Aus einem Briefe an Lalande. Ausgezogen, mit Uebergehung des dem Leſer der Annalen aus den frühern Nachrichten des Herrn v. Humboldt’s ſchon vollſtändig Bekannten, aus dem Magazin Encyclopédique, Ann. 8, p. 376—391. d. H. Caraccas d. 23. Frim. J. 8., (14ten Dec. 1799.) Wenig Wochen nach meiner Ankunft in das ſüdliche Amerika, überſchickte ich Delambre einen Auſzug aus meinen aſtronomiſchen Beobachtungen, weil ich hoffte, daß einige derſelben das Bureau des Longitudes intereſſiren würden. Da ich aber höre, daß die Brigg, der ich den Brief anvertraut hatte, in dem großen Sturme, der neulich dieſe tropiſchen Gegenden verheert hat, unweit Guadeloupe untergegangen iſt, ſo glaube ich Sie aufs neue von meinen Arbeiten unterhalten zu müſſen. Nach einer Fahrt vom 17ten Praireal Jahr 7 bis zum 28ſten Meſſidor, auf der Fregatte Pizarro , langte ich auf der Küſte von Paria an. Zwar ging mein Plan nach der Havanna und nach Mexiko, doch konnte ich dem Reize nicht widerſtehn, die Wunder des Oronoko und die hohen Cordilleren zu ſehn, die ſich vom Hochlande von Quito nach den Flüſſen von Guarapeche und Arco ziehn. — Da ich ſo eben von einer höchſt intereſſanten Reiſe ins Innere von Paria , durch die Cordilleren von Cocolar , Tumeri und Guiri , und zu den dortigen noch von keinem Naturforſcher beſuchten Kapuzinermiſſionen zurückkomme, wobei ich auch meine aſtronomiſchen Inſtrumente, (einen Birdſchen Quadranten, Ramsdenſche und Troughtonſche Sextanten, Fernröhre und Chronometer,) auf 3 Mauleſeln mit mir nahm, ſo hätte ich vielleicht mehr für Aſtronomie thun können. Aber Sie wiſſen, daß Aſtronomie von meinem Hauptzwecke, (Phyſik, Geologie, Eudiometrie und Phyſiologie der Thiere und der Pflanzen,) ziemlich weit abliegt, und unter 10° Breite läßt ſich nicht ſo anhaltend arbeiten als unter 49°. Ich habe lieber wenig Beobachtungen, dieſe aber mit möglichſter Genauigkeit, als viele mittelmäßige machen wollen, und ſie in mein Journal im größten Detail aufgezeichnet, damit man, ſollte ich auf meiner Reiſe ſterben, wie es ſehr möglich iſt, über ihre Genauigkeit urtheilen könne. Vergl. Annalen der Phyſik, IV, 443. d. H. In den beiden Aufſätzen, die ich von Spanien aus an Delambre überſchickt habe, finden Sie meine europäiſchen Beobachtungen mit Borda’s neuem Inclinatorio. Ich bemerkte dort, daß auf dem feſten Lande örtliche Gründe ſtärkern Einfluß auf die Inclination als auf die Declination der Magnetnadel haben, und daß zwiſchen der Lage der Beobachtungsörter und der Inclinationen keine beſtimmte Abhängigkeit und Correſpondenz ſtatt zu finden ſcheint. Daſſelbe finde ich in der neuen Welt, im Innern Neu-Andaluſiens beſtätigt, und werden ſicher auch Nouet’s ägyptiſche Beobachtungen erhärten. Zwar werden auch die Declinationen von örtlichen Urſachen afficirt, doch, wie ich behaupten darf, ſehr viel weniger; auf dem Meere ſind ſie noch viel regelmäßiger und verändern ſich viel gleichförmiger. Annalen der Phyſik, IV, 448 f. d. H. Vergl. Annal. der Phyſ., VI, 187, Anm. d. H. Ich gebe Ihnen hier nur die Inclinations-Beobachtungen, die bis auf 15′ zuverläſſig ſind. Zur Zeit der Windſtille erhielt ich ſie auf der See noch genauer, und dann ließen ſich auch die Schwingungszeiten der Nadel ſehr gut beſtimmen. Findet man bei 5 oder 6 wiederholten Zählungen ſtets dieſelbe Zahl in einerlei Zeit, und halten ſie an, indem man das Inſtrument aus der Stelle bewegt, ſo, glaube ich, kann man den Reſultaten trauen. Ungeachtet Windſtillen zwiſchen den Wendekreiſen nicht ſelten ſind, ſo konnte ich in 40 Tagen doch nur 10 recht genaue Beobachtungen anſtellen. Beobachtungsort im Jahr 8. Breite. Länge vom erſten Meridian. Inclinationen Magnet. Kraft: Zahl der Schwingungen in 10 Minuten. in 100- theiligen Graden. in alten. Paris 48° 50′ 15″ 20° O. 77° ,15 69° 28′ 245 Nimes 43 50 12 21 59′ 72 ,65 65 23 240 Montpellier 43 36 29 21 32,5 73 ,20 65 53 245 Marſeille 42 17 49 23 3,5 72 ,40 65 10 240 Perpignan 42 41 53 20 33,5 72 ,55 65 18 248 Barcellona 41 23 8 19 52 71 ,80 64 37 245 Madrid 40 25 18 13 58 75 ,20 67 41 240 Valenzia 39 28 55 17 29 70 ,70 63 38 235 Medina del Campo 73 ,50 66 9 240 Guadarama 73 ,50 66 9 240 Ferrol 43 29 9 24,5 76 ,15 68 32 237 Auf dem atlantiſchen Meere zwiſchen Afrika u. Amerika. 38 52 15 3 40 75 ,18 67 40 242 37 14 10 3 30 74 ,90 67 30 242 32 15 54 2 52,5 71 ,50 64 21 25 15 — 36 W. 67 60 18 239 21 36 5 39 64 ,20 57 49 237 20 8 8 34 63 56 42 236 14 20 28 3 58 ,80 52 55 239 12 34 33 14 50 ,15 45 8 234 10 46 41 24 46 ,40 41 46 229 10 59 30 44 31,5 46 ,50 41 57 237 Vergleicht man dieſe Angaben mit denen in den Annalen, IV, 452, ſo ſtimmen die Landbeobachtungen in beiden Briefen völlig überein, bis auf eine unbedeutende Abweichung in der Länge Perpignans; unter den Seebeobachtungen erkennt man aber nur zwei wieder; dagegen ſtimmen die Angaben in den Annalen, VI, 186, völlig mit dieſen zuſammen, obſchon ſie minder vollſtändig ſind. d. H. Im Jahre 1776 war, nach Cavallo, unter einer Breite und einer Länge die Inclination von 24° 24′ von 18° 11′ 59° — 10° — 22 52′ 44 12′ 0 — 37 38 30 3 Im Jahre 1799 war, nach Nouet’s Beobachtungen, zu Alexandrien unter 31° 13′ Breite und 47° 34′ öſtl. Länge, die Inclination 47° 30, die Schwingungszahl der Inclinationsnadel in 10 Minuten 208. Annalen der Phyſik, VI, 171 und 183. d. H. Seitdem ſich Coulomb und Caſſini nicht mehr mit Declinations-Beobachtungen abgeben, kenne ich keinen Ort der Erde, wo die Abweichung bis auf 10″, und nicht zehn, wo ſie bis auf 1′ zuverläſſig beſtimmt würde. Welche Ungewißheit herrſcht nicht noch jetzt über die wahre Abweichung der Magnetnadel zu Paris. Meine zehn Meeresbeobachtungen werden dazu dienen können, in der Folge zu beſtimmen, ob ſich die Inclinationen ſchnell ändern. Die Breite und Länge derſelben ſind ſtets in derſelben Stunde mit Genauigkeit, durch Hülfe eines Ramsdenſchen von 15 zu 15 Sekunden getheilten Sextanten und des Berthoudſchen Chronometers beſtimmt worden. Sie ſehn aus ihnen, daß die Inclinationen von 37° Breite an ausnehmend ſchnell abnehmen, und daß ſie von 37 bis 48° Breite, weniger nach Oſten als nach Weſten hin zunehmen. Die Verhandlungen darüber in einem der folgenden Stücke der Annalen. d. H. Es ſcheint mir, als wenn in der hohen Kette von Kalkbergen dieſer Provinz unweit des Aequators kleine Erhöhungen über dem Niveau des Meeres die Inclinationen weit ſtärker, als die viel höhern Berge in den Pyrenäen und in Alt-Kaſtilien ſtören. Zum Beweiſe führe ich Beobachtungen an vier Orten an, die ziemlich genau in einem Bogen von Nord nach Süd, (der 24′ faßt,) liegen: Höhe über dem Meere. Inclination. Schwingungen in 10 Minuten. 100 grad. Eintheilung. alte. Cumana 24 par. Fuß 44°, 20 39° 47′ 229 Zueteppe 1111,2 43 ,30 38 58 229 Impoſſibile 1470 43 ,15 38 50 233 Cumanacoa 636 43 ,20 38 53 228 Cocollar 2352 42 ,60 38 20 229 Wie man aus dem Memorandum für die La Perouſe begleitenden Phyſiker ſieht, glaubte Borda, die Intenſität der magnetiſchen Kraft ſey überall auf der Erde dieſelbe, indem er die geringe Verſchiedenheit, die er in ihr zu Cadix, Teneriffa und Breſt gefunden hatte, der Unvollkommenheit der Bouſſole zuſchrieb. Er forderte mich auf, dieſes zu verificiren . Sie ſehn, daß die magnetiſche Kraft allerdings ſo verſchieden iſt, daß ſie zwiſchen Paris und Cumana ſich von 245 bis 229 Schwingungen in 10 Minuten verringert hat, obſchon ſie nicht mit den Inclinationen abnimmt. Dieſe Verringerung iſt zuverläſſig keiner Abnahme an Güte in der Nadel oder ſonſtigen zufälligen Umſtänden zuzuſchreiben; denn dieſelbe Nadel machte in gleicher Zeit in Paris 245, in Girona 232, in Barcellona 245, in Valencia 235 Schwingungen, und gab nach einer Reiſe von mehrern Monaten an demſelben Orte gerade dieſelbe Schwingungszahl als vor der Abreiſe. Dieſe iſt auf freiem Felde, in einer Stube, in einer Höhle immer dieſelbe, ſo daß die magnetiſche Kraft an einem Orte überall und lange Zeit über unverändert dieſelbe iſt, und eine beſtändige Kraft, gleich der Schwere, zu ſeyn ſcheint. Vergl. Annalen der Phyſik, VI, 319. d. H. Ich hatte das Mißvergnügen, auf dem Meere keine recht genaue Declinations-Beobachtungen anſtellen zu können. Aller Mühe, die ich mir gegeben habe, ungeachtet, konnte ich keinen Declinations- Kompaß, der auch nur bis auf 40′ Sicherheit gegeben hätte, zu Kauf auftreiben. Das iſt der Grund, warum ich Ihnen nichts von den Abweichungen auf dem Meere ſage. Zuverläſſig iſt indeß der Nullpunkt für die Abweichung ſchon ſehr viel weiter nach Weſten fortgerückt, als auf Lambert’s Karte im Berliner aſtronomiſchen Jahrbuche für 1779. Eine ſehr gute Beobachtung aus dem Jahre 1775, auf einem engliſchen Schiffe aus Liverpool, ſetzt dieſen Nullpunkt in 29° nördl. Breite und 66° 40′ weſtl. Länge. An zwei Orten auf der Küſte Süd- Amerika’s habe ich die Abweichung mit einer Bouſſole von Lenoir, in welcher die Nadel an einem Faden hing, nach Art Prony’s und des Hrn. von Zach durch Azimutal-Beſtimmung eines Signals mittelſt eines Sextanten, mit aller Sorgfalt beobachtet. Sie war im Vendemiaire, (Oktober 1799,) zu Mittag in Cumana, und zwanzig Lieues weiter nach Oſten 4° 13′ 45″ öſtlich; in Caripe, (dem Hauptorte der Kapuziner-Miſſionen unter den Chaimas und Caraiben,) 3° 15′ öſtlich. Während des Erdbebens zu Cumana am 4ten November 1799 veränderte ſich die Inclination, nicht aber die Declination der Magnetnadel. Erſtere war vor dem Stoße 44°,20 der neuen Kreistheilung; nach dem Stoße blieb ſie 43°,35. Die Schwingungszahl der Inclinationsnadel war indeß nach wie vor dieſelbe, 229 in 10 Minuten. Dies, vereint mit andern Beobachtungen, ſcheint mir zu beweiſen, daß ſich beim Erdbeben dieſer kleine Theil der Erdkugel, und nicht die Nadel verändert habe; denn in den Gegenden, wo man nie ein Erdbeben ſpürt, in der Urkette aus geſchichtetem Granit, war die Inclination auch nachher noch ſo groß als zuvor. Bei dem Intereſſe, welches Sie an Allem nehmen, was die Schifffahrt betrifft, werden Ihnen folgende Bemerkungen nicht unlieb ſeyn. Ich habe das, was Franklin und der Kapitän Jonathan Williams über den Gebrauch des Thermometers, Untiefen zur See zu entdecken, in den Transact. of the American Society, Vol. 3, p. 32, behaupten, ſorgfältig geprüft, und muß es völlig beſtätigen. Ich war verwundert, zu ſehn, wie das Waſſer, je nachdem die Tiefe deſſelben abnimmt, zuſehends kälter wird, und wie Untiefen und Küſten ſich dadurch ankündigen. Das ſchlechteſte Weingeiſt-Thermometer, iſt es nur empfindlich, wird ſo, mitten in Sturm und Nacht, oder wenn man ſonſt die Sonde nicht ohne Schwierigkeit fallen laſſen kann, ein wohlthätiges Inſtrument in der Hand ſelbſt des unwiſſendſten Piloten. Ich kann dieſes der Aufmerkſamkeit des Bureau des Longitudes nicht genug empfehlen. Unſre ganze Mannſchaft war erſtaunt, zu ſehn, wie ſchnell das Thermometer ſank, als wir uns der großen Bank näherten, die ſich von Tabago nach Granada zieht, und der öſtlich von Margarita. Dieſe Beobachtungen ſind um ſo leichter, da das Waſſer des tiefen Meeres in einer Ausdehnung von zwölftauſend Quadratmeilen, Tag und Nacht immer einerlei Temperatur hat, ſo daß das empfindlichſte Thermometer während einer Fahrt von 4 bis 6 Tagen ſeinen Stand nicht über 0,3° ändert. In der Nähe von Untiefen war es um 2 bis 3° und mehr kälter. Dieſe bis jetzt vergeßne Bemerkung Franklin’s kann für die Schifffahrt einſt ſehr nützlich werden; nicht, als wenn man das Senkblei wegwerfen, und ſich allein auf das Thermometer verlaſſen ſollte; das wäre eine Thorheit: ſondern weil die Beobachtungen ſich ſo, leicht vervielfältigen laſſen, auch das Thermometer die Gefahr weit eher als das Senkblei anzeigt, indem das kältere Waſſer über der Untiefe auch die Temperatur des benachbarten vermindert. Ich kann verſichern, daß dieſes neue Mittel nicht unzuverläſſiger iſt, als das Log und andere Hülfsmittel der Nautik. Sinkt das Thermometer nicht, ſo darf man ſich zwar noch nicht ganz ſicher vor Untiefen halten; ſinkt es aber, ſo muß man auf ſeiner Hut ſeyn. Dieſe Warnung iſt wahrlich weit ſchätzbarer, als die unſrer Seekarten, wo die Untiefen meiſt höchſt fehlerhaft angegeben ſind, und ein Thermometer in einen Eimer Seewaſſer zu tauchen, iſt gewiß etwas gar leichtes. Nach des Grafen Rumford’s Lehre von der Nichtleitung des Waſſers für Wärme, wird dieſes ſchwerlich der Fall ſeyn. d. H. Ich habe ferner häufig das ſpecifiſche Gewicht und die Temperatur des Meerwaſſers an der Oberfläche und in gewiſſen Tiefen, mittelſt einer Dollondſchen Wage und mit Thermometern gemeſſen, die in Sonden ſitzen, welche mit einem Ventil verſehen ſind. Da meine Inſtrumente nach den beſten Pariſer abgeglichen ſind, und ich meiner Länge ſicherer, als man es gewöhnlich iſt, ſeyn konnte; ſo wird die kleine Karte, in der ich die Reſultate dieſer Verſuche bekannt zu machen denke, ganz intereſſant ſeyn. Unter 17° und 18° nördl. Breite giebt es im Meere zwiſchen Afrika und Weſtindien eine Zone, wo, ohne daß eine außerordentliche Strömung ſtatt fände, das Waſſer dichter iſt, als unter einer kleinern Breite. Hier einige Verſuche über die Temperatur des Meerwaſſers: Nördl. Breite. Länge vom erſten Meridiane. Temperatur des Meerwaſſers an der Oberfläche. der Luft. 43° 29′ 9° 29′ O. 12° 18° 39 10 3 41,5 12 13 36 3 2 57 12 14 35 8 2 15 13 16,5 32 15 2 52,5 14,2 13, 5 30 35 3 6 15 16 28 55 2 37,5 15 17 26 51 — 47 16 15 20 8 8 33 W. 17 16 18 53 10 5 17,4 17 18 8 13 2 17,9 19 17 26 15 26 18 16 15 22 22 49 18,5 20 14 57 24 40 19 17 13 51 30 2,5 19,8 18,9 10 46 41 24 20,7 20,3 10 28 46 31 21 17 bis 27 10 29 46 35 17,8 23 (auf einer Untiefe.) Dieſer Brief war ſchon in Cumana geſchrieben. Aus Mangel an ſicherer Gelegenheit mußte ich ihn mit hierher, nach dieſer großen Hauptſtadt der Provinz Caraccas nehmen, die in einem an Cacao, Baumwolle und Kaffee reichen Thale, 400 Toiſen über dem Meere liegt, und ganz das europäiſche Klima genießt. Das Thermometer fällt Nachts bis 11°, und ſteigt am Tage nie über 17 bis 18°. Auch ſeine Beobachtungen über die atmoſphäriſche Ebbe und Fluth erwähnt Herr von Humboldt in dieſem Briefe aufſ neue. Ich übergehe ſie, da ſie in den Annalen der Phyſik, VI, 188, ſchon viel umſtändlicher mitgetheilt ſind, und hier kein neuer Umſtand, als lediglich der hinzugefügt wird, daß weder Wind, noch Gewitter, noch Erdbeben auf jene regelmäßige tägliche Variation im Barometerſtande den geringſten Einfluß haben, und daß, nach Verſicherung des Bürgers Richard, dieſe tägliche Variation zu Surinam 2 Linien betrage. d. H. — — Die Gewitter, welche hier täglich auf den Durchgang der Sonne durch den Meridian zu folgen pflegen, machen correspondirende Höhenbeobachtungen ſehr mißlich und beſchwerlich, da man die Abendbeobachtungen zu oft verliert. — — Die Gewitter nach dem Erdbeben in Cumana brachten mich um die Immerſionen des zweiten Jupiterstrabanten am 11ten und 18ten Brumaire. Hier die vorzüglichſten Längenbeſtimmungen, mittelſt Berthoud’s Chronometer, aus den beobachteten Stundenwinkeln berechnet. Auch habe ich viele Beobachtungen von Mondsdiſtanzen, die ich aber hier nicht berechnen kann. Cumana, im Schloß St. Antonio 10° 27′ 37″ Breite, und, (die Länge von Madrit zu 13° 58′ angenommen,) weſtliche Länge 46° 31′ — Puerto Eſpana in der Inſel St. Trinidad 43 49 30″ Tabago, das öſtliche Vorgebirge, 4247 30 Macanao, der Weſttheil der Inſel St. Margarita, 4635 30 Punta Araya in Neu-Andaluſien 4635 30 Inſel Coche; das öſtliche Vorgebirge 4612 — Bocca de Drago, (nicht zuverläſſig,) 44 23 — Cabo de tres Puntas 4454 30 Caraccas, à la Trinité, 10° 31′ 4″ Breite; ſehr gut. Dieſe Beobachtungen ſind um ſo intereſſanter, da alle Karten hier ſehr ſchlecht ſind, und die Uebereinſtimmung meiner Längen von Teneriffa und Tabago mit den Beobachtungen Borda’s und Chabert’s von 2″ bis 5″ Zeit, mir die Vortrefflichkeit meines Chronometers beweiſen. Die Schönheit der Nächte zwiſchen den Wendekreiſen veranlaßte mich, die Lichtſtärke ſüdlicher Sterne mit einander zu vergleichen, die ſich ſeit La Caille, bei mehrern im Kranich, Altar, Tucan, und im Fuße des Centauers verändert zu haben ſcheint. Ich bediene mich dabei der von Herſchel angegebnen Methode, und ähnlicher Diaphragmen, wie bei den Trabanten. Hat das Licht des Sirius 100, und das des Procyon 88 ſolcher Theile, ſo hat deren, nach meinen Beobachtungen, das Licht des Canopus 98 Th. α im Phönix 65 Th. α im Centauer 96 α im Pſau 78 Acharnar 94 α im Kranich 81 α im Indianer 50 β — — 75 β — — — 47 γ — — 58 α im Tucan 70