Digitale Ausgabe – Übersetzung

Versuche von Herrn Karsten zur Erzeugung der Moserschen Bilder –

Auszug aus zwei Briefen von Herrn von Humboldt an Herrn Arago

„Berlin, den 10. März Indem er eine Münze auf eine Glasplatte legte, unter der sich eine Metallplatte befand, hat Herr Karsten (der Sohn des Mineralogen) erkannt, daß auf der Oberseite des Glases ein Bild entsteht, wenn man den Funken einer Elektrisiermaschine auf die Münze treffen läßt. Liegt die Münze auf mehreren Glasplatten und berührt die letzte eine Metallplatte, dann bringt der Funken Bilder auf allen Platten hervor, aber nur auf ihren Oberseiten. Die schwächsten Bilder entsprechen den Platten, die von der Münze am weitesten entfernt sind. Diese Bilder werden nur sichtbar, wenn sie Jod- oder Quecksilberdampf ausgesetzt werden. Der Funken ist notwendig. Mit der Elektrizität der Säule ist es Herrn Karsten nicht gelungen.“ „Berlin, den 22. März Ich habe die Versuche von Herrn Karsten gesehen. Der Effekt tritt augenblicklich ein, und die Bilder sind überaus klar… Die Elektrizität, die von den erhabenen oder konvexen Teilen der Münze mit größerer Intensität ausgeht, verändert, wenn sie nach unten vordringt, den Molekularzustand der Glasplatten. Der leichteste Hauch macht das Bild sichtbar. Der Wasserdampf setzt sich in Tröpfchen auf allen Teilen ab, deren Molekularzustand sich verändert hat, während dort, wo die Elektrizität die Platte nicht erkennbar beeinflußt hat, der Dampf sich gleichförmig ausbreitet. Das Bild wird nur durch die Tröpfchen tatsächlich sichtbar.“