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Alexander von Humboldt: „Practical Observations on the British Grasses best adapted to the laying down, or improving of Meadows, to which is added an enumeration of the British Grasses. by William Curtis. London 1790. 8. (67 Seiten.) [Besprechung]“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1791-Practical_Observations_on-1> [abgerufen am 19.04.2024].

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https://humboldt.unibe.ch/text/1791-Practical_Observations_on-1
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Titel Practical Observations on the British Grasses best adapted to the laying down, or improving of Meadows, to which is added an enumeration of the British Grasses. by William Curtis. London 1790. 8. (67 Seiten.) [Besprechung]
Jahr 1791
Ort Zürich
Nachweis
in: Annalen der Botanick 1:1 (1791), S. 84–87.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Antiqua (mit lang-s); Auszeichnung: Kursivierung; Schmuck: Initialen.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: I.14
Dateiname: 1791-Practical_Observations_on-1
Statistiken
Seitenanzahl: 4
Zeichenanzahl: 6097
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Practical Obſervations on the British Graſſes beſtadapted to the laying down, or improvingof Meadows, to which is added an enume-ration of the British Graſſes. by William Cur-tis. London 1790. 8. (67 Seiten.)

Der berühmte Herr Curtis beſchäftigt ſich ſchon ſeitmehreren Jahren mit ökonomiſchen Verſuchen über ein-heimiſche Pflanzen, die er in ſeinen ſchönen botaniſchenGärten zu Brompton und Lambeth-marſch anſtellt, undderen Reſultate er in der vor uns liegenden Abhandlungſeinen Landsleuten mittheilt. In der Einleitung beklagtder Verf. mit Recht, daß die practiſchen Schriften eines Stillingfleet, eines Kent und Anderſon ſammt den Præ-mien der patriotiſchen Society for the Encouragement ofManuf. arts and Commerce noch immer nicht die glück-lichen Folgen für Englands Ackerbau und Viehzucht ge-habt haben, welche man ſo allgemein erwartete. DerLandmann, ſelbſt der wohlhabendere und verſtändigere,beſäet ſeine künſtlichen Wieſen entweder mit Grasſaamen ohne Wahl (Heuſaat!) oder er verdrängt gar die nahr-hafteren Pflanzen, welche von ſelbſt aufkeimen würden,mit dem dürftigen durch Unwiſſenheit über einen groſſenTheil von Europa verbreiteten Raygraß, Lolium perenne.Die langſame Verbreitung nützlicher Kenntniſſe unter dennicht leſenden Volksklaſſen, die groſſe Schwierigkeit,Grasarten richtig zu beſtimmen und die daraus entſtehen-den oft ſehr ſchädlichen botaniſchen und ökonomiſchen Verwirrungen ſind die Haupturſachen jener Uebel. Saa-men von Ray oder Rye-Graß (das ächt engliſche, nichtdas von Miroudot im Memoire ſur le Faux ſeigle, wel- |85| ches Avena elatior! iſt) wird faſt allein in groſſen Quan-titäten verkauft. Nur ſelten iſt Holcus lanatus unter demſonderbaren Namen von Yorkſhire-graſs (weil der Saa-men in Yorkſhire geſammlet wird) in den Londoner-ſhops zu finden. Nachdem Herr Curtis durch 14 jährigeBeobachtungen und Verſuche ausgemacht hatte, welchevon den einheimiſchen engliſchen Gräſern den gröſtenAnbau verdienten, entſchloß er ſich, um den häufigenAnfragen um Saamen, ein Genüge zu leiſten, Saamenki-ſten von auserleſenen Gräſern für 10½ engl. Schillinge,öffentlich (London, n. 3. George’s-creſcent, near theobelisk, Black-friars-road) zu verkaufen. Dieſe auser-leſenen Grasarten, deren Abbildungen die Pract. Obſervat.enthalten, ſind Anthoxanth odoratum, Alopec. pratens.Poa pratenſis. P. triuialis. Feſtuca pratens. und Cynoſur.criſtat. Die Abbildungen ſind überaus treu, und ob ſiegleich den meiſterhaften Schreberſchen nachſtehen, fürihren Zweck, bei Laien in der Botanick anſchauliche Be-griffe zu erwecken, ſauber genug. Bei jeder Grasartgiebt H. Curtis ihre Blütezeit, ihren vortheilhafteſtenStandort &c. &c. an, Beobachtungen, die obgleich manche neu darunter ſind, mehr für ökonomiſche Journale gehö-ren. Hierauf folgen ähnliche über Agroſt. capillaris, A.paluſtris, Aira aquatica, Alopec. geniculat. Auena elat.A. flauexens. A. pubeſc. Briza media.) H. Curtis nennt ſienur moderately productive, doch fand ſie Recens. auf denſchönſten Weiden am Avon in Sommersetſhire und Glo-ceſterſhire ſehr häufig.) Brom. mollis B. erectus. Cy-noſur cæruleus. Dact glomer. Feſtuca ouina (von Linne und Anderſon übermäſſig gelobt, in England von dürfti-ger Nahrung) Feſt. duriuſcula. F. elat. F. loliacea F. cam-brica. F. fluitans. Hord. murin. H. prat. Holc. lanat. H. |86| mollis. Lol. perenne Poa aquat. P. annua (von den Land-leuten Suffolk-gras! genannt) Phleum prat. (Timothy graſs!) Trit. repens! — Um die Vorzüge einheimiſcherGraßarten zuerkennen, bedient ſich H. Curtis eines Mit-tels, das ſeinem Scharfſinne Ehre macht. Er begnügtſich nicht bloß, die Pflanzen an ihren natürlichen Stand-orten zu beobachten, ſondern er läßt aus denen wegenihrer Fruchtbarkeit berühmten Wieſen und Weiden in Hampſhire und Suſſex ganze Raſenſtücke (ceſpites) aus-ſtechen, die er in ſeinen Garten verpflanzt. Hier bemerkter dann mit Muſſe die verſchiedenen Gewächſe, welchedarauf entſtehen und die in ſeinen Obſervat. mittheilt,Turf from Selborn-Common, from Oakhanger, from Mount Cabron, from Ringmer-Down &c. &c. Oft ver-dankt eine Wieſe ihre Vorzüge nicht ſowohl einer beſon-deren Grasart, als vielmehr einem Zuſammenfluß ande-rer, in der Natur des Bodens, oder der Temperatur derLuft begründeten Umſtände, wie dies H. Curtis mit ſei-nem Freunde Thomas White Esq. auf den Raſenſtükkender durch ganz Britannien berufenen Weide von Salisbury beobachtete. — Zur Ausſaat auf einer künſtlichen Wieſerathet er zu einer Miſchung von Anthox. oder Alopecur,prat. Trifol. pratenſe. T. repens. Poa pratens. &c. —Aus dem Verzeichniß engl. Grasarten, welches auf diepract. Obs. folgt, erſieht man daß H. Curtis jetzt 100verſchiedene Spec. in ſeinem botan. Garten zu Brompton cultivirt. Wir führen aus dem Verzeichniß nur die an,welche Hudſon in der 2ten Ausgabe der Fl. anglica nochübergeht, oder nicht als eigene Species betrachtet: Agro-ſtis tenuifolia Curt. bei Hudſon var α von Agroſt. ca-nina Hall. hiſt. 1479. — A. ſetacea Curt. bei Hudſon var γ von A. can. Hall. hiſt. 1478. — A. repens Curt. |87| Dodon. Pempt. p. 558. Gram. quod graecis αγροςις dici-tur. — H. Curtis verſichert daß die Beſtimmung der Agro-ſtisarten ihm mehr Mühe gemacht habe, als alle andereGrasarten zuſammen, daß er aber die neu angegebenen,durch langjährige Cultur für wahre Spec. ausgeben kön-ne. — Alopecur bulboſus L. keine var. von A. geniculat.wie Hudſon glaubt. — Auena nuda und Phal. canariens,von H. Dickſon in Schotland endeckt. — Bromus hirſu-tus Curt. der B. aſper L. und B. nemoralis Huds. — Elym.geniculatus Curt. (den Recens. mit einer hier nicht auf-geführten, Poa panacea Curt. der eleganteſten unter allenPoen, im Oxforder Garten bei H. Sibthorp ſahe) — Fe-ſtuca Cambrica Huds. trug nie reife Saamen bei H. Cur-tisF. pratenſis Curt., keine var. von F. fluitans! Hall. hiſt. 1451. F. loliacea Curt. — Poa glauca. Curt. Phleum alpinum L. von H. Dickſon in Schotland ent-deckt. — Phalaris phleoides L. fehlt in der Fl. angl.von Hudſon. —

H — t.