meine Meſſung, welche ich von dem Plateau von Tapia aus, (bei Riobamba-Nuevo und dem eingeſtürzten Berge l’Altar, von dem die Eingebornen die Sage haben, daß er höher als der Chimborazo geweſen ſey,) unternommen habe, und deren Detail man in der Einleitung meines Recueil d’obſervations aſtronomiques t. 1. p. 74. findet, hat mir die Höhe des Chimborazo zu 6530 Meter [3350 Toiſen oder 20100 pariſ. Fuß G.] gegeben. v. H. engl. Fuß Toiſen Meter der 14te Pic 25669 = 4013 (24078 par. F.) = 7821 der 12te Pic 23263 = 3637 (21822 —) = 7088 der 3te Pic 22840 = 3571 (21426 —) = 6959 der 23ſte Pic 22727 = 3553 (21318 —) = 6925 Da das Detail der wichtigen Meſſungen des Hrn. Webb noch unbekannt iſt, ſo läßt ſich nicht beurtheilen, wie groß die Ungewißheit iſt, welche das Spiel der Strahlenbrechung in einer nördlichen Breite von 30° bis 32°, in dieſen Angaben begründe. Nehmen wir an, daß die Ebene, auf welcher die Höhenwinkel genommen worden ſind, 1500 Meter über dem Niveau des Meeres liege, und daß die Entfernung 1° 30′ im Bogen eines größten Kreiſes geweſen ſey, ſo muß die Spitze des höchſten dieſer Berghörner unter einem Höhen-Winkel von 2° 17′ erſchienen ſeyn, angenommen, die mittlere Strahlenbrechung habe 0,08 des Bogens zwiſchen dem Berghorne und dem Standorte in der Ebene betragen. Wollte man dieſem Pic keine größere Höhe über der Meeresfläche als von 6800 Meter, (das iſt nur um 270 Meter oder 830 Fuß mehr, als dem Chimborazo nach meiner Meſſung) einräumen, ſo müßte der Coefficient der irdiſchen Strahlenbrechung 0,30, ſtatt 0,08 des zwiſchen beiden Orten enthaltenen Bogen eines größten Kreiſes betragen haben, welches nach allem, was wir von der Strahlenbrechung in der heißen Zone wiſſen, ganz unwahrſcheinlich iſt. Herr von Humboldt erklärt am Ende ſeines Aufſatzes, daß Herr Webb dieſe Nachrichten von ſeiner Meſſung des Himalaya, einem der Directoren der Engliſch-Oſtindiſchen Compagnie, Herrn Davis, zugeſchickt habe, und daß er (Herr von Humboldt) die Mittheilung derſelben der Güte eines Herrn Sullivan verdanke. Gilb. Die Meſſungen des Herrn Webb müſſen um ſo mehr Zutrauen einflößen, als er in dem Briefe an Herrn Colebrooke, welcher in dem eilften Bande der Aſiatic reſearches p. 469. abgedruckt iſt, von ſeinen erſten Verſuchen, die er im Jahr 1808 gemacht hat, die hohen Gipfel des Himalaya (den Gangautri oder Mahadeva-Calinga und den Jamautri) zu meſſen, ſich mit der größten Beſcheidenheit und Vorſicht über dieſen Verſuch ausdrückt. „Die größten Höhen der Berghörner des Himalaya, ſagt er, ſind noch nicht bekannt; aus einem Mittel aus ſehr viel Höhen-Winkeln eines [von Rohilkhand aus] in die Augen fallenden Pics, die ich zu verſchiedenen Stunden des Tages mit einem vortrefflichen Inſtrumente genommen habe, und aus der durch Beobachtungen an den Endpunkten einer hinlänglich langen in den Ebenen von Rohilkhand mit Genauigkeit gemeſſenen Grundlinie zuvor ausgemittelten Entfernung deſſelben, finde ich, daß er eine Höhe von 21000 engl. Fußen über dieſe Ebenen hat, wobei ich für die Strahlenbrechung [Formel] des Bogens zwiſchen beiden Stellen gerechnet habe, welches mehr iſt, als die irdiſche Strahlenbrechung im Mittel beträgt.“ Die beiden Barometer, welche man damals von Kalkutta Herrn Webb zugeſchickt hatte, waren leider unter Weges zerbrochen worden, (Aſiat. reſ. t. 11. p. 448.), daher die Höhe der Ebenen von Rohilkhand über dem Meere nicht beſtimmt werden konnte. Vermuthlich hat bei der neuern Meſſung, deren Reſultate hier mitgetheilt ſind, Herr Webb die Höhe ſeiner Grundlinie über dem Meere durch barometriſche Meſſungen beſtimmt. The extreme height of the Himalaya is yet a deſideratum (Aſiat. reſ. t. II. p. 444.) Gilb. Südöſtlich von Pilibhit in einer nördl. Breite zwiſchen 28° und 29°. v. H. 2. Ueber die Höhe der Berge des Himalaya von H. M. Colebrooke, Präſid. der Gel. Geſ. zu Kalkutta; im Auszuge . Herr von Humboldt kannte dieſen Aufſatz, der ſich im 12ten Bande der Aſiatic reſearches findet, noch nicht, als das gedruckt wurde, was ich meinen Leſern bisher mitgetheilt habe; noch zeitig genug kam ihm indeß ein in No. 4. des Journals der Royal Inſtitution zu London, eingerückter Auszug daraus in die Hand, um ihn der Hauptſache nach ſeiner Abhandlung anhängen zu können. Hier dieſen engliſchen Auszug nach meiner freien Bearbeitung. Der Herausgeber des Journals ſagt zu Anfange deſſelben: „Wir hören, daß der Held in den Naturwiſſenſchaften, der unermüdliche Humboldt, zur Abſicht hat, dieſe Gebirgskette zu unterſuchen, und harren voll Ungeduld auf die Reſultate ſeines Unternehmens. Inzwiſchen wird unſere Leſer ein kurzer Abriß des Verfahrens erfreuen, wie die Höhe dieſer Berge berechnet worden iſt, und welche Reſultate die Berechnung gegeben hat.“ Gilb. Die Kette des Himalaya ſieht man von Patna, der Hauptſtadt der brittiſchen Provinz Behar, am ſüdlichen Ufer des Ganges aus als eine zuſammenhängende und gut begränzte Linie weißer Klippen, welche ſich durch eine Länge von mehr als zwei Striche des Compaſſes hinzieht. Von hier aus iſt ſie mehr als 60 franzöſiſche Meilen (leagues) entfernt; ein Abſtand, in welchem man von den Andes nur die höchſte Spitze, den Chimborazo, als einen Punkt, von der übrigen Cordilliere aber nichts ſiehet . Der Pic von Chamalaſi, bei welchem der Kapitän Turner auf ſeiner Reiſe nach Thibet vorbei kam, bald nachdem er über die Gränze war, iſt an verſchiedenen Stellen Bengalens ſichtbar in einem Abſtande von 232 engl. Meilen. Dieſes ſetzt eine Höhe von 28000 engl. Fußen voraus, bei einem mittlern Zuſtand der Atmoſphäre in Hinſicht der Strahlenbrechung. — Ein anderes Berghorn des Himalaya erſcheint nach des Präſidenten eigener Meſſung, gewöhnlich unter einem Höhen- Winkel von 1° 1′ an einem Orte in Bengalen, der nach Rennell’s Karte wenigſtens 150 engliſche Meilen davon entfernt iſt; die Höhe deſſelben über dem Spiegel des Meeres beträgt daher wenigſtens 26000 engl. Fuß. — Der Oberſt-Lieut. Colebrooke hat an zwei Standpunkten in Rohilkhand, (zu Pilibhit und Jet’hpur) Höhenwinkel eines Schneegipfels genommen, und durch ſie gefunden, daß wenn man die Strahlenbrechung zu [Formel] annimmt, (welches nach Delambre, Legendre und Maskelyne mehr als genug iſt), der Pic eine Höhe von 22291 engl. Fußen über den Ebenen von Rohilkhand, und von ungefähr 22800 engl. Fußen über dem Spiegel des Meers haben müſſe. Nach einigen Beobachtungen des Oberſten Lambton beträgt indeß in dem Klima von Indien die irdiſche Strahlenbrechung im Mittel [Formel] , und variirt zwiſchen [Formel] und [Formel] des Bogens zwiſchen zwei Orten; und nach dieſen beiden und andern Größen derſelben, ſind die folgenden Höhen berechnet worden. Das heißt unſtreitig, abgeſehen von der irdiſchen Strahlenbrechung und ihrer Veränderlichkeit. Gilb. Noch genauere Meſſungen als dieſe, ſind dem Präſidenten von dem Oberſten Crawford mitgetheilt worden, welcher ſie im Jahr 1802 zu Cat’hmandu gemacht, und von noch mehreren wahrſcheinlich ſchon Nachricht nach Europa geſchickt hat. Herr Crawford hatte zu vier wiederholten Malen eine Grundlinie von 852 [Formel] Fuß mit der größten Sorgfalt gemeſſen, und ſie mittelſt einer andern 1582 Fuß langen zwei Mal gemeſſenen Grundlinie berichtigt; ſie legte er einer Triangulirung in dem Thale von Nepal zum Grunde, und an den Spitzen der von ihr ausgehenden Dreiecke, folglich an ausgewählten Standorten, deren Abſtand von einander ganz genau bekannt war, nahm er die Höhenwinkel der Berghörner des Himalaya. Die Lage derſelben Berghörner hat er durch Beobachtungen in den Ebenen der Provinz Behar, welche ſich unter den zuletzt angeführten befinden, beſtimmt. — Zu Folge der dem Präſidenten mitgetheilten Beobachtungen hat der Berg Dhaibun 20140 engl. Fuß ſenkrechte Höhe über Cat’hmandu, welches ſelbſt mehr als 4500 engl. Fuß über dem Spiegel des Meeres liegt. Die Höhen anderer Berghörner finden ſich: 17819, 20025 und 18662 engl. Fuß über Cat’hmandu. Sie alle ſind von Patna aus ſichtbar, und die Entfernung des nächſten dieſer Berghörner von Patna beträgt 170, die des entfernteſten 226 engliſche Meilen. Der Hauptſtadt von Nepal, welche um mehr als 5 Längengrade weiter öſtlich als Almora liegt, und von wo aus man daher einen ganzen andern Theil des Schneegebirges als von den Diſtricten Kumaon und Gerwal aus überſieht. G. Den Dhawalagiri, das heißt weißen Berg, (alſo den Mont-Blanc des Himalaya) von dem man glaubt, daß er bei der Quelle des Fluſſes Glandac liege, und für den Herr Webb Entfernungs-Meſſungen an 4 verſchiedenen Standpunkten gemacht, und Höhenwinkel an 3 Standpunkten genommen hat, findet man, je nachdem die irdiſche Strahlenbrechung [Formel] oder [Formel] des Bogens zwiſchen ihm und dem Auge gleichgeſetzt wird, 26784 oder 27551 engl. Fuß hoch. Selbſt wenn man die Beobachtungsfehler und die Irrung wegen der Strahlenbrechung möglichſt groß und die Höhe vermehrend annähme, ſo würde doch immer noch für den Pic von Dhawalagiri eine Höhe von 26462 engl. Fuß über der Ebene von Gorakhpur, und von 26862 engl. Fuß über dem Niveau des Meers übrig bleiben. Es werden zugleich Barometer-Meſſungen mehrerer Gipfel einer Bergkette mitgetheilt, welche zwiſchen dem Himalaya und den nächſten zugänglichen Bergen liegt, und deren man ſich zur Berechnung der Höhen des Himalaya bedient hat. Folgende Meſſungen giebt der Präſident als ſolche an, welche der Wahrheit nahe kommen: Höhe des Dhawalagiri oder Dhólágir über Gorakhpur, welches der Schätzung nach 400 engl. Fuß über dem Spiegel des Meeres liegt: engl. Fuß nach einem Mittel aus den beiden nächſten Beobachtungen, und der Berechnungsart, welche die kleinſte Höhe giebt 26462 nach einem Mittel aus 3 Beobachtungen und nach der mittlern Strahlenbrechung berechnet 27677 welches für die Höhe dieſes Berges über der Meeresfläche giebt, wenigſtens 26862 Höhe des Yamunávátári oder Jamautri über dem Gipfel des Nagunghati 20895 engl. Fuß die Höhe dieſes Gipfels über dem Spiegel des Meeres wird geſchätzt gegen 5000 alſo iſt die Höhe des Jamautri über der Meeresfläche über 25500 Höhe eines Berges, von dem man glaubt, daß er der Dhaibun ſey, über Cat’hmandu 20140 und da Cat’hmandu nach einer Barometer-Meſſung wenigſtens 4600 Fuß über dem Spiegel des Meers liegt: beträgt die Höhe dieſes Berges über dem Meere 24740 Höhe eines zu Pilibhit und zu Jet’hpur ſichtbaren nicht genannten Berghorns, über die Ebenen von Rohilkhand, nach einem Mittel der Beobachtungen an beiden Oertern 22268 und da die Höhe der in Rohilkhand gemeſſenen Grundlinie über dem Meere auf 500 engl. Fuß zu ſchätzen iſt: eine Höhe über dem Meere von 22768 Ein anderer nicht genannter Berg, den man zu Cat’hmandu in der Richtung von Calabhairavi ſieht, hat eine Höhe über dem Meere von 24625 wenn man dem Thal von Népal, in welchem mehrere Grundlinien gemeſſen worden ſind, eine Höhe über dem Spiegel des Meeres giebt von 4600 Noch zwei andere Berge, nahe bei dieſem, haben Höhen von 18662 und 18452 engl. Fuß über dem Thal von Népal, und alſo Höhen über dem Meere von 23263 u. 23052 Das heißt unſtreitig nach der Hypotheſe berechnet, daß die Strahlenbrechung die größte, welche Oberſt Lambton beobachtet hat, d. i. [Formel] des Bogens zwiſchen dem Pic und dem Auge gleich, geweſen ſey. Gilb. Das iſt unſtreitig nach der Hypotheſe, die Strahlenbrechung ſey nur auf [Formel] jenes Bogens geſtiegen. Gilb. So weit der Auszug in dem engliſchen Journale. Herr von Humboldt fügt noch hinzu: „Der höchſte Berggipfel des Himalaya hat nach Herrn Webb eine Höhe von 4013 Toiſen (24078 par. Fuß) oder von 7821 Metres, dagegen nach der Berechnung des Präſidenten der Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Kalkutta (ob ſie neuer iſt, wird nicht geſagt) von 4201 Toiſen (25206 par. Fuß) oder von 8187 Meter. Sollte dieſes blos in der Verſchiedenheit der Annahmen über die irdiſche Strahlenbrechung und der zur Berechnung gebrauchten barometriſchen Formel ſeinen Grund haben?“ Iſt der engl. Fuß gleich 0,304796 Meter, ſo ſind 25669 engl. Fuß = 7824 Meter, und 26862 engl. Fuß = 8187 Meter = 4200 Toiſen. Erſtere Höhe giebt Hr. Watt in den dem Direct. Davis überſchickten Nachrichten als die Höhe ſeines 14. Pics an, und ſie iſt wahrſcheinlich über der Ebene von Gorakhpur zu verſtehen; letztere Höhe berechnet der Präſid. für den Dhawalagiri als die aller geringſte über dem Meere, die ſich aus den Beobachtungen des Hrn. Webb folgern läßt. Wahrſcheinlicher iſt die von 26784 engl. F. über der Ebene von Corakhpur u. 27184 e. F. (= 8309 Met. = 4262 Toiſ. = 25572 par. F.) über dem Meere. G. 3. Noch einige Bemerkungen. Die ſenkrechte Höhe des mit ewigem Schnee bedeckten Theils des Mont-Blanc beträgt 2085 M., und des Chimborazo 1735 Meter. Hat die höchſte der von Herrn Webb gemeſſenen Höhen des Himalaya wirklich eine Höhe von 7821 Meter über dem Meere, ſo muß der im Sommer mit ewigem Schnee bedeckt bleibende Theil deſſelben, wenigſtens eine ſenkrechte Höhe von 4271 Meter haben; denn die Gränze des ewigen Schnees läßt ſich unter 31° bis 32° Breite in eine Höhe von 3550 Meter über dem Spiegel des Meeres ſetzen. Die Frage liegt ſehr nahe, ob nicht hinter der Kette des Himalaya noch eine höhere Gebirgskette ſtehe? Seit der intereſſanten Reiſe des Hrn. Moorcroft iſt uns das Profil dieſer Cordillieren beſſer bekannt, als es uns die Karten bisher kennen gelehrt hatten. Dieſer muthige Reiſende hat den Himalaya überſtiegen, indem er von Coſſipoor durch die Provinz Kumaon nach Gurwalko ging. Nachdem er 28 Tage lang in Bergſchluchten und über Schneeberge aufwärts geſtiegen war, kam er auf das Plateau von Netée. Von dieſer erſten Bergebene ſtieg er noch 5 Tage lang, quer durch die Centralkette des Himalaya, zu dem großen Plateau hinauf, auf welchem die Stadt Dleapa liegt; und hier fand er, als er den nördlichen Abhang herabſtieg, der nach Dleapa führt, den Yak (Bos grunniens) und die Schawl-Ziege, deren Haar die Latak’ſchen Tataren nach Kaſchmir verkaufen. In dieſer Stadt, welche nach den HH. Elphinſtone und Strachey 200000 Einwohner hat, verfertigt man jährlich 80000 Schawls; die beſte Schawlwolle ſoll die von Rodauk ſeyn, und der Turruk (12 Pfund) ſolcher Wolle in Kaſchmir 10 bis 20 Rupien koſten . Der Bericht William Moorcroft’s, Esq., von dieſer ſeiner „Reiſe nach dem See Manaharovara in Un-dés, einer Provinz von Klein-Thibet“ [aus welchem nach den fabelhaften Sagen der Hindus der Ganges entſpringen ſoll,] findet ſich in demſelben Bande der Schriften der Gelehrten Geſellſchaft zu Kalkutta, aus welchem die vorſtehenden Nachrichten von der Höhe des Himalaya-Gebirges entlehnt ſind. G. Im J. 1715 haben die beiden Miſſionarien P. Deſideri und P. Freyere die Reiſe von Kaſchmir über den Berg Kantel nach Ladak gemacht, wo ſie ſich beinahe 2 Monate, (vom 25. Juni bis 17. Auguſt) aufhielten. „Groß Thibet, berichten ſie, fängt auf der Höhe eines ſchrecklichen, ganz mit Schnee bedeckten Berges an, den man Kantel nennt. Die eine Seite deſſelben gehört zu Kaſchmir, die andere zu Thibet. Wir waren von der Hauptſtadt Kaſchmir am 17. Mai abgereiſt, und am 30. betraten wir Thibet, auf dieſem Berge ſelbſt, über friſch gefallenen Schnee. Bis Leh oder Ladak, die Veſte, in welcher der König wohnt, geht der Weg zwiſchen Bergen, die ein Bildniß der Traurigkeit, des Schreckens und des Todes ſelbſt ſind. Einer ſteht über dem andern und ſie ſind einander ſo nahe, daß ſie nur von Bergſtrömen mit betäubenden Waſſerſtürzen getrennt werden. Der Weg geht an den ſteilen Abhängen und iſt ſo eng, daß man kaum Platz genug hat, den Fuß zu ſetzen; beim kleinſten Fehltritt rollt man in den Abgrund herab, und dabei brachen einige unſerer Gefährten Arme oder Beine. Die Berge ſind ganz nackt, ohne Strauch und ohne einen Grashalm, an die man ſich halten könnte. Um von einem Berg zu einem andern zu kommen, muß man über reißende Bergſtröme auf einigen ſchmalen und ſchwebenden Brettern, oder über einige Stricke, zwiſchen welchen friſche Zweige gewunden ſind, gehen. Das Klima iſt äußerſt rauh, und faſt das ganze Jahr über herrſcht Winter. Zu allen Zeiten ſind die Gipfel der Berge mit Schnee bedeckt. (Lettres édif. t. 12. p. 440.)“ Dieſe Beſchreibung ſtimmt genau mit dem Bilde überein, welches die brittiſchen Reiſenden von den Wegen und den Gebirgen vor Gangotri und um Bahdri-Nath entwarfen. Nach der erdichteten Karte der Lama’s, welche wir durch die Jeſuiten in China und D’Anville erhalten haben, ſoll Ladak an dem Ganges liegen, der dann den Himalaya in unterirdiſchem Laufe durchbreche; davon ſagen aber die beiden Miſſionarien kein Wort. Gilb. Die Gebirgskette der Andes in dem neuen Continent iſt durch die außerordentliche Länge ausgezeichnet, in welcher ſie ſich ununterbrochen hinzieht, und die von Nord nach Süd 120 Breitengrade beträgt. Ihre Breite, das heißt ihre Ausdehnung in Richtungen ſenkrecht auf ihre Längenaxe, beträgt im Allgemeinen kaum 2 bis 3, und nur ſelten 4 bis 5 Grade. Die Breite einer Gebirgskette darf man jedoch nicht da meſſen, wo ein Seitenaſt aus ihr abgeht, wie das mit den Andes in Peru unweit Oruro und Potoſi der Fall iſt, von wo ſich die Schneegebirge von Santa-Cruz, von la Sierra, und von Chiquitos nach Oſten ziehen, und ſich den Gebirgen Braſiliens nähern. Nahe bei Caxamarca, in 7° ſüdl. Breite, wo ich zum vierten Male, nämlich auf der Reiſe von den Ebenen des Amazonenſtroms nach den Ufern des ſtillen Meers, über die Andes kam, habe ich die Gebirgskette nur 23 Lieues breit gefunden, 20 auf den Grad gerechnet . Das Plateau von Los Paſtos, (die ausgedehnteſte und am höchſten liegende unter den Bergebenen, die ich in Südamerika geſehen habe,) welches gleich den Mexikaniſchen Plateau’s, von dem Rücken der Andes ſelbſt gebildet wird, und da, wo ſich zwiſchen der Stadt Paſto und dem Paramo del Boliche die großen Vulkane von Cumbal und von Chiles über demſelben erheben, auf einer Ausdehnung von 85 Quadrat-Lieues (zwiſchen 0° 40′ und 1° 10′ nördlicher Breite) noch beinahe 3000 Meter Höhe über der Meeresfläche behält, und außerordentlich kalt iſt, — hat nur eine Breite von 22 Lieues , und zwar in der Richtung vonSO. nach NW., da die Gebirgskette (Cordilliere) unter dieſem Parallelkreiſe eine Richtung von SSW. nach NNO. hat. Dieſe Berggruppe von Los Paſtos läßt ſich in geognoſtiſcher Hinſicht für einen Knoten der Gebirgskette nehmen. Von dieſem Knoten ab theilen ſich die Andes ſüdlich, im Königreich Quito, in zwei, und nördlich, zwiſchen Popayan und Santa-Fé de Bogota, in drei einander parallele Bergketten. Dieſer Veräſtelung, und den beiden zwiſchen den drei nördlichen Ketten liegenden Längenthälern, (welche das eine 370, das andere 950 Meter über der Meeresfläche erhaben ſind,) iſt es zuzuſchreiben, daß hier die Andes eine Breite von 5° oder 100 Lieues haben, nach der Richtung einer geraden Linie, welche durch das Paramo von Chingaſa, die Provinz Antioquia, und das Choco geht . Die Mexikaniſchen Cordillieren (la Sierra Madre) haben eine gleiche Breite unter dem Parallelkreiſe von Durango. Dieſe Schätzung beruht auf Längenbeſtimmungen mittelſt des Chronometers, welche wir gegeben haben, die Länge von Tomependa 80° 56′, von Guayaquil 82° 18′ und von Truxillo 81° 23′, während der Paß über die Cordillieren zwiſchen Querocotillo und Cascas liegt. Die Ebenen des Amazonenfluſſes, welche den öſtlichen Fuß der Andes bilden, haben nach meinen Barometermeſſungen noch eine ſenkrechte Höhe von 350 bis 400 Meter über dem Spiegel des Oceans; und doch ſind es wahre Ebenen, in welchen man nur hier und da kleine einzeln ſtehende Hügel von Alpenkalkſtein findet. Sie haben einen nicht zu merkenden Abhang nach dem Pongo von Manſeriche. v. H. Die große centrale Gebirgskette Europa’s iſt um [Formel] breiter, wenn man ihre Breite in Graubünden in der Richtung vonSO. nach NW., und in Tyrol in der Richtung von S. nach N. nimmt. v. H. Da das Gebilde der Andes in 4° bis 6° nördl. Breite noch ſehr wenig bekannt iſt, ſo muß ich bemerken, daß die öſtliche Kette, das iſt die, welche die Ebenen des Meta von dem Thale des Magdalenenfluſſes trennt, gebildet wird von den Paramos von Suma-Paz, von Chingaſa und von Chita. Die mittlere Kette liegt zwiſchen den Thälern des Magdalenenfluſſes und des Cauca, und ſchließt in ſich die Schneegebirge (Nevados) von Quindio (die 5613 Meter Höhe haben), von Ervé und von Ruiz. Die weſtliche Kette, an welche das Thal des Cauca und die Küſten der Südſee gränzen, ſchließt die Bergkette des Choco und die Berge von Avidi in ſich, und hat von allen die geringſte Höhe. Auf ihrem weſtlichen Abhange, in einem nur wenig ausgedehnten Landſtrich, (im Partido de Barbacoa und im Choco, zwiſchen Quibdo und Novita,) findet ſich allein Platin, im ganzen ſpaniſchen Amerika. Herr Caldar hat durch Barometermeſſungen gefunden, daß es im Choco eine Zone Gold- und Platinführenden Erdreichs giebt, deren unterſte Gränze in 80 bis 100, und deren obere Gränze in 800 Meter Höhe über dem Meere liegt, und daß dieſe Zone aufgeſchwemmten Landes (zone de terrain de rapport) am Goldreichſten iſt zwiſchen 1° 30′ und 6° nördlicher Breite. Von 1° 30′ nördl. Breite nach dem Aequator zu nimmt ihr Reichthum allmählig immer mehr ab. Dieſes merkwürdige örtliche Verhalten, kann vielleicht einiges Licht über den Urſprung des angeſchwemmten Platinhaltenden Erdreichs verbreiten. v. H. Dem erſten Anblick nach ſcheinen die Gebirge in dem centralen Theile Aſiens ein einziges ungeheures Maſſen-Gebirge (un Maſſif immenſe) zu bilden, deſſen Oberfläche Neuholland an Ausdehnung nicht nachſteht, indem man von Daurien bis zum Berlour-tagh, von Oſt nach Weſt, 47 Längengrade, und vom Altai bis zum Himalaya, von Nord nach Süd, 20 Breitengrade hat . Dieſes Maſſen-Gebirg iſt es, was man auf eine ſehr ſchwankende Weiſe das Plateau der Tartarei zu nennen pflegt, obſchon es, beſonders am weſtlichen Ende, von ſehr ungleicher Höhe ſeyn muß, wie ſich aus dem ſchließen läßt, was wir von den Producten und dem Klima der Songarey, der kleinen Bucharey, des Turfan und des durch ſeine Weintrauben berühmten Hami (Chamul, Chamil) wiſſen. Höchſt wahrſcheinlich beſteht dieſes ſogenannte Plateau keineswegs aus einer zuſammenhängenden Gebirgsmaſſe, ſondern hat in mehr als einem Drittel ſeiner Ausdehnung nur eine geringe Höhe über dem Spiegel des Meers. Oder vielmehr eine Breite, öſtlich von 55° bis 28°, und weſtlich von 50° bis 34° nördl. Breite. v. H. Seit dem wir durch die ſchätzbaren Arbeiten und Meſſungen der Herren Crawford, Macartney, Colebrook und Webb die außerordentliche Höhe des Himalaya mit Gewißheit kennen gelernt haben, wird die Frage doppelt intereſſant, ob es nicht nördlich von dem Himalaya andere noch höhere Gebirgsketten gebe? Denn keine Analogie nöthigt uns anzunehmen, daß von mehreren Gebirgsketten, welche einander parallel laufen, die innern höher als die äußern ſeyen. So weit ſich nach der äußerſt unvollkommenen Kenntniß, welche wir bis jetzt von dieſer ungeheuren Gebirgsgruppe haben, urtheilen läßt, beſteht ſie aus drei oder vier verſchiedenen Reihen, die einander zum Theil parallel ſind, und die im Ganzen ungefähr von Oſt nach Weſt laufen. Sie ſind folgende: Erſtens. Die Kette des Himalaya. Sie führt weſtlich vom Indus den Namen Hindu-Kuſch, ſcheint dort zwiſchen Herat (Heraut) und Muſchid an die Gebirge des Khoraſan zu ſtoßen , und hängt wahrſcheinlich durch die Kette des Elburz (zwiſchen Teheran und dem Kaspiſchen Meere) , mit dem Ararat, dem Kaukaſus, dem Taurus und den Gebirgsketten Klein-Aſiens zuſammen. Das Land Kaſchmir bildet ein Plateau am ſüdlichen Fuße des Himalaya, auf ähnliche Art, wie in Südamerika die Ebenen von Bogota ein 2650 Meter über der Meeresfläche erhabenes Plateau am Fuße des Chiagaſa. Dieſes Gebirge befindet ſich unter einer nördlichen Breite von 28° bis 34°. Siehe Macdonal Kinneir , geographical Memoir on Perſia p. 171. v. H. Die höchſte Bergſpitze des Elburz iſt der Pic von Demavund in NNO. von Teheran. v. H. Zweitens. Die Kette des Mustag (Mouz-tagh), heißt auf Türkiſch Eis-Berge), oder das Gebirge Karakurrum, der Sioue-chan oder Tienchan der Chineſen . In Turkiſtan ſcheint das Gebirge Parmer eine Fortſetzung des Muſtag nach Sogdiana (Samarkand und Bokhara), der Heimath alter Civiliſation, zu bilden. Es iſt unbekannt, ob der Muſtag, welcher nördlich von Ladac, nach dem Gebirge Kentaiſſe zu, eine öſtliche Richtung annimmt, bis zu dem Meridian von Laſſa fortgeht, oder nicht. Breite 38 bis 39°. Deguignes Hiſt. des Huns, t. 1. p. 2. p. 12. v. H. Drittens. Die Berge von Alak, von Argdjun und von Bogdo, welche ſich durch den Bogdo mit der folgenden Gebirgskette vereinigen, und von denen Aeſte nachSO. abgehen. Ob wohl der Changai, der Ungan-tagh und der Muſſart eine Fortſetzung dieſer Kette ſind? Alle dieſe Gebirge ſind ſehr wenig bekannt; ſie ſind das Himmelsgebirge (montagne céleſte) der Chineſen, und der Tengritagh der Hiongnu. Breite 44°. Viertens. Die Kette des Altai und des Chatai (Kutt), deren weſtliches Ende der Ulughtagh iſt; Breite 48 bis 54°. Nach Laxmann hat der kleine Altai eine Höhe von 2130 Meter. Bogdo-Oola bedeutet auf Mongoliſch la montagne auguſte. v. H. Dieſe drei oder vier Hauptketten ſtoßen nach Weſten zu, in 70° öſtl. Länge, an einen Querwall, welcher von Norden nach Süden läuft, und an dem ſie ſich zum Theil endigen. Dieſer Querwall iſt der Belurtagh (Belur-tagh heißt auf Uiguriſch Berge von Wolken eingehüllt ); durch ſeine Richtung erinnert er an das große Knie, welches die Alpen vom Mont-Blanc ab bis an die Küſten- Alpen machen. Herr Elphinſtone hält die Berge Solimaun, die ſich ſüdlich vom Hindu-Kuſch hinziehen, für eine Verlängerung des Belurtagh. Vielleicht bildet der Muſſart einen andern Querwall zwiſchen dem Mustagh und dem Bogdo. Der nördliche Theil des Belurtagh führt die Namen des Iimblai und des Kiziktagh. Nach Pinkerton ſoll Belurtagh, Berg von Kryſtall, bedeuten. v. H. Die zwiſchen dieſen drei oder vier Hauptketten liegenden Bergebenen (Plateaux) oder Thäler, welche wie die Ketten, von Oſt nach Weſt laufen, ſind folgende: 1. Zwiſchen dem Himalaya und dem Muſtagh befindet ſich das Plateau von Thibet (Klein-Thibet, Ladac oder Ladauk, Groß-Thibet). Zieht ſich der Muſtagh nicht in Oſten bis an den Meridian von Laſſa, wie das mehrere Erdbeſchreiber glauben, ſo könnte das Plateau von Groß-Thibet ſehr wohl mit dem Plateau der Mongolei zuſammenhängen. Ich finde, daß nach den Thermometer-Beobachtungen des Herrn Turner, die mittlere Temperatur des Monats Oktober zu Tiſſulumbo (29° nördl. Breite) ungefähr 5°,7 C. betragen habe. Da nun in dieſer Breite die jährliche mittlere Temperatur der Ebenen 21° iſt, und im Hoſpiz des St. Gotthard die mittlere Temperatur des Oktobers ein wenig niedriger als die mittlere Temperatur des ganzen Jahres iſt, ſo läßt ſich, dem Geſetze entſprechend, nach welchem die Wärme mit zunehmender Höhe abnimmt, annehmen, daß das Plateau von Groß-Thibet an Höhe über dem Spiegel des Meeres dem Plateau der Provinz Los Paſtos in den Andes nicht nachſtehe. 2. Zwiſchen dem Muſtagh und dem Bogdo liegt das Plateau der Mongolei, (die kleine Bucharei mit den Städten Coten und Hyarkan oder Yarkand, das Land Caſchgar, über deſſen Lage der Major Rennel gelehrte Forſchungen angeſtellt hat; das Land Tangut, das Land Turfan und die mongoliſche Wüſte von Schamo oder Gobi.) Man glaubt gewöhnlich, die Wüſte von Schamo ſey das höchſte Plateau unſerer Erde; eine Ebene indeß, die unter 42 bis 44° Breite liegt und nicht Jahr aus Jahr ein mit Schnee bedeckt iſt, kann keine größere Höhe über dem Meere haben, als das Thal von Quito in der neuen Welt . In der Wüſte Schamo findet man nicht nur Gräſer, ſondern auch einzeln ſtehendes Strauchwerk. Der höchſte Punkt derſelben liegt, (nach Herrn Barrow) zwiſchen den Quellen des Selinga, des Amur und des gelben Fluſſes. Der ganze große Landſtrich zwiſchen dem Muſtagh und dem Bogdo kann unmöglich ein einziges zuſammenhängendes Plateau ausmachen; vielmehr giebt es hier viele Thäler, welche nicht über 600 bis 800 Meter Höhe über dem Meere haben. Denn man bauet in der kleinen Bucharei bei Yarkand und Coten, unter denſelben Breiten, in welchen Murcia und Valencia liegen, Wein, und vielleicht ſelbſt Baumwolle, wie aus Marco Polo’s Nachrichten hervorzugehen ſcheint. Die Höhe dieſes auf den Cordillieren liegenden Plateau über dem Meere beträgt 2900 Meter. Die große Ebene des Antiſana in den Andes von Quito hat eine Höhe von 4101 Meter über dem Meere. Ueber die Höhe der Schneegränze zwiſchen 37 [Formel] ° und 42 [Formel] ° Breite, auf dem Aetna, im Kaukaſus, und in den Pyrenäen, ſehe man nach meine Prolegomena de diſtributione geogr. plantarum, p. 124. v. H. 3. Zwiſchen dem Bogdo und der Kette des Altai befinden ſich die Steppen der Songarey. Da der Bogdo ſich nach NNO. wendet und unter 98° öſtl. Länge, weſtlich von Irkutzk, mit dem Altai vereinigt, ſo iſt die Songarey von den hohen Ebenen der Gobi wie durch einen Querwall getrennt. Geht man die Beſchreibungen durch, die wir ſeit Strahlenberg und Pallas von den wenig bekannten Gegenden zwiſchen dem Altai und dem Himalaya erhalten haben, ſo zeigt ſich, daß man an die Stelle der alten Vorſtellung von einem Central-Stock oder Knoten (noeud central) von welchem Bergreihen, wie Strahlen, nach allen Richtungen ausgehen ſollten, die Vorſtellung von einander beinahe parallelen Bergketten (chainons) geſetzt hat. Muſtagh, Muſſart, Belurtagh, Bogdo, Ulugtagh ſind eigentlich nur Namen einzelner Berggipfel, welche man auf ganze Ketten übertragen hat. Sie erinnern durch ihre Bedeutung in den Sprachen der Tartarei an die unbeſtimmten Namen Sierra Nevada, Sierra Nublada, Sierra Grande, die in dem ſpaniſchen Amerika ſo gewöhnlich ſind. Die Plateaux des mittleren Aſiens ſcheinen großentheils weder hochliegende Längenthäler, die von zwei Bergreihen eingeſchloſſen ſind, zu ſeyn, wie die Thäler von Quito und Quenca, noch kreisförmige geſchloſſene Becken, wie die von Bogota und von Caxamarca, ſondern ungeheure Ebenen, welche von dem Rücken der Cordillieren ſelbſt gebildet werden, gleich dem Plateau Neu-Spaniens. Man darf ſich daher über die wenige Regelmäßigkeit nicht wundern, welche ſich in der Lage der Berggipfel zeigt, die auf den hochliegenden Ebenen ſtehen. Die Cordillieren Mexiko’s haben eine Richtung von SSO. nach NNW., die Berge aber, welche wie Gruppen von Inſeln mitten auf dem Central-Plateau ſtehen, und bis zu Höhen von 4500 Meter anſteigen, zeigen ganz andere Richtungen. Wo die Pics der Andes aus Baſalt, aus Dolerit oder aus Trapp-Porphyr (Trachyt) beſtehen, findet man ſie oft in gerader Linie neben einander, ſo daß man glauben ſollte, ſie wären aus breiten Spalten, die quer durch das Plateau gingen, herausgekommen oder herauf gehoben worden, und in der Lage der höchſten Gipfel läßt ſich die allgemeine Richtung der Cordilliere ſchwerlich erkennen. Dieſen Anblick haben die Andes, der Muſtagh Amerika’s, überall, wo ihre Breite ſehr groß iſt. Genau genommen darf man die Höhe einer Bergkette nicht blos nach der Höhe der höchſten Bergſpitzen derſelben beurtheilen. Ein Pic des Himalaya übertrifft an Höhe den Chimborazo um 1300 Meter, der Chimborazo den Mont-Blanc um 1700 Meter, und der Mont-Blanc den Mont-Perdu um 1300 Meter. Dieſe Unterſchiede geben uns aber nicht das Verhältniß der mittlern Höhe der Bergketten ſelbſt, das will ſagen, die Höhe der Bergrücken, über welche die Pics, die Aiguilles, die Pyramiden und die abgerundeten Gipfel (domes) anſteigen. Die Theile der Gebirgsrücken, welche die Päſſe (paſſages) über die Andes, die Alpen und die Pyrenäen bilden, geben uns ein ſehr genaues Maaß des Minimum der Höhe, welche dieſe Bergketten erreichen. Eine Vergleichung aller meiner Meſſungen mit denen Sauſſure’s und Ramond’s läßt mich die mittlere Höhe des Rückens der Andes in Peru und Quito und in Neu-Granada auf 3600 Meter, und die der Rücken der Alpen und der Pyrenäen auf 2300 Meter ſchätzen. Es iſt alſo der Unterſchied der mittlern Höhen der Cordillieren der Andes und der Alpen um 500 Meter geringer, als der Höhenunterſchied ihrer höchſten Bergſpitzen. Es würde belehrend ſeyn, wenn wir die mittlere Höhe der Kette des Himalaya zwiſchen den Meridianen von Patna und von Lahore in dieſer Bedeutung kennten. Je mehr wir der Beobachtungen aus verſchiedenen Erdſtrichen erhalten, zu deſto richtigeren Vorſtellungen werden wir über die Structur und die Configuration der Gebirge gelangen. Für den Geognoſten, den das Studium der Formationen beſchäftigt, und der die Natur im Großen zu ſehen gewohnt iſt, hat die abſolute Höhe der Berge keine beſondere Wichtigkeit, und es überraſcht ihn nicht, wenn es ſich findet, daß der Himalaya die Andes faſt um eben ſo viel, als dieſe die Alpen der Schweiz an Höhe übertreffen. Die untere Gränze des ewigen Schnees findet ſich in den Andes unweit des Aequators in einer Höhe von 4800 Meter über dem Spiegel des Meers; in dem Himalaya unter 30° nördl. Breite, ſteigt ſie wahrſcheinlich bis zur Höhe von 3700 Meter über dem Meere herab. Die Vegetation verbreitet ſich daher in der Neuen-Welt höher hinauf als in den Cordillieren Hindoſtans. Da in den gemäßigten Zonen der Schnee im Winter friert und erhärtet indeß er in den Andes von Quito ſtets locker bleibt, ſo läßt ſich wahrſcheinlich auf den Schneedecken des Himalaya gehen und über die Gebirgsrücken hinwegkommen, ohne daß man gezwungen iſt, (wie es Bonpland und ich in der Kette der Andes waren,) bald einem, bald dem andern ſchmalen Felſengrathe zu folgen, die von weitem ſich wie ſchwarze Striche zeigen, mitten in dem ewigen Schnee. Solche mühſelige Wanderungen pflegen zwar das Intereſſe des Publikums zu erregen, jedoch nur zu wenig Reſultaten, welche die Wiſſenſchaft weiter bringen, zu führen; denn dem Reiſenden wird auf ihnen der Anblick des Bodens durch die Eisdecke entzogen, die Miſchung der ihn hier umgebenden Luft, iſt von der Luft in den Ebenen nicht verſchieden, und die Umſtände erlauben es ihm nicht, feine Verſuche mit der erforderlichen Genauigkeit anzuſtellen . Man vergleiche meine Vues des Cordillieres et Monumens ameriques etc., t. 1. p. 286. v. H.