Practical Obſervations on the British Graſſes beſt adapted to the laying down, or improving of Meadows, to which is added an enumeration of the British Graſſes. by William Curtis. London 1790. 8. (67 Seiten.) Der berühmte Herr Curtis beſchäftigt ſich ſchon ſeit mehreren Jahren mit ökonomiſchen Verſuchen über einheimiſche Pflanzen, die er in ſeinen ſchönen botaniſchen Gärten zu Brompton und Lambeth-marſch anſtellt, und deren Reſultate er in der vor uns liegenden Abhandlung ſeinen Landsleuten mittheilt. In der Einleitung beklagt der Verf. mit Recht, daß die practiſchen Schriften eines Stillingfleet, eines Kent und Anderſon ſammt den Præmien der patriotiſchen Society for the Encouragement of Manuf. arts and Commerce noch immer nicht die glücklichen Folgen für Englands Ackerbau und Viehzucht gehabt haben, welche man ſo allgemein erwartete. Der Landmann, ſelbſt der wohlhabendere und verſtändigere, beſäet ſeine künſtlichen Wieſen entweder mit Grasſaamen ohne Wahl (Heuſaat!) oder er verdrängt gar die nahrhafteren Pflanzen, welche von ſelbſt aufkeimen würden, mit dem dürftigen durch Unwiſſenheit über einen groſſen Theil von Europa verbreiteten Raygraß, Lolium perenne. Die langſame Verbreitung nützlicher Kenntniſſe unter den nicht leſenden Volksklaſſen, die groſſe Schwierigkeit, Grasarten richtig zu beſtimmen und die daraus entſtehenden oft ſehr ſchädlichen botaniſchen und ökonomiſchen Verwirrungen ſind die Haupturſachen jener Uebel. Saamen von Ray oder Rye-Graß (das ächt engliſche, nicht das von Miroudot im Memoire ſur le Faux ſeigle, welches Avena elatior! iſt) wird faſt allein in groſſen Quantitäten verkauft. Nur ſelten iſt Holcus lanatus unter dem ſonderbaren Namen von Yorkſhire-graſs (weil der Saamen in Yorkſhire geſammlet wird) in den Londonerſhops zu finden. Nachdem Herr Curtis durch 14 jährige Beobachtungen und Verſuche ausgemacht hatte, welche von den einheimiſchen engliſchen Gräſern den gröſten Anbau verdienten, entſchloß er ſich, um den häufigen Anfragen um Saamen, ein Genüge zu leiſten, Saamenkiſten von auserleſenen Gräſern für 10½ engl. Schillinge, öffentlich (London, n. 3. George’s-creſcent, near the obelisk, Black-friars-road ) zu verkaufen. Dieſe auserleſenen Grasarten, deren Abbildungen die Pract. Obſervat. enthalten, ſind Anthoxanth odoratum, Alopec. pratens. Poa pratenſis. P. triuialis. Feſtuca pratens. und Cynoſur. criſtat. Die Abbildungen ſind überaus treu, und ob ſie gleich den meiſterhaften Schreberſchen nachſtehen, für ihren Zweck, bei Laien in der Botanick anſchauliche Begriffe zu erwecken, ſauber genug. Bei jeder Grasart giebt H. Curtis ihre Blütezeit, ihren vortheilhafteſten Standort &c. &c. an, Beobachtungen, die obgleich manche neu darunter ſind, mehr für ökonomiſche Journale gehören. Hierauf folgen ähnliche über Agroſt. capillaris, A. paluſtris, Aira aquatica, Alopec. geniculat. Auena elat. A. flauexens. A. pubeſc. Briza media.) H. Curtis nennt ſie nur moderately productive, doch fand ſie Recens. auſ den ſchönſten Weiden am Avon in Sommersetſhire und Gloceſterſhire ſehr häufig.) Brom. mollis B. erectus. Cynoſur cæruleus. Dact glomer. Feſtuca ouina (von Linne und Anderſon übermäſſig gelobt, in England von dürftiger Nahrung) Feſt. duriuſcula. F. elat. F. Ioliacea F. cambrica. F. fluitans. Hord. murin. H. prat. Holc. lanat. H. mollis. Lol. perenne Poa aquat. P. annua (von den Landleuten Suffolk-gras! genannt) Phleum prat. (Timothy graſs!) Trit. repens! — Um die Vorzüge einheimiſcher Graßarten zuerkennen, bedient ſich H. Curtis eines Mittels, das ſeinem Scharfſinne Ehre macht. Er begnügt ſich nicht bloß, die Pflanzen an ihren natürlichen Standorten zu beobachten, ſondern er läßt aus denen wegen ihrer Fruchtbarkeit berühmten Wieſen und Weiden in Hampſhire und Suſſex ganze Raſenſtücke (ceſpites) ausſtechen, die er in ſeinen Garten verpflanzt. Hier bemerkt er dann mit Muſſe die verſchiedenen Gewächſe, welche darauf entſtehen und die in ſeinen Obſervat. mittheilt, Turf from Selborn-Common, from Oakhanger, from Mount Cabron, from Ringmer-Down &c. &c. Oft verdankt eine Wieſe ihre Vorzüge nicht ſowohl einer beſonderen Grasart, als vielmehr einem Zuſammenfluß anderer, in der Natur des Bodens, oder der Temperatur der Luft begründeten Umſtände, wie dies H. Curtis mit ſeinem Freunde Thomas White Esq. auf den Raſenſtükken der durch ganz Britannien berufenen Weide von Salisbury beobachtete. — Zur Ausſaat auf einer künſtlichen Wieſe rathet er zu einer Miſchung von Anthox. oder Alopecur, prat. Trifol. pratenſe. T. repens. Poa pratens. &c. — Aus dem Verzeichniß engl. Grasarten, welches auf die pract. Obs. folgt, erſieht man daß H. Curtis jetzt 100 verſchiedene Spec. in ſeinem botan. Garten zu Brompton cultivirt. Wir führen aus dem Verzeichniß nur die an, welche Hudſon in der 2ten Ausgabe der Fl. anglica noch übergeht, oder nicht als eigene Species betrachtet: Agroſtis tenuifolia Curt. bei Hudſon var α von Agroſt. canina Hall. hiſt. 1479. — A. ſetacea Curt. bei Hudſon var γ von A. can. Hall. hiſt. 1478. — A. repens Curt. Dodon. Pempt. p. 558. Gram. quod graecis αγροςις dicitur. — H. Curtis verſichert daß die Beſtimmung der Agroſtisarten ihm mehr Mühe gemacht habe, als alle andere Grasarten zuſammen, daß er aber die neu angegebenen, durch langjährige Cultur für wahre Spec. ausgeben könne. — Alopecur bulboſus L. keine var. von A. geniculat. wie Hudſon glaubt. — Auena nuda und Phal. canariens, von H. Dickſon in Schotland endeckt. — Bromus hirſutus Curt. der B. aſper L. und B. nemoralis Huds. — Elym. geniculatus Curt. (den Recens. mit einer hier nicht aufgeführten, Poa panacea Curt. der eleganteſten unter allen Poen, im Oxforder Garten bei H. Sibthorp ſahe) — Feſtuca Cambrica Huds. trug nie reife Saamen bei H. Curtis — F. pratenſis Curt., keine var. von F. fluitans! Hall. hiſt. 1451. F. loliacea Curt. — Poa glauca. Curt. — Phleum alpinum L. von H. Dickſon in Schotland entdeckt. — Phalaris phleoides L. fehlt in der Fl. angl. von Hudſon. — H — t.