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Alexander von Humboldt: „Vom Hrn von Humbold, dem Jüngern, in Hamburg“, in: ders., Sämtliche Schriften digital, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, Universität Bern 2021. URL: <https://humboldt.unibe.ch/text/1790-Vom_Hrn_von-1> [abgerufen am 29.03.2024].

URL und Versionierung
Permalink:
https://humboldt.unibe.ch/text/1790-Vom_Hrn_von-1
Die Versionsgeschichte zu diesem Text finden Sie auf github.
Titel Vom Hrn von Humbold, dem Jüngern, in Hamburg
Jahr 1790
Ort Helmstedt
Nachweis
in: Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Arzneygelahrtheit, Haushaltungskunst und Manufacturen 7:2:12 (1790), S. 525–526.
Postumer Nachdruck
Die Jugendbriefe Alexander von Humboldts 1787–1799, herausgegeben von Ilse Jahn und Fritz G. Lange, Berlin: Akademie 1973, S. 101-102.
Sprache Deutsch
Typografischer Befund Fraktur (Umlaute mit superscript-e); Schmuck: Initialen.
Identifikation
Textnummer Druckausgabe: I.5
Dateiname: 1790-Vom_Hrn_von-1
Statistiken
Seitenanzahl: 2
Zeichenanzahl: 1727
Bilddigitalisate

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Vom Hrn von Humbold, dem Juͤngern,in Hamburg.

Die Erſcheinung metalliſcher Streifen im dich-ten Unkler Baſalte, iſt mir faſt noch ſon-derbarer, als die des Waſſers, da man die An-weſenheit der Metalle in dem Baſalte ſo oft beſtrit-ten hat, und ſie ſich auch in einem durch Feuergefloſſenen Koͤrper wohl nur ſchwierig erklaͤrenlaͤßt. War das Metall ſchon vorher in der Maſſevorhanden, ſo mußte es ſich als leichtfluͤßig ganz |526| durch dieſelbe vertheilen. Sollte es aber nachErkaltung der Laven entſtanden ſeyn, etwa durchFiltriren, wie das Muͤllerſche Glas bey Frank-furth und auf dem Zotenberge, ſo muͤßten Kluͤftedas Durchſintern der geſchwaͤngerten Feuchtigkeiterlauben. Aber das Metall liegt oft mitten indem haͤrteſten Kerne dichter Saͤulen. Ich binweit davon entfernt, Hypotheſen umſtoßen zuwollen. Meine einzige Abſicht in allen dergleichenFaͤllen iſt nur, Thatſachen zu ſammeln, wo dieNatur ſich nicht ganz nach unſern jetzigen Hypo-theſen erklaͤren laͤßt. — — Seitdem ich aus England durch Frankreich zuruͤck bin, habe ichnoch das Vogelsgebirge und den Rhein im Ful-daiſchen beſucht, um einmal die Baſalte in zu-ſammenhaͤngenden Bergketten zu ſehen, wo ſieſich faſt, wie die Sandſteingebirge, neben denenſie ziehen, verhalten. Obgleich ſchon die Herren Voigt und Karſten ſehr viel gutes davon geſchrie-ben haben; ſo verdienten doch einige immer nochneue Unterſuchungen gruͤndlicher Mineralogen,z. B. der Dreiſtelznerberg bey Bruͤckenau, aufdem ich einen ganz ſeltſamen unfoͤrmlichen Baſalt(mit Olivinen) fand, der im Bruche uneben iſt,ſo daß große Erhoͤhungen auf Vertiefungen paſ-ſen, und daß durch dieſe Vertiefungen bey zuflieſ-ſendem Waſſer ſichtbar Loͤcher entſtehen ꝛc.