Digitale Ausgabe

Download
TEI-XML (Ansicht)
Text (Ansicht)
Text normalisiert (Ansicht)
Ansicht
Textgröße
Originalzeilenfall ein/aus
Zeichen original/normiert
Zitierempfehlung

Alexander von Humboldt: „Neuere Berichte vom Hrn. Oberbergrath Humboldt“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1802-Auszug_eines_Briefes-2-neu> [abgerufen am 19.04.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1802-Auszug_eines_Briefes-2-neu
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel Neuere Berichte vom Hrn. Oberbergrath Humboldt
Jahr 1802
Ort Leipzig; Zeitz
Nachweis
in: Geist der Journale im Gebiete der schönen Wissenschaften und Künste 6 (Juni 1802), S. 1311–1319.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Antiqua für Fremdsprachiges.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: II.14
Dateiname: 1802-Auszug_eines_Briefes-2-neu
Statistiken
Seitenanzahl: 9
Zeichenanzahl: 14477

Weitere Fassungen
Auszug eines Briefes des Hrn Alexander von Humboldt an seinen Bruder Hrn Wilhelm von Humboldt in Berlin (Berlin; Stettin, 1802, Deutsch)
Neuere Berichte vom Hrn. Oberbergrath Humboldt (Leipzig; Zeitz, 1802, Deutsch)
Notizen Alex. von Humboldt’s von seinen Reisen in der Kordillere der Anden und von seinen physikalischen Beobachtungen in Quito und Mexico / Nachtrag zu Alex. von Humboldt’s Notizen von seinen physikalischen Beobachtungen in Peru und Mexiko (Halle, 1804, Deutsch)
|1311|

Neuere Berichte vom Hrn. Oberbergrath Humboldt.Auszug eines Briefs des Hrn. Alexander von Humboldt,an ſeinen Bruder, W. v. H. in Berlin.

Ich werde nicht müde, Briefe nach Europa zu ſchreiben,ob ich gleich überzeugt bin, daß nur wenige den Ort ihrer Be-ſtimmung erreichen. Zwar gehen von den größern Städten hierwöchentlich Poſten nach den Häfen. Allein, nachdem die Briefedaſelbſt oft 4 bis 6 Monate auf eine Schifsgelegenheit gewartet haben, und endlich zur See ſind, übergiebt ſie die übertriebeneVorſichtigkeit der Schifskapitäne, bei dem geringſten Anſcheinvon Gefahr, den Wellen. (Mein letzter Brief war aus St.Anna, der öſtlichen Cordillera de los Andes). Nicht beſſer geht es mit den Briefen, die von Europa hie-her geſchrieben werden. Auſſer einigen aus Spanien, einemeinzigen von Dir, und zwei von H.. s, habe ich, ſeitdem ich Corunna verlaſſen [am 5 Junius 1799], ſchlechterdings keineneinzigen aus Europa bekommen. Da ſich ſo Viele hier in dem-ſelben Falle befinden, ſo ſängt man an, dieſe Entbehrung gelaſſenerzu ertragen. Ich bin äuſſerſt glücklich; meine Geſundheit iſt ſo gut alsſie vorher nie war; mein Muth iſt unerſchütterlich; meine Pläne gelingen mir; und wo ich hinkomme, werde ich mit zuvorkom-mender Gefälligkeit aufgenommen. Ich habe mich bereits der-geſtalt an die neue Welt, die mich umgiebt, gewöhnt, an dieTropen-Vegetation, die Farbe des Himmels, die Stellungender Geſtirne, den Anblick der Indianer: daß Europa meinerEinbildungskraft manchmal nur wie ein Land vorſchwebt, dasich in meiner Kindheit ſah. Ich ſehne mich indeß darum nicht |1312| weniger dahin zurück, und denke im Herbſt 1804 wieder beiEuch zu ſeyn. Die unangenehmſte Folge der Ungewißheit des Brief-wechſels von hier aus, iſt die Nothwendigkeit in der man ſichſieht, immer wieder von neuem zu wiederholen, was man ſchonoft geſchrieben hat. Doch ſehe ich aus Deinem Briefe, daß Dubis zum Nov. 1799, alſo bis nach meiner Reiſe zu den Chaimas-Indianern, ziemlich häufig Briefe von mir erhalten haſt. Vom November bis Jänner 1800, waren wir in Karak-kas. Von da unternahmen wir die Reiſe auf dem Orinoko.Wir kamen durch den Apure in dieſen Fluß, ſchiften ihn, über dieKatarakten hinweg, aufwärts, gelangten unter 2 Grad Nördl.Br. in die kleinen Flüſſe Atabapo, Tuamini und Temi; undtrügen von da unſer Kanot drei Tage lang bis Canno Pimichiaam Schwarzen Fluß (rio negro). Dieſen ſchiften wir erſt ab-wärts, bis zu den Gränzen von Groß-Para (du Grand Para) und Braſilien; dann aufwärts bis zum Caſiquiari zwölf Tagelang: zwiſchen ſo dick verwachſenen Wäldern, daß wir darin dieTiger, und zwar große Tiger, auf den Bäumen erblickten, weilder zu üppige Pflanzenwuchs ſie auf der Erde zu gehen verhin-derte. Vom Caſiquiari kamen wir [wieder] in den Orinoko,den wir nun weiter aufwärts gegen Oſten, nach ſeinem Urſprungzu ſchiffend, bis über den feuerſpeienden Berg Duida hinausverfolgten. Noch weiter vorzudringen, verhinderte uns dieWildheit der menſchenfreſſenden Guaikas. Auch iſt nie ein Weiſ-ſer weiter öſtlich in das unbekannte Land dieſer unabhängigen In-dianer gekommen; wir ſind in den Wäldern zwiſchen dem RioNegro, Orinoko, und Amazonenfluß, 500 Meilen tiefer land-einwärts geweſen, als Löffler gelangte. Von Duida, ſchifftenwir nun den ganzen Orinoko bis an ſeine Mündung, 500 Fran-zöſiſche Meilen weit hinab. |1313| Von dieſer über 1900 Meilen weiten Reiſe kehrten wirim Julius (1800) nach St Thomé de la Angoſtura zurück. Wirverweilten hier einen Monat, wo ich die Gegend, und die Pflan-zen, namentlich den Cortex Angosturae, unterſuchte; wäh-rend der gute Bonpland am Fieber litt, einer Folge der ſchreck-lichen Miasmen in den naſſen Wäldern des Aequators. — Vonda gingen wir, durch das Land (oder die ſogenannte Miſſion)der Karaiben, und über Neubarcelona, nach Cumana, wo wirim September ankamen. Die Karaiben ſind die größeſte undmuskelſtärkſte Nation, welche ich je geſehen habe; ſie allein wider-legt ſchon Raynals und Pauws Träumereien über die Schwächeund Ausartung des Menſchengeſchlechts in der neuen Welt. Einausgewachſener Karaibe gleicht einem aus Erz gegoſſenen Her-kules. Im December kamen wir, nach einer anderthalb Monatlangen und ſehr ſtürmiſchen Schiffahrt, wo wir bei den Klippendes baxo de la Vibora (der Vipernbank), im Süden von Ja-maika, beinahe Schiffbruch litten, in der Havana an: wo wirdrei Monate lang (bis Februar 1801) zum Theil im Hauſe desGrafen Orelly, zum Theil auf dem Lande bei dem Grafen Ja-rueo und dem Marques de Real Socorro, zubrachten. — Ichhatte ſchon den Entſchluß gefaßt, von hier nach Nordamerika zuſegeln, bis zu den Fünf Seen zu gehen, durch den Ohio undMiſſiſipi nach Luiſiana herunter zu ſchiffen, und von da den we-nig bekannten Landweg nach Neubiscaja und Mexiko einzuſchla-gen. Allein, mehrere Umſtände bewogen mich dieſen Plan auf-zugeben, und wieder nach Südamerica zurückzukehren. Ichſchiffte mich daher in Batabano (auf Kuba) ein, wir kamen aber,weil wir, durch den Unglauben des Steuermanns an meine In-ſtrumente, in den Meerbuſen von Darien geriethen, erſt nach35 Tagen, da ſonſt dieſe Ueberfahrt höchſtens 14 Tage währt, |1314| am 1 April 1801 nicht ohne große Gefahr in Cartagena an.Doch hatte ich unterwegs Gelegenheit, die geographiſche Lageder beiden Caymans und andere Sandbänke und Klippen, welchenoch nicht genau genug bekannt waren, durch meinen Chronometerzu beſtimmen. Bis hieher war die Reiſe ſchon aus frühern Nachrichtenbekannt. Nur glaubte man, dieſen Theil des Briefes nicht un-terdrücken zu dürfen, da er kurz und deutlich die ganze Folge der-ſelben vor Augen legt. Von Karthagena aus beſuchten wir häufig den wegen derungeheuren Dicke ſeiner Bäume berühmten Wald Turbako; inwelchem doch Stämme von 8 Fuß im Durchmeſſer, z. B. die Cavanilleſia Mokando, der Aufmerkſamkeit des treflichen Jac-quin entgangen ſind. — Hier in Karthagena traf ich Hrn Fi-dalgo und die Komiſſion, welche den Plan dieſer Küſte aufzu-nehmen hieher geſandt iſt, mit ſehr ſchönen Chronometernund andern Inſtrumenten an. Da ſich meine geographiſchenBeobachtungen in dem Lande der Indianer zwiſchen dem Ort-noko, Kaſiquiari, Schwarzen Fluß, und Marannon (Amazonen-fluß), auf die Lage mehrerer Küſtenpunkte gründeten; ſo war ichbegierig, meine Beſtimmung derſelben mit der, welche Hr Fi-dalgo gemacht hatte, zu vergleichen. Wir fanden eine wunder-bare und durchgängige Uebereinſtimmung in den Längenbeobach-tungen. Auch fanden wir durch Vergleichung unſrer Tagebücher,daß die Magnetnadel ſeit 1798 auf dieſer Küſte eben ſo weſtlichals in Europa öſtlich abweicht, d. h. daß im Südamerica die öſt-liche Abweichung ſchon angefangen hat ſich zu vermindern. Der lebhafte Wunſch, den großen Botaniker Don JoſeCeleſtino Mutis, der noch ein Freund Linne’s war, und ſich jetztin Santa Fee de Bogota aufhält, zu ſehen, und unſre Pflanzen-ſammlungen mit den ſeinigen zu vergleichen; und die Begierde, |1315| die ungeheure Cordillere der Anden zu überſteigen, die ſich vonLima (nördlich herauf) bis an die Mündung des Fluſſes Atrato (in den Golf von Darien) um ſo allein eine auf meine eigenenBeobachtungen gegründete Karte des ganzen Südamerikas nord-wärts vom Amazonenfluße geben zu können: bewogen mich, denLandweg nach Quito über Sta Fe und Popayan dem Seewegeüber Portobelo, Panama und Guayaquil vorzuziehen. Ichſchickte daher nur meine größten Inſtrumente, die Bücher, dieich nicht nöthig hatte, und andre Sachen, auf dem letztern (demSeewege) ab: wir aber ſchifften uns, nach einem faſt dreiwö-chentlichen Aufenthalte in Karthagena, auf dem Magdalenen-fluß ein. Die Gewalt des angeſchwollenen mächtigſtrömenden Waſ-ſers hielt uns 45 Tage lang auf dem Magdalenenfluſſe, währendwelcher Zeit wir uns immer zwiſchen wenig bewohnten Wäldernbefanden. Auf einer Strecke von 40 Franzöſ. Meilen iſt nichtein Haus oder andere menſchliche Wohnung anzutreffen. Ichſage Dir nichts mehr von der Gefahr der Katarakten, von denMosquitos, von den Stürmen und Gewittern, die hier faſtununterbrochen fortdauern und alle Nächte das ganze Himmelsge-wölbe in Flammen ſetzen; ich habe dies alles umſtändlich ineiner Menge andrer Briefe beſchrieben. — Wir ſchifften aufdieſe Weiſe bis Honda, im 5ten Grad N. Breite. Ich habeden topographiſchen Plan des Fluſſes in vier Blättern gezeichnetwovon der Vicekönig eine Kopie behalten hat; ich habe ein baro-metriſches Nivellement von Karthagena bis Sta Fe gezeichnet;ich habe an vielen Orten den Zuſtand der Luft unterſucht: dennmeine Eudiometer ſind noch alle im Stande, ſo wie überhauptkein einziges meiner koſtbaren Inſtrumente zerbrochen iſt. Boug-ner hat auf ſeiner Rückreiſe nach Frankreich gleichfalls den Mag- |1316| dalenenfluß, nur abwärts, beſchifft; er hatte aber damals keineInſtrumente bey ſich. Von Honda aus beſuchte ich die Bergwerke von Mariquitauud Sta Anna, wo der unglückliche d’Elhuyar ſeinen Tod fand.Hier giebt es Pflanzungen von Zimmet (Lanrus cinnamomoi-des Mutis), welcher dem von Zeilan ähnlich, und derſelbe iſt,den ich ſchon früher am Fluß Guaviare und am Orinoko fand.Hier findet ſich auch der berühmte Mandelbaum (Caryocar am-ygdaliferum); Wälder von Kinabäumen; und die Otoba, dieeine wahre Miriſtica (Muskatnuß) iſt, und auf welche die Re-gierung jetzt ihre Aufmerkſamkeit richtet. Hr. Deſieux, ein Fran-zoſe, welcher mit 2000 Piaſtern (500 Frd’or unſers Geldes)zum Auſſeher dieſer Pflanzungen ernannt iſt, begleitete uns aufunſrer Schiffahrt. Von Honda ſteigt man 1370 Toiſen aufwärts nach StaFee de Bogota. Der Weg zwiſchen den Felſen — kleine ein-gehauene Treppen, nur 18 bis 20 Zoll breit, ſo daß die Maul-thiere nur mit Mühe ihren Leib durchbringen — iſt über alleBeſchreibung ſchlecht. Man tritt aus der Mündung des Ber-ges (la boca del monte) bei 4° 35, N. Breite; und nun be-fanden wir uns auf einmal in einer großen Ebene von mehrals 32 Franzöſ. Quadratmeilen, auf der man zwar keine Bäumeſieht, die aber mit Europäiſchen Getreidearten beſäet und mitIndianiſchen Dörfern angefüllt iſt. Dieſe Ebene (los Ilanosde Bogota) iſt der ausgetrocknete Grund des See’s Funzhe,welcher in der Mythologie der Muyſcas Indianer eine wichtigeRolle ſpielt. Das böſe Princip oder der Mond, ein Weib,brachte eine Sündfluth hervor, durch welche ſich der See bil-dete. Aber Bochika, das gute Princip oder die Sonne, zer-trümmerte den Fels Tequendama, wo heutiges Tags der be-rühmte Waſſerfall iſt; der See Funzhe lief ab; die Bewohner |1317| der Gegend, die ſich während der Fluth auf die nächſten Bergegeflüchtet hatten, kehrten in die Ebne zurück; und Bochika,nachdem er den Indianern eine politiſche Verfaſſung und Ge-ſetze, welche denen der Inkas ähnlich waren, gegeben hatte,gieng den Tempel von Sagamuri zu bewohnen. Da lebte er25000 Jahre, und zog ſich hernach in ſein Haus, die Sonne,zurück. Unſre Ankunft in Sta Fé glich einem Triumphzug. DerErzbiſchoff hatte uns ſeinen Wagen entgegen geſchickt; mit dem-ſelben kamen die Vornehmſten der Stadt. Man gab uns ein Mit-tagseſſen 2 Meilen von der Stadt, und wir zogen mit einem Ge-folge von mehr als 60 Perſonen zu Pferde ein. Da man wußte,daß wir Mutis zu beſuchen kamen, und dieſer durch ſein hohes Alter,ſein Anſehn bei Hoſe und ſeinen perſönlichen Charakter, in derganzen Stadt in außerordentlicher Achtung ſteht; ſo ſuchte manſeinetwegen unſrer Ankunft einen gewiſſen Glanz zu geben, undihn in uns zu ehren. Der Vicekönig darf in der Stadt, derEtikette nach, mit niemand eſſen; er war aber gerade zufälligauf ſeinem Landſitze Fucha, und lud uns dahin zu ſich ein. — Mutis hatte uns ein Haus in ſeiner Nähe einrichten laſſen,und behandelte uns mit ausnehmender Freundſchaft. Er iſt einehrwürdiger alter Geiſtlicher, von beinahe 72 Jahren; unddabei ein reicher Mann: der König zahlt für die botaniſche Ex-pedition hieſelbſt jährlich 20000 Piaſter. Seit funfzehn Jah-ren arbeiten 30 Maler bei Mutis; er hat 2 bis 3 tauſend Zeich-nungen in Großfolio, welche Miniaturgemälde ſcheinen. Nächſtder Banksſiſchen in London, habe ich nie eine größere botaniſcheBibliothek als die Mutiſiſche geſehen. — Ungeachtet der Nähebeim Aequator, iſt das Klima hier empfindlich kalt, wegen dervorher angezeigten hohen Lage: das Thermometer ſteht meiſtauf 6 bis 7 Grad Reaumur, oft auf 0, nie über 18°. |1318| Ich bin, bei den Flußmiasmen und den Entzündungerre-genden Moskitoſtichen, völlig geſund geblieben; aber der arme Bonpland bekam, auf dem Wege von Honda nach Sta Fé, wie-der das dreitägige Fieber. Dies nöthigte uns, zwei volle Mo-nate, bis zum 8 Septemb. 1801, in der letzten Stadt zu blei-ben. Ich maß indeß die umliegenden Berge, von denen meh-rere 2000 bis 2500 Toiſen hoch ſind; beſuchte den See Gua-tavita, den Waſſerfall Tequendama, der wegen der Menge ſei-nes Waſſers außerordentlich ſchön, aber, nur 91 Toiſen hoch iſt,die Steinfalzgruben von Zipaguira, u. ſ. w. Sobald Bonpland wieder hergeſtellt war, verließen wirSta Fé, und ſind jetzt auf dem Wege nach Quito. Wie wol-len durch Ibagua und die Schneegegenden von Quiridiu überdie Anden gehn. Bouguer ging über Guanacas. — Ich ſchreibedieſe Zeilen am Fuße der Cordillere, die ich in drei Tagen be-ſteige. Wir ſind mehr zu Fuße als auf unſern Maulthieren.Aber dieſe Art zu reiſen bekömmt uns wohl, und wir ſind ſehrgut mit allem Nöthigen verſehn. Im Jänner 1802 gehe ich nach Lima; von dort im Mainach Akapulko; und von da, nachdem ich vorher Mexiko bereiſthaben werde, vollende ich meine Reiſe um die Welt, indem ichüber die Philippinen, und hierauf um das Vorgebirge der gu-ten Hoffnung herum, nach Europa zurückkehre. [In dem Briefe aus Sta Fé, vom 6 Sept., findet ſichnoch die naturhiſtoriſche Merkwürdigkeit]: Wir haben entdeckt, und ich halte es keinem Zweifel mehrunterworfen: daß der Krokodil, von dem alle Flüſſe hier leidervoll ſind, ein Krokodill von 25 Fuß Länge, ein Cor biauritum,biloculare [ein Herz mit zwei Ohren und mit zwei Kammern],wie ein warmblütiges Thier, hat. |1319| [Das wichtigſte in dem Briefe aus Popayan, vom 26 Nov.iſt Folgendes]: Wir reiſten am 8 Sept. von Sta Fé de Bogota ab, undſtiegen über die Cordillere der Anden bei Quiridiu, wo wir14 Tage lang über Schnee gehen mußten. Wir haben aufdieſer Reiſe intereſſante Wanderungen in die Gebirge gemacht;und unter andern den Vulkan von Purace beſucht, deſſen Mün-dung, die 2300 Toiſen hoch liegt, ſchon auf eine große Entfer-nung ein furchtbares Getöſe macht. Ende Decembers rechnenwir in Quito einzutreffen.