Digitale Ausgabe – Übersetzung

Brief Humboldts

Mexiko, den 20. Januar 1826 Sehr geehrte Herren Herausgeber, ich bitte Sie, die Güte zu haben, in Ihre geschätzte Zeitung den Brief einzufügen, den der Baron von Humboldt an die jungen Stipendiaten geschrieben hat, die von dieser Akademie für die Akademie von Rom nominiert wurden und sich derzeit in Paris aufhalten; dazu die Antwort, die sie ihm in berechtigter Dankbarkeit geschrieben haben, einerseits um die Liebhaber der schönen Künste zufriedenzustellen, und andererseits um dem Herrn Baron zu übermitteln, wie sehr die Mexikaner den Einsatz zu schätzen wissen, mit dem er die Fortschritte dieser jungen Männer befördert hat. – Ich verbleibe als Ihr untertänigster Diener mit den besten Empfehlungen – J. M. C. Meine Herren, ich habe nun endlich die Ehre, Ihnen alle notwendigen Empfehlungen zu übermitteln, für den Beginn Ihrer Arbeit unter der Anleitung großer Meister. Es tut mir leid, daß noch einige weitere Tage vergangen sind, aber wenn es darum geht, die edlen Wünsche der mexikanischen Regierung zu unterstützen, der ich mich mit größter und respektvollster Anerkennung verbunden fühle, glaubte ich, mit größter Umsicht vorgehen zu müssen, indem ich den Herrn Baron Gérard konsultierte, den Hofmaler des Königs von Frankreich, ebenso wie den Herrn Persie, den Hofarchitekten dieses Monarchen: Wenn Sie die französische Sprache besser beherrschen, wird es mir eine Ehre sein, Sie zu diesen beiden berühmten Herren zu führen, die über die umfangreichsten Kenntnisse in allen Belangen der Malerei und Architektur verfügen und die versprochen haben, Sie wöchentlich zu empfangen, um Ihnen Ratschläge zu erteilen und Ihre Fortschritte zu begutachten. Ich habe berühmte Werkstätten ausgewählt, die weniger Menschen aufnehmen, wodurch dort weniger Lärm herrscht. Sie können diese später auch gegen andere austauschen, denn man kann die Unannehmlichkeiten einer neuen Position nie voraussehen. Außerdem möchte ich Ihnen die Reisen durch Griechenland und Nubien von Herrn Huyot ans Herz legen, die Bilder „Daphnis und Chloe“ und „Gustav Wasa“ von Herrn Hersent, den Stich „Triumph der Galatea“ von Herrn Richomme und die Kolossalstatue von Herkules und Ikarus von Herrn Raggi, um Sie von der Arbeit bei Meistern zu überzeugen, die ihre Namen berühmt gemacht haben. Sie sollten sich Ihre Inspirationen jedoch nicht nur in den Werkstätten holen, sondern auch oft ins Museum gehen, um Ihren Geschmack zu bilden und Ihre Vorstellungen beim Studium der antiken Meisterwerke zu erweitern. Es ist mir eine Ehre, meine Herren, erneut meiner besonderen Hochachtung und herzlichen Zuneigung Ihnen gegenüber Ausdruck zu verleihen.