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Alexander von Humboldt: „Die Arracacha“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1807-Aracacha-4-neu> [abgerufen am 29.03.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1807-Aracacha-4-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel Die Arracacha
Jahr 1807
Ort München
Nachweis
in: Baierische National-Zeitung 273 (30. Oktober 1807), S. 1123.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Spaltensatz; Antiqua für Fremdsprachiges; Auszeichnung: Sperrung.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: II.50
Dateiname: 1807-Aracacha-4-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 1
Spaltenanzahl: 1
Zeichenanzahl: 2778

Weitere Fassungen
Aracacha (Berlin, 1807, Deutsch)
Nähere Erklärung der Aracacha (Freiberg, 1807, Deutsch)
[Aracacha] (Erlangen, 1807, Deutsch)
Die Arracacha (München, 1807, Deutsch)
[Aracacha] (Augsburg, 1807, Deutsch)
[Aracacha] (Leipzig, 1807, Deutsch)
Die Aracacha (Weimar, 1807, Deutsch)
Upplysning om rotfrukten Arracacha (Turku, 1807, Schwedisch)
|1123| |Spaltenumbruch|

(Die Arracacha.)

Dieſe Blätter haben in Nro.250 Notizen über die Wurzel der amerikaniſchen PflanzeArracacha gegeben, deren Nüzlichkeit wenigſtens der derKartoffel gleich geſezt wird, wenn ſie ſolche nicht in die-ſer Hinſicht übertreffe. Dieſe Nachricht war aus der engli-ſchen Zeitſchrift Annals of Botany, Nro. 2, S. 400 über-ſezt, worin alle Angaben über dieſe Wurzel das Geprägeder Glaubwürdigkeit tragen. Die Berliner Haude- undSpenerſche Zeitung machte jedoch in Nro. 123 derſelbendie günſtigen Nachrichten über dieſes neue Geſchenk, wel-ches die alte Welt von der neuen erhielt, in ſo fern zwei-felhaft, als ſie anführte, Hr. Alexander v. Humboldt, der ſich jezt mit ſeinem Reiſegefährten durch Amerika,Hrn. Bonpland, in Berlin aufhält, habe auf Er-kundigung der Redaktion nach dieſer Pflanze, erklärt:„Daß er im ſpaniſchen Amerika keine Wurzel kennen gelernthabe, welche mit der Kartoffel zu vergleichen wäre, unddaß er ſchlechterdings nicht wiſſe, was die ſo geprieſeneArracacha ſey.” — Hr. A. v. Humboldt hat hierausVeranlaſſung genommen, in einem neuern Blatte obigerBerliner Zeitung eine Erklärung darüber zu geben, wel-che uns wenigſtens die Hoffnung läßt, die Pflanze Arra-cacha könne mit Nutzen in Europa gebauet werden, ſo daßſich vielleicht noch in der Zukunft die höhere Meinung da-von beſtätigt, welche man in London von dieſer Pflanzehegt, deren Ueberbringer aus dem Königreiche Santa Fenach London, ein Eingeborner dieſes Landes, Hr. Var-gas, iſt. Auch dürfen wir wohl bald näheren Nachrich-ten über dieſe Pflanze aus Deutſchland ſelbſt entgegenſehen, da, wie ſchon in Nro. 250 dieſer Zeitung ange-führt worden, die Geſellſchaft zur Beförderung der Na-turkunde und Induſtrie in Breslau ſolche hat verſchrei-ben laſſen. Die erwähnte Erklärung des Hrn. Alexan-ders von Humboldt iſt folgende: „Da mein Name zufällig bey Gelegenheit dieſerPflanze genannt worden iſt, ſo glaube ich, um das Miß-verſtändniß zu verhüten, als zweifle ich an der Nüzlich-keit oder gar an der Exiſtenz dieſer Pflanze, folgende Er-läuterung dem Publikum ſchuldig zu ſeyn. Wir erinnernuns mehrmals eine Paſtinak ähnliche Wurzel gegeſſen zuhaben, welche man Arracacha nannte. Da wir aber nieGelegenheit gehabt haben, dieſe Gartenpflanze blühendzu ſehen, oder botaniſch zu unterſuchen, ſo wiſſen wirnicht, zu welchem Geſchlecht ſie gehört. Ihre Kultur inEuropa mag allerdings nüzlich ſeyn. Daß dieſelbe aberje ſo wichtig ſeyn könne, als die Kultur der Kartoffeln,der Bataten und Dioskoreen, iſt mir ſehr unwahrſchein-lich. Der Pater Gili erwähnt der Arracacha als einerGartenpflanze, und leitet den Namen aus der Inka- oderQquichua-Sprache her. Saggio di Storia americana.T. 4. pag. 156.

A. v. Humboldt.“