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Alexander von Humboldt: „Nachrichten vom Herrn von Humboldt“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1803-Lettre_de_Monsieur-2-neu> [abgerufen am 25.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1803-Lettre_de_Monsieur-2-neu
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Titel Nachrichten vom Herrn von Humboldt
Jahr 1803
Ort Berlin
Nachweis
in: Neues allgemeines Journal der Chemie 2:3 (1803), S. 344–345.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Antiqua für Fremdsprachiges; Auszeichnung: Sperrung; Fußnoten mit Ziffern.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: II.21
Dateiname: 1803-Lettre_de_Monsieur-2-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 2
Zeichenanzahl: 1980

Weitere Fassungen
Lettre de Monsieur A. de Humboldt. Au Citoyen Delambre, Membre de l’Institut National (Paris, 1804, Französisch)
Nachrichten vom Herrn von Humboldt (Berlin, 1803, Deutsch)
Auszug eines Briefs des Hrn. Alexander von Humboldt an Hrn. Delambre (Weimar, 1804, Deutsch)
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Nachrichten vom Herrn von Humboldt.

Aus einem Briefe an Delambre, dadirt Mexicoden 29. Jul. 1803 6). Ich reiſe in drey Tagen nach dennoͤrdlichen Gegenden ab, gen Goanaxoata, wo die Berg-werke jaͤhrlich mehrere Millionen Piaſter eintragen. Ichhabe die Analyſe des Waſſers der Mexicaniſchen Seen an-gefangen, welches viel kohlenſaures Natrum, ſalzſaurenKalk und Schwefelwaſſerſtoffgas enthaͤlt. — Ich habe hierdie mineralogiſchen Arbeiten fortgeſetzt, ſo wie die uͤber dieAnalyſe der Luft, und die Hygrometrie. — Ich habe meh-rere Mahl angezeigt, daß die Laͤnge unſerer ( Humboldt ’s
6) Annales du Muséum national. T. III. P. 220-232.
|345| und Bompland’s) Reiſe in den Anden, der Zuſtandunſerer Inſtrumente, der gaͤnzliche Mangel an Verbindungmit Europa und die Furcht, die große Menge von Ma-nuſcripten und Zeichnungen, welche wir beſitzen, zu verlie-ren, mich vermogt haben, das Vorhaben, nach den Phi-lippinen zu gehen, aufzugeben. Ich habe es jedoch nurfuͤr den Augenblick aufgeſchoben, denn ich bin noch ſehrgeneigt, nach Oſtindien zu gehen; jedoch erſt will ich dieFruͤchte meiner bisherigen Reiſe mittheilen. Ich hoffe zuAnfange des naͤchſten Jahres bey Ihnen zu ſeyn; ich werdewenigſtens zwey bis drey Jahre Zeit haben muͤſſen, umdie Beobachtungen, welche wir mitbringen, zu verarbeiten.Nur zwey oder drey Jahre, ſage ich; lachen ſie nicht uͤbermeine Unbeſtaͤndigkeit, dieſe maladie centrifuge, deren Mad. *** uns, meinem Bruder und mich beſchul-digt. Jeder muß ſich in die Lage ſetzen, in welcher er derMenſchheit am meiſten nutzen zu koͤnnen glaubt; ich fuͤrmich glaube, meine Beſtimmung ſey es, am Rande einesCraters umzukommen, oder von den Meereswellen ver-ſchlungen zu werden. Dies denke ich jetzt, nach fuͤnfjaͤh-rigen Beſchwerden und Muͤhſeligkeiten; werde ich aber aͤlterwerden, und von Neuem die Annehmlichkeiten des Lebensin Europa genießen, ſo moͤchte ſich vielleicht meine Mey-nung aͤndern. „Nemo adeo ferus est, ut non mi-tescere possit.“