Digitale Ausgabe

Download
TEI-XML (Ansicht)
Text (Ansicht)
Text normalisiert (Ansicht)
Ansicht
Textgröße
Originalzeilenfall ein/aus
Zeichen original/normiert
Zitierempfehlung

Alexander von Humboldt: „Abhandlung über den Guano, oder den natürlichen Dünger der Südseeinseln nahe bey den Küsten von Peru. (Vorgelesen den 5. Frimaire 13.) von Fourcroy und Vauquelin. Uebersetzt von Dr. Meineke“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1805-xxx_Sur_le_Guano-3-neu> [abgerufen am 26.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1805-xxx_Sur_le_Guano-3-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel Abhandlung über den Guano, oder den natürlichen Dünger der Südseeinseln nahe bey den Küsten von Peru. (Vorgelesen den 5. Frimaire 13.) von Fourcroy und Vauquelin. Uebersetzt von Dr. Meineke
Jahr 1806
Ort Berlin
Nachweis
in: Neues allgemeines Journal der Chemie 6:6 (1806), S. 679–691.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Antiqua für Fremdsprachiges; Auszeichnung: Sperrung; Fußnoten mit Asterisken; Schmuck: Initialen.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: II.38
Dateiname: 1805-xxx_Sur_le_Guano-3-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 3
Zeichenanzahl: 2574

Weitere Fassungen
[Sur le Guano] (Paris, 1805, Französisch)
[Sur le Guano] (Paris, 1806, Französisch)
Abhandlung über den Guano, oder den natürlichen Dünger der Südseeinseln nahe bey den Küsten von Peru. (Vorgelesen den 5. Frimaire 13.) von Fourcroy und Vauquelin. Uebersetzt von Dr. Meineke (Berlin, 1806, Deutsch)
[Sur le Guano] (Posen; Berlin, 1807, Deutsch)
|679|

Abhandlunguͤber den Guano, oder den natuͤrlichen Duͤnger derSuͤdſeeinſeln nahe bey den Kuͤſten von Peru. (Vorgeleſen den 5. Frimaire 13.) von Fourcroy und Vauquelin.


Ueberſetzt *) von Dr. Meineke.


Herr Humboldt hat uns nach ſeiner Ruͤckkehr eine ei-gene Subſtanz gegeben, die ſich auf den Suͤdſeeinſeln,bei den Kuͤſten von Peru in pulverigen Lagen findet,und deren ſich die Bewohner dieſer Kuͤſten als Duͤngerbedienen. Dieſer beruͤhmte Naturkundige dachte, nachdemer unſere Abhandlung uͤber die Gegenwart der Urinſaͤurein den Excrementen der Voͤgel geleſen hatte, der Guanokoͤnne vielleicht von derſelben Eigenſchaft ſeyn, weil ſoviele Voͤgel dieſe Kuͤſteninſeln beſuchen. „Der Guano,“ ſagt Herr Humboldt, „findet ſichim Suͤdmeere, auf den Inſeln von Chinche, bei Pisco
*) Aus den Memoires de l’institut des sciences, lettres etarts. Paris, Baudouin. 1806. T. VI. p. 369 — 382. Einevorlaͤufige Nachricht daruͤber vom Hrn. v. Humboldt ſehe manin d. Jour. Bd. 5. S. 232.
|680| in ſehr großer Menge; aber man trifft ihn auch auf denweiter nach Mittag gelegenen Kuͤſten und Inſeln, aufIlo, Ipa und Arica an. Die Bewohner von Chancay,die mit dem Guano handeln, machen die Reiſe von denInſeln von Chinche hin und her in 20 Tagen. Die La-dung eines jeden Bootes betraͤgt 1500 bis 2000 Kubik-fuß. Eine Vanega gilt auf Chancay 4 Livres Tour-nois, auf Arica 15 ſolcher Livres.“
„Er bildet 50 bis 60 Fuß maͤchtige Lagen, die manwie ocherartige Eiſengruben bearbeitet. Dieſe Inſeln,werden von ſehr vielen Voͤgeln, beſonders Ardea undPhoͤnicopterus, beſucht, die da uͤbernachten; aber ihreExcremente haben in 3 Jahrhunderten nur 4 bis 5 Li-nien maͤchtige Lagen bilden koͤnnen. Sollte der Guanoalſo wohl ein Erzeugniß von Revolutionen des Erdballs,wie die Steinkohle und das bituminoͤſe Holz, ſeyn? Vondem Guano, der ein wichtiger Gegenſtand des Handelsiſt, haͤngt die Fruchtbarkeit der ſonſt unfruchtbaren peru-aniſchen Kuͤſten ab. Funfzig kleine Nachen, die man Guaneros nennt, ſuchen beſtaͤndig dieſen Duͤnger aufund bringen ihn an die Kuͤſten. Man riecht ihn ſchoneine Viertelmeile weit. Die Matroſen, die dieſen Am-moniumgeruch ſchon gewohnt waren, empfanden nichtsdavon, aber wir mußten bey der Annaͤherung beſtaͤndignieſen. Hauptſaͤchlich iſt der Guano ein vortreflicherDuͤnger fuͤr den Maïs. Die Indianer haben dieſe Me-thode den Spaniern mitgetheilt. Wirft man zu vielGuano auf den Maïs, ſo wird die Wurzel verbranntund zerſtoͤrt. Er iſt gar zu oxydirbar: ein Stickſtoff- |681| Hydruͤre, da hingegen die uͤbrigen Duͤnger mehr Kohlen-ſtoff Hydruͤren ſind.“