Ueber die Verbreitung und den verschiedenen Charakter des organischen Lebens, besonders der Pflanzen. Wenn der Mensch mit regsamem Sinne die Natur durchforscht, oder in seiner Phantasie die weiten Räume der organischen Schöpfung miss't, so wirkt unter den vielfachen Eindrücken die er empfängt, keiner so tief und mächtig, als der, welchen die allverbreitete Fülle des Lebens erzeugt. Ueberall, selbst am beeis'ten Pol, ertönt die Luft von dem Gesange der Vögel, wie von dem Sumsen schwirrender Insecten. Nicht die unteren Schichten allein, in welchen die verdichteten Dünste schweben, auch die oberen ätherisch-reinen sind belebt. Denn so oft man den Rücken der peruanischen Cordilleren, oder, südlich vom Leman-See, den Gipfel des Weißen-Berges bestieg, hat man selbst in diesen Einöden noch Thiere entdeckt. Am Chimborazo, fast zweimal höher als der Aetna, sahen wir Schmetterlinge und andere geflügelte Insecten . Wenn auch, von senkrechten Luftströmen getrieben, sie sich dahin, als Fremdlinge, verirrten, wohin unruhige Forschbegier des Menschen sorgsame Schritte leitet; so beweiset ihr Dasein doch, daß die biegsamere animalische Schöpfung ausdauert, wo die vegetabilische längst ihre Grenze erreicht hat. Höher, als der Kegelberg von Teneriffa auf den schneebedeckten Rücken der Pyrenäen gethürmt; höher, als alle Gipfel der Andeskette, schwebte oft über uns der Cundur, der Riese unter den Geiern . Raubsucht und Nachstellung der zartwolligen Vicunna's , welche gemsenartig und heerdenweise in den beschneiten Grasebenen schwärmen, locken den mächtigen Vogel in diese Region. Wie kleine Singvögel und selbst Schmetterlinge zuweilen bei Stürmen, die vom Lande her blasen, mitten auf dem Meere, in großen Entfernungen von den Küsten, angetroffen werden: ebenso unwillkürlich gelangen Insecten 15,000 bis 18,000 Fuß hoch über die Ebenen in die höchste Luftregion. Die erwärmte Erdrinde veranlaßt nämlich eine senkrechte Strömung, durch welche leichte Körper aufwärts getrieben werden. Als der Verfasser und Bonpland am 23sten Junius 1802 am östlichen Abfall des Chimborazo bis zu einer Höhe von 3016 Toisen gelangten, sahen sie geflügelte Insecten um sich schwirren. Diese Thierchen schwirrten etwa in 2850 Toisen Höhe, 2400 Fuß höher als der Gipfel des weißen Bergs (Montblanc). Auf Letzterem fand Saussüre Schmetterlinge. -- Die senkrechte Höhe des Chimborazo beträgt 3350 Toisen. (N. d. V.) Der Aetna hat 10,600 Fuß Höhe. Der bekannte Cundur oder Condor (Vultur gryphus) ist der größte fliegende Vogel. Die größten Individuen, welche man in der Andeskette um Quito fand, maßen mit ausgespannten Flügeln 14, die kleinern 8 Fuß. Der Cundur ist unter allen lebendigen Geschöpfen wahrscheinlich, das jenige, welches sich willkürlich -- denn kleine Insecten werden von dem aufsteigenden Luftstrome noch höher aufwärts getrieben -- am weitesten von der Oberfläche unsers Erdballs entfernt. Die Region, welche man als den gewöhnlichen Aufenthalt des Cundur betrachten kann, fängt in der Höhe des Aetna an. Sie begreift Luftschichten, die zwischen 1600 und 3000 Toisen über dem Meeresspiegel erhaben sind. Der Verfasser sah den Cundur oft in einer absoluten Höhe von 3639 Toisen, ja noch höher schweben. Es ist eine merkwürdige physiologische Erscheinung, daß derselbe Vogel, welcher stundenlang in so luftdünnen Regionen im Kreise umherfliegt, sich bisweilen plötzlich zum Meeresufer herabsenkt und in einigen Stunden gleichsam alle Klimate durchfliegt. -- Der Pic von Teneriffa hat 11,400 Fuß Höhe, und der höchste Gipfel der Pyrenäen, der Pic d'Anethou, (welcher 40 Toisen höher ist als der Montperdu) 10,722 (1787 Toisen). (N. d. V.) S. oben S. 681. Anm. 1. Zeigt nun schon das unbewaffnete Auge den ganzen Luftkreis belebt, so enthüllt noch größere Wunder das bewaffnete Auge. Räderthiere, Brachionen, und eine Schaar mikroskopischer Geschöpfe heben die Winde aus den trocknenden Gewässern empor. Unbeweglich und in Scheintod versenkt, schweben sie in den Lüften, bis der Thau sie zur nährenden Erde zurückführt, die Hülle lös't, die ihren durchsichtigen wirbelnden Körper einschließt, und (wahrscheinlich durch den Lebensstoff, den alles Wasser enthält) den Organen neue Erregbarkeit einhaucht . Die Räderthiere (Rotifer), kaum sichtbare Thierchen, haben einen spindelförmigen Leib und vorn (neben dem Mund) 2 Räder, die aus flimmernden Haaren bestehen. Das gemeine Räderthier (B. vulgaris, Vorticella rotatoria), durch die Glaslinse sichtbar, lebt in stehenden Wassern, steht gewöhnlich mit dem Schwanz auf Wasserpflanzen und kriecht auf denselben spannenmessend fort, wie ein Blutegel. Der Schwanz besteht aus mehren Röhren, die sich wie ein Fernrohr in einander schieben; die Räder sind wie dicke Fühlhörner, deren oberer Rand mit feinen Wimpern umgeben ist; diese rudern beständig, so daß es aussieht, als liefe ein Rad um; dazwischen ist ein schnauzenähnliches Maul, welches zu einem Darm führt, auch sind Augenpunkte vorhanden. (Oken). -- Fontana erzählt, daß es ihm glückte, ein Räderthier, welches 2 1/2 Jahr getrocknet, und also unbeweglich lag, durch einen Wassertropfen in 2 Stunden wieder zu beleben. (D. V.) -- Brachionus ist das vorige Thier mit einer papierartigen Schale bedeckt und findet sich mit dem vorigen (Oken). Neben den entwickelten Geschöpfen trägt der Luftkreis auch zahllose Keime künftiger Bildungen, Insecten-Eier und Eier der Pflanzen, die durch Haar- und Feder-Kronen zur langen Herbstreise geschickt sind. Selbst den belebenden Staub, den, bei getrennten Geschlechtern, die männlichen Blüthen ausstreuen, tragen Winde und geflügelte Insecten über Meer und Land den einsamen weiblichen zu . Wohin der Blick des Naturforschers dringt, ist Leben oder Keim zum Leben, verbreitet. Es ist bekannt, daß bei manchen Pflanzen, wie z. B. bei den Weiden, die gewöhnlich in eine Blüthe vereinigten verschiedenartigen Blüthentheile, welche zusammen den Samen erzeugen, und die man die männlichen und weiblichen (Staubfäden und Stempel) nennt, so getrennt sind, daß sie nicht zusammen in einer Blüthe oder auch nur auf einer und derselben Pflanze wachsen, sondern auf verschiedenen, auf der einen die männlichen, auf der andern die weiblichen. In diesem Falle sind es Winde und hauptsächlich Bienen, Wespen und eine große Zahl kleiner geflügelter Insecten, durch welche der Samenstaub der männlichen Blüthen zu den weiblichen gebracht wird. Dient aber auch das bewegliche Luftmeer, in das wir getaucht sind, und über dessen Oberfläche wir uns nicht zu erheben vermögen, vielen organischen Geschöpfen zur nothwendigsten Nahrung; so bedürfen dieselben dabei doch noch einer gröberen Speise, welche nur der Boden dieses gasförmigen Oceans darbietet. Dieser Boden ist zwiefacher Art. Den kleineren Theil bildet die trockene Erde, unmittelbar von Luft umflossen; den größeren Theil bildet das Wasser, vielleicht einst vor Jahrtausenden durch elektrisches Feuer aus luftförmigen Stoffen zusammengeronnen, und jetzt unaufhörlich in der Werkstatt der Wolken, wie in den pulsirenden Gefäßen der Thiere und Pflanzen, zersetzt. Unentschieden ist es, wo größere Lebensfülle verbreitet sei; ob auf dem Continent, oder in dem unergründeten Meere. In diesem erscheinen gallertartige Seegewürme, bald lebendig, bald abgestorben, als leuchtende Sterne . Ihr Phosphorlicht wandelt die grünliche Fläche des unermeßlichen Oceans in ein Feuermeer um. Unauslöschlich wird mir der Eindruck jener stillen Tropen-Nächte der Südsee bleiben, wo aus der duftigen Himmelsbläue das hohe Sternbild des Schiffes und das gesenkt untergehende Kreuz ihr mildes planetarisches Licht ausgossen, und wo zugleich in der schäumenden Meeresfluth die Delphine ihre leuchtende Furchen zogen . Das Leuchten des Oceans gehört zu den prachtvollen Naturerscheinungen, die Bewunderung erregen, wenn man sie auch Monate lang mit jeder Nacht wiederkehren sieht. Unter allen Zonen phosphorescirt das Meer; wer aber das Phänomen nicht unter den Wendekreisen (besonders in der Südsee) gesehen, hat nur eine unvollkommene Vorstellung von der Majestät dieses großen Schauspiels. Wenn ein Kriegsschiff bei frischem Winde die schäumende Fluth durchschneidet, so kann man sich, auf einer Seitengallerie stehend, an dem Anblick nicht sättigen, den der nahe Wellenschlag gewährt. So oft die entblößte Seite des Schiffs sich umlegt, scheinen röthliche Flammen blitzähnlich vom Kiel aufwärts zu schießen. Der Grund dieser Erscheinung liegt wahrscheinlich in faulenden Fäserchen abgestorbener Mollusken (gallertartiger Meergewürme), die in zahlloser Menge im Wasser zerstreut sind. Bisweilen wird das Leuchten des Meerwassers auch durch mehre leuchtende Mollusken, welche bei ihrem Leben nach Willkür ein schwaches Phosphorlicht verbreiten, bewirkt. (N. d. V.) S. oben S. 690. Anm. 1. Die Delphine, bekannte Fischsäugethiere von verschiedener Größe. Aber nicht der Ocean allein, auch die Sumpfwasser verbergen zahllose Gewürme von wunderbarer Gestalt. Unserem Auge fast unerkennbar sind die Cyclidien, die gefranzten Trichoden und das Heer der Naiden, theilbar durch Aeste, wie die Lemna, deren Schatten sie suchen . Von mannichfaltigen Luftgemengen umgeben und mit dem Lichte unbekannt, athmen die gefleckte Askaris, welche die Haut des Regenwurms, die silberglänzende Leukophra, welche das Innere der Ufer-Naide, und ein Pentastoma, welche die weitzellige Lunge der tropischen Klapperschlange bewohnt . So sind auch die verborgensten Räume der Schöpfung mit Leben erfüllt. Wir wollen hier bescheiden bei den Geschlechtern der Pflanzen verweilen; denn auf ihrem Dasein beruht das Dasein der thierischen Schöpfung. Unabläßig sind sie bemüht, den rohen Stoff der Erde organisch an einander zu reihen, und vorbereitend, durch lebendige Kraft zu mischen, was nach tausend Umwandlungen zur regsamen Nervenfaser veredelt wird. Derselbe Blick, den wir auf die Verbreitung der Pflanzendecke heften, enthüllt uns die Fülle des thierischen Lebens, das von jener genährt und erhalten wird. Die Cyclidien und Trichoden gehören zu den Thieren, deren Leib aus bloßer Haut ohne Knochen, Muskeln und Rückenmark besteht. Die Cyclidien sind rundliche, etwas gewölbte Blättchen, die besonders gern als Schmarotzerthierchen, wie Läuse, leben. Die Trichoden sind von verschiedener Gestalt, ohne allen Mund und an verschiedenen Stellen behaart; die Trichoda Sol, in stehenden Wassern lebend, ist rundlich und mit einem Haarkranz wie Strahlen umgeben. Die Naiden, gewöhnlich Wasserschlängelchen genannt, sind schnurförmige, meist sehr kleine Würmchen und leben im süßen und im gesalzenen Wasser; die ersteren sind sehr klein und vermehren sich sowohl durch Eier, als durch Theilung. Es entsteht nämlich sonderbarer Weise in der Mitte ein Kopf, der gleichsam das vordere Wurmstück einige Zeit im Mund hält und dann fahren läßt. Entzwei geschnittene Stücke werden wieder ganze Würmer. (Oken). Sie finden sich sehr häufig unter den bekannten Wasserlinsen (Lemna). Ascaris lumbrici, die kleinste von allen Askaris-Arten (einer Gattung von Eingeweidewürmern, zu welcher auch die Kinderwürmer gehören,), wohnt unter der Haut des gemeinen Regenwurms. Leucophra nodulata, in eine Klasse mit den Trichoden und Cyclidien gehörend, ist in dem Inneren der im nördlichen Europa auf Seepflanzen vorkommenden kleinen Nais littoralis gefunden worden. Eins von den Eingeweidewürmern Pentastoma, welche vorn 1 Mund in der Mitte und 4 darum haben, bewohnt die Bauchhöhle und die weitzelligen Lungen des Crotalus durissus, welcher (3--4 Fuß lang) in Cumana bisweilen selbst im Innern der Häuser lebt und den Mäusen nachstellt. Wahrscheinlich werden diese mikroskopischen Thiere wiederum von andern bewohnt (N. d. V.) Ungleich ist der Teppich gewebt, den die blüthenreiche Flora über den nackten Erdkörper ausbreitet; dichter, wo die Sonne höher an dem nie bewölkten Himmel emporsteigt; lockerer gegen die trägen Pole hin, wo der wiederkehrende Frost bald die entwickelte Knospe tödtet, bald die reifende Frucht erhascht. Doch überall darf der Mensch sich der nährenden Pflanzen erfreuen. Trennt im Meeresboden ein Vulkan die kochende Fluth, und schiebt plötzlich (wie einst zwischen den griechischen Inseln) einen schlakkigen Fels empor; oder erheben (um an eine friedlichere Naturerscheinung zu erinnern) die einträchtigen Lithophyten ihre zelligen Wohnungen, bis sie nach Jahrtausenden über den Wasserspiegel hervorragend, absterben, und ein flaches Corallen-Eiland bilden: so sind die organischen Kräfte sogleich bereit, den todten Fels zu beleben. Was den Samen so plötzlich herbeiführt: ob wandernde Vögel, oder Winde, oder die Wogen des Meeres; ist bei der großen Entfernung der Küsten schwer zu entscheiden. Aber auf dem nackten Steine, sobald ihn zuerst die Luft berührt, bildet sich in den nordischen Ländern ein Gewebe sammtartiger Fasern, die dem unbewaffneten Auge als farbige Flecken erscheinen. Einige sind durch hervorragende Linien bald einfach, bald doppelt begrenzt; andere sind in Furchen durchschnitten und in Fächer getheilt. Mit zunehmendem Alter verdunkelt sich ihre lichte Farbe. Das fernleuchtende Gelb wird braun, und das bläuliche Grau der Leprarien verwandelt sich nach und nach in ein staubartiges Schwarz. Die Grenzen der alternden Decke fließen in einander, und auf dem dunkeln Grunde bilden sich neue zirkelrunde Flechten von blendender Weiße. So lagert sich schichtenweise ein organisches Gewebe auf das andere; und wie das sich ansiedelnde Menschengeschlecht bestimmte Stufen der sittlichen Cultur durchlaufen muß, so ist die allmähliche Verbreitung der Pflanzen an bestimmte physische Gesetze gebunden. Wo jetzt hohe Waldbäume ihre Gipfel luftig erheben, da überzogen einst zarte Flechten das erdenlose Gestein. Laubmoose, Gräser, krautartige Gewächse und Sträucher füllen die Kluft der langen, aber ungemessenen Zwischenzeit aus. Was im Norden Flechten und Moose, das bewirken in den Tropen Portulaca, Gomphrenen und andere niedrige Uferpflanzen . Die Geschichte der Pflanzendecke, und ihre allmähliche Ausbreitung über die öde Erdrinde, hat ihre Epochen, wie die Geschichte des spätern Menschengeschlechts. In der Nähe der griechischen Insel Santorin (der alten Thera) sind durch einen Vulkan unter dem Meere mehre kleine Inseln entstanden, eine derselben erst im Jahre 1707. Lithovhyten, Steinpflanzen oder richtiger Steinthiere. Es sind die bekannten Corallen mit ihren Corallenstämmen gemeint. Lepraria, eine auf Steinen, Holz und Baumrinden häufig vorkommende Flechtenart. S. oben S. 680. Anm. 2 Portulaca ist auch bei uns sehr bekannt. Die Gomphrenen sind kleine, trockene Pflanzen, welche dürre Blüthen in runden Köpfen haben; bekannt ist bei uns der schöne Kugel- Amarant (G. globosa). Ist aber auch Fülle des Lebens überall verbreitet; ist der Organismus auch unabläßig bemüht, die durch den Tod entfesselten Elemente zu neuen Gestalten zu verbinden: so ist diese Lebensfülle und ihre Erneuerung doch nach Verschiedenheit der Himmelsstriche verschieden. Periodisch erstarrt die Natur in der kalten Zone; denn Flüssigkeit ist Bedingniß zum Leben. Thiere und Pflanzen (Laubmoose und andere Kryptogamen abgerechnet) liegen hier viele Monate hindurch im Winterschlaf vergraben. In einem großen Theile der Erde haben daher nur solche organische Wesen sich entwickeln können, welche einer beträchtlichen Entziehung von Wärmestoff widerstehen, oder einer langen Unterbrechung der Lebensfunctionen fähig sind . Je näher dagegen den Tropen, desto mehr nimmt Mannichfaltigkeit der Bildungen, Anmuth der Form und des Farbengemisches, ewige Jugend und Kraft des organischen Lebens zu. Die Kryptogamen (eine eigene Klasse im Linne'schen Pflanzen- System) sind bekanntlich diejenigen Pflanzen, an welchen die Befruchtungswerkzeuge (s. oben S. 700 Anm.) entweder gar nicht, oder doch sehr unvollkommen und nur mit guten Vergrößerungsgläsern gesehen und untersucht werden können, wie Flechten, Moose, Pilze u. dgl. S. oben S. 301. "über die Wärme", besond. S. 309. ff. Diese Zunahme kann leicht von denen bezweifelt werden, welche nie unsern Welttheil verlassen, oder das Studium der allgemeinen Erdkunde vernachläßigt haben. Wenn man aus unsern dicklaubigen Eichenwäldern über die Alpen- oder Pyrenäen-Kette nach Welschland oder Spanien hinabsteigt; wenn man gar seinen Blick auf die afrikanischen Küstenländer des Mittelmeeres richtet: so wird man leicht zu dem Fehlschlusse verleitet, als sei Baumlosigkeit der Charakter heißer Klimate. Aber man vergißt, daß das südliche Europa eine andere Gestalt hatte, als pelasgische oder karthagische Pflanzvölker sich zuerst darin festsetzten; man vergißt, daß frühere Bildung des Menschengeschlechts die Waldungen verdrängt, und daß der umschaffende Geist der Nationen der Erde allmählich den Schmuck raubt, der uns in dem Norden erfreut, und der (mehr, als alle Geschichte) die Jugend unserer sittlichen Cultur anzeigt. Die große Katastrophe, durch welche das Mittelmeer sich gebildet, indem es, ein anschwellendes Binnenwasser, die Schleusen der Dardanellen und die Säulen des Herkules durchbrochen, diese Katastrophe scheint die angrenzenden Länder eines großen Theils ihrer Dammerde beraubt zu haben. Was bei den griechischen Schriftstellern von den Samothracischen Sagen erwähnt wird, deutet die Neuheit dieser zerstörenden Naturveränderung an . Auch ist in allen Ländern, welche das Mittelmeer begrenzt, und welche die Kalkformation des Jura charakterisirt, ein großer Theil der Erdoberfläche nackter Fels. Das Malerische italiänischer Gegenden beruht vorzüglich auf diesem lieblichen Contraste zwischen dem unbelebten öden Gestein und der üppigen Vegetation, welche inselförmig darin aufsproßt. Wo dieses Gestein, minder zerklüftet, die Wasser auf der Oberfläche zusammenhält, wo diese mit Erde bedeckt ist, (wie an den reizenden Ufern des Albauer Sees) da hat selbst Italien seine Eichenwälder, so schattig und grün, als der Bewohner des Nordens sie wünscht. Noch zu Plinius Zeit war in der Straße von Gibraltar eine Untiefe, welche Europa undAfrikavereinigte, und die man die Schwelle des Mittelmeers nannte. -- Diodor berichtet, daß die Bewohner der nahe bei den Dardanellen gelegenen Insel Samothrace (heutzutage Samothraki), ein Urvolk, welches eine eigne Sprache hatte, erzählten, das schwarze Meer sei ein abgeschlossener See gewesen, der, von den hineinfließenden Strömen anschwellend, (lange vor den Ueberschwemmungen, die sich bei andern Völkern zugetragen), zuerst den Bosporus und nachher den Hellespont durchbrochen habe. Die Wahrscheinlichkeit dieser merkwürdigen Sage wird dem Geognosten fast zur historischen Gewißheit (D. V.) Auch die Wüsten jenseits des Atlas, und die unermeßlichen Ebenen oder Steppen von Süd-Amerika, sind als bloße Localerscheinungen zu betrachten. Diese findet man, in der Regenzeit wenigstens, mit Gras und niedrigen, fast krautartigen Mimosen bedeckt; jene sind Sandmeere im Innern des alten Continents, große pflanzenleere Räume, mit ewiggrünen waldigen Ufern umgeben. Nur einzeln stehende Fächerpalmen erinnern den Wanderer, daß diese Einöden Theile einer belebten Schöpfung sind. Im trügerischen Lichtspiele, das die strahlende Wärme erregt, sieht man bald den Fuß dieser Palmen frei in der Luft schweben, bald ihr umgekehrtes Bild in den wogenartig zitternden Luftschichten wiederholt . Auch westlich von der peruanischen Andeskette, an den Küsten des stillen Meeres, haben wir Wochen gebraucht, um solche wasserleere Wüsten zu durchstreichen. S. oben S. 687. Anm. 2. Der Ursprung derselben, diese Pflanzenlosigkeit großer Erdstrecken, in Gegenden, wo umher die kraftvolleste Vegetation herrscht, ist ein wenig beachtetes geognostisches Phänomen, welches sich unstreitig in alten Naturrevolutionen (in Ueberschwemmungen, oder vulkanischen Umwandelungen der Erdrinde) gründet. Hat eine Gegend einmal ihre Pflanzendecke verloren, ist der Sand beweglich und quellenleer, hindert die heiße, senkrecht aufsteigende Luft den Niederschlag der Wolken : so vergehen Jahrtausende, ehe von den grünen Ufern aus organisches Leben in das Innere der Einöde dringt. S. oben S. 668 Anm. 2. Wer demnach die Natur mit einem Blicke zu umfassen, und von Localphänomenen zu abstrahiren weiß, der sieht, wie mit Zunahme der belebenden Wärme, von den Polen zum Aequator hin, sich auch allmählich organische Kraft und Lebensfülle vermehren. Aber bei dieser Vermehrung sind doch jedem Erdstriche besondere Schönheiten vorbehalten: den Tropen Mannichfaltigkeit und Größe der Pflanzenformen; dem Norden der Anblick der Wiesen, und das periodische Wiedererwachen der Natur beim ersten Wehen der Frühlingslüfte. Jede Zone hat außer den, ihr eigenen Vorzügen auch ihren eigenthümlichen Charakter. So wie man an einzelnen organischen Wesen eine bestimmte Physiognomie erkennt: so giebt es auch eine gewisse Natur-Physiognomie, welche jedem Himmelsstriche ausschließlich zukommt. Was der Maler mit den Ausdrücken schweizer Natur, italiänischer Himmel, bezeichnet, gründet sich auf das dunkle Gefühl dieses localen Naturcharakters. Himmelsbläue, Beleuchtung, Duft, der auf der Ferne ruht, Gestalt der Thiere, Saftfülle der Kräuter, Glanz des Laubes, Umriß der Berge -- alle diese Elemente bestimmen den Totaleindruck einer Gegend. Zwar bilden unter allen Zonen dieselben Gebirgsarten Trachyt, Basalt, Porphyr- Schiefer und Dolomit, Felsgruppen derselben Physiognomie. Die Grünsteinklippen in Süd-Amerika und Mexiko gleichen denen des deutschen Fichtelgebirges, wie unter den Thieren die Form des Allco oder der ursprünglichen Hunde-Race des neuen Continents mit der der europäischen Race übereinstimmt; denn die unorganische Rinde der Erde ist gleichsam unabhängig von klimatischen Einflüssen. Alle Formationen sind daher allen Weltgegenden eigen, und in allen gleichgestaltet. Ueberall bildet der Basalt Zwillings- Berge und abgestumpfte Kegel; überall erscheint der Trapporphyr in grotesken Felsmassen, der Granit in sanftrundlichen Kuppen. Auch ähnliche Pflanzenformen, Tannen und Eichen, bekränzen die Berggehänge in Schweden, wie die des südlichsten Theils von Mexiko. Und bei aller dieser Uebereinstimmung in den Gestalten, bei dieser Gleichheit der einzelnen Umrisse, nimmt die Gruppirung derselben zu einem Ganzen doch den verschiedensten Charakter an. Allco heißt der in Südamerika einheimische Hund, oder auch, zur Unterscheidung von dem europäischen, Run-allco, gleichsam indischer Hund (Hund der Landeseinwohner). Er scheint eine bloße Varietät des Schäferhundes zu sein. Er ist kleiner, langhaarig, weiß und braun gefleckt, mit aufrecht stehenden spitzigen Ohren, bellt sehr viel, beißt aber desto seltener. (v. Humboldt Ansicht. Th. I, S. 108) So wie die Kenntniß der Fossilien sich von der Gebirgslehre unterscheidet; so ist von der individuellen Naturbeschreibung die allgemeine oder die Physiognomik der Natur verschieden. Georg Forster in seinen Reisen und in seinen kleinen Schriften; Göthe in den Naturschilderungen, welche so manche seiner unsterblichen Werke enthalten; Herder, Büffon, Bernardin de St. Pierre, und Chateaubriand , haben mit unnachahmlicher Wahrheit den Charakter einzelner Himmelsstriche geschildert. Solche Schilderungen sind aber nicht bloß dazu geeignet, dem Gemüthe einen Genuß der edelsten Art zu verschaffen; nein, die Kenntniß von dem Naturcharakter verschiedener Weltgegenden ist mit der Geschichte des Menschengeschlechtes, und mit der seiner Cultur, aufs innigste verknüpft. Denn wenn auch der Anfang dieser Cultur nicht durch physische Einflüsse allein bestimmt wird; so hängt doch die Richtung derselben, so hängen Volkscharakter, düstere oder heitere Stimmung der Menschheit, großentheils von klimatischen Verhältnissen ab. Wie mächtig hat der griechische Himmel auf seine Bewohner gewirkt! Wie sind nicht in dem schönen und glücklichen Erdstriche zwischen dem Orus (dem Gihon oder Amu- Darja), dem Tigris, und dem ägäischen Meere, die sich ansiedelnden Völker zuerst zu sittlicher Anmuth und zarteren Gefühlen erwacht! Und haben nicht, als Europa in neue Barbarei versank, und religiöse Begeisterung plötzlich den heiligen Orient öffnete, unsere Vorältern aus jenen milden Thälern von neuem mildere Sitten heimgebracht! Die Dichterwerke der Griechen und die rauheren Gesänge der nordischen Urvölker verdankten größtentheils ihren eigenthümlichen Charakter der Gestalt der Pflanzen und Thiere, den Gebirgsthälern, die den Dichter umgaben, und der Luft, die ihn umwehte. Wer fühlt sich nicht, um selbst nur an nahe Gegenstände zu erinnern, anders gestimmt, in dem dunkeln Schatten der Buchen, oder auf Hügeln, die mit einzeln stehenden Tannen bekränzt sind; oder auf der Grasflur, wo der Wind in dem zitternden Laube der Birken säuselt! Melancholische, ernsterhebende, oder fröhliche Bilder rufen diese vaterländische Pflanzengestalten in uns hervor. Der Einfluß der physischen Welt auf die moralische, dies geheimnißvolle Ineinander-Wirken des Sinnlichen und Außersinnlichen, giebt dem Naturstudium, wenn man es zu höheren Gesichtspunkten erhebt, einen eigenen, noch zu wenig gekannten Reiz. Bernardin de St Pierre, geboren zu Havre im Jahre 1737, machte eine sehr wechselsreiche militärische Laufbahn, zog sich dann zurück und lebte lange in einer sehr kümmerlichen Lage. Die Frucht dieser, wissenschaftlicher Thätigkeit gewidmeten, Einsamkeit waren mehre schriftstellerische Arbeiten, von welchen besonders zwei, die Studien der Natur und die Idylle Paul und Virginie, mit außerordentlichem Beifall aufgenommen wurden und schnell eine Verbesserung der äußeren Lage des Verfassers bewirkten; der König beschenkte ihn reichlich mit Ehren und Pensionen. Er starb 1814 als Oberaufseher des botanischen Gartens und des naturhistorischen Museums zu Paris. -- Chateaubriand, ein noch lebender französischer Staatsmann, verfaßte, außer manchen politischen und religiösen Schriften, auch die Beschreibung einer nach Jerusalem unternommenen Reise; eine schöne; doch zu poetische Darstellungsweise ist der Hauptcharakter seiner Schriften. Wenn aber auch der Charakter verschiedener Weltgegenden von allen äußeren Erscheinungen zugleich abhängt; wenn Umriß der Gebirge, Physiognomie der Pflanzen und Thiere, wenn Himmelsbläue, Wolkengestalt und Durchsichtigkeit des Luftkreises den Totaleindruck bewirken; so ist doch nicht zu leugnen, daß das Hauptbestimmende dieses Eindrucks die Pflanzendecke ist. Dem thierischen Organismus fehlt es an Masse, und die Beweglichkeit der Individuen entzieht sie oft unsern Blicken. Die Pflanzenschöpfung dagegen wirkt durch stetige Größe auf unsere Einbildungskraft. Ihre Masse bezeichnet ihr Alter, und in den Gewächsen allein ist Alter und Ausdruck stets sich erneuernder Kraft mit einander gepaart. Der riesenförmige Drachenbaum, den ich auf den canarischen Inseln sah, und der 16 Schuh im Durchmesser hat, trägt noch immerdar (gleichsam in ewiger Jugend) Blüthe und Frucht. Als französische Abentheurer, die Bethencourts, im Anfang des funfzehnten Jahrhunderts, die glücklichen Inseln eroberten, war der Drachenbaum von Orotava (den Eingebornen heilig wie der Oelbaum in der Burg zu Athen, oder die Ulme zu Ephesus) von eben der kolossalen Stärke als jetzt . In den Tropen ist ein Wald von Hymeneen und Cäsalpinien vielleicht das Denkmal von einem Jahrtausend . Der Drachenbaum (Dracaena draco) ist ein ungeheurer Baum mit fleischigen Blättern, der auf den canarischen Inseln einheimisch ist und auch in Ostindien sich findet, und dessen Saft, unter dem Namen Drachenblut bekannt, Heilkräfte hat. Der oben erwähnte steht in dem Städtchen Orotava auf Teneriffa und hat, bei einer Höhe von 50 -- 60 Fuß, einen Umfang, der, in der Nähe der Wurzeln gemessen, 45 Pariser Fuß beträgt; in 10 Fuß Höhe hat der Stamm noch einen Durchmesser von 12 Fuß. Schon im funfzehnten Jahrhundert, als der normännische Baron Juan de Bethencourt, der erste Eroberer der canarischen Inseln, auf Teneriffa landete, soll der Drachenbaum von Orotava eben so kolossal gewesen sein, als jetzt. (Bethencourt erhielt vom castilischen Könige die Belehnung dieser Inseln, und seine Familie hatte dieselben eine Zeitlang als ein Lehen der castilischen Krone in Besitz). Der Stamm des Drachenbaums theilt sich in eine große Menge von Aesten, welche sich in Form von Candelabern erheben und mit Büscheln von Blättern endigen. Der Baum trägt noch jedes Jahr Blüthen und Früchte. Da die Drachenbäume überaus langsam wachsen, so muß der von Orotava ein sehr hohes Alter haben. Derselbe wurde der Sage nach von den Ureinwohnern, den merkwürdigen Guanchen, verehrt, wie der heilige Oelbaum, welcher auf der Akropolis zu Athen stand, und von dem man glaubte, daß Minerva ihn gepflanzt habe, oder wie die Ulme zu Ephesus, an deren Stamm die Amazonen einen Tempel der Diana gebaut haben sollen, und von welcher die Stadt selbst auch den Namen Ptelea (d. h. Ulme) hatte. -- Dem Drachenbaum von Orotava an Stärke noch überlegen sind die Boabab's (s. oben S. 474. Anm. 1.), welche übrigens viel schneller wachsen, als die Drachenbäume. Ein jenem an Alter wenigstens gleichkommen der Baum, gegen welchen die umwohnenden Indianer ebenfalls eine große Verehrung hegen, ist der auf der Straße vom Dorfe Tormero nach Maracay in Columbia stehende Zamang del Guayre, eine Mimose, welche weithin durch die ungeheure Ausdehnung ihrer Zweige berühmt ist. Der Stamm dieses Baumes hat nur 60 Fuß Höhe und 9 Fuß Durchmesser; aber sein schöner Gipfel, dessen Aeste sich wie ein Sonnenschirm ausbreiten und gleichmäßig zum Boden, bis zu 12--15 Fuß von demselben entfernt, herabneigen, hat einen Umfang von 576 Fuß oder einen Durchmesser von 186 und 192 Fuß. Viele Schmarotzerpflanzen bedecken seine Zweige und zerspalten die Rinde. (v Humboldt, Reise Th. III, S. 98 ff.) -- Die Gewächse, welche in verschiedenen Klimaten zu der größten Corpulenz anschwellen, sind: der Drachenbaum, der Taxus, die ächte (zahme) Kastanie (Fagus Castanea), mehre Arten von Wollbäumen (Bombax, s. oben S. 474. Anm. 2,) die Mimosen, Cäsalpinien, Feigenbäume, Swietenien (eine Art derselben ist der Mahagony-Baum, von welchem man auf der Insel Cuba Bretter von 35 Fuß Länge und 9 Fuß Breite findet,), die Hymenäa Courbaril, die virginische Cypresse (Cupressus disticha), welche 9--15 Fuß Durchmesser erreicht, und die, bei uns nicht selten vorkommende, abendländische Platane (Platanus occidentalis; am Ohio wurden einige Platanen gefunden, welche noch in 20 Fuß Höhe einen Umfang von 47 Fuß hatten). Auch die Eichen erreichen oft eine solche Stärke, daß sie den größten Bäumen nahe kommen; eine Eiche, welche 1809 7 Meilen von Abbeville in den Torfmooren der Somme neben gallischen Helmen gefunden wurde, hatte einen Stamm von 14 Fuß Durchmesser. (v. Humboldt, Ansicht. Th. II. S. 107. u. Reise Th I. S. 168 ff.) -- Die glücklichen Inseln (Insulae fortunatae) dachten sich die Alten zuerst im Norden, dann im Westen, und nachdem so dieser Name von ihnen lange in unbestimmter Bedeutung gebraucht worden war, ging er auf die canarischen Inseln über. Die Cäsalpinien sind färbende Bäume mit schwerem Holze, doppelt gefiederten Blättern und sehr schönen Blumensträußern. Caesalpinia echinata, ein hoher Strauch mit dunkelrothem Holze in Südamerika, und C. Sappan, (10--15 Fuß hoch) in Ostindien, sind für Fabriken und Handel sehr wichtig; Erstere nämlich liefert das Fernambuk-Holz, Letztere das Sappan- oder ostindische Brasilien-Holz (Oken.). Umsaßt man mit einem Blick die verschiedenen Pflanzenarten, welche bereits auf dem Erdboden entdeckt sind, und deren Zahl nach Decandolle's Schätzung, über 56,000 beträgt; so erkennt man in dieser wundervollen Menge wenige Hauptformen, auf welche sich alle andere zurückführen lassen, und von deren individueller Schönheit, Vertheilung und Gruppirung die Physiognomie der Vegetation eines Landes abhängt . Diese Zählung des berühmten Genfer Botanikers, welche bloß die den Gelehrten bekannten Pflanzen begreift, umfaßt, bei unserer völligen Unbekanntschaft mit ungeheuren Strecken der Erde, und zwar in den am reichsten ausgestatteten Ländern, wahrscheinlich noch nicht den fünften Theil der auf der Erde existirenden Gewächfe. (N. d. V.). Man zählt 16 Hauptformen, wobei bemerkt werden muß, daß "man zur Bestimmung dieser Formen nicht auf die kleinsten Theile der Blüthen und Früchte, sondern nur auf das Rücksicht nimmt, was durch Masse den Totaleindruck einer Gegend individualisirt." Da eine Kenntniß derselben ohne genauere Bekanntschaft mit vielen einzelnen Pflanzenarten nicht erlangt werden kann, so wird hier die Aufzählung und Charakteristik dieser Hauptformen nicht gegeben. Um aber einen Begriff dieser Pflanzen-Physiognomie zu geben, sollen (mit den Worten des Verfassers) einige dieser Hauptformen aufgeführt werden, welche entweder überhaupt bekannt sind, oder von denen Jeder doch wenigstens einen Repräsentanten kennt, sei es auch nur aus Beschreibungen. Die Palmen, die höchste und edelste aller Pflanzengestalten. Denn ihr haben stets die Völker (und die früheste Menschenbildung war in der asiatischen Palmenwelt, oder in dem Erdstriche, der zunächst an die Palmenwelt grenzt) den Preis der Schönheit zuerkannt. Hohe, schlanke, geringelte, bisweilen stachlichte Schäfte mit anstrebendem, glänzendem, bald gefächertem, bald gefiedertem Laube. Die Blätter sind oft grasartig gekräuselt. Der glatte Stamm erreicht bis 180 Fuß Höhe. Die Palmenform nimmt an Pracht und Größe ab, vom Aequator gegen die gemäßigte Zone hin. Europa hat unter seinen einheimischen Gewächsen nur einen Repräsentanten dieser Form, die zwergartige Küstenpalme, den Chamaerops, (Zwergpalme, Palmetto), der in Spanien und Italien sich nördlich bis zum 44sten Breitengrade erstreckt. Das eigentliche Palmen-Klima hat zwischen 19 und 20° Reaum. mittlerer jährlichen Wärme (s. oben S. 310); aber die ausAfrikazu uns gebrachte Dattelpalme (Phoenix dactylifera), welche minder schön als andere Arten dieser Gruppen ist, vegetirt noch im südlichen Europa in Gegenden, deren mittlere Temperatur 13 -- 14° ist. -- Zu den Palmen gesellt sich in allen Welttheilen die Pisang- oder Bananenform, die Scitamineen und Musaceen der sogenannten natürlichen Systeme in der Botanik (worüber man aus einem Handbuche der Botanik sich Raths erholen mag). Ein niedriger, aber saftreicher, fast krautartiger Stamm, an dessen Spitze sich dünn- und lockergewebte, zartgestreifte, seidenartigglänzende Blätter erheben. Pisang-Gebüsche sind der Schmuck feuchter Gegenden. Auf ihrer Frucht beruht die Nahrung aller Bewohner des heißen Erdgürtels. Wie die mehlreichen Cerealien oder Getraidearten des Nordens, so begleiten Pisang-Stämme den Menschen seit der frühesten Kindheit seiner Cultur. Wenn jene, durch die Cultur über die nördliche Erde verbreitet, und einförmige, weitgedehnte Grasfluren bildend, wenig den Anblick der Natur verschönern, so vervielfacht dagegen der sich ansiedelnde Tropenbewohner durch Pisang-Pflanzungen eine der herrlichsten und edelsten Gestalten. -- Bloß dem neuen Continent eigenthümlich ist die Cactusform, bald kugelförmig, bald gegliedert, bald in hohen, vieleckigen Säulen, wie Orgelpfeifen, aufrechtstehend. Diese Gruppe bildet den auffallendsten Contrast mit der Gestalt der Bananen. Sie gehört zu den Pflanzen, welche Bernardin de St. Pierre sehr glücklich vegetabilische Quellen der Wüste nennt (s. oben S. 688, über den Melonen-Cactus). Die säulenförmigen Cactus-Stämme erreichen bis 30 Fuß Höhe. Wenn man gewohnt ist, Cactus-Arten bloß in unsern Treibhäusern zu sehen, so erstaunt man über die Dichtigkeit, zu der die Holzfasern in alten Cactus-Stämmen erhärten. Die Indianer wissen, daß Cactus-Holz unverweslich, und zu Rudern und Thürschwellen vortrefflich zu gebrauchen ist. Dem neuen Ankömmling macht kaum irgend eine Pflanzen-Physiognomie einen sonderbarern Eindruck, als eine dürre Ebene, welche mit säulenförmigen, canderlaberartig-getheilten Cactus-Stämmen dicht besetzt ist. -- So wie in den Pisang-Gewächsen die höchste Ausdehnung, so ist in den Nadelhölzern die höchste Zusammenziehung der Blattgefäße. Tannen, Thuja (Lebenspflanze, in unsern Gärten als Zierpflanze) bilden eine nordische Form, die in den Tropen selten ist. Ihr ewig-frisches Grün erheitert die öde Winterlandschaft. Es verkündigt gleichsam den Polarländern, daß, wenn Schnee und Eis den Boden bedecken, das innere Leben der Pflanzen nie auf unserm Planeten erlischt. -- Die Grasform, besonders die Physiognomie der baumartigen Gräser (s. oben S. 473 Anm. 1.), charakterisirt sich durch den Ausdruck fröhlicher Leichtigkeit und beweglicher Schlankheit. Bambus-Gebüsche bilden schattige Bogengänge in beiden Indien. Der glatte, oft geneigt-hinschwebende Stamm der Tropen-Gräser übertrifft die Höhe unserer Erlen und Eichen. -- Mit der Gestalt der Gräser ist auch die der Farrenkräuter in den heißen Erdstrichen veredelt. Die baumartigen Farrenkräuter, welche sich in der nördlichen Hemisphäre bis 33° und in der südlichen bis 42° Breite finden, sind oft 35 Fuß hoch und haben ein palmenartiges Ansehen; aber ihr Stamm ist minder schlank, kürzer, schuppig-rauher, als der der Palmen. Das Laub ist zarter, locker gewebt, durchscheinend und an den Rändern sauber ausgezackt. Diese kolossalen Farrenkräuter sind fast ausschließlich den Tropen eigen, aber in diesen ziehen sie ein gemäßigtes Klima dem ganz heißen vor. Da nun die Milderung der Hitze bloß eine Folge der Höhe ist: so darf man Gebirge, die 2--3000 Fuß über dem Meere erhaben sind, den Hauptsitz dieser Form nennen. Hochstämmige Farrenkräuter begleiten in Süd-Amerika den wohlthätigen Baum, der die heilende Fieberrinde darbietet (Cinchona). Beide bezeichnen die glückliche Region der Erde, in der ewige Milde des Frühlings herrscht. Die Zahl dieser Formen wird gewiß ansehnlich vermehrt werden, wenn man einst in das Innere der Continente tiefer eindringt, und neue Pflanzengattungen entdeckt. Im südöstlichen Asien, im Innern vonAfrikaund Neuholland, in Süd-Amerika vom Amazonenstrome bis zu der Provinz Chiquitos hin, ist uns die Vegetation noch völlig unbekannt. Wie, wenn man einmal ein Land entdeckte, in dem holzige Schwämme, z. B. Clavarien, oder Moose, hohe Bäume bildeten? Neckera dendroides, ein deutsches Laubmoos, ist in der That baumartig , und die tropischen Farrenkräuter, oft höher als unsere Linden und Erlen, sind für den Europäer noch jetzt ein eben so überraschender Anblick, als dem ersten Entdecker ein Wald hoher Laubmoose sein würde! Größe und Entwickelung der Organe hängt von der Begünstigung klimatischer Verhältnisse ab. Die kleine, aber schlanke Form unserer Eidechse dehnt sich im Süden zu dem kolossalen und gepanzerten Körper furchtbarer Krokodile aus. In den ungeheuern Katzen vonAfrikaund Amerika, im Tiger, im Löwen und Jaguar, ist die Gestalt eines unserer kleinsten Hausthiere nach einem größeren Maßstabe wiederholt. Dringen wir gar in das Innere der Erde, durchwühlen wir die Grabstätte der Pflanzen und Thiere, so verkündigen uns die Versteinerungen nicht bloß eine Vertheilung der Formen, die mit den jetzigen Klimaten in Widerspruch steht; nein, sie zeigen uns auch kolossale Gestalten, welche mit den kleinlichen, die uns gegenwärtig umgeben, nicht minder contrastiren, als die einfache Heldennatur der Griechen gegen die Charaktergröße neuerer Zeit. Hat die Temperatur des Erdkörpers beträchtliche, vielleicht periodisch wiederkehrende Veränderungen erlitten; ist das Verhältniß zwischen Meer und Land, ja selbst die Höhe des Luftoceans und sein Druck nicht immer derselbe gewesen : so muß die Physiognomie der Natur, so müssen Größe und Gestalt des Organismus, ebenfalls schon manchem Wechsel unterworfen gewesen sein. -- -- Die Clavarien sind die bei uns in vielen Arten häufig vorkommenden und zum Theil eßbaren Keulenschwämme. -- Neckera dendroidea, baumartiges Ting- oder Stufenmoos, hat einen kriechenden Stamm mit aufrechten Aesten, büschelförmige, stehende Aestchen und ei-lanzettförmige Blätter. Es findet sich in ganz Europa und in Nordamerika auf feuchten Wiesen und in Wäldern. Der Druck der Atmosphäre hat einen auffallenden Einfluß auf die Gestalt und das Leben der Gewächse. Dieses Leben ist gleichsam nach Außen gekehrt. Die Pflanzen leben hauptsächlich an der Oberfläche, daher ihre Abhängigkeit von dem sie Umgebenden. Thiere folgen inneren Reizen und geben sich selbst ihre Temperatur. Eine Art Hautrespiration ist die wichtigste Lebensfunction der Gewächse, und diese Respiration, in so fern sie Verdampfung, Aushauchen von Flüssigkeiten ist, hängt vom Druck des Luftkreises ab. Daher sind die Alpenpflanzen aromatischer, daher sind sie behaarter, mit zahlreichen Ausdünstungsgefäßen bedeckt; denn Organe entstehen um so häufiger und bilden sich um so vollkommener aus, je leichter die Bedingungen zu ihren Functionen erfüllt sind. Alpenpflanzen gedeihen daher so schwer in der Ebene, weil die Respiration ihrer äußeren Bedeckungen durch den vermehrten Luftdruck gestört wird. -- Ob der Luftocean, welcher unsern Erdkörper umgiebt, stets denselben mittleren Druck ausgeübt hat, ist völlig unentschieden. (D. V.) Am glühenden Sonnenstrahl des tropischen Himmels gedeihen die herrlichsten Gestalten der Pflanzen. Wie im kalten Norden die Baumrinde mit dürren Flechten und Laubmoosen bedeckt ist, so beleben dort Cymbidium und duftende Vanille den Stamm der Anacardien und der riesenmäßigen Feigenbäume . Das frische Grün der Pothos-Blätter und der Dracontien contrastirt mit den vielfarbigen Blüthen der Orchideen. Rankende Bauhinien , Passifloren und gelbblühende Banisterien umschlingen den Stamm der Waldbäume. Zarte Blumen entfalten sich aus den Wurzeln der Theobroma , wie aus der dichten und rauhen Rinde der Crescentien und der Gustavia . Bei dieser Fülle von Blüthen und Blättern, bei diesem üppigen Wuchse und der Verwirrung rankender Gewächse, wird es oft dem Naturforscher schwer zu erkennen, welchem Stamme Blüthen und Blätter zugehören. Ein einziger Baum mit Paullinien, Bignonien und Deudrobium geschmückt, bildet eine Gruppe von Pflanzen, welche, von einander getrennt, einen beträchtlichen Erdraum bedecken würden. Cymbidium und Vanille gehören der natürlichen Pflanzen-Familie an, welche man die Orchideen nennt, deren Blumen Aehnlichkeit mit denen der Lilien haben, aber dennoch durch eine Verwachsung der Theile unter einander große Verschiedenheiten davon darstellen. Hierher gehört auch die (bei uns in vielen Gattungen vorkommende) Stendel oder Ragwurz (Orchis), deren Wurzel den Salep liefert. Die oben genannten Gattungen kommen nur in heißen Ländern vor und sind Schmarotzer auf Bäumen. Die Frucht der Vanilla ist das unter gleichem Namen bekannte Gewürz. (*). Das (im heißen Amerika wachsende) Anacardium occidentale ist ein kleiner Baum. Es gehört zu den Terebinthaceen, Pflanzen, welche dem Terebinthin ähnliche Säfte führen, und ist besonders dadurch merkwürdig, daß der Fruchtstiel fleischig, saftreich und genießbar bis zur Größe einer Birne anschwillt. Die darauf sitzende Frucht selbst heißt bei uns Elephantenlaus (Acaju-Apfel) und wird bisweilen als Amulet gegen Augenentzündungen angehängt und getragen. (*). Die Feigenbäume heißer Länder werden gewöhnlich sehr hoch und kolossal-dick und zeichnen sich dann auch durch eine majestätische Krone mit ungeheuren Zweigen aus. Die Pothos und Dracontien gehören in die natürliche Familie, welche man Aroiden nennt. Man kann sich ein Bild von ihnen machen, wenn man die Aronpflanze oder Zehrwurz (Arum maculatum) ansieht, welche bei uns in schattigen Wäldern wächs't. Die Pothos wohnen auf Bäumen und sind also Schmarotzerpflanzen (*). Bauhinien werden nach den großen Botanikern Gebrüdern Bauhin tropische Bäume und Sträuche mit zweilappigen Blättern und weißen Schmetterlingsblumen genannt. Sie gehören zu den Hülsenfrüchten. (*). -- "Am Orinoco haben die blattlosen Zweige der Bauhinien oft 40 Fuß Länge. Sie fallen theils senkrecht aus dem Gipfel hoher Swietenien herab; theils sind sie schräg wie Masttaue ausgespannt, und die Tigerkatze hat eine bewundernswürdige Geschicklichkeit, daran auf- und abzuklettern." (D. V.) Die Passifloren oder Passionsblumen sind Schlingpflanzen heißer Länder, welche in unsern Gewächshäusern sehr häufig vorkommen. Sie haben ihren Namen davon erhalten, daß man die einzelnen Theile ihrer Blumen den Instrumenten des Leidens Christi ähnlich fand. Die Banisterien, aufrechte oder schlingende Gesträuche mit äußerst niedlich gebildeten, schön gefärbten Blumen, welche man jedoch gleisnerisch nennen könnte, weil sie ihres lieblichen Ansehens ungeachtet keinen Geruch haben. Sie gleichen Menschen, die viel versprechen und wenig halten. (*) S. oben S 665. Anm 1. Crescentia cujete (der Calebassenbaum) ist ein Baum, der in Verästlung am meisten dem Granatapfelbaum, in der Blume einem Fingerhute ähnlich sieht; die Frucht, von der Größe eines Kopfes, hat, wie der Kürbiß, viele Samen im Breie liegen. Aus ihr werden von den Indianern die Schalen (Cujas) gemacht, deren sie sich statt der Teller bedienen. -- Gustavia sieht aus wie eine Myrthe, aber die weiße Blume ist so groß, als die einer Passionsblume. (*) Ueber die Paullinien s. oben S. 654. Anm. 2. -- Die Bignonien sind, wie die Paullinien, in warmen Ländern einheimisch; sie sind theils hochstämmig, theils Schlingpflanzen. Zwei Arten derselben sind in süddeutschen Gartenanlagen wegen ihrer Schönheit, und weil sie daselbst im Freien fortkommen, nicht selten: der rankende Strauch Bignonia radicans mit rothen Blumen, und der Catalpa- oder Trompetenbaum, B. Catalpa, ein durch schöne wohlriechende Blüthen und große herzförmige Blätter ausgezeichneter, gegen 20 Fuß hoher Baum. Eine auf Bäumen schmarotzende Orchidee mit großen Blumen. In den Tropen sind die Gewächse saftstrotzender, von frischerem Grün, mit größeren und glänzenderen Blättern geziert, als in den nördlichern Erdstrichen. Gesellschaftlich lebende Pflanzen, welche die europäische Vegetation so einförmig machen, fehlen am Aequator beinah gänzlich. Bäume, fast zweimal so hoch als unsere Eichen, prangen dort mit Blüthen, welche groß und prachtvoll wie unsere Lilien sind. An den schattigen Ufern des Magdalenenflusses in Süd-Amerika wächs't eine rankende Aristolochia, deren Blume, von vier Fuß Umfang, sich die indischen Knaben in ihren Spielen über den Scheitel ziehen . Im südindischen Archipel hat die Blüthe der Rafflesia fast drei Fuß Durchmesser und wiegt 14 Pfund. Aristolochien, aufrechte oder sich windende Gewächse, von denen eine Gattung die bei uns vorkommende Osterluzei (Aristolochia Clematitis) ist; ihre Blume hat die Form eines Fühlhornes und ist meistens von brauner, unangenehmer Färbung. Die Wurzel der meisten dieser Pflanzen, von sehr durchdringendem Geruche, ist ein Schlangengift. (*) Die Rafflesia, so genannt von ihrem Entdecker Hamford Raffles, trägt die größte aller bekannten Blumen. Ihre Knospe ist so groß, wie ein Krautskopf. Sie hat weder Stamm, noch Blätter, sondern ist eine Schmarotzerpflanze, welche auf einem wilden Weinstocke sitzt. (*) Die außerordentliche Höhe, zu welcher sich unter den Wendekreisen nicht bloß einzelne Berge, sondern ganze Länder erheben, und die Kälte, welche Folge dieser Höhe ist, gewähren dem Tropen-Bewohner einen seltsamen Anblick. Außer den Palmen und Pisang-Gebüschen umgeben ihn auch die Pflanzenformen, welche nur den nordischen Ländern anzugehören scheinen. Cypressen, Tannen und Eichen, Berberissträucher und Erlen (nahe mit den unsrigen verwandt) bedecken die Gebirgsebenen im südlichen Mexiko, wie die Andeskette unter dem Aequator. So hat die Natur dem Menschen in der heißen Zone verliehen, ohne seine Heimath zu verlassen, alle Pflanzengestalten der Erde zu sehen; wie das Himmelsgewölbe von Pol zu Pol ihm keine seiner leuchtenden Welten verbirgt . S. oben S. 222. Anm. Diesen und so manchen andern Naturgenuß entbehren die nordischen Völker. Viele Gestirne und viele Pflanzenformen, von diesen gerade die schönsten (Palmen und Pisang-Gewächse, baumartige Gräser und feingefiederte Mimosen) bleiben ihnen ewig unbekannt. Die krankenden Gewächse, welche unsere Treibhäuser einschließen, gewähren nur ein schwaches Bild von der Majestät der Tropenvegetation. Aber in der Ausbildung unserer Sprache, in der glühenden Phantasie des Dichters, in der darstellenden Kunst der Maler, ist eine reiche Quelle des Ersatzes geöffnet. Aus ihr schöpft unsere Einbildungskraft die lebendigen Bilder einer exotischen Natur. Im kalten Norden, in der öden Haide, kann der einsame Mensch sich aneignen, was in den fernsten Erdstrichen erforscht wird, und so in seinem Innern eine Welt sich schaffen, welche das Werk seines Geistes, frei und unvergänglich, wie dieser, ist. A. v. Humboldt.