Alexander von Humboldt’s phyſikaliſche Beobachtungen auf ſeiner Reiſe nach dem ſpaniſchen Amerika. (Aus einem Briefe deſſelben an Delamétherie. Journal de Phyſique, t. 6, p. 433. Der erſte Reiſeplan Herrn von Humboldt’s war, über Tripolis zu den franzöſiſchen Phyſikern in Aegypten, und von da weiter ins innere Afrika vorzudringen; ſchon hatte er ſich, um dieſen Weg anzutreten, zwei Monate lang in Marſeille aufgehalten, als unvorherzuſehende Umſtände dieſe Reiſe vereitelten, worüber wir uns, bei der Gefährlichkeit derſelben für Chriſten, unſtreitig Glück zu wünſchen haben. Seinem Vorhaben treu, die heiße Zone zu beſuchen, wandte er ſich darauf nach Spanien, und hatte das für einen Ausländer ſo ſeltene Glück, von der Regierung die Erlaubniß zu erhalten, Mexiko, Peru, Chili und die Philippinen zu bereiſen. Den 26ſten Floreal J. 7. verließ er Madrit, um ſich in Corunna nach der Havanna und Mexiko einzuſchiffen. Dieſen Vorſatz muß er aber ſpäterhin abgeändert haben, da wir ihn jetzt in Cumana, einer ſpaniſchen Seeſtadt in Süd-Amerika, (dem Hauptorte in Neu-Andaluſien, zwiſchen Guiana und Caracas,) finden, und er den geraden Weg dahin von Corunna über die Canariſchen Inſeln genommen zu haben, dort auch einige Zeit noch ſich erweilen zu wollen ſcheint. d. H. Cumana in Süd-Amerika, den 30ſten Meſſidor J. 7. Erſt ſeit drei Tagen befinde ich mich hier auf der Küſte von Süd-Amerika, und ſchon zeigt ſich eine günſtige Gelegenheit, Ihnen, mein theurer und würdiger Freund, mit einem Fahrzeuge, das im Begriffe iſt, unter Segel zu gehn, in aller Eil zu ſagen, daß ich mit meinen aſtronomiſchen, phyſikaliſchen und chemiſchen Inſtrumenten, wohl behalten, und ohne daß ſie den geringſten Schaden genommen hätten, hier angekommen bin. Während der Ueberfahrt habe ich fleißig Verſuche über die chemiſche Miſchung, die Durchſichtigkeit und die Feuchtigkeit der atmoſphäriſchen Luft, über die Temperatur und Dichtigkeit des Meerwaſſers, die Inclination der Magnet-Nadel, und über die Intenſität der magnetiſchen Kraft angeſtellt. Meine Ramsdenſchen und Troughtonſchen Sextanten und der Chronometer von Louis Berthoud, (ein treffliches Inſtrument, das den Zeitunterſchied zwiſchen Paris und St. Croix auf Teneriffa zu 1 St. 14′ 25,5″ gab, indeß ihn Borda 1 St. 14′ 24″ gefunden hatte,) ſetzten mich in den Stand, den Ort, wo jede dieſer Beobachtungen angeſtellt wurde, mit großer Genauigkeit zu beſtimmen; welches für die magnetiſchen Beobachtungen von Wichtigkeit iſt. Aber wie ſoll ich Ihnen in dieſer Eil ſagen, was ich geſehn, und welchen Genuß mir der Aufenthalt auf den Canariſchen Inſeln gewährt hat. Indeß faſt allen Naturforſchern, die Indien beſucht haben, hier kaum Zeit genug vergönnt war, bis zum Fuße des großen vulkaniſchen Koloſſes hinaufzuſteigen, und die herrlichen Gärten des Hafens von Orotava zu bewundern, hatte ich die Freude, daß ſich unſre Fregatte, der Pizarro, ſechs volle Tage zu Teneriffa aufhielt. Ich habe die Gebirgsarten des Pic de Teyde im Detail unterſucht, und ſeinen Gipfel in der lehrreichen Geſellſchaft des Vice-Conſuls der Republik, le Gros, beſtiegen. Er und Bernard Cologan haben den letzten furchtbaren Ausbruch dieſes Vulkans, am 9ten Juni 1798, mit vielem Scharfſinne beobachtet, und wir dürfen von ihm eine Beſchreibung deſſelben mit einer Karte erwarten, deren Skizze ich bereits im königl. botaniſchen Garten zu Orotava geſehn habe. Wir ſchliefen im Mondſcheine 1200 Toiſen über dem Meere, brachen dann um 2 Uhr Nachts auf, und gelangten, ungeachtet des heftigen Windes, der durchdringenden Kälte und der Hitze des Bodens, welche die Sohlen unſrer Stiefeln verbrannte, um 8 Uhr auf den Gipfel. Ich ſage Ihnen nichts von der majeſtätiſchen Ausſicht auf die vulkaniſchen Inſeln Lancerotta, Canaria, Gomera, die man zu ſeinen Füßen ſieht, und von der 7 deutſche Quadrat-Meilen großen Wüſte, die ganz mit Bimsſtein und Laven bedeckt, ohne Inſekt und ohne Vogel, bloß von der Viola decumbens bewohnt iſt, und uns von den üppigen Lorbeerwäldern, den Heideflächen, und den mit Palmen, Banian- und Drachenbäumen gezierten Weingärten trennte, deren Fuß das Meer beſpült. Wir ſind ſelbſt in den Krater hinabgeſtiegen, der nur 40 bis 60 Fuß tief iſt. Die Spitze liegt, nach Borda’s ſehr genauer geometriſcher Meſſung, 1904 Toiſen, (11424 pariſ. Fuß,) über der Meeresfläche. Ich füllte hier einige Bouteillen mit Luft, und bei einer nachmahligen ſehr genauen Zerlegung derſelben durch Salpetergas, deſſen Reinheit zuvor durch ſchwefelſaures Eiſen geprüft war, fand ſich, daß ſie nur 0,19 Sauerſtoff enthielt, ungeachtet der ſehr heftige Wind Lebensluft aus den niedern Regionen, (wo der Sauerſtoff-Gehalt 0,278 betrug,) mit darunter gemengt haben mochte. Das gewöhnliche Reaumüriſche Thermometer ſtand auf dem Gipfel auf 2°, zu Orotava zwiſchen 18 und 19°; macht für je 116° Toiſen Höhe, einen Temperatur- Unterſchied von 1°, welches mit Sauſſüre’s Beobachtungen, der 107 Toiſen für jeden Grad verminderter Wärme rechnet, ganz gut zuſammen ſtimmt. Der Pic de Teyde iſt ein ungeheurer Baſaltberg, der auf dichtem, neuerm Kalkſteine zu ruhen ſcheint. Dieſes iſt derſelbe Kalkſtein, den man, mit vielem Feuerſtein gemiſcht, am Cap Noir in Afrika findet, der zu Cadix, in la Mancha, und in der Provence die herrſchende Gebirgsart iſt, und worauf auch die Baſalte von St. Loup unweit Agde und die Baſaltkegel in Portugal ruhen. So groß iſt die Einförmigkeit im Baue der Erde. Die Azoren, die Canariſchen Inſeln und die Inſeln des grünen Vorgebirges ſcheinen bloße Fortſetzungen der Baſalt- Formationen um Liſſabon zu ſeyn. An die Küſten von Teneriffa ſpülen die Wellen Geſchiebe von Granit, Syenit, und granitartigem Glimmerſchiefer an, wie er auf dem Gotthardtberge und im Salzburgſchen vorkommt; wahrſcheinlich Gebirgsarten, woraus der höchſte Zug des Atlas in Afrika beſteht, der ſich weſtlich nach den Küſten von Marocco zieht. Schon ſeit Jahrhunderten wirft der Krater des Gipfels keine Laven mehr aus; dieſe brechen zu den Seiten des Pics hervor. Dagegen erzeugt der Krater eine ungeheure Menge Schwefel und ſchwefelſaures Eiſen, (Vitriol). Ob ſich wohl der Schwefel hier erſt durch Zuſammenſetzung bildet, oder ob er nicht vielmehr in dem Kalkgebirge unter dem Baſalte liegt? Dieſes iſt von einerlei Art mit dem Andaluſiſchen Kalkgebirge, (auch mit dem von Kreczezowiz in Pohlen,) und es iſt Ihnen bekannt, daß der Kalkſtein und Gyps Andaluſiens, (beide gehören zu einerlei Formation, da der Gyps im Kalkſteine in Bänken vorkömmt,) ganz Europa mit Schwefel verſorgen könnten. Der Baſalt des Pics de Teyde enthält nicht bloß baſaltiſche Hornblende und Olivin in Blättern und kryſtalliſirt, ſondern, beſonders gegen den Gipfel zu, auch ganze Lagen von Wernerſchem Porphyrſchiefer, und einer Art Obſidian-Porphyr. Der Porphyrſchieſer iſt blätterig, klingend, an den Kanten halb durchſichtig, und beſteht aus einer grünen, ſehr harten Grundmaſſe, welche mit dem Nephrit, (Jade,) verwandt iſt und glasartige Feldſpath-Kryſtalle enthält. Die Bimsſteine des Pics ſind durch Feuer zerſetzter Obſidian, und ihr Urſprung läßt ſich keinesweges vom Feldſpathe ableiten. Ich habe viele Stücke aufgeleſen, die noch zur Hälfte Obſidian, olivenſchwarz, und zur Hälfte faſeriger, weißer Bimsſtein waren; auch hatte ich dergleichen ſchon in den Mineralien-Sammlungen zu Madrit gefunden. Mit dem neuen, von Borda erfundenen, Inclinatorio, welches Megnié in Madrit noch etwas tragbarer gemacht hatte, habe ich eine große Menge von Beobachtungen über die Inclination der Magnetnadel angeſtellt. Sie werden die Beobachtungen geſehn haben, die ich zugleich mit einer aſtronomiſchen Abhandlung dem Bürger Delambre überſchickt habe. Wahrſcheinlich dieſelben, welche, aus einem Brieſe des Herrn von Humboldt’s, in den allg. geogr. Ephemerid. des Herrn Oberſt-Wachm. von Zach, Auguſt 1799, S. 146 — 161, mitgetheilt werden. Dieſes treffliche Inclinatorium iſt, ſo viel ich weiß, noch nicht beſchrieben, daher ich im Kurzen hierher ſetze, was Herr von Humboldt in jenem Briefe darüber ſagt. „Das Inſtrument, deſſen ich mich bediene, iſt der Inclinations-Compaß, den Borda angegeben, und le Noir für das Bureau des Longitudes in Paris ausgeführt hat. Das Bureau hatte die Gefälligkeit, ihn mir bei meiner Abreiſe von Paris abzutreten. Der Azimuthal-Zirkel hat 0,5 Mètre, (1 [Formel] p. Fuß,) im Durchmeſſer; die Nadel 0,3 Mètre, (0,9 p. F.,) Länge; und die Theilung des ſenkrechten Kreiſes giebt, mit Hülfe der Loupe, eine Gewißheit von 5 Decimal-Minuten, (2,7 Min.). Borda betrachtete dieſes Inſtrument als das erſte, das ſichere Inclinationen angebe, da alle übrigen, die uns ſo viel irrige Zahlen geliefert haben, nicht genau in die wahre Ebene des magnetiſchen Meridians geſtellt werden können. Um dieſes bei dem ſenkrechten Kreiſe des Bordaiſchen zu bewerkſtelligen, giebt es mehrere Methoden: 1. Man ſucht mittelſt einer mit Dioptern verſehnen Magnetnadel Gegenſtände im Magnet-Meridiane auf, und rückt den Kaſten, der den vertikalen Kreis enthält, ſo, daß man durch zwei daran befeſtigte Dioptern dieſelben Gegenſtände wahrnimmt. 2. Oder man nimmt correſpondirende Inclinations- Höhen weſtlich und öſtlich vom Magnet. Meridiane, und findet daraus dieſen mit Hülſe des angebrachten Azimuthal-Kreiſes, indem die Cotangenten der Inclinationen, den Coſinuſſen des magnetiſchen Azimuths der Nadel proportional wachſen. 3. Oder man ſucht die kleinſte Inclination, indem man nach und nach das Inſtrument um den Azimuthal-Zirkel dreht. 4. Oder man ſucht den Punkt, in welchem die Nadel genau vertikal ſteht; 100 Decimal-Grad weiter, auf dem Azimuthal-Kreiſe gerechnet, hat man genau den magnet. Meridian. (Denn iſt I die wahre Inclination im magnetiſchen Meridiane, i die Inclination beim magnet. Azimuth a ſo muß, da cotg. i : cotg. i′ = coſ. a : coſ. a′ iſt, cotg. i : cotg. I = coſ. a: 1, und wenn i ein rechter Winkel, alſo coſ. i = 0 wird, auch coſ. a = 0 und a ein Quadrant ſeyn.) „Giebt dieſe letztere Methode nicht denſelben magnet. Meridian als die erſte oder dritte, ſo kann man überzeugt ſeyn, daß entweder der Compaß nicht genau horizontal geſtellt iſt, oder daß beide Enden der Nadel von ungleicher Schwere ſind. Ich habe bei meinen Beobachtungen mehrere dieſer Methoden zu verbinden geſucht, und mit Vergnügen geſehn, daß meine Nadel ſo genau centrirt iſt, daß ich immer einerlei Reſultat erhalte, ich mag die dritte oder die vierte der angegebenen Methoden wählen. Um die Stärke der magnetiſchen Kraft, d. h. ihre Intenſität, zu meſſen, bediente ich mich ehedem des Sauſſüriſchen Magnetometers, eines, in Hinſicht des Transports, äußerſt zarten Inſtruments. Borda rieth mir, mich der Oſcillationen der Inclinations-Nadel als eines Magnetometers zu bedienen, wie das ſchon auf der verunglückten Seereiſe Entrecaſteau’s geſchehn ſollte. Ich habe die Oſcillationen der in den Magnet-Meridian geſtellten Nadel mit großer Sorgfalt nach einem Berthoudſchen Chronometer beobachtet. Die Oſcillations-Geſchwindigkeiten ſind ſo gleichförmig, daß, wenn einer die Nadel, ein andrer den Chronometer genau beobachtet, beide bis auf 0,2 zuſammen ſtimmen müſſen. Wie viele intereſſante Beobachtungen hätte ich nicht anſtellen können, hätte ich das Magnetometer vor 2 Jahren gekannt, als ich den gewaltigen, aus magnetiſchem Serpentin beſtehenden, Heidberg auffand, deſſen magnetiſche Atmoſphäre 8 Mètres, (24 p. F.,) davon noch wirkſam iſt, und die Polarität ohne Spur von Anziehung zeigt. Als Commentar hierzu Folgendes. Gilt, was Coulomb durch ſeinen Windungs-Apparat von der Declinations-Nadel bei horizontaler Drehung derſelben dargethan hat, ( Gren’s neues Journ. d. Phyſik. B. II, S. 299,) auch auf eine ähnliche Art von der Inclinations-Nadel, und wird ſie, wenn man ſie in der Ebene des Magnet-Meridians aus der Linie der Ruhe entfernt, zu dieſer durch eine Kraft zurück getrieben, welche, ſofern ſie nach der Richtung der Ruhelinie wirkt, die Nadel gleichförmig beſchleunigt; ſo muß die Inclinations-Nadel genau nach den Geſetzen des Pendels ſchwingen. Bei gleichen Pendellängen verhalten ſich aber die Zahlen von Schwingungen in einerlei Zeit, wie die beſchleunigenden Kräfte; und in ſo fern kann die Zahl der Oſcillationen der Inclinations-Nadel die magnetiſche Kraft meſſen. — Nouet, einer der Aſtronomen, welche Bonaparte nach Aegypten begleiteten, iſt mit einem ganz ähnlichen Bordaiſchen Inclinations-Compaß von le Noir verſehn, und hat damit auf der Reiſe und in Nieder-Aegypten bis Suez viele Beobachtungen angeſtellt, welche dadurch, daß ſie mit den von Humboldtſchen correſpondiren, noch intereſſanter werden, und die ich dem Leſer nächſtens mitzutheilen hoffe. d. H. Sie werden aus dieſen Beobachtungen ſehn, daß die magnet. Kraft keinesweges den Inclinationen proportional iſt. Das Phänomen iſt äußerſt zuſammengeſetzt, und die magnetiſchen Anziehungskräfte werden ſonderbar durch Urſachen verändert, die wahrſcheinlich nur local ſind. Beobachtet ſeit Vendem. J. 7. zu Breite Länge Inclination d. Magnetnadel nach Graden d. neuen Kreistheilung. Magnetiſche Kraft, Zahl der Schwingungen in 1 Minute. Paris 48° 50′ 20° 0′ O. 77,15° 24,5 Nimes 43° 50′ 21° 59′ 72,65 24 Montpellier 43° 36′ 21° 32′ 73,20 24,5 Marſeille 43° 18′ 23° 3′ 72,40 24 Perpignan 42° 42′ 20° 23′ 72,55 24,8 Gironne 71,75 23,2 Barcellona 41° 23′ 19° 52′ 71,80 24,5 Cambrils 71,75 24,1 Valenzia 39° 29′ 17° 29′ 70,70 23,5 Madrit 40° 25′ 13° 58′ 75,20 24 Ferrol 76,15 23,7 auf dem Meere 32° 16′ 2° 53′ 71,50 24 26° 51′ 0° 57′ 67,00 23 14° 13′ 28° 3′ W. 55,80 23,9 13° 51′ 30° 2′ 50,15 23,4 10° 59′ 44° 31′ 46,50 23,7 Im Journal de Phyſique ſind dieſe Beobachtungen fehlerhaſt und mangelhaft mitgetheilt. 1. Führt bei den Beobachtungen auf dem Meere das, was ich hier als Längen aufführe, die Ueberſchrift: Breite, und umgekehrt. 2. Wird mit keinem Worte erwähnt, wie die dort angegebenen Längen zu verſtehn ſind, von Paris oder vom Ferroer Meridian ab; ich muß auf erſteres rathen, da die letzte Station bei 11° Br. 64 [Formel] ° L. hat, welche, von Ferro ab gerechnet, einen Ort an der mexicaniſchen Küſte hinter Portobelo bezeichnen würde, wo Herr von Humboldt offenbar nicht geweſen iſt, daher ich die dortigen Angaben auf den Ferroer Meridian reducirt habe. 3. Fehlen einige der europäiſchen Beobachtungen, die ich, (ſo wie auch folgende Bemerkungen über einige,) aus dem Briefe des Hrn. von Humboldt’s in den Allg. geogr. Eph. des Hrn. von Zach, 1799 Aug, entlehne. d. H. Mit dem ſehr mittelmäßigen Inclinations-Compaß auf der Pariſer National-Sternwarte fand Bouvard die Incl. am 26ſten Vendem. 77°,96, (70° 10′ der alt. Einth.) v. H. Sie veränderte ſich vom 10ten Brum. bis 7ten Frim. durchaus nicht, obgleich das Inſtrument ſehr häufig auf der Marſeiller Sternwarte beobachtet wurde. v. H. Trägt etwa die Nähe der Pyrenäen dazu bei, daß die Inclination hier ſtärker iſt, als man ſie bei der ſüdlichen und weſtlichen Lage des Orts erwarten ſollte? v. H. Eine ſehr oft wiederholte Beobachtung. Nach Barometer-Beobachtungen ſcheint der Ort 132 Toiſen über der Meeresfläche zu liegen. v. H. Mittelzahlen nach einer großen Zahl von Beobachtungen. Die Berge von Guadarama enthalten viel magnetiſches Eiſen. v. H. Eine genau horizontal geſtellte Magnetnadel von derſelben Länge wie meine Inclinations-Nadel, macht zu Madrit in der Minute regelmäßig 8 Oſcillationen. Ich wäre neugierig, zu wiſſen, wie viel ſie in Paris macht. Ich habe mir vorgenommen, hierüber mit Hülfe des Coulombſchen Apparats genaue Verſuche zu Quito und in Mexiko anzuſtellen; es verſteht ſich, mit einer Nadel von gleicher Länge und Schwere. v. H. Iſt es nicht ſtürmiſch, ſo laſſen ſich die Oſcillationen während 1 Minute auch auf dem Meere ſehr gut beobachten. v. H. Ich habe das Meerwaſſer häufig mit einer Dollondſchen Wage gewogen. Es wird nach dem Aequator zu minder dicht; doch läßt ſich nicht daran zweifeln, daß das Minimum der Dichtigkeit nördlich von der Linie iſt, indem ſie von 18° 8′ Breite, nach dem Aequator hin, wieder zunimmt. Ich bin nun dahin gelangt, die Zerlegung der Luft am Bord des Schiffs mit gleicher Leichtigkeit, als in meinem Laboratorio vorzunehmen. Einen ſchon angefangenen Aufſatz über dieſe Zerlegungen werde ich dem National-Inſtitute überſchicken, und Sie werden darin finden, daß die Seeluft unter 10° 30′ Breite, in den ſchönen mondhellen Nächten über 0,30 Sauerſtoff enthielt. Auch über die Temperatur des Meerwaſſers habe ich ſorgfältige Verſuche angeſtellt. Sie nahm auf unſrer Reiſe von 12° bis auf 20,5° zu, und betrug an der Oberfläche des Meeres bei Corunna. 12° R. unter 35° 8′ Breite 13° — 29° 15° — 20° 8′ 17° — 14° 57′ 19° — 13° 30′ 20,5° — Sie wiſſen, daß die Temperatur der Luft auf die Temperatur des Meerwaſſers nicht den mindeſten Einfluß hat; in einerlei Breite bleibt ſie während aller Jahrszeiten dieſelbe. Aber überall, wo es Untiefen giebt, iſt das Meerwaſſer kalt, und ich ſah ſo das Thermometer darin von 20,5° bis auf 18° ſinken. Es iſt daher in der That ein glücklicher Gedanke, auf den Franklin, Jonathan Williams gebracht hatte, das Thermometer zum Sondiren zu brauchen, und ich werde künftig einmahl die Fortſetzung von Williams Karte liefern. Transact. of the Americ. Soc., Vol. 3, pag. 82. Mein Reiſegefährte Bonpland hat ſchon eine anſehnliche Sammlung von Pflanzen zuſammengebracht. Unſer Haus beſteht aus Quinquina-Holz. Wir werden hier Beobachtungen über den Zitteraal, (gymnotus electricus,) anſtellen.