Neueſte Briefe des Herrn Oberbergraths von Humboldt. Vor einem Jahre (B. Monatſchr. Junius 1802 Nr 2) wurden die damal letzten Briefe unſers berühmten Landsmanns Alexander von Humboldt im Auszuge mitgetheilt. Sie gingen vom September bis November 1801, und kamen aus Südamerika, von der Nähe des Aequators, dießeit. An ſie ſchließen ſich, obgleich wahrſcheinlich mehrere dazwiſchen verloren gingen, die itzt angelangten drei Briefe, aus der jenſeitigen Nähe des Aequators. Sie ſind vom 3 Juni 1802, aus Quito; vom 13 Jul, 1802, aus Cuenca; und vom 25 November deſſ. Jahrs, aus Lima, der Hauptſtadt in Perù: an den Bruder des Schreibenden, den Königl. Kammerherrn, itzt Reſidirenden Preußiſchen Miniſter am Päpſtlichen Hofe, gerichtet, der ſie vor Kurzem ſämmtlich auf einmal erhalten hat. Der letzte dieſer Briefe iſt der ausführlichſte und wichtigſte. Hr von Humboldt in Rom hat aus demſelben einen allgemein mittheilbaren Auszug gemacht, wobei zugleich das Intereſſanteſte aus den beiden erſten Briefen eingeſchaltet iſt. — Dieſen liefere ich hier, mit einigen Anmerkungen und ein paar eingeſchobnen Worten, zum leichtern Verſtändniß. Ein Blick auf jene früher gedruckten Berichte, und auf eine Landkarte, wird vollends Alles deutlich machen. Den wichtigen Inhalt über Länder- und Völkerkunde ungerechnet, iſt es höchſt erfreulich, das Wohlſein unſers merkwürdigen Reiſenden zu erfahren, über den man ſeit geraumer Zeit nichts Gewiſſes gehört hatte, und ſchon Beſorgniſſe zu ſchöpfen anfing. Noch erfreulicher iſt die Nachricht, daß Er, der ſo viel Bedeutendes geſehen und entdeckt hat, welches zum Theil nie einem Europäer vor Augen gekommen war, mit ſeinen vielfachen Kenntniſſen und reichen Schätzen nächſtens wieder unter uns ſein kann. Er geht nicht nach den Philippiniſchen Inſeln, wo neue Gefahren und die weite Seereiſe ihn noch länger von Europa zurückhalten würden. Er denkt im bevorſtehenden Auguſt- oder Septembermonat in Spanien, zu Kadiz oder Korunna, zu landen. Lima, d. 25 November 1802. Aus meinen vorigen Briefen, lieber Bruder, mußt Du meine Ankunft in Quito wiſſen. Unſer Weg dahin ging [im September 1801] durch die Schneegegenden von Quiridiu und Tolima. Denn die Kordillera der Anden bildet drei abgeſonderte Arme; und da wir zu Sta Fe de Bogota uns auf dem oͤſtlichſten derſelben befanden, ſo mußten wir nun den hoͤchſten [folglich kaͤlteſten und ſchneereichſten] dieſer Gebirgsarme uͤberſteigen, um an die Kuͤſten des Suͤdmeers zu gelangen. Bloß Ochſen laſſen ſich auf dieſem Wege gebrauchen, um das Gepaͤcke fortzuſchaffen. Die Reiſenden ſelbſt pflegen durch Maͤnner getragen zu werden, welche Cargeros [ſpan., Laſttraͤger] heißen. Sie haben auf ihren Ruͤcken einen Stuhl gebunden, worauf der Reiſende ſitzt; machen 3 bis 4 Stunden Wegs den Tag uͤber, und verdienen in fuͤnf bis ſechs Wochen nur 14 Piaſter. Wir zogen die Fußwanderung vor, und da das Wetter ungemein ſchoͤn war, ſo brachten wir nur 17 Tage in dieſen Einoͤden zu, woſelbſt keine Spur ſich findet, daß ſie je bewohnt geweſen waͤren, und wo man in Huͤtten von Helikonia-Blaͤttern ſchlaͤft, die man zu dem Ende mit ſich nimmt. Am weſtlichen Abhange der Anden giebt es Suͤmpfe, worein man bis an die Knie ſinkt. Das Wetter hatte ſich geaͤndert, es regnete ſtromweiſe in den letzten Tagen, unſre Stiefeln faulten uns am Leibe, und wir kamen mit nackten und blutruͤnſtigen Fuͤßen zu Kartago an, aber mit einer ſchoͤnen Sammlung neuer Pflanzen bereichert, wovon ich eine Menge Zeichnungen mitbringe. Von Kartago gingen wir nach Popayan, uͤber Buga, durch das herrliche Thal des Kaukafluſſes, wobei wir das Choka-gebirge mit ſeinen Platina-gruben immer zur rechten Seite hatten. Den November 1801 blieben wir zu Popayan: und beſuchten von dort die Baſaltgebirge von Juluſuito; den Schlund des Volkans von Purace, der mit entſetzlichem Getoͤſe Daͤmpfe eines durch geſchwefeltes Waſſerſtofgas geſchwaͤngerten Waſſers ausſtoͤßt; und die Porphyrartigen Granite von Piſche, welche fuͤnf- bis ſiebeneckige Saͤulen bilden, denjenigen gleich die ich mich in den Euganeen in Italien geſehn zu haben erinnere, und die Strange beſchrieben hat. Dieſer Namen iſt aus der alten Geographie. Die Euganei waren ein maͤchtiges Volk in Oberitalien, von den Schweizeralpen an (wo der Ort Lugano von oder nach ihnen benannt ſein ſoll), bis zum Adriatiſchen Meer. Buͤſching hat den Namen gar nicht; aber er lebt noch allerdings unter den Mineralogen, und bedeutet die Berge im Gebiet von Padua. Man ſ. Ferber, den angefuͤhrten Strange in den Opuscoli di Milano, Spallanzani, u. ſ. w. Aus dieſen Schriftſtellern ergiebt ſich, daß die Eingebornen im Paduaniſchen ihre Berge nie anders zu nennen gewohnt waren. B. Die groͤßte Schwierigkeit ſtand uns noch zu uͤberwinden bevor, zwiſchen Popayan und Quito. Auf dieſem Wege mußten wir die Paramos von Paſto uͤberſteigen, und zwar in der Regenzeit, die bereits angefangen hatte. Paramo heißt in den Anden jeder Ort, wo auf einer Hoͤhe von 1700 bis 2000 Toiſen die Vegetazion ſtill ſteht, und eine Kaͤlte iſt die bis in die Knochen dringt . Um die Hitze des Patia-thales zu vermeiden, wo man in Einer Nacht Fieber bekoͤmmt, die drei bis vier Monate dauren, und die unter dem Namen calenturas de Patia bekannt ſind, gingen wir uͤber die Spitze der Kordillera, wo ſcheuslich ſchroffe Abgruͤnde ſind, kamen ſo von Popayan nach Almager, und von da nach Paſto, das am Fuße eines furchtbaren Volkans liegt. Paramo (der Ton iſt auf der erſten Silbe) bedeutet im Spaniſchen einen nackten, oͤden, allen Winden ofnen, weder bebauten noch bewohnten Landſtrich. B. Das Spaniſche Wort calentura, Fieber, koͤmmt von calor, Hitze; wie die Griechiſche Benennung Pyretos, von Pyr, Feuer. — Das hier erwaͤhnte Thal hat ſeinen Namen von dem Fluß Patia, in dieſer Gegend. B. Man kann ſich nichts Schrecklichers denken, als den Eintritts- und den Ausgangsweg bei dieſer kleinen Stadt, wo wir die Weihnachten zubrachten, und deren Einwohner uns mit ruͤhrender Gaſtfreundlichkeit aufnahmen. Dicke Waͤlder liegen zwiſchen Moraͤſten; die Maulthiere ſinken bis auf den halben Leib ein; und man muß durch ſo tiefe und enge Schluͤfte (Racheln), daß man in Stollen eines Bergwerks zu kommen glaubt. Auch ſind die Wege mit den Knochen der Maulthiere gepflaſtert, die hier vor Kaͤlte oder aus Mattigkeit umfielen. Die ganze Provinz Paſto, mit Inbegrif der Gegenden um Guachucal und um Tuqueres , iſt eine gefrorne Gebirgsflaͤche (Plateau), faſt uͤber den Punkt herauf wo die Vegetazion aushalten kann, und mit Volkanen und Solfataren umringt, woraus beſtaͤndige Rauchwirbel dampfen. Die ungluͤcklichen Bewohner dieſer Wuͤſteneien haben keine andre Nahrung als Pataten; und, wenn dieſe ihnen fehlen, wie im letztverwichnen Jahr, ſo gehn ſie ins Gebirge, um den Stamm eines kleinen Baums zu eſſen, der Achupalla heißt (Pourretia Pitcarnia). Da aber der nehmliche Baum auch den Baͤren der Andes zur Speiſe dient, ſo machen dieſe ihnen oft die einzige Nahrung ſtreitig, welche dies hohe Land den Menſchen darbeut. Zur Nordſeite des Volkans von Paſto; habe ich in dem kleinen Indianiſchen Dorf Voiſako, 1370 Toiſen uͤber der Meeresflaͤche, einen rothen Thon- und einen Hornſtein-Porphyr mit eingemengtem glaſigen Feldſpath entdeckt, welcher alle Eigenſchaften des Serpentins vom Fichtelgebirge beſitzt. Dieſer Porphyr zeigt ſehr deutliche Pole, aber durchaus keine Anziehung . Nachdem wir zwei Monate hindurch Tag und Nacht von Regenguͤſſen durchnaͤßt waren, und bei der Stadt Ibarra beinahe ertranken, da ploͤtzlich bei einem Erdbeben das Waſſer ſtieg; langten wir am 6 Jaͤnner 1802 zu Quito an, wo der Markis von Salvaalegre die Guͤte gehabt hatte uns ein vortrefliches Haus einzurichten, das nach ſo vielen Beſchwerden uns alle Gemaͤchlichkeiten darbot, die man nur in Paris oder London verlangen koͤnnte. Das Spaniſche ch wird wie tſch, das qu wie k ausgeſprochen. B. Man nennt die urſpruͤnglichen Einwohner Amerikas Indianer; eigentlich aus den Zeiten der geographiſchen Unkunde her, wo jedes neuentdeckte Land Indien hieß, und von wo noch der Name Weſtindien koͤmmt. Die Bewohner des eigentlichen Indiens in Suͤdaſien heißen zum Unterſchiede Indier, wenn man nicht Hindus oder Hindoſtaner ſagen will. B. Vor ungefaͤhr 10 Jahren entdeckte Hr v. H. bei Goldkronach einen bedeutend großen Berg, von der Serpentin-Steinart, welcher die Eigenſchaft hat, den Nordpol der Magnetnadel nach Suͤden, und den Suͤdpol nach Norden zu treiben, obgleich die losgebrochenen Stuͤcke ſelbſt nicht (aber doch der zerriebene Staub) vom Magnet angezogen werden. B. Die Stadt Quito iſt ſchoͤn, aber der Himmel traurig und neblicht; die benachbarten Berge zeigen kein Gruͤn, und die Kaͤlte iſt betraͤchtlich. Das große Erdbeben vom 4 Februar 1797, welches die ganze Provinz umwarf, und in Einem Augenblick 35 bis 40000 Menſchen toͤdtete, iſt auch in jener Ruͤckſicht den Bewohnern hoͤchſt ſchaͤdlich geweſen. Es hat die Temperatur der Luft ſo ſehr geaͤndert, daß der Thermometer gewoͤhnlich zwiſchen 4 und 10 Grad Reaumur ſteht, und ſelten auf 16 oder 17 ſteigt, da Bouguer ihn beſtaͤndig auf 15 oder 16 ſah. Seit jener Kataſtrophe hoͤren die Erdbeben nicht auf; und welche Stoͤße mitunter! Wahrſcheinlich iſt der ganze hohe Theil der Provinz ein einziger Volkan. Was man die Berge von Kotopoxi und Pichincha nennt, ſind nur kleine Spitzen, deren Krater verſchiedne Roͤhren (Schorſteine) bilden, die ſaͤmmtlich zu dem nehmlichen Heerd hinabfuͤhren. Dieſe Hypotheſe iſt leider nur zu ſehr durch das Erdbeben von 1797 erwieſen. Denn die Erde hat ſich allenthalben damal von einander gethan, und Schwefel, Waſſer u. ſ. w. ausgeworfen. Ungeachtet dieſer Schreckniſſe und Gefahren, womit die Natur ſie rings her umgiebt, ſind die Einwohner von Quito froh, lebendig, und liebenswuͤrdig. Ihre Stadt athmet nur Wolluſt und Ueppigkeit, und nirgend vielleicht giebt es einen entſchiednern und allgemeinern Hang ſich zu vergnuͤgen. So kann ſich der Menſch gewoͤhnen ruhig am Rande eines jaͤhen Abgrunds zu ſchlafen. Wir haben uns faſt acht Monate in der Provinz Quito aufgehalten, vom Anfang des Jaͤnners bis in den Auguſt. Dieſe Zeit ward angewandt, jeden der dortigen Volkane zu beſteigen. Wir unterſuchten nach einander die Spitzen des Pichincha, Kotopoxi, Antiſana, und Iliniça; brachten 14 Tage bis 3 Wochen bei jeder zu, kehrten in der Zwiſchenzeit immer nach der Hauptſtadt zuruͤck, und brachen am 9 Juni 1802 von da auf, um nach dem Chimboraço zu reiſen, der im ſuͤdlichen Theile dieſer Provinz liegt. Zweimal, d. 26 und d. 28 Mai 1802, bin ich bei dem Krater des Pichincha geweſen, des Berges welcher neben der Stadt Quito empor ragt. Niemand, ſoviel man weiß, hatte ihn bisher je geſehen, außer Condamine; und dieſer ſelbſt kam nur hin, nachdem er fuͤnf bis ſechs Tage in unnuͤtzem Suchen verloren hatte, kam ohne Inſtrumente hin, und konnte wegen der uͤbermaͤßigen Kaͤlte nur 12 bis 15 Minuten dort oben aushalten. Es gluͤckte mir meine Inſtrumente hinzubringen, ich traf die noͤthigen Vorkehrungen um das Wichtigſte dort zu unterſuchen, und habe Luft dort gefangen die ich analyſirte. Meine erſte Reiſe machte ich allein mit einem Indianer. Da Condamine ſich dem Krater von der niedern mit Schnee bedeckten Seite des Randes genaͤhert hatte, ſo trat ich bei meinem erſten Verſuch in ſeine Fußſtapfen. Aber bald waͤren wir verungluͤckt. Der Indianer ſank bis an die Bruſt in eine Spalte, und wir ſahen mit Grauſen daß wir uͤber eine Bruͤcke von eiſigem Schnee gegangen waren. Denn wenig Schritte von uns gab es Loͤcher, wodurch das Tageslicht ſchien. So befanden wir uns, ohne es zu wiſſen, auf Gewoͤlben, die mit dem Krater ſelbſt zuſammen hangen. Erſchreckt, aber nicht muthlos, faßte ich einen andern Entſchluß. Aus dem Umkreiſe des Kraters ſpringen, gleichſam uͤber den Abgrund hinſtrebend, drei Felsſpitzen hervor, die nicht mit Schnee bedeckt ſind, weil die Daͤmpfe aus dem Schlunde des Volkans ihn unaufhoͤrlich ſchmelzen. Auf einen dieſer Piks ſtieg ich, und fand auf deſſen Gipfel einen Stein, der nur von einer Seite auflag und unten minirt war, ſo daß er einen Balkon uͤber den Abgrund bildete. Hier ſchlug ich meinen Sitz auf, um unſre Verſuche anzuſtellen. Aber dieſer Stein iſt nur ungefaͤhr 12 Fuß lang und 6 Fuß breit, und wird von den haͤufigen Erdſtoͤßen maͤchtig erſchuͤttert, deren wir 18 in nicht vollen 30 Minuten zaͤhlten. Um den Boden des Kraters beſſer zu beobachten, legten wir uns auf den Bauch; und ich glaube nicht, daß die Fantaſie ſich etwas Finſterers, Trauer- und Todmaͤßigers vorſtellen kann als wir hier ſahen. Der Schlund des Volkans bildet ein kreisfoͤrmiges Loch, ungefaͤhr von 1 Franzoͤſ. Meile im Umfang; die Raͤnder deſſelben, in Pikgeſtalt ausgehauen, ſind oberwaͤrts mit Schnee bedeckt; das Innere iſt Dunkelſchwarz. Aber die Tiefe iſt ſo ungeheuer, daß mehrere Berge darin ſtehen, deren Gipfel man unterſcheidet. Ihre Spitzen ſchienen 300 Toiſen unter uns; wo alſo mag ihr Fuß ſtehen? Ich zweifle nicht, daß der Boden des Kraters mit der Stadt Quito horizontal liegt. La Condamine fand dieſen Krater erloſchen und ſogar mit Schnee uͤberdeckt; wir aber haben den Einwohnern von Quito die traurige Nachricht bringen muͤſſen, daß es in ihrem nachbarlichen Volkan itzt brennt. Deutliche Zeichen geſtatteten keinen Zweifel hieran. Schwefeldaͤmpfe erſtickten uns beinahe, wenn wir uns dem Schlunde naͤherten; wir ſahen ſelbſt blaͤuliche Flammen hin und her huͤpfen, und fuͤhlten alle 2 oder 3 Minuten heftige Stoͤße von Erdbeben, welche die Raͤnder des Kraters erſchuͤttern, aber 100 Toiſen entfernt nicht mehr zu ſpuͤren ſind. Vermuthlich hat die große Kataſtrophe vom Febr. 1797 auch das Feuer des Pichincha wieder angezuͤndet. — Zwei Tage nach dieſem Beſuch, beſtieg ich den Berg noch einmal, in Begleitung meines Freundes Bonpland, und Karls von Montufar, eines Sohnes des Markis Salvalegre. Wir fuͤhrten noch mehr Inſtrumente bei uns als das erſtemal, und maßen den Umfang des Kraters, und die Hoͤhe des Berges. Den erſtern fanden wir von 754 , die andere von 2477 Toiſen. Waͤhrend der zwei Tage zwiſchen unſern zwei Beſuchen des Pichincha, hatten wir ein ſehr ſtarkes Erdbeben zu Quito. Die Indianer ſchrieben es den Pulvern zu, die ich in den Volkan geworfen haben ſollte. Der Krater des Veſuvs hat nur 312 Toiſen im Durchmeſſer. Bei unſrer Reiſe zum Volkan von Antiſana beguͤnſtigte uns die Witterung ſo, daß wir bis zu 2773 Toiſen hinaufſtiegen. Der Barometer ſank in dieſer hohen Gegend auf 14 Zoll 11 Linien, und die geringe Dichtigkeit der Luft trieb uns das Blut aus den Lippen, dem Zahnfleiſch, und ſelbſt den Augen. Wir fuͤhlten uns aͤußerſt matt, und einer unſrer Begleiter fiel in Ohnmacht. Auch hatte man es fuͤr unmoͤglich gehalten, weiter als an die Spitze el coraçon [das Herz] genannt zu kommen, welche Condamine erſtieg, und die 2470 Toiſen hoch liegt. Die Analyſe der von unſerm hoͤchſten Standpunkt zuruͤckgebrachten Luft gab 0,008 Kohlenſaͤure auf 0,218 Sauerſtofgas. Den Vulkan von Kotopoxi beſuchten wir gleichfalls, aber es war uns unmoͤglich an den Schlund des Kraters zu gelangen. Es iſt falſch, daß dieſer Berg durch das Erdbeben vom J. 1797 niedriger geworden ſei. Am 9 Juni traten wir die Reiſe zum Unterſuchen und Meſſen des Tſchimboraſſo und des Tunguragua an, und zum Aufnehmen aller durch die große erwaͤhnte Kataſtrophe zerruͤtteten Laͤnder. Es gelang, bis auf 250 Toiſen nach, uns dem Gipfel des ungeheuren Koloſſes Tſchimboraſſo zu naͤhern. Ein Zug volkaniſcher, ſchneeloſer, Berge erleichterte uns das Steigen. Wir kamen auf 3031 Toiſen, und fuͤhlten die nehmliche Beſchwerde wie auf der Spitze des Antiſana. Selbſt noch ein paar Tage nach unſrer Ruͤckkehr in die Ebene, blieb uns ein Uebelbefinden, das wir nur der Wirkung der Luft (in jener Hoͤhe) zuſchreiben konnten, deren Analyſe uns 20 Hunderttheile Sauerſtof gab. Die uns begleitenden Indianer hatten uns ſchon fruͤher verlaſſen, und ſagten daß wir ſie toͤdten wollten. Wir blieben alſo allein, Bonpland, Karl Montufar, ich, und einer meiner Bedienten, der einen Theil meiner Inſtrumente trug. Dennoch haͤtten wir unſern Weg bis zu dem Gipfel fortgeſetzt, wenn nicht ein zu großer Spalt im Boden uns gehindert haͤtte. Auch thaten wir ſehr wohl umzukehren. Auf unſerm Ruͤckwege fiel ein ſo ſtarker Schnee, daß wir uns kaum ſehen konnten. Wir hatten uns gegen die ſchneidende Kaͤlte dieſer hohen Gegend nur wenig geſchuͤtzt, und litten daher unſaͤglich, vornehmlich ich, der ich noch einen wunden Fuß von einem Fall vor wenig Tagen hatte, welches mir die groͤßten Schmerzen verurſachte, da man auf dieſem Wege alle Augenblick an einen ſpitzen Stein ſtieß, und nicht vorſichtig genug gehen konnte. La Condamine hat den Tſchimboraſſo an 3217 Toiſen hoch gefunden. Meine, zweimal angeſtellte, trigonometriſche Meſſung gab mir 3267; und ich darf meinen Operazionen etwas trauen. Dieſer ganze erſtaunenswuͤrdige Rieſenberg beſteht, wie alle hohe Berge der Anden, nicht aus Granit, ſondern vom Fuß bis zum Gipfel aus Porphyr, und der Porphyr hat 1900 Toiſen Dicke. Der kurze Aufenthalt in dieſer ungeheuren Hoͤhe, wozu wir uns hinaufgeſchwungen hatten, zeigte die traurigſten Schreckbilder. Ein Winternebel umhuͤllte uns, woraus nur von Zeit zu Zeit die grauſenvollſten Abgruͤnde in unſrer Naͤhe hervorſchimmerten. Kein beſeeltes Weſen, nicht einmal der Kondor, der auf dem Antiſana ſtets uͤber unſern Haͤuptern ſchwebte, gab der Luft ein Leben. Kleine Mooſe waren die einzigen organiſchen Geſtalten, die uns erinnerten daß wir noch der bewohnten Erde angehoͤrten. Faſt mit Wahrſcheinlichkeit laͤßt ſich annehmen, daß der Tſchimboraſſo, wie der Pichincha und der Antiſana, volkaniſcher Natur iſt. Die Bergreihe, auf welcher wir zu ihm hinaufſtiegen, beſteht aus einem verbrannten und verſchlackten Felſen, mit Bimſtein gemiſcht; ſie gleicht allen Lavaſtroͤmen dieſes Landes, und geht, noch uͤber den Punkt wo wir innezuhalten genoͤthigt wurden, hinauf zur Spitze des Berges. Es iſt moͤglich, es iſt ſelbſt wahrſcheinlich, daß dieſe Spitze der Krater eines erloſchnen Volkans ſei. Aber der Gedanke bloß dieſer Moͤglichkeit erregt ein gerechtes Schaudern. Denn, wenn dieſer Volkan ſich wieder entzuͤndete, ſo muͤßte ein ſolcher Koloß die ganze Provinz vernichten. Der Berg Tunguragua hat ſeit dem Erdbeben 1797 an Hoͤhe verloren. Bouguer giebt ihm 2650 Toiſen, ich fand nur 2530. Folglich hat er uͤber 100 T. eingebuͤßt. Auch verſichern die Einwohner, vor ihren Augen ſeine Spitze durch die Erſchuͤtterung niederſtuͤrzen geſehn zu haben. Das Ende dieſes wichtigen Aufſatzes folgt ſogleich im naͤchſten Stuͤck. Er lief zu ſpaͤt ein, um itzt ganz geliefert werden zu koͤnnen, da vier Bogen des gegenwaͤrtigen Stuͤcks ſchon gedruckt waren; aber er iſt zu merkwuͤrdig, als daß nicht wenigſtens ſeine groͤßere Haͤlfte augenblicklich mitgetheilt wuͤrde. Was in dem Briefe folgt, betrift die urſpruͤnglichen Voͤlker jenes Welttheils, und ihre Kenntniſſe und Kuͤnſte; ein Gegenſtand, der meiſt noch unbekannter iſt, als die Laͤnder welche ſie bewohnen, und die große Naturbeſchaffenheit derſelben. Beſchluß der neueſten Reiſeberichte des Herrn Oberbergraths von Humboldt. (Man ſ. Julius Nr 5.) Zu Riobamba [ſuͤdwaͤrts von Quito, auf dem Wege nach Lima] brachten wir einige Wochen zu, bei einem Bruder Karls von Montufar unſers Reiſegefaͤhrten [Julius, S. 74, 72; 68], welcher daſelbſt Korregidor [Koͤnigl. Magiſtratsperſon] iſt. Hier verſchafte uns das Ungefaͤhr eine hoͤchſt merkwuͤrdige Entdeckung. Der Zuſtand der Provinz Quito, ehe der Inka Tupayupangi ſie eroberte, iſt noch durchaus unbekannt. Aber der Indianiſche Koͤnig, Leandro Zapla, welcher zu Likan wohnt, und fuͤr einen Indianer ungemein gebildet iſt, beſitzt Handſchriften von einem ſeiner Vorfahren aus dem 16ten Jahrhundert verfaßt, welche die Geſchichte jener Begebenheiten enthalten. Sie ſind in der Puruguay-Sprache geſchrieben. Dies war ehedem die allgemeine Sprache in Quito, die nachher der Inka- oder Quichua-Sprache gewichen, und itzt voͤllig untergegangen iſt. Gluͤcklicher weiſe fand ein andrer Ahnherr Zapla’s Vergnuͤgen daran, dieſe Memoiren ins Spaniſche zu uͤberſetzen. Oder Tupak Yupanki. Er war der elfte Inka von Perù, in der von Manko Kapak begonnenen Reihe. Wenn Robertſon das Koͤnigreich Quito durch Huana (oder Huayna) Kapak erobern laͤßt, ſo macht das keinen Unterſchied; denn dieſer war der Sohn und Nachfolger Tupayupangis, und als Prinz, wirklich der Heerfuͤhrer der Truppen ſeines Vaters gegen Quito. Er regierte hernach, und ſtarb, als der zwoͤlfte Inka. Seine Soͤhne theilten: Huaskar bekam Perù, Atahualpa aber Quito. Der Letzte bekaͤmpfte und beſiegte den Erſteren; doch ohne Gewinn. Denn itzt brachen die Spanier unter Pizarro ein, 1530, und eroberten bald das ganze Reich. B. Wir haben aus ihnen ſchaͤtzbare Nachrichten geſchoͤpft: vornehmlich uͤber die merkwuͤrdige Epoche der Erupzion des ſogenannten Nevado del Altar [Schnee- oder Eisfeld des Altars], welches der groͤßte Berg der Welt geweſen ſein muß, hoͤher als der Tſchimboraſſo, und der bei den Indianern Kapa-urku (Haupt der Berge) hieß. Zu der Zeit regierte Uainia Abomatha, der letzte unabhaͤngige Kochokando (Koͤnig) des Landes, zu Likan. Die Prieſter offenbarten ihm die ungluͤckſchwangere Bedeutung dieſer Kataſtrophe. „Der Erdball, ſagten ſie, veraͤndert ſeine Geſtalt; andre Goͤtter werden kommen, und die unſrigen vertreiben. Laß uns dem Geheiß des Schickſals nicht widerſtreben!“ Wirklich fuͤhrten die Peruaner den Sonnendienſt [ſtatt der alten Religion] ein . Der Ausbruch des Volkans dauerte 7 Jahre, und die Handſchrift Zapla’s laͤßt die Aſche zu Likan ſo dicht und haͤufig regnen, daß eine ſiebenjaͤhrige ſtete Nacht dort geweſen ſei. Wenn man in der Ebene von Tapia die Menge der volkaniſchen Materie, um den ungeheuren damal eingeſtuͤrzten Berg [itzt ſteht er, wie zerriſſen, mit zwei noch immer maͤchtig hohen Spitzen da], betrachtet; wenn man bedenkt, daß der Kotopoxi mehrmal Quito in 15- bis 18ſtuͤndige Finſterniß eingehuͤllt hat; ſo muß man einraͤumen, daß die Uebertreibung wenigſtens nicht gar zu unmaͤßig war. Sonderbarer weiſe war (man ſ. Ulloa Relacion h. del Viage .. part. 1, tom. 2, n. 746, p. 421) auch 1533 bei der Spaniſchen Eroberung des Koͤnigreichs Quito, welche dem Lande wiederum neue Herren und neue Goͤtter gab, ein fuͤrchterlicher Ausbruch des Volkans Kotopaxi (ſo, die dritte Silbe mit einem a ſchreibt Ulloa). Die hiedurch bewirkte phyſiſche und moraliſche Erſchuͤtterung befoͤrderte vorzuͤglich die Fortſchritte der Europaͤer. Denn das Volk hing mit ſo feſtem Glauben an die alte Weißagung: ein ſolches Naturereigniß bedeute den Verluſt des Landes an einen fremden Sieger; daß es allen Muth zur Vertheidigung verlor. B. Dieſes Manuſkript, und die Sagen die ich in Parima ſammelte, und die Hieroglyphen die ich in der Wuͤſte des Kaſiquiari ſah, wo gegenwaͤrtig keine Spur von Menſchen zu finden iſt: Alles dies, nebſt Clavigero’s Nachrichten uͤber die Wanderungen der Mexikaner in das ſuͤdliche Amerika , hat mich auf Ideen uͤber den Urſprung dieſer Voͤlker geleitet, die ich zu entwickeln gedenke, ſobald mir Muſſe dazu wird. Die Landſchaft Parima iſt die Gegend um den Fluß gleiches Namens, welcher ſich in den Orinoko ergießt; man ſ. Junius 1802 S. 454. Daß unſer Landsmann den großen Orinoko oͤfter und weiter beſchift und genauer unterſucht hat als irgend ein Europaͤer, wiſſen wir aus ſeinen fruͤhern Berichten. Auch vom Kaſikiarifluß ſ. man 1802 Junius S. 441, und die Anmerkung S. 453. — Des Abtes Don Franceſco Saverio Clavigero Storia antica del Meſſico, Ceſena 1780 und 1781, vier Quartbaͤnde, iſt ein wichtiges Werk. Es nimmt Wunder, daß Hr Camus in Paris dies bei uns ſeit lange bekannte Buch nie ſelbſt hat ſehen koͤnnen, laut ſeines Mémoire ſur les Collections de Voyages (1802, 4.), S. 333, und es nur aus Meuſels Bibl. hiſt., mit einem tuͤchtigen Schreibfehler, anfuͤhrt. B. Das Studium der Amerikaniſchen Sprachen hat mich ebenfalls ſehr beſchaͤftigt, und ich habe gefunden wie falſch La Condamine’s Urtheil uͤber ihre Armuth iſt. Die Karibiſche Sprache z. B. verbindet Reichthum, Anmuth, Kraft, und Zartheit. Es fehlt ihr nicht an Ausdruͤcken fuͤr abſtrakte Begriffe: ſie kann von Zukunft, Ewigkeit, Exiſtenz u. ſ. w. reden; und hat Zahlwoͤrter genug, um alle moͤgliche Kombinazionen unſrer Zahlzeichen anzugeben. Vorzuͤglich lege ich mich auf die Inkaſprache; ſie iſt die gewoͤhnliche hier [zu Quito, Lima, u. ſ. w.] in der Geſellſchaft: und iſt ſo reich an feinen und mannichfachen Wendungen, daß die jungen Herren, um den Damen Suͤßigkeiten vorzuſagen, gemeiniglich Inka zu ſprechen anfangen, wann ſie den ganzen Schatz des Kaſtiliſchen erſchoͤpft haben. Dieſe zwei Sprachen, und einige andre gleich reiche, koͤnnten allein genuͤgen ſich zu uͤberzeugen, daß Amerika einſt eine weit hoͤhere Kultur beſaß als die Spanier 1492 dort fanden. Aber ich habe dafuͤr noch ganz andre Beweiſe. Nicht bloß in Mexiko und Perù, ſondern auch am Hofe des Koͤnigs von Bogota (ein Land, deſſen Geſchichte man in Europa gar nicht kennt, und deſſen Mythologie und fabelhafte Sagen ſelbſt ſchon hoͤchſt intereſſant ſind), verſtanden die Prieſter eine Mittagslinie zu ziehen, und den Augenblick des Solſtiziums zu beobachten; ſie verwandelten das Mondjahr in ein Sonnenjahr, durch Einſchaltungen: und ich beſitze einen ſiebeneckigen Stein, der zu Sta Fe gefunden iſt, und der ihnen zur Berechnung dieſer Schalttage diente. Noch mehr! zu Erivaro im Innern der Landſchaft Parima glauben die Wilden, daß der Mond bewohnt iſt, und wiſſen durch Tradizion von ihren Vaͤtern, daß er ſein Licht von der Sonne hat . Von Riobamba ging mein Weg, uͤber den beruͤhmten Paramo des Aſſuay, nach Cuenca. Doch beſuchte ich vorher das große Schwefelwerk zu Tiskan. Dieſen Schwefelberg wollten die rebellirenden Indianer, nach dem Erdbeben von 1797, in Brand ſtecken. Gewiß der ſchrecklichſte Plan, den je die Verzweiflung eingab! denn ſie hoften, auf die Art einen Volkan hervorzubringen, der die ganze Provinz Alauſſi vernichtet haͤtte. Mit Recht achtet man auf die Sagen und die Mythologieen der Voͤlker, wenn ſie mit der wirklichen Natur uͤbereinſtimmen, und ſich dadurch als hiſtoriſche Ueberlieferungen bewaͤhren. So wird als ein wichtiges Faktum angemerkt, daß (in Griechenland und anderswo) Ueberſchwemmungen, Verſenkung und Erhebung von Bergen, Entſtehung von Inſeln, Durchbruͤche des Meers, Spaltung der Laͤnder, kurz Zerruͤttung und Umwandlung des Erdballs, gerade wo auch die Geologie darauf fuͤhrt, ſich in den Erzaͤhlungen alter Voͤlker finden. — Darf man mit Nachrichten aus ſolcher Quelle ſich auch in die Planetenwelt wagen? Koͤnnen neue Himmelskoͤrper entſtanden ſein, die auf den fruͤher gebildeten und ſchon bewohnten Erdball einen nachtheiligen Einfluß aͤußerten? Die Ogygiſche Fluth ſoll durch eine Veraͤnderung des Venusſterns bewirkt ſein. Die Ahnen der Arkader ſollen vor der Sichtbarwerdung des Mondes gelebt haben. Auch die Suͤdamerikaner, welche durch Tradizion die Planetennatur unſers Trabanten ſo gut kennen, ſprechen in ihren Mythologieen von einem Kriege des Monds mit der Sonne, und von den Zerſtoͤrungen, die er als das boͤſe Prinzip (bei ſeiner erſten Erſcheinung?) in ihrem Lande hervorgebracht hat: Junius 1802, S. 449. B. Man ſ. Julius S. 65. B. Auf dem Paramo von Aſſuay, in einer Hoͤhe von 2300 Toiſen, ſind die Ruinen des praͤchtigen Inka-Weges. Dieſe Straße laͤuft faſt bis nach Kusko, iſt ganz aus behauenen Steinen aufgefuͤhrt, und ſchnurgerade: ſie gleicht den ſchoͤnſten Wegen der alten Roͤmer. In derſelben Gegend liegen auch die Ruinen des Pallaſtes des Inka Tupayupangi, welche La Condamine in den Memoiren der Berliner Akademie beſchrieben hat . Man ſieht annoch in dem Felsbruch, welcher die Steine dazu geliefert hat, mehrere halbbearbeitete. Ich weiß nicht, ob Condamine auch von dem ſogenannten Billard des Inka ſpricht. Die Indianer nennen den Platz in der Quichuaſprache Inka-chungana (des Inka Spiel); allein ich zweifle daß er dieſe Beſtimmung hatte. Es iſt ein Kanape, in den Felſen gehauen, mit Arabesken-aͤhnlichen Zieraten, worin, wie man glaubt, die Kugel lief. Unſre Engliſchen Gaͤrten haben nichts Eleganteres aufzuweiſen. Der richtige Geſchmack des Inka leuchtet uͤberall hervor; der Sitz iſt ſo geſtellt, daß man eine entzuͤckende Ausſicht genießt. Nicht weit von da, in einem Gehoͤlz, findet man einen runden Fleck gelben Eiſens in Sandſtein. Die Peruaner haben die Platte mit Figuren geziert: denn ſie glaubten, daß ſie die Sonne abbilde . Ich habe eine Zeichnung davon genommen. Jahrgang 1746, S. 435 bis 456, mit einem Kupferblatt. Das nachher genannte Billard iſt dort nicht erwaͤhnt. B. Dies Monument (der Kunſt, oder Natur?) war alſo aͤlter, als der Peruaner Eroberung dieſer Gegend. B. Wir blieben nur 10 Tage zu Kuenka, und begaben uns von da nach Lima; durch die Provinz Jaen, wo wir in der Naͤhe des Amazonenfluſſes einen Monat zubrachten. In Lima kamen wir d. 23 Oktober 1802 an. Ich gedenke von hier im Dezember nach Akapulko, und von da nach Mexiko zu gehen, um im Mai 1803 in Havana zu ſein. Da werde ich mich ohne Verweilen nach Spanien einſchiffen. — Ich habe, wie Du ſiehſt, den Gedanken aufgegeben uͤber die Philippinen zuruͤck zu kehren. Ich haͤtte eine ungeheure Seereiſe gemacht, ohne etwas anders zu ſehen als Manilla und das Kap; oder haͤtte ich Oſtindien beſuchen wollen, ſo wuͤrde es mir an dem was ich zu dieſer Reiſe brauchte, gefehlt haben, da ich es mir hier nicht verſchaffen kann.